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Veröffentlicht am 15.10.2021

Spannende Fortsetzung

Stadt des Zorns
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Nachdem ich „Raum der Angst“, den ersten Escape-Room-Thriller von Marc Meller mit Begeisterung gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf das neue Werk. „Stadt des Zorns“ setzt die Ereignisse aus dem Erstling ...

Nachdem ich „Raum der Angst“, den ersten Escape-Room-Thriller von Marc Meller mit Begeisterung gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf das neue Werk. „Stadt des Zorns“ setzt die Ereignisse aus dem Erstling fort. Zwar sind beide Geschichten in sich geschlossen und man kann sie auch ohne Vorkenntnisse lesen. doch da in „Stadt des Zorns“ sehr viel gespoilert wird, empfiehlt es sich die Bücher in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, um sich den Lesespaß nicht zu verderben.

Neun Monate sind vergangen seitdem Hannah Preuss aus Schloss Marienburg entkommen konnte. Noch immer hat sie die schrecklichen Erlebnisse nicht ganz verarbeitet. War es im ersten Band noch ein Haus voller Angsträume und tödlicher Fallen, so ist es dieses Mal eine ganze Stadt, die Janus, der Gegenspieler präpariert hat. Das bizarre Spiel beginnt in den Katakomben Kölns. Hier trifft Hannah auf eine Gruppe von Umweltaktivisten. Gemeinsam müssen sie die tödlichen Rätsel lösen und versuchen sie zu überleben. Auch wieder mit dabei ist Hauptkommissar Bernd Kappler vom LKA Niedersachsen, der seit dem ersten Buch zu einem väterlichen Freund Hannahs wurde.
Das Buch ist wie der Vorgänger wieder extrem spannend und man mag es kaum aus der Hand legen. Die Spannung ist schon von Beginn des Buches an vorhanden. Dazu trägt auch der ständige Wechsel der Perspektiven zwischen Hannah mit der Gruppe und dem draußen agierendenKommissar Bernd Kappler bei. Dieser setzt alle Hebel in Bewegung um Hannah zu retten. In den Escape-Rooms steht natürlich Hannah im Vordergrund, während man über die Einzelnen der Gruppe zwar einiges erfährt, aber der Fokus liegt eindeutig auf Hannah, Kappler und natürlich Janus.
Die Liste der Grausamkeiten und schrecklichen Todesarten war in Band eins ja schon fast ausgereizt. Was sollte da jetzt eigentlich noch kommen? Doch Marc Meller hat es tatsächlich geschafft und einige Überraschungen parat. Das Buch ist also mindestens genauso spannend und rundum gelungen wie „Raum der Angst“.
Insgesamt also eine würdige und gut konstruierte Fortsetzung des ersten Bandes. Viel Spannung und Unterhaltung sind garantiert. Nur zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Justizthriller der etwas anderen Art

Pirlo - Gegen alle Regeln
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Viele Jahre in einer renommierten Kanzlei und dann der Rauswurf. Rechtsanwalt Dr. Anton Pirlo ist erst mal ganz unten und suhlt sich im Selbstmitleid. Doch der Zustand währt nicht lange. Marlene von Späth ...

