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Veröffentlicht am 28.09.2020

Satirisch und gesellschaftskritisch

Grantlkatz
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Nicht nur dass Steinböck mit dem Mord an einem dubiosen Bauunternehmer zu tun hat. Nein. Ihn erreicht auch noch der Hilferuf seines Freundes, dem Polizeipsychologen Horst Schmalzl. In Horstis Armen wurde ...

Nicht nur dass Steinböck mit dem Mord an einem dubiosen Bauunternehmer zu tun hat. Nein. Ihn erreicht auch noch der Hilferuf seines Freundes, dem Polizeipsychologen Horst Schmalzl. In Horstis Armen wurde seine Internetbekanntschaft mit durchgeschnittener Kehle gefunden. Die Tatwaffe noch in seiner Hand. Es sieht nicht gut für ihn aus. Ehrensache, dass Steinböck und Team ihr Möglichstes tun, um ihm zu helfen. Mit von der Partie natürlich auch Steinböcks Katze Frau Merkel, die kurzerhand als Babysitter für Horstis Dackel abgestellt wird....

"Grantlkatz" ist Band 5 einer Reihe mit Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel. Diese macht dem Titel mal wieder alle Ehre. Hat zu allem etwas zu sagen. Die Seitenhiebe sitzen. Herrlich satirisch und gesellschaftskritisch. Ich habe mich köstlich amüsiert. Ach ja. Wer die Bücher noch nicht kennt. Frau Merkel kommuniziert mit ihrem Dosenöffner Steinböck. Das ist das besondere an dieser Reihe. Beide für mich ein Dreamteam. Die Figuren haben alle ihre Eigenarten. Nehmen sich selbst auf die Schippe. Tragen dadurch zum Gelingen der Geschichte bei. Lustig, wenn sie selbst über den Autor lästern. Gut gefallen mir dabei die Dialoge in bayrischem Dialekt. Das wirkt authentisch und ist auch für Nichtbayern verständlich. Lange habe ich gerätselt, wie beide Fälle zusammenhängen. Ob sie überhaupt zusammenhängen. Konnte mir das kaum Vorstellen. Hier hat es der Autor geschafft eine schlüssige Lösung zu bieten, die gleichzeitig in vielerlei Hinsicht überrascht hat. Der Epilog am Ende kommt dann ziemlich harmonisch daher und hat für mich das Ganze perfekt abgerundet.

Fazit: Ein Krimi, der herrlich satirisch und gesellschaftskritisch ist. Der dabei aber auch Spannung bietet und noch einige Überraschungen parat hat. Steinböck, sein Team und nicht zu vergessen seine Katze Frau Merkel laufen jedes Mal wieder zur Höchstform auf. Gerne mehr davon und eine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Der Krimi besticht durch seine Protagonisten

Dänische Schuld (Ein Gitte-Madsen-Krimi 2)
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Bestatterin Gitte Madsen ist gerade wieder von Deutschland nach Dänemark zurückgekehrt. In ihrer Wahlheimat lebt sie in einem Ferienhaus in Marielyst. Als Gitte abends mit einem Bekannten essen geht, kippt ...

Bestatterin Gitte Madsen ist gerade wieder von Deutschland nach Dänemark zurückgekehrt. In ihrer Wahlheimat lebt sie in einem Ferienhaus in Marielyst. Als Gitte abends mit einem Bekannten essen geht, kippt vor ihren Augen ein anderer Gast tot vom Stuhl. Hat das etwa an dem Pilzgericht gelegen, dass dort als Spezialität angeboten wurde? Bei der Obduktion stellt sich eine Zyankali Vergiftung heraus. Gitte beginnt sehr zum Leidwesen von Kommissar Ole Ansgaard eigene Recherchen anzustellen....

