Profilbild von carmensbuecherkabinett

carmensbuecherkabinett

Lesejury Star
offline

carmensbuecherkabinett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carmensbuecherkabinett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2025

Wenn aus einem Spiel tödlicher Ernst wird

10 kleine Prominente gingen in den Dschungel
0

Zehn Prominenten wollen, wie in der bekannten Dschungelshow auf RTL, in einem westafrikanischen Dschungel ihr Glück versuchen und das Abenteuer ihres Lebens erleben. Das es jedoch ihr letztes Abenteuer ...

Zehn Prominenten wollen, wie in der bekannten Dschungelshow auf RTL, in einem westafrikanischen Dschungel ihr Glück versuchen und das Abenteuer ihres Lebens erleben. Das es jedoch ihr letztes Abenteuer werden könnte, ahnt noch keiner.

Schon bald nach Showbeginn jedoch wird klar, eine politisch getrieben Gruppe hat nicht nur die Kandidaten, sondern auch die Crew und damit die gesamt Show gekapert und nutzt diese für ihre Zwecke. Ab jetzt sind die Spiele wirklich ein Kampf um Leben und Tod, denn wer auf den letzten Platz kommt, bezahlt diese Niederlage mit seinem Leben.

Erfinder, Produzent und Eigentümer des Senders „Das Sechste“ Max Bauer gerät unter Druck. Die Entführer haben angekündigt, dass nach oder bei jeder Herausforderung – nicht Prüfung – ein Kandidat sterben wird. Können Max Bauer und seine Mitarbeiter den Wahnsinn noch rechtzeitig stoppen?

Das Grundprinzip erinnert an die bekannte Dschungelshow in RTL, welche auch mehrfach im Text erwähnt wird. Die Show von Max Bauer möchte sich jedoch in einige Nuancen von dem erfolgreichen Original abheben. Nicht nur die Lokation ist eine andere, auch gibt es kein festes Camp und die Promis treten immer alle zu einer Herausforderung (keine Prüfung) an.

Durch die Geiselnahme verschärft sich der Ton und aus Spiel wird erst. Sicherungen fallen weg und statt harmlosen Gegnern, wird es bitterer und auch tödlicher Ernst. Medizinische Versorgung gibt es nicht, dafür treibt der Autor die Kandidaten quer durch den westafrikanischen Dschungel und lässt sie sehr schwere Herausforderungen bestehen, bei denen immer, manchmal auch mindestens einer, ausscheidet.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und kennt man das Original, so fallen einem doch die ganzen Parallelen auf. Der Lesesog setzte recht schnell ein, doch dann wurde er immer wieder gebremst, denn leider hat bei diesem Buch das Lektorat versagt oder es wurde auf Testleser verzichtet. Zumindest kann mir anders die ganzen Fehler im Hinblick auf Rechtschreibung, Grammatik, Satzzeichen und nicht zuletzt Logik nicht erklären. Das startet z. B. schon bei der ersten Prüfung, bei dem einem Politiker gleich zweimal der Ringfinger an der rechten Hand gebrochen wird und setzt sich mit der wundersamen Wiederauferstehung einer erschossenen Kandidatin fort. Auch werden Namen vertauscht und der Senderinhaber heißt plötzlich wie einer der Kandidaten. Das schmälert alles den zunächst guten Eindruck und stört auch den Lesesog massiv.

Ich habe das Buch als Ebook gelesen. Die Formatierung war an mancher Stelle eine Herausforderung, was dann wieder zur Buchthematik passen würde. Die zitierten Kommentare, die man zu jedem neuen Tag findet, sind ultraklein und nur schwer zu entziffern. Natürlich könnte man sie auch einfach ignorieren, da sie für den Ablauf der Geschichte nicht weiter relevant sind, jedoch geben sie dem Text eine gewisse Würze, die ich sehr geschätzt habe – nachdem ich sie mühevoll entziffert habe.