Viele Jahre in einer renommierten Kanzlei und dann der Rauswurf. Rechtsanwalt Dr. Anton Pirlo ist erst mal ganz unten und suhlt sich im Selbstmitleid. Doch der Zustand währt nicht lange. Marlene von Späth bittet Pirlo sie zu verteidigen. Sie wird verdächtigt ihren Mann zu Hause mit einem Messer getötet haben, sie selbst bestreitet die Tat. Kurzum gründet Pirlo bei sich zu Hause eine Wohnzimmerkanzlei. Unterstützung bei der Aufklärung und Verteidigung des Falles erhält Pirlo von der jungen Anwältin Sophie Mahler.
„Pirlo - Gegen alle Regeln“ unterscheidet sich ganz klar von den anderen Justizthrillern. Zum einen ist es die Sprache, die einem sofort ins Auge sticht. Viele kurze Sätze, die mich ein wenig an Don Winslow erinnerten, aber auch Sätze die im Grenzbereich des Vulgären liegen. Zudem ist die Herkunft und Familiengeschichte des Strafverteidigers Pirlo an sich selbst schon eine spannende Geschichte. Stück für Stück erfährt man etwas über die Identität von ihm, aber längst noch nicht alles.
Für die Klärung des Falles bewegt sich Pirlo an der Grenze des Legalen. Seine Mandantin steht ihm dabei nicht gerade hilfreich zur Seite. Und so sind einige Tricks notwendig, um ans Ziel zu gelangen.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Einmal während der Prozesstage, aber auch die Zeit davor, in der die beiden Anwälte alle Register ziehen, um den Fall zu gewinnen. Denn Pirlo hat Druck von seiner Familie, die dringend Geld benötigt.
Richtig warm werden konnte ich mit dem Protagonisten Pirlo nicht wirklich. Seine Familiengeschichte fand ich dafür umso spannender. Sophie Mahler hingegen habe ich sofort ins Herz geschlossen, sie ist einfach eine sympathische junge Frau, die sich gegen ihre eigene Familie behaupten muss.
Weiter geht es mit einem Folgeband, der im August 22 erscheinen soll. Ich bin schon jetzt neugierig auf den Fall, aber auch darauf mehr über Pirlo selbst zu erfahren.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Nichts ist wie es scheint

SCHWEIG!
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Ein Tag vor Heiligabend macht sich Esther auf den Weg um ihre Schwester Sue zu besuchen und ein Geschenk zu überreichen. Esther ist die Ältere der beiden und lebt mit Mann Martin und zwei Kindern in der ...

Ein Tag vor Heiligabend macht sich Esther auf den Weg um ihre Schwester Sue zu besuchen und ein Geschenk zu überreichen. Esther ist die Ältere der beiden und lebt mit Mann Martin und zwei Kindern in der Stadt. Ihre Schwester hingegen ist geschieden und lebt allein in einem großen Haus mitten im Wald. Die Begegnung der beiden sorgt sofort für Konflikte. Sue möchte eigentlich keinen Besuch und lieber allein sein. Esther fühlt sich verpflichtet sich um ihre Schwester zu kümmern, damit sich nicht dieselbe Katastrophe wie letztes Weihnachten wiederholt…
Erzählt wir das Ganze auf eine sehr spannende Weise. Die Perspektiven Esthers und Sues wechseln sich permanent ab. Dabei ist es ganz faszinierend zu beobachten, wie ein und dieselbe Szene total unterschiedlich wahrgenommen wird. Im Verlauf des Buches kommt noch zusätzlich die Sicht des Ehemanns Martin hinzu, ebenso wie kleine Rückblicke in die Vergangenheit. Anfänglich war es zwar sehr interessant dies zu verfolgen, aber irgendwann wurde es zu langatmig. Dann jedoch steigt plötzlich die Spannung und viele Dinge, die vorher schon gesagt wurden, werden plötzlich in ein neues Licht gerückt. Man hatte zwar schon die ganze Zeit das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, aber hier wurde ich wirklich überrascht. Sehr gelungen erzählt, man konnte sich alles sehr gut vorstellen. Auch der Ausgang des Ganzen war überraschend.
Insgesamt ein raffiniert konstruierter Spannungsroman. Besonders die Erzählweise mit den extrem häufig wechselnden Perspektiven konnte bei mir punkten. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Spannender Wissenschaftsthriller

Dürre
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Nach „Sturm“ und „Leben“ nun also der dritte Wissenschaftsthriller von Uwe Laub. In seinem neuesten Werk widmet sich der Autor wieder einem brisanten und brandaktuellen Thema. Wie der Titel „Dürre“ schon ...

