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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2017

Marmeladen und Geheimnisse

Das Brombeerzimmer
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Nora trauert um ihrem Mann Julian. Vor einem Jahr kam er plötzlich ums Leben. Nun steht sie als junge Witwe alleine da. Sie verkriecht sich in ihrer Arbeit. Aber ihre Freundin Katharina und ihre Mutter ...

Nora trauert um ihrem Mann Julian. Vor einem Jahr kam er plötzlich ums Leben. Nun steht sie als junge Witwe alleine da. Sie verkriecht sich in ihrer Arbeit. Aber ihre Freundin Katharina und ihre Mutter machen ihr Feuer unter dem Hintern. Als sie dann eine Brief von Julians Tante Klara findet, beschließt sie sich eine Auszeit zu nehmen und die Tante zu besuchen. Beide verbindet das Hobby Marmeladekochen. Dort angekommen kann Nora endlich besser loslassen und findet neuen Lebensmut.

Der Schreibstil des Buches ist sehr flüssig. Man konnte es gut lesen und hat sich schnell mit den einzelnen Charakteren verbunden gefühlt. Nora liegt dem Leser schon nach wenigen Seiten am Herzen.

Die Geschichte ist für mich rund und nicht zu kitschig. Das Familiengeheimnis finde ich dann aber zu schnell abgehandelt und etwas profan. Da hatte ich mir mehr erwartet.

Die Rezepte in dem Buch sind ganz nett, waren aus meiner Sicht aber nichts besonderes.

Das Cover ist sehr schön. Der Titel nimmt dann vielleicht doch etwas das Ende vorweg, was ich schade finde.

Fazit: Ein leichter Frauenroman über eine trauernde Frau. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Anders als erwartet

Altes Land
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Vera ist eine typische Einzelgängerin. Ihr hat das Leben mitgespielt. Schon als Kind war sie anders, da sie ein Flüchling aus Polen war. Ihre Mutter hat sich nicht um sie gekümmert und trotzdem hat sie ...

Vera ist eine typische Einzelgängerin. Ihr hat das Leben mitgespielt. Schon als Kind war sie anders, da sie ein Flüchling aus Polen war. Ihre Mutter hat sich nicht um sie gekümmert und trotzdem hat sie das Leben genommen, wie es kam.
Anne flüchtet mit ihrem Sohn zu Vera. Die beiden hatten nie näheren Kontakt und trotzdem sieht sie bei Vera einen Ausweg.

Der Klappentext hört sich nicht so interessant an wie die Geschichte letztendlich ist. Für mich ein Lesehighlight unter den ruhigen Büchern. Eine Studie über zwei Frauen, über zwei Flüchtlinge, über Ausgrenzung, das Anderssein. Es gibt keinen großen Spannungsbogen und die Erzählung wechselt zwischen den beiden Frauen je Kapitel. Trotzdem möchte man weiterlesen und wissen, was dazu geführt hat, dass die beiden Frauen so sind.
Gut finde ich auch, die eingebrachten lokalen Besonderheiten über das Alte Land.

Das Cover finde ich sehr schön und passt auch nach dem Lesen des Buches noch besser zum Buch als gedacht.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Der Stromkrieg

Die letzten Tage der Nacht
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New York 1888: Paul, ein junger aufstrebender Anwalt, wird von George Westinghouse beauftragt ihn in einem Patentrechtsstreit gegen Thomas Edison zu vertreten. Paul freut sich über seinen neuen Mandanten, ...

New York 1888: Paul, ein junger aufstrebender Anwalt, wird von George Westinghouse beauftragt ihn in einem Patentrechtsstreit gegen Thomas Edison zu vertreten. Paul freut sich über seinen neuen Mandanten, nichts ahnend, dass er damit eine Hauptrolle im größten Patentrechtsstreit (um die Glühbirne) werden wird. Sein Prozess scheint schon vorab verloren und Paul muss einiges an Einfallsreichtum aufbringen um für seinen Mandanten überhaupt positive Ergebnisse zu erzielen. Dabei bleibt wenig Zeit für das Privatleben, aber eine Mandantin verdreht ihm doch den Kopf…

Ich finde besonders gelungen an dem Buch, dass es wissenschaftliche Informationen einfach vermittelt. Ich wusste vorher wenig über die Abläufe während dieses Streits und mir wäre das Thema doch eher trocken erschienen. Der Autor schafft es mit dem Vermittler Paul, der selbst wissenschaftlich unbedarft ist, die verschiedenen Erfindungen und Erfinder dem Leser näher zu bringen. Bei mir konnte er sogar größeres Interesse an den einzelnen Erfindern wecken, sodass ich mir weiteres Lesematerial besorgen werde. Dem Autor ist gelungen alle Erfinder tiefgründig zu beschreiben. Man hat nach dem Buch von jedem ein Bild vor Augen. Dabei gibt es keine Gewinner und Verlierer.