Auch bei den Kapitelwechsel ist einiges verrutscht und es gibt sehr viele Kapitel, was sich aber aus dem Perspektivenwechsel ergibt. Da die Geschichte an zwei verschiedenen Orten spielt – in Afrika und Deutschland, wurde immer hin und her gewechselt. Dafür ein neues Kapitel zu machen, ist für mich logisch, da man so eine bessere Orientierung hatte.

Fazit:
Die Grundidee ist gut, die Spannung hoch, der Autor hat viel Potenzial, aber im Feintuning fehlt noch etwas. Ich jedenfalls werde ihn im Auge behalten und bin gespannt, was als nächstes von ihm erscheinen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2024

Vögel in Paris

Birds of Paris – Das magische Pendel
0

Schon wieder eine neue Stadt! Léa hat es echt nicht leicht. Ständig muss sie mit ihrer Mutter umziehen, weil diese beruflich viel unterwegs ist. Dieses Mal hat es sie nach Frankreich verschlagen. Ausgerechnet ...

Schon wieder eine neue Stadt! Léa hat es echt nicht leicht. Ständig muss sie mit ihrer Mutter umziehen, weil diese beruflich viel unterwegs ist. Dieses Mal hat es sie nach Frankreich verschlagen. Ausgerechnet nach Paris. Wie soll Léa in dieser großen Stadt Freunde finden? Doch dann trifft Léa auf Alexandrine, die sie in ein magisches Geheimnis einweiht. Léa hat viele Frage, doch Alex ist auf der Flucht und Léa muss dringend ein Notizbuch zu einem Laden bringen. Und erfährt dabei etwas, was nicht nur ihr Leben nachhaltig ändern wird.

Léa ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, das immer wieder umziehen muss. Der Beruf ihrer Mutter erfordert die vielen Umzüge und Léa kann sich nirgendwo wirklich zu Hause fühlen. Ein wenig verloren streift sie durch Paris und begegnet nicht nur Alexandrine, sondern auch einem Hauch von Magie. Ab hier wird das Buch richtig spannend, denn wie auch Léa wollten wir wissen, was Léa bei Notre Dame begegnet ist und wieso alle sagen, es wäre Magie?

Die Autorin Kathrin Tordasi spinnt feine Fäden, verrät nie zu viel, hält die Spannung hoch und weckt die Abenteuerlust. Schnell hatten wir uns festgelesen, versuchten Erklärungen und Zusammenhänge zu finden, die Kinder, auf die Léa nach und nach trifft zuzuordnen und so ein Gesamtbild zu erhalten.

Mit der Zeit wird vieles klarer und doch bleiben Fragen zurück, Dinge ungelöst und so manches Abenteuer wartet ebenfalls noch darauf, erlebt zu werden. Das Buch ist der erste Band der Vögel von Paris Reihe und auch wenn die Geschichte in sich rund ist, steckt noch so viel Potenzial in ihr, dass wir am liebsten gleich weitergelesen hätten. Jetzt heißt es jedoch warten, warten auf die Fortsetzung und die Rückkehr nach Paris.

Fazit:
Ein gelungener Auftakt der Vögel in Paris Reihe mit Abenteuer, einem Hauch Magie und ganz viel Freundschaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2024

Gruß aus der Küche

Gruß aus der Küche
0

Die 40jährige Irma führt ein vegetarisches Gasthaus. Der dorfbekannten „Zum Hirschen“ hat sie dazu in „Aubergine“ umgetauft und trägt fortan immer ein dazu passendes Kostüm, wenn sie den Gastraum betritt. ...

Die 40jährige Irma führt ein vegetarisches Gasthaus. Der dorfbekannten „Zum Hirschen“ hat sie dazu in „Aubergine“ umgetauft und trägt fortan immer ein dazu passendes Kostüm, wenn sie den Gastraum betritt. Aber auch ihre Mitarbeiter sind so kurios wie selten. Die 17jährige Schulabbrecherin Lucy, die nach ihrem Platz in der Gesellschaft sucht und sich dabei in den 32jährigen Weltenbummler und Kellner verliebt. Die Hilfsköchin und beste Freundin von Irma, die viel tratscht und dabei immer gestresst wirkt. Sowie der 80jährige Gemüsemann, der beim Gemüseschneiden hilft und von dem alle glauben, er wäre taub und senil.
Sie alle sorgen dafür, dass das „Aubergine“ seine Gäste mit leckeren Gerichten versorgen kann. Was aber, wenn einer mal aus der Reihe tanzt?

