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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2020

Spannung garantiert

Der Behüter: Thriller
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Ein neuer Fall für die Sonderermittlerin Laura Kern und ihren Kollegen Max Hartung vom LKA Berlin. Frauen, werden aus einem Krankenhaus entführt bzw. folgen scheinbar freiwillig ihrem Entführer. Wenige ...

Ein neuer Fall für die Sonderermittlerin Laura Kern und ihren Kollegen Max Hartung vom LKA Berlin. Frauen, werden aus einem Krankenhaus entführt bzw. folgen scheinbar freiwillig ihrem Entführer. Wenige Zeit später werden sie in der Nähe von Müllcontainern abgelegt. Die Frauen haben eines gemeinsam: sie wurden von ihrem Lebenspartner misshandelt. Will der Entführer die Frauen etwa aus ihrer Situation retten, ihnen helfen? Doch warum tötet er sie dann und entsorgt sie fast wie Müll?
Schon von der ersten Seite an ist man von der Geschichte gefesselt. Man lernt verschiedene Perspektiven, wie die der Opfer als auch des Behüters kennen und kann sich so nach und nach ein gutes Bild machen. Und die Serie der entführten Frauen reißt nicht ab. Man fragt sich, was die Absicht des Entführers ist und natürlich ist man ständig am Rätseln, wer sich hinter dem geheimnisvollen Behüter verbirgt. Wie immer gibt es gleich mehrere Verdächtige und natürlich auch falsche Spuren. Bis zum Ende bleibt es unglaublich spannend und erst auf der letzten Seite wird das Geheimnis gelüftet.
Catherine Shepherd versteht es wirklich, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und Spannung aufzubauen. Wieder einmal Unterhaltung vom Feinsten und Nervenkitzel pur.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Hauptkommissar Tino Dühnfort hat zur Operativen Fallanalyse gewechselt. Die Umstellung fällt dem ehemaligen Chef vom K11 nicht ganz leicht, denn hier ist er nur Teil des Teams und die Arbeit bei der OFA ...

Hauptkommissar Tino Dühnfort hat zur Operativen Fallanalyse gewechselt. Die Umstellung fällt dem ehemaligen Chef vom K11 nicht ganz leicht, denn hier ist er nur Teil des Teams und die Arbeit bei der OFA hat er sich auch etwas anders vorgestellt. Gleich mehrere Taten in verschiedenen Städten erfordern seinen Einsatz und Tino ist der erste, der einen Zusammenhang erkennt. Denn eines haben alle Tatorte gemeinsam: der Täter ist schnell, effektiv und hinterlässt keine Spuren. Und er kündigt seine Taten in Form von Drohbriefen an…
Es ist bereits der 9. Fall aus der Reihe mit Tino Dühnfort. Auch dieser Fall ist wieder in sich geschlossen und lässt sich unabhängig von den anderen Bänden lesen. Nur wer die Entwicklung des Privatlebens mitverfolgen will, der sollte die Bücher in ihrer chronologischen Reihenfolge lesen.
Schon von Beginn ist die Spannung permanent vorhanden. Die Geschichte geht zwar nicht in die blutigen Details, hat es aber dennoch in sich. Ein sehr brisantes Thema, dem sich die Autorin hier widmet. In Form von Videotagebüchern erhält man Stück für Stück Einblicke in die Vergangenheit und erkennt so langsam die traurige Wahrheit. Das Ganze ist so eindringlich beschrieben, dass man fast Verständnis für den Täter aufbringen könnte.
Mit dem Privatleben von Tino und seiner Familie geht es selbstverständlich auch weiter. Dies jedoch nur am Rande, aber auch hier werden aktuelle Themen aufgegriffen.
Am überzeugendsten fand ich wieder den Schreibstil von Inge Löhnig. Die Autorin versteht wirklich ihr Handwerk und ihr gelingt es, den Leser von Anfang an, an das Buch zu fesseln.
Insgesamt ein toller Krimi, nicht nur für Dühnfort-Fans, sondern auch solche, die es noch werden wollen.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Super Nordsee-Krimi

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Minke van Hoorn kehrt als Kommissarin zurück in ihre friesische Heimat. Hier auf den Halligen kennt jeder jeden und auf der kleinen Hallig Nepken wohnen sogar nur zwei Familien. Eigentlich ist Minke gelernte ...

