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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2017

Wer kennt es nicht?

Fremdsein
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"Es gibt viele Geschichten, die nicht erzählt werden. Die erzählt werden, aber keiner hört. Und mehr muss es nicht sein." (Seite 72)

Wer kennt es nicht, das Gefühl fremd zu sein? Dieses Gefühl wird als ...

"Es gibt viele Geschichten, die nicht erzählt werden. Die erzählt werden, aber keiner hört. Und mehr muss es nicht sein." (Seite 72)

Wer kennt es nicht, das Gefühl fremd zu sein? Dieses Gefühl wird als Abstandshalter wahrgenommen. Aber ehrlicherweise verbindet uns das Gefühl, weil es jeder kennt.

Diese Buch ist ein Gemeinschaftsprojekt und die Einnahmen kommen der Flüchtlingshilfe zu Gute. In vielfältigen Kurzgeschichten haben sich Autoren zusammen getan und Fremdsein wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Kurzgeschichten sind mal nur eine halbe Seite lang und dann wieder mehrere Seiten. Es gibt berührende, spannende und interessante Geschichten. Dem Leser wird nicht langweilig und er wird zum Nachdenken angeregt. Und am Ende steht fest, Fremdsein verbindet.

Fazit: Das Buch beleuchtet Fremdsein als etwas, was jeder kennt. Fremdsein muss nicht unbedingt in der Fremde sein bedeuten, sondern es ist ein Gefühl. Durch die verschiedenen Blickwinkel wird der Leser zum Reflektieren angeregt.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Der dunkle Wald

Sommerende
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Die Schulferien sind fast zu Ende und Jakob genießt die letzten warmen Tage in der fränkischen Einöde. Aber ganz so ruhig wie es scheint, ist es doch nicht. Svenja ist verschwunden. Der Wald wird immer ...

Die Schulferien sind fast zu Ende und Jakob genießt die letzten warmen Tage in der fränkischen Einöde. Aber ganz so ruhig wie es scheint, ist es doch nicht. Svenja ist verschwunden. Der Wald wird immer dunkler. Und Drogengeld taucht auch noch auf.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Jedes Kapitel wird wieder von jemand anderem erzählt. Haupterzähler ist Jakob. Im ersten Moment fand ich die verschiedenen Schriftarten irritierend, aber im Laufe des Buches fand ich das passend.

Ich hätte mir ein bisschen weniger Perspektiven gewünscht und dafür ausführlicher. Paula oder Svneja kamen mir etwas zu kurz und waren nur oberflächlich erwähnt. Und auch Marco wird mehrmals erwähnt, aber mehr erfährt man über ihn nicht.

Was mich aber am meisten störte, waren die zum Schluss offenen Enden. Vieles bleibt vage und dem Leser selbst überlassen. Das finde ich einerseits schon spannend, andererseits sind es mir zu viele lose Enden.

Besonders gut gefallen hat mir die düstere Stimmung in dem Buch. Man fiebert richtig mit und das Buch nimmt richtig Fahrt auf. Allerdings war mir dann schon nach 300 Seiten klar, dass einiges ungeklärt bleiben wird. Es gibt einige Punkte, die mich näher interessiert hätten, aber nur oberflächlich erwähnt wurden.

Fazit: Ein düsterer Genremix, der mir gut gefallen hat. Für Leser, die offene Enden nicht zu sehr stören, eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.08.2017

Kräuterkunde am Bodensee

Holunderliebe
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Lena findet ein uraltes Gedicht von dem Mönch Walahfried, der am Bodensee im Kloster die Kräuterkunde betrieben hat. Kurzentschlossen nimmt sie Abstand von ihrem Studium und ihren Freunden um dort zu erkunden, ...

Lena findet ein uraltes Gedicht von dem Mönch Walahfried, der am Bodensee im Kloster die Kräuterkunde betrieben hat. Kurzentschlossen nimmt sie Abstand von ihrem Studium und ihren Freunden um dort zu erkunden, was es mit dem Gedicht auf sich hat. Doch dort träumt sie komisch und erfährt so, was den Mönch bewegt hat.