"Dänische Schuld" ist Band 2 einer Reihe mit Bestatterin Gitte Madsen. Aber auch ohne dass ich den Vorgänger kenne, hatte ich als Neueinsteigerin keinerlei Probleme mit dem Lesen. Anfangs gibt es eine kurze Einführung. Nicht zu lang. Genau richtig. Der Krimi besticht durch seine Protagonisten. Sie sind liebevoll ausgearbeitet. Vor allem Gitte mit ihrer neugierigen, aber liebenswerten Ader, ist mir schnell ans Herz gewachsen. Ein Markenzeichen der Reihe ist, dass Gitte die Leichen förmlich vor die Füße gelegt bekommt. Was ich recht amüsant fand. Ist Gitte doch dann nicht mehr zu halten, wenn es um eigene Nachforschungen geht. Kommissar Ole Ansgaard hat es schon schwer mit ihr. Versucht sein möglichstes, um Gitte davon abzuhalten. Richtig böse kann er ihr jedoch nicht sein. Zu sehr fühlt er sich zu ihr, was auch umgekehrt gilt, hingezogen. Aber eine Beziehung würde unter keinem guten Stern stehen. Was mir auch gut gefallen hat: wie nebenbei fließt einiges zu den dänischen Gepflogenheiten ein und ich konnte dabei viel lernen. Der Fall selbst ist mir ein bisschen zu kurz gekommen. Über weite Teile nimmt man eher am Leben von Gitte teil oder erlebt ihre Erfolge auf der Suche nach ihrem vor Jahren verschwundenen Vater. Alles auf seine Weise kurzweilig geschrieben. Ein bisschen mehr Spannung hätte ich mir jedoch gewünscht. Dafür war dann wieder die Auflösung des Falles überraschend und hat mich darüber hinweg getröstet.

Fazit: Ein Krimi, der durch seine Protagonisten lebt. Durch mehrere "Baustellen" die Spannung und dadurch die Konzentration auf den Fall etwas vermissen lässt. Mich aber durch seine liebenswerte Art und dem dänischen Flair überzeugen konnte. Ich hatte gute Unterhaltung und empfehle den Krimi gerne weiter.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Ungewöhnlicher Schreibstil

Belgische Finsternis
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In Raaffburg, einer Kleinstadt im deutschsprachigen Raum Belgiens, tauchen neue Erkenntnisse zu einem Cold Case auf. Damals verschwand ein Jugendlicher spurlos. Piet Donker, Ermittler aus Brüssel und zur ...

In Raaffburg, einer Kleinstadt im deutschsprachigen Raum Belgiens, tauchen neue Erkenntnisse zu einem Cold Case auf. Damals verschwand ein Jugendlicher spurlos. Piet Donker, Ermittler aus Brüssel und zur Zeit beurlaubt, wird für diesen Fall abkommandiert. Er ist alles andere als begeistert. Hat er doch noch mit den Folgen seiner letzten Ermittlungen zu kämpfen und auch Privat läuft es nicht gut. Schweren Herzens ergibt er sich seinem Schicksal und merkt bald, dass viel mehr in dem Fall steckt.......

"Belgische Finsternis" ist das Debüt von Stephan Haas. Gleichzeitig mein erster Krimi mit Belgien als Setting. Weshalb ich sehr gespannt war. Ich wurde nicht enttäuscht. Als erstes fällt der ungewöhnliche Schreibstil auf. Dieser ist in Ich-Form aus Sicht von Piet Donker geschrieben. Dabei konnte ich tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt erhalten. Man erfährt einiges über seinen alten Fall und was passiert ist. Auch über sein Privatleben erzählt er. Was mir auch gut gefallen hat, Lokalkolorit fließt wie nebenbei ein. Nicht zu viel. Nicht zu wenig. Genau das richtige Maß. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Einige wenige Kapitel sind aus Sicht von Ella Weeber geschrieben, die damals ihre Mutter und den Bruder verloren hat. Hier wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie etwas verschweigt. So habe ich ein paar Theorien entwickelt. Durch geschickte Wendungen musste ich sie aber wieder verwerfen. Da blieb es nicht aus, dass mich der Schluss komplett überraschen konnte.