In der ersten Hälfte fehlt etwas der persönliche Teil über Paul. Man hat das Gefühl, dass er nur arbeitet. Das wird dann aber besser und man erfährt deutlich mehr über Paul.

Titel und Cover finde ich toll. Der Titel „Die letzten Tage der Nacht“ sagt so viel mehr aus als man im ersten Moment denkt. Besonders wenn man schon in New York war, ist einem bewusst, welche Änderung die Erfindung der Glühbirne im Leben der Einwohner bewirkt haben muss.

Das einzige, was mich etwas gestört hat, war meine eigene Neugier. Ich wollte unbedingt wissen, was wahr und was erfunden ist. Am Ende steht ein tolles Nachwort des Autors, das absolut lesenswert ist, weil so viele Hintergrundinformationen gegeben werden. Man hat das Gefühl, dass hier richtig gut recherchiert wurde, sollte sich aber gedulden.

An jedem Kapitelbeginn steht ein einleitendes Zitat, meist aus der heutigen Zeit. Die Zitate sind gut gewählt und passen sich schön in die Geschichte ein.

Fazit: 5 Sterne ist mir dieses Lesevergnügen wert, dass ich wirklich sehr gerne weiterempfehlen möchte. „Die letzten Tage der Nacht“ ist ein Roman, der durch gute Recherche und einen tollen Erzählstil besticht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 18.02.2017

Humorvolle Emigrantengeschichte

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß
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Walerian wird in Polen geboren. Nachdem ihn seine Mutter jahrelang bei seinen Großeltern gelassen hat, kommt sie plötzlich zurück und wenig später findet sich Walerian in einem anderen Land wieder. In ...

Walerian wird in Polen geboren. Nachdem ihn seine Mutter jahrelang bei seinen Großeltern gelassen hat, kommt sie plötzlich zurück und wenig später findet sich Walerian in einem anderen Land wieder. In Wien fehlen ihm nicht nur seine Freunde und Familie, sondern hauptsächlich die Sprache. Doch Walerian versucht das Beste aus seinem Leben zu machen.

„Der Mann, der Luft zum Frühstück aß“ ist ein humorvolles Buch. Walerian als Ich- Erzähler hat einen amüsanten Blick auf das Leben. Gleichzeitig ist es erschreckend wie alleine er in seinen jungen Jahren ist und wie sehr er auf sich alleine gestellt ist, wenn keine Familie Rückhalt gibt. Außerdem merkt man es auch daran, dass die einzelnen Personen, die erwähnt werden, wie beispielsweise sein Chemie- Lehrer, ihm auch durch kleine Gesten sehr wichtig sind.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Der Schreibstil ist kurzweilig und angenehm für den Leser zu lesen.
Das Cover finde ich ansprechend gestaltet.

Ein Punkt Abzug, da ich bei knapp über 100 Seiten einen Preis von 16€ sehr teuer finde.

Veröffentlicht am 15.02.2017

Leider verrät der Klappentext zu viel

Die Salzbaronin
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Dorothea bekommt von ihrem Vater nach dem Tod der Mutter wenige Grenzen gesetzt. Also spielt sie mit den Kindern der Salinenarbeitern und wächst mit ihnen auf, obwohl das nicht standesgemäß ist. So ist ...

Dorothea bekommt von ihrem Vater nach dem Tod der Mutter wenige Grenzen gesetzt. Also spielt sie mit den Kindern der Salinenarbeitern und wächst mit ihnen auf, obwohl das nicht standesgemäß ist. So ist sie mit der Saline stark verbunden und geht auch im Erwachsenenalter jeden Tag zur Saline. Am Tag der Geburt von Dorothea wurde auch Rosa geboren. Sie lebt als Heilerin am Ort Rehbach und ist die zweite Hauptperson in dem Roman.

Der Schreibstil gefällt mir gut. Allerdings finde ich, dass die Geschichte Schwächen hat. Schade fand ich, dass fast schon die gesamte Handlung um Dorothea im Klappentext steht und wenig offen bleibt. Und das was offen bleibt, ahnt der Leser leicht voraus. Der Klappentext ist ja schon fast eine Zusammenfassung des Buches. Das Ende hat mich auch nicht glücklich gemacht, weil Dorothea einfach kein symphathischer Charakter ist. Die Charaktere werden sehr schön und deutlich ausgearbeitet. Die Arbeiten an der Saline werden für den Leser verständlich geschildert.

Mir fehlte am Ende eine Zusammenfassung, was tatsächlich historisch passiert ist oder ob die ganze Geschichte fiktiv ist.
Aufgrund der vielen Punkte, die mir nicht gefallen haben, vergebe ich nur 2 Punkte.