Minke van Hoorn kehrt als Kommissarin zurück in ihre friesische Heimat. Hier auf den Halligen kennt jeder jeden und auf der kleinen Hallig Nepken wohnen sogar nur zwei Familien. Eigentlich ist Minke gelernte Meeresbiologin, doch nun möchte sie in die Fußstapfen ihres vor vier Jahren verstorbenen Vaters treten, der ebenfalls Kommissar auf den Halligen war.
In ihrem ersten Fall bekommt es Minke mit einem cold case zu tun. Auf Nepken wurde ein Skelett vom Meer wieder freigespült. Das Opfer muss dort schon über 30 Jahre gelegen haben. Doch das ist nicht alles. Denn mit dem Skelett wurde noch ein dunkles Geheimnis ans Licht gebracht, welches die ganze Zeit im Verborgenen ruhte…
Endlich mal wieder ein Nordseekrimi, bei dem wirklich alles stimmt. Nicht nur spannend, sondern auch die Beschreibungen der Landschaft und der Menschen ist super gelungen. Die Autorin hat die Atmosphäre gut eingefangen, auch die des herannahenden Sturms. Wer also die Nordsee nicht kennt, kann sich dennoch ohne Problem in die Szenerie hineinversetzen.
Minke ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sich in die Ermittlungen verbeißt. Unterstützung erhält sie dabei von ihrem Bruder Bo, der Rechtsmediziner ist. Doch obwohl die beiden Zwillinge sind, können sie gegensätzlicher nicht sein. Während Minke alles Friesische liebt, hasst Bo die Nordsee.
Das Buch ist schon fast ein klassischer Whodonit, durch die begrenzte Anzahl der Figuren und der Wahl der Lokalität. Die Charaktere sind grandios gezeichnet, wirken durch ihr seltsames Verhalten aber verdächtig, jeder natürlich auf eine andere Art und Weise. Man kann also herrlich miträtseln und dabei den falschen Fährten folgen.
Der Erzählstil von Greta Henning ist sehr flüssig. Die Perspektiven wechseln und in kleinen Abschnitten erfährt man etwas über das Mysterium jener Nacht, in der alles geschah. Es wird in dem Buch auch nie langweilig, ständig passiert etwas Neues und die Spannung ist hoch. Das macht das Buch zu einem richtigen Pageturner.
Ein unterhaltsamer Lesespaß, den ich nur jedem empfehlen kann. Von Minke und ihrem Bruder Bo würde ich gerne noch mehr lesen.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Spannende Reise in die Vergangenheit

Der Turm aus Licht
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In ihrem neuesten historischen Roman nimmt uns die Autorin Astrid Fritz mit in das mittelalterliche Freiburg. Viele Geschichten über die Menschen von Freiburg, Kaufleute, Handwerker und Baumeister und ...

In ihrem neuesten historischen Roman nimmt uns die Autorin Astrid Fritz mit in das mittelalterliche Freiburg. Viele Geschichten über die Menschen von Freiburg, Kaufleute, Handwerker und Baumeister und deren Familie, aber auch Kirchenmänner und den Adel. Das Ganze spielt vor dem Hintergrund des Baus des Freiburger Münsters, einer der bedeutendsten und höchsten Kirchenbauten, ein Meisterwerk der Gotik. Die Errichtung des Münsters zog sich über einen Zeitraum von gut sechs Jahrzehnten. Der Beginn liegt Jahr 1270 als sich der damals noch junge Baumeister Gerhard und seine Frau Odilia eigens von Straßburg in die aufstrebende Handelsstadt Freiburg begeben, um die Verantwortung für den Bau zu übernehmen. Man erlebt so manchen Schicksalsschlag und nimmt teil an dem Leben der einzelnen Familien. So mancher Kampf muss ausgefochten werden und dabei muss auch so manch einer sein Leben lassen.
Ich muss zugeben, dass ich anfänglich meine Schwierigkeiten hatte, in das Buch reinzukommen. Zu Beginn werden ziemlich viele Figuren eingeführt, die teils historisch belegt sind und ich verlor etwas den Überblick. Hilfreich war hier ein elfseitiges Namensregister, zu dem man immer wieder zurückblättern konnte, sowie ein Glossar am Ende des Buches, welches die nicht ganz gängigen Begriffe erklärt.
Unterteilt ist der Roman in drei Abschnitte. Der erste Teil handelt hauptsächlich vom Bau der Kirche, während es im Mittelteil um die ganzen Streitigkeiten über die Zuständigkeit, Verantwortung und Finanzierung des Baus geht, der zunächst noch in der Hand des Adels liegt. Doch nach und nach übernehmen immer mehr die Bürger die Verantwortung. Natürlich gibt es auch immer wieder Rückschläge, doch der Wille zum Bau des schönsten Kirchturms der Erde ist stark. Immer mehr festigen sich die Figuren und so stehen im abschließenden dritten Teil die zwischenmenschlichen Beziehungen der inzwischen liebgewonnenen Figuren im Vordergrund.
Das Buch umfasst mehr als 800 Seiten und das bei nicht gerade großer Schrift. Eine Menge Text also, den es zu lesen galt. Dennoch war ich erstaunt, wie schnell ich durch das Buch kam. Besonders die Figuren, die einem immer vertrauter werden machten das Ganze so spannend. Man brennt praktisch darauf zu erfahren, wie das Leben von ihnen weitergeht und wie sie so manchen Schicksalsschlag überleben.
Die Autorin versteht absolut ihr Handwerk und hat es geschafft, dass die 800 Seiten kontinuierlich spannend waren. Nicht nur unterhaltsam und farbenprächtig, sondern auch informativ über das damalige Leben in Freiburg. Die sehr gute Recherche ist auf alle Fälle noch lobenswert zu erwähnen. Ein großartiges Werk, das mich nun das Freiburger Münster mit ganz anderen Augen betrachten lässt.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Spannender Fall mit beeindruckender Ermittlerin