Fazit: Ein Debüt, das mich in vielerlei Hinsicht überrascht hat. Besonders herausstechend ist der Schreibstil. Durch die Ich-Form hat es sich als eine Art Erzählung angefühlt. Konnte mich von Anfang an faszinieren und hat mich dadurch die Protagonisten gut verstehen lassen. Belgien als Setting fand ich erfrischend anders. Ein tolles und lesenswertes Gesamtpaket, das ich sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ergreifender Roman nach einer wahren Begebenheit

Am Himmel drei Sterne
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Am Ende des zweiten Weltkrieges müssen Selma und ihre kranke Schwester Irma ihre Heimat Siebenbürgen verlassen. Wie viele junge deutsche Frauen werden sie nach Russland in ein Arbeitslager abtransportiert. ...

Am Ende des zweiten Weltkrieges müssen Selma und ihre kranke Schwester Irma ihre Heimat Siebenbürgen verlassen. Wie viele junge deutsche Frauen werden sie nach Russland in ein Arbeitslager abtransportiert. Selma versucht in der Folgezeit alles um Irma zu retten. Dabei erhält sie unerwartet Hilfe, mit der sie nicht gerechnet hat......

"Am Himmel drei Sterne" ist ein ergreifender Roman nach einer wahren Begebenheit. Die Geschichte ist aus Selmas Sicht geschrieben, für die bald drei Sterne am Himmel zum Symbol der Hoffnung werden. Selma ist eine starke Frau mit einem unbedingten Überlebenswillen. Vor allem für Irma. Für diese würde sie alles tun. Aber selbst für andere, die ihr nicht wohlgesonnen sind, setzt sie sich ein. Aufgeben kommt für sie nicht in Frage. Glaubt an das Gute im Menschen. So bleibt es nicht aus, dass sie auch bitter enttäuscht wird. Die Figur der Selma hat mir richtig gut gefallen. Ich habe genau wie sie gebangt, gehofft und war enttäuscht. Das Leben in den Arbeitslagern ist hart. Man ahnt was die Frauen mitmachen müssen, auch wenn auf allzu brutale Szenen verzichtet wird. Aber genau so hat es mir gut gefallen. War doch die Geschichte und somit das Schicksal der beiden Schwestern für mich leicht und flüssig zu lesen.

Fazit: Ein ergreifender Roman über das Schicksal zweier Schwestern nach dem zweiten Weltkrieg. Vor allem Selma und ihre starke Persönlichkeit haben mir gut gefallen. Ich hatte kurzweilige Lesestunden und habe gleichzeitig in einem leicht zu lesenden Schreibstil ein Stück Nachkriegsgeschichte kennengelernt. Empfehle ich sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Kurzweiliger und unterhaltsamer Liebesroman

Es könnte stürmisch werden
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Jana flieht vor ihrem Leben mit Mick aus New York. Zu sehr wurde sie von ihm enttäuscht. In ihrer alten Heimatstadt Hamburg möchte sie mit Tochter Ava einen Neuanfang wagen. Gleich an ihrem ersten Abend ...

Jana flieht vor ihrem Leben mit Mick aus New York. Zu sehr wurde sie von ihm enttäuscht. In ihrer alten Heimatstadt Hamburg möchte sie mit Tochter Ava einen Neuanfang wagen. Gleich an ihrem ersten Abend trifft sie in der Hotelbar auf Hek. Nach einem Kuss verschwindet er plötzlich. Jana möchte ihn einfach nur vergessen. Doch auf ihrer Suche nach einer Wohnung trifft sie ihn wieder und er hat eine Freundin.....

"Es könnte stürmisch werden" ist ein unterhaltsam geschriebener Liebesroman, der mich durch den lebendigen und flüssigen Schreibstil von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten Jana und Hek geschrieben. So konnte ich mich prima in beide hineinversetzen. Habe mitgefiebert, denn das Leben gestaltet sich für beide nicht einfach. Erfrischend fand ich Janas Tochter Ava. Eine typische Jugendliche eben. Sie hat mich öfter zum Schmunzeln gebracht. Das hat dem Ganzen zur Auflockerung noch einen besonderen Touch gegeben.

Fazit: Eine Liebesgeschichte, die durch die vielen Wirrungen unterhaltend geschrieben ist. Sie konnte mich von Anfang an begeistern. Über das Kiten habe ich auch, wie nebenbei, einiges gelernt. Ich hatte kurzweilige Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter.

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