Eigentlich ist das Thema spannend und interessant. Die Kräuterkunde des Mönchs finde ich interessant, weil meist in historischen Romanen nur von Hebammen erzählt wird und weniger von Männern, die in diesem Bereich tätig sind. Schön wäre gewesen, wenn Lena mehr verglichen hätte, wie die Wirkung der Kräuter heute eingeschätzt wird.

Leider konnte mich das Buch nicht begeistern. Normal brauche ich für so ein Buch 3 Tage, bei diesem Buch habe ich über 2 Wochen gebraucht, weil es mich einfach nicht gepackt hat. Es kam nie richtig Spannung auf. Besonders wie Lena "träumt" hat mich dann doch etwas gestört. Die Vergangenheit war mir zu wenig real. Die Wendung gegen Ende einfach nur unglaubwürdig. Besonders wie schnell Lena die Eröffnung akzeptiert, machte es unrealistisch. Die Personen zeigen wenig Emotionen und berühren den Leser wenig.

Das Cover und der Titel sind ein echter Hingucker und haben mich neugierig gemacht.

Insgesamt verpasst man nichts, wenn man das Buch nicht liest. Zum Thema Kräuterkunde im Mittelalter gibt es bestimmt spannende historische Romane.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Langatmig

Spaceman of Bohemia
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Die Geschichte über den ersten böhmischen Astronauten in der Zukunft hat mich sehr interessiert. Es hörte sich alles etwas abgedreht und surreal an. Leider war ich von dem ebook sehr enttäuscht.

Der Erzählstil ...

Die Geschichte über den ersten böhmischen Astronauten in der Zukunft hat mich sehr interessiert. Es hörte sich alles etwas abgedreht und surreal an. Leider war ich von dem ebook sehr enttäuscht.

Der Erzählstil hat mich nicht überzeugt. Schon zu Beginn des Buches erfolgt die Trennung von Jakub und seiner Frau. Das war mir zu früh, da ich Jakub gefühlt noch nicht richtig kannte und es dann schon surreal wurde. Die Rückblenden aus Jakubs Kindheit wären interessant, aber nicht in dem Kontext. Die Probleme die die Tschechen beschäftigen, die Uneigenständigkeit, der Druck durch die EU und natürlich die nicht aufgearbeitete Vergangenheit wären zusammen ein spannendes Thema. Aber als Rückblick wie in diesem Buch konnte dem meiner Meinung nach nicht Rechnung getragen werden.

Meiner Meinung nach fehlte dem Buch ein Charakter, den der Leser mag und eine gute Prise Humor. Statt einer Liebesgeschichte wäre mir Humor wichtiger gewesen und hätte auch besser gepasst.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Finnischer Weltretter

Weltretten für Anfänger
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Herr Surunen aus Finnland ist bei Amnesty International aktiv und setzt sich für den politischen Gefangenen Lopez ein. Doch als nach jahrelangem Briefschreiben nichts passiert, beschließt er in seinen ...

Herr Surunen aus Finnland ist bei Amnesty International aktiv und setzt sich für den politischen Gefangenen Lopez ein. Doch als nach jahrelangem Briefschreiben nichts passiert, beschließt er in seinen Ferien selbst nach Kalmanien zu reisen und Lopez direkt zu helfen. In Kalmanien und später auch auf seiner weiteren Reise muss er sehr findig sein, um sein Ziel zu erreichen.

Das Hörbuch ist besonders in den ersten beiden CDs sehr tragisch und ernsthaft. Es fehlte mir einfach der schwarze Humor. Und auch in den letzten beiden CDs bleibt es ernsthaft, aber gibt schon den einen oder anderen Moment zum Schmunzeln. Trotzdem ist die Idee skurril und passt zu den anderen Werken des Autors. Nur etwas mehr Humor hätte nicht geschadet.

Gut gefallen hat mir der Sprecher Jürgen von der Lippe. Allerdings hatte ich Probleme die Betrunkenen zu verstehen. Jeder Charakter hatte seine eigene Stimme und nach einer kurzen Gewöhnungsphase konnte ich dem Sprecher gut folgen und fühlte mich gut unterhalten. Er hat dem Hörbuch versucht mehr Humor zu geben als bei dem ernsten Thema möglich war.

Fazit: Für mich 3 Sterne, da das Thema Menschenrechte und die Arbeit von Amnesty International dargestellt wurden. Leider fehlte mir der humorvolle Blick auf die Dramen unserer Welt.

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