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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2024

Packend

Totenlichter
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Nachdem ich "Totenlichter" von Aaron Sander gelesen habe, bin ich von der düsteren Atmosphäre und der fesselnden Handlung beeindruckt. Die Geschichte um den schwedischen LKA-Ermittler Jan Nygård und die ...

Nachdem ich "Totenlichter" von Aaron Sander gelesen habe, bin ich von der düsteren Atmosphäre und der fesselnden Handlung beeindruckt. Die Geschichte um den schwedischen LKA-Ermittler Jan Nygård und die Polizeipsychologin Anna Wasmuth ist voll von mysteriösen Todesfällen, die als Selbstmorde abgetan wurden, aber sich als Teil einer grausamen Serie von Morden entpuppen.

Die künstlerisch inszenierten Botschaften in den Leichen, geschrieben mit Lammblut, verleihen der Erzählung eine morbide Note und deuten darauf hin, dass ein äußerst perfider Serienmörder in Hamburg sein Unwesen treibt. Die Verbindung zu einem grauenvollen Busunfall im Elbtunnel, den die Opfer überlebt haben, verleiht der Geschichte eine zusätzliche Dimension. Die Frage, warum gerade diese Überlebenden sterben müssen, sorgt für Rätselraten und Spannung.

Der psychologische Aspekt, der durch die Zusammenarbeit von Nygård und Wasmuth eingeführt wird, fügt eine weitere Ebene hinzu. Das Duo, das versucht, hinter die entsetzliche Wahrheit zu kommen, gibt der Geschichte eine menschliche Note. Die Enthüllung der Hintergründe kommt rechtzeitig, um das Tempo hoch zu halten, aber nicht zu früh, um die Spannung zu mindern.

Die Idee des "Totenlichts" als metaphorisches Element, das bereits für die Protagonisten brennt, verleiht dem Titel eine tiefere Bedeutung und erzeugt eine beklemmende Atmosphäre. Insgesamt ist "Totenlichter" ein gelungener Thriller, der mit seiner packenden Handlung und den facettenreichen Charakteren überzeugt. Aaron Sander schafft es, die Leser in die düstere Welt des Verbrechens zu ziehen und bis zur letzten Seite zu fesseln.

Veröffentlicht am 20.01.2024

Gelungene Neuerzählung

Psyche und Eros
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Nach der Lektüre von "Psyche und Eros" von Luna McNamara bin ich beeindruckt von der faszinierenden Interpretation des antiken Mythos. Die Geschichte von Psyche, die gegen alle Konventionen zur Kriegerin ...

Nach der Lektüre von "Psyche und Eros" von Luna McNamara bin ich beeindruckt von der faszinierenden Interpretation des antiken Mythos. Die Geschichte von Psyche, die gegen alle Konventionen zur Kriegerin ausgebildet wird und die göttliche Eifersucht von Aphrodite auf sich zieht, verleiht dem klassischen Mythos eine erfrischende Wendung.

Die Einbeziehung der Prophezeiung des Orakels, die Psyche als die größte Heldin aller Zeiten vorhersagt, schafft einen spannenden Handlungsrahmen. Die mutige Entscheidung, Psyche zur Kriegerin zu machen, und die Eifersucht der Göttin Aphrodite, die den Gott Eros als Werkzeug einsetzt, verleihen der Geschichte eine fesselnde Dynamik.

Die Wendung, dass Eros selbst von seinem eigenen Pfeil getroffen wird, der eine ewige, unerfüllte Leidenschaft für Psyche entfacht, ist kreativ und führt zu einer interessanten Entwicklung der Charakterdynamik. Die Transformation von einem vermeintlichen Fluch zu einer unsterblichen Liebe verleiht der Handlung eine tiefere emotionale Ebene.

Luna McNamara gelingt es, die Figuren mit Leben zu füllen und ihre Beziehungen auf authentische Weise darzustellen. Die mythologischen Elemente werden geschickt in die Erzählung eingewoben, und die Geschichte von Psyche und Eros wird zu einem mitreißenden und emotionalen Abenteuer.

Insgesamt ist "Psyche und Eros" eine gelungene Neuerzählung eines bekannten Mythos, die mit kreativen Elementen und einer lebendigen Sprache überzeugt. Fans von mythologischen Geschichten und romantischen Abenteuern werden in dieser Interpretation sicherlich auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 20.01.2024

Aufrüttelndes Buch

Gegen Frauenhass
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Nach der Lektüre von "Gegen Frauenhass" von Christina Clemm bin ich von der klaren und erschütternden Darstellung der allgegenwärtigen Gewalt gegen Frauen beeindruckt. Als erfahrene Strafverteidigerin ...

Nach der Lektüre von "Gegen Frauenhass" von Christina Clemm bin ich von der klaren und erschütternden Darstellung der allgegenwärtigen Gewalt gegen Frauen beeindruckt. Als erfahrene Strafverteidigerin und Anwältin für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt gibt Clemm einen tiefen Einblick in die brutale Realität, der viele Frauen in Deutschland ausgesetzt sind.

Die Erzählung von Lisa M. und ihrem tragischen Schicksal verdeutlicht nicht nur die physische Gewalt, sondern auch die psychologischen Mechanismen, die dazu führen, dass viele Frauen in solchen Situationen verharren. Clemm verbindet ihre persönlichen Erfahrungen als Anwältin mit schockierenden Statistiken und beleuchtet die strukturellen Schwächen im Umgang mit häuslicher Gewalt.

Die Wut der Autorin über die bestehende Realität in Deutschland wird deutlich, besonders angesichts der alarmierenden Statistik, dass alle drei Tage eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet wird. Clemm hinterfragt, warum Frauen in verschiedenen Lebensbereichen Gewalt erleiden und es oft an adäquaten Schutzmechanismen mangelt.

Durch die Analyse der Spirale patriarchaler Gewalt bietet "Gegen Frauenhass" nicht nur eine Bestandsaufnahme, sondern zeigt auch Wege auf, wie diese Spirale durchbrochen werden kann. Die Frage nach den Ursachen, sei es Unkenntnis, Hilflosigkeit oder tiefsitzender Frauenhass, wird auf differenzierte Weise behandelt.

Insgesamt ist "Gegen Frauenhass" ein aufrüttelndes Buch, das drängende gesellschaftliche Probleme anspricht und konkrete Schritte für Veränderungen aufzeigt. Christina Clemm gibt den Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt eine Stimme und ruft dazu auf, nicht länger wegzusehen, sondern aktiv gegen Frauenhass vorzugehen.

Veröffentlicht am 20.01.2024

Lächeln auf den Lippen

The Marmalade Diaries
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Nach der Lektüre von "The Marmalade Diaries" von Ben Aitken bin ich von dieser berührenden Geschichte über die unerwartete Freundschaft zwischen Ben und Winnie tief beeindruckt. Das Buch fängt die Atmosphäre ...

Nach der Lektüre von "The Marmalade Diaries" von Ben Aitken bin ich von dieser berührenden Geschichte über die unerwartete Freundschaft zwischen Ben und Winnie tief beeindruckt. Das Buch fängt die Atmosphäre von London im Jahr 2021 ein und erzählt von der Suche nach bezahlbarem Wohnraum, die viele junge Menschen in der Stadt erleben.

Die Beziehung zwischen dem vierunddreißigjährigen Ben und der fünfundachtzigjährigen Winnie wird auf charmante Weise beschrieben. Die ungleichen Charaktere und Generationen ergeben eine fesselnde Dynamik, besonders als ein Lockdown die beiden dazu zwingt, enger zusammenzurücken. Die Alltäglichkeiten des Lebens, wie Toast mit Orangenmarmelade, die Lektüre der Times oder das gemeinsame Ansehen von "The Crown", werden zu wichtigen Momenten, die ihre Beziehung vertiefen.

Die Erzählung gibt einen intimen Einblick in die Weisheiten, die Winnie aus ihrem langen Leben zieht. Die Art und Weise, wie sie Ben mit ihren Erfahrungen prägt und ihm Lebenslektionen erteilt, macht die Geschichte besonders berührend. Die Atmosphäre des Buches ist geprägt von Wärme, Humor und einer sanften Melancholie.

Insgesamt ist "The Marmalade Diaries" eine herzerwärmende Erzählung über Freundschaft, Lernen und die Schönheit der kleinen Momente im Leben. Ben Aitken verwebt geschickt die unterschiedlichen Perspektiven und Lebenserfahrungen der beiden Protagonisten zu einer Geschichte, die nachdenklich stimmt und gleichzeitig ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Veröffentlicht am 20.01.2024

Leicht verdaulich

California Beach - Am Strand der Träume
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Nach der Lektüre von "California Beach - Am Strand der Träume" von Susan Mallery bleibt mein Eindruck eher gemischt. Die Geschichte von Bree, Mikki und Ashley, die sich durch einen Zufall zusammenfinden ...

Nach der Lektüre von "California Beach - Am Strand der Träume" von Susan Mallery bleibt mein Eindruck eher gemischt. Die Geschichte von Bree, Mikki und Ashley, die sich durch einen Zufall zusammenfinden und ihre Geschäfte in der Nähe eines kalifornischen Strands betreiben, beginnt vielversprechend. Die Idee, dass diese Frauen mit unterschiedlichen Geschäften nebeneinander in einem Gebäude liegen, hat Potenzial für eine charmante Geschichte über Freundschaft und Liebe.

Allerdings scheint die Handlung stark auf stereotypen Frauen-Themen zu basieren, insbesondere auf Gesprächen über Männer. Die Tatsache, dass die Freundschaft der Frauen regelmäßig von Gesprächen über Liebe und Männer dominiert wird, könnte für manche Leserinnen als klischeehaft empfunden werden. Es wäre vielleicht interessanter gewesen, wenn die Handlung eine breitere Palette von Themen abgedeckt hätte.

Die Entwicklung der Charaktere könnte in manchen Aspekten etwas oberflächlich erscheinen, und die Geschichte könnte in einem vorhersehbaren Rahmen verlaufen. Die Erzählung könnte mehr Tiefe gewinnen, wenn sie komplexere Elemente oder überraschende Wendungen integrieren würde.

Trotzdem gibt es sicherlich Leserinnen, die sich von dieser Art von Roman unterhalten fühlen und die leicht verdauliche Geschichten über Freundschaft und Liebe schätzen. Meine Bewertung spiegelt lediglich wider, dass die Geschichte möglicherweise nicht für jeden Lesergeschmack geeignet ist und einige Klischees bedienen könnte.