DUNKEL
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Hulda Hermannsdottir, Kommissarin bei der Polizei in Reykjavik, steht bald vor ihrer Pensionierung. Doch nun soll sie noch frühzeitiger ihren Stuhl räumen, um einem jüngeren Kollegen Platz zu machen. Das ...

Hulda Hermannsdottir, Kommissarin bei der Polizei in Reykjavik, steht bald vor ihrer Pensionierung. Doch nun soll sie noch frühzeitiger ihren Stuhl räumen, um einem jüngeren Kollegen Platz zu machen. Das einzige Zugeständnis, das sie von ihrem Chef bekommt: Sie darf sich einen alten Fall, einen cold case aussuchen. Für die Lösung hat sie dann zwei Wochen Zeit. Hulda wählt bewusst den ungeklärten Tod einer jungen Frau, die tot im Meer aufgefunden wurde. Die 27jährige Russin lebte seit vier Monaten als Asylbewerberin in Island. Die Ermittlungen wurden damals mehr oder weniger schlampig von einem Kollegen durchgeführt, der schließlich den Fall als Selbstmord abschloss. Doch Hulda hat daran Zweifel. Denn die Genehmigung des Asylverfahrens stand kurz vor ihrem Abschluss und somit gab es eigentlich keinen Grund für einen Selbstmord. Bei ihren Ermittlungen stößt Hulda auf so manches Rätsel und bringt dabei sich selbst in Gefahr.
„Dunkel“ ist der erste Teil der Hulda-Trilogie. Teil 2 „Insel“ und Teil 3 „Nebel“ sollen im Juni bzw. September 2020 noch folgen. Der Name „Hulda-Trilogie“ ist bewusst gewählt, denn schon bei dem vorliegenden „Dunkel“ liegt der Fokus eindeutig auf der Ermittlerin. Hulda ist eine einsame, wenngleich auch charakterstarke und interessante Person. Obwohl sie eigentlich eine der besten Ermittlerinnen der Reykjaviker Polizei ist, wurde sie bei Beförderungen regelmäßig übergangen. Hulda ist auch nicht gerade ein Teamplayer, eher fühlt sie sich als einsamer Wolf. Eine Familie hat sie auch schon lange nicht mehr und so bedeutet eine Pensionierung für sie nichts anderes als jede Menge Einsamkeit und Isolation. Doch zum Glück gibt es da einen Arzt in Ruhestand zu dem sich langsam zarte Bande entwickeln.
So interessant die Figur Hulda ist, der Fall der ertrunkenen Russin ist mindestens genauso spannend. Die Anzahl der Charaktere ist überschaubar und man kann gut miträtseln Da die Kapitel recht kurz gehalten sind, fliegt man praktisch durch das Buch. Dazwischen erfährt man auch immer wieder in Rückblicken kleine, aber schwergewichtige Teile aus Huldas Leben, die starken Einfluss auf die Entwicklung ihres Charakters haben. Ebenso gibt es Einblicke auf die Sichtweise des Opfers und wie es sich gefühlt haben muss.
Das Ende ist dann völlig überraschend und wirft gleichzeitig so viele Fragen auf, dass die Folgebände einfach unverzichtbar sind. Teil zwei und drei sind chronologisch umgekehrt, also in der Vergangenheit von „Dunkel“ angesiedelt und werden wohl einige Erklärungen liefern.
Für mich war „Dunkel“ ein richtiges Highlight. Der Fall sehr spannend und Hulda ist wirklich eine sehr komplexe und spannende Figur, ich freue mich schon auf die Folgebände.

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