Das Buch ist mit seinen 304 Seiten auf recht kleinem Format nicht gerade umfangreich und doch steckt mehr drin als gedacht. Ingrid Noll beschreibt jeden ihrer Charaktere mit seinen Eigenarten nicht nur, sondern lässt sie diese auch ausleben. Das spürt man deutlich auch an der Wortwahl, dem Satzbau und nicht zuletzt am Verhalten. Damit dies auch gelingt, gerade bei den jüngeren Protagonisten, hat sich Ingrid Noll Hilfe geholt, Personen befragt und ihre Enkel testlesen lassen. Die Jugendsprache ist immerhin nicht ohne für eine fast 90 jährige Autorin.

Die Geschichte an sich trägt sich fort, es gibt einen Lesefluss, der mich mitnahm, was auch an der wohlgefeilten Sprache von Ingrid Noll lag. Und dennoch fehlte mir etwas. Ich hatte mich auf einen Krimi eingestellt und diesen suchte ich. Die letzten Seiten, die etwas zügiger erzählt wurden, bekamen ein wenig Krimiflair, doch der Hauptteil ähnelt mehr einer Alltagsgeschichte, die etwas verzwickt, aber durchaus plausibel in einem Gasthaus hier um die Ecke spielen könnte.

Fazit:
Ein unterhaltsames Buch mit sehr facettenreichen Protagonisten, bei dem man sich eingeladen fühlt, Teil der Gemeinschaft zu werden und wo – zumindest ich – gerne einmal Gast im Restaurant gewesen wäre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2024

Nicht aufgeben!

Arvil, der kleine Falke – Das große Rennen
0

Der kleine Arvil ist eine Mischung aus Falken und Papagei. Zum Glück hat er den Körperbau von seinem Falkenvater Aron geerbt und nur das bunte Federkleid von seiner Mutter. Denn Arvil möchte beim großen ...

Der kleine Arvil ist eine Mischung aus Falken und Papagei. Zum Glück hat er den Körperbau von seinem Falkenvater Aron geerbt und nur das bunte Federkleid von seiner Mutter. Denn Arvil möchte beim großen Rennfliegen mitmachen. Doch sein Vater weigert sich, ihn zu trainieren, nachdem er selbst dort durch Intrigen einen schweren Unfall erlitten hatte.

Gemeinsam mit seinem Adoptivbruder Serge, einer kleinen Spitzmaus, stellt er einen Plan auf die Beine, mit er doch noch am Rennen teilnehmen kann. Aber ist das wirklich eine so gute Idee?


Die Geschichte beginnt mit dem Schlüpftag von Arvil. Sein Vater ist auf der einen Seite mächtig stolz auf seinen Jungen, auf der anderen Seite hält er sich fern von ihm. Das irritiert nicht nur Arvil, auch als Leserin machte ich mir so meine Gedanken, warum der Vater seinen Sohn auf der einen Seite so liebt, auf der anderen ihm aber noch nicht mal das Fliegen beibringen möchte.

Die Geschichte beruht viel auf Freundschaft, Familie und Vertrauen, aber auch Intrigen und Betrug kommen zur Sprache, denn bei dem Flugrennen geht es nicht mit rechten Dingen zu.

Die Sprache ist kindgerecht und dem Lesealter angemessen. Was ich noch besonders hervorheben möchte, ist der Druck und die Ausstattung des Buches. Das grünes Lesebändchen ist super, wenn man das Buch seinem Kind vorlesen möchte und kein Lesezeichen verwenden will. Erfahrungsgemäß fallen diese gerne mal raus, wenn sich das Kind das Buch alleine ansieht oder es durch die Gegend trägt. Das Lesebändchen hält seine Position und man kann direkt weiterlesen.

