Profilbild von carmensbuecherkabinett

carmensbuecherkabinett

Lesejury Star
offline

carmensbuecherkabinett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carmensbuecherkabinett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2025

Zwischen Film und Handwerk

Mord in Ostfriesland. Ostfrieslandkrimi
0

Hauptkommissar Henning Karloff genießt