Nach „Sturm“ und „Leben“ nun also der dritte Wissenschaftsthriller von Uwe Laub. In seinem neuesten Werk widmet sich der Autor wieder einem brisanten und brandaktuellen Thema. Wie der Titel „Dürre“ schon verrät, geht es dieses Mal um den Klimawandel und dessen Folgen.
Der Autor nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die nahe Zukunft. Nach mehreren trockenen Sommern wird das Wasser knapp. Missernten sorgen dafür, dass Lebensmittel knapp werden und Menschen hungern müssen. Um dem entgegenzuwirken, wird eine App für jeden Bürger zur Pflicht. Diese App soll die CO2-Bilanz eines Jeden kontrollieren.
Protagonisten der fiktiven Story sind Julian und Leni Thaler. Das Geschwisterpaar bewirtschaftet einen Bauernhof und wird des CO2-Betrugs verdächtigt. Die beiden bekommen es mit den obersten Kontrollbehörden und mächtigen Menschen zu tun die vor nichts zurückschrecken. Eine spannende Jagd beginnt mit Szenarien in der Zukunft, die man sich wirklich nicht wünscht. Das Ganze hat einen sehr spannenden Ausgang, der aus wechselnden Perspektiven erzählt wird.
Als kleines Manko empfand ich lediglich die Tatsache, dass die Handlung sich hauptsächlich um den Missbrauch der App und Cyberkriminalität dreht. Hier hätte ich mir gewünscht, dass ein bisschen mehr auf das Klima selbst und die Entwicklung eingegangen wäre.
Das Cover fügt sich perfekt in die Reihe ein, man erkennt sofort, dass es sich um ein Werk von Uwe Laub handelt.
Insgesamt ein spannender Wissenschaftsthriller, der sich gut lesen lässt. Nicht nur unterhaltsam, sondern das Buch regt auch zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 15.09.2021

Düster, aber sehr spannend

Waldeskälte
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Im Eigerstal nahe der Schweizer Alpen ist ein junges Mädchen verschwunden. Als Leutnant Valeria Ravelli davon erfährt, kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück und übernimmt die Ermittlungen. Vor 21 Jahren passiert ...

Im Eigerstal nahe der Schweizer Alpen ist ein junges Mädchen verschwunden. Als Leutnant Valeria Ravelli davon erfährt, kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück und übernimmt die Ermittlungen. Vor 21 Jahren passiert schon einmal das gleiche. Drei Mädchen verschwanden. Zwei davon wurden tot aufgefunden. Die dritte kehrte ohne Erinnerung an die Ereignisse aus dem Wald zurück, es war Valeria selbst.

Die Geschichte wird von Beginn an sehr spannend erzählt und man ist sofort mittendrin. Die Protagonistin ist eine sympathische junge Frau mit einem starken Willen. Nach den Ereignissen von damals hat sie das Dorf verlassen und war nicht mehr zurückgekehrt. Valeria fühlt sich in dem Dorf nicht mehr so richtig heimisch, nur manche können sich noch an das damals noch junge Mädchen erinnern. Zudem fühlt sich Valeria beobachtet. Ganz langsam kommen nun auch die Erinnerungen zurück. Die Suche nach dem vermissten Mädchen bedeutet für sie auch ein Abschließen mit ihrer eigenen Vergangenheit. Denn sie ist sich sicher: Der Täter von damals ist auch der Täter von heute.
Die Stimmung in dem Buch ist ziemlich düster und bedrohlich. Waldeskälte ist nicht nur der Titel des Buches, sondern auch Programm. Es ist Herbst, aus dem anfänglichen Regen wird Schnee und die Dunkelheit dominiert im Eigerstal. Die Kälte, die vorherrscht war deutlich spürbar. Doch die Suche nach Nora gestaltet sich schwierig und mühsam, viele Ansätze sind Sackgassen. Erst zum Ende hin gibt es einen regelrechten Showdown, der sehr spannend war, ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch verfilmt wird.
Insgesamt ein spannender Kriminalfall mit einigen Thrillerelementen. Mir hat das Buch bestens gefallen. Ich würde sehr gerne noch weitere Fälle mit Valeria Ravelli erleben.

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