Der Druck ist gelungen, die Farben sind kräftig und bringen die nächste Besonderheit sehr gut zur Geltung, denn der Autor hat sämtliche Illustrationen im Buch selbst erstellt. Dank des Social Media Account vom Maximum Verlag konnte ich immer wieder einen Blick auf die Arbeit des Autors und Illustrators werfen und wollte bei den schönen Illustrationen natürlich auch die Geschichte dazu erfahren.

Das Einzige, was mich etwas irritiert hat, Serge, die kleine Spitzmaus, sieht aus wie ein explodierter Hamster. Ansonsten sind die Illustrationen sehr gut gelungen, ansprechend und konnten auch meine Kinder begeistern.

Die Abenteuer von Arvil sind bislang auf drei Bände ausgelegt. Denn auch wenn die Geschichte in sich rund und abgeschlossen ist, zeigt das offene Ende doch an, es geht noch weiter mit Arvil und seinen Freunden und genau darauf freue ich mich jetzt, auf das Wiedersehen.

Fazit:
Ein schönes Kinderbuch für Kinder ab 7 Jahren, zum Selbstlesen, Vorlesen und Entdecken, denn der Autor entführt in diesem Buch nicht nur mit Worten, sondern auch mit selbstgezeichneten wundervollen Illustrationen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2024

Drachenreiter oder Drachenputzer?

Smaragour - Die Dracheninsel
0

Der 12jährige Jamie ist ganz aufgeregt. Endlich wird er an der Drachenreiterschule aufgenommen. Wie seine Oma vor ihm. Endlich kann er beweisen, was für ein toller Drachenreiter er ist. Doch bei der Aufnahmezeremonie ...

Der 12jährige Jamie ist ganz aufgeregt. Endlich wird er an der Drachenreiterschule aufgenommen. Wie seine Oma vor ihm. Endlich kann er beweisen, was für ein toller Drachenreiter er ist. Doch bei der Aufnahmezeremonie läuft alles schief. Statt bei den ausgewählten Drachenreitern aufgerufen zu werden, landet er als Arbeiter in den Docks. Fortan soll er Drachen putzen und versorgen, statt auf ihnen zu reiten.

Jamie ist wild entschlossen, sich hochzuarbeiten. Doch wie soll das funktionieren, wenn er statt Pluspunkte zu sammeln immer nur negativ auffällt? Als dann jedoch ein Mädchen mit einer geheimen Botschaft und einem verletzten Drachen in den Docks landet, sieht Jamie seine Chance gekommen. Immerhin scheint eine dunkle Bedrohung über den Drachen zu schweben.

Das Buch ist der erste Band einer Drachenreiter-Reihe und startet mit einem spannenden Einstieg in eine recht komplexe Welt. Jamie ist ein sympathischer Junge, der sowohl Stärken als auch Schwächen aufweist. Manchmal verzweifelt, aber sich letztlich auf seine neu gewonnenen Freunde verlassen kann.

Die Welt, in der Jamie lebt, ist zweigeteilt. Zum einen die Drachenreiter, die hofiert werden und die sich bei einem Drachenturnier beweisen können, zum anderen die Drachenputzer, die in den Docks leben und möglichst unsichtbar sind.

Jamie ist zunächst der Überzeugung, dass seine Zuteilung ein Irrtum sein muss, jedoch packt ihn bald sein Ehrgeiz und er beginnt, alles zu lernen, was nur geht, wenn auch manches Mal nicht auf legalem Wege. Die Autorin hat mit Jamie einen sehr plastischen Charakter geschaffen, der von seinen Freunden unterstützt wird. Die Handlungen sind schlüssig und logisch, es bauen sich immer wieder neue Aufgaben und Herausforderungen auf, Geheimnisse kommen zu Tage, manche entstehen erst und werfen viele weitere Fragen auf, so dass man direkt weiterlesen möchte. Leider muss ich mich noch ein wenig gedulden, ehe der nächste Teil erscheint und ich erfahren kann, wie es mit Jamie und seinen Freunden weitergehen wird.

Fazit:

Ein gelungener Einstieg in eine Drachenreiter-Reihe mit einer komplexen, faszinieren Welt und Freunden, die diese Bezeichnung tatsächlich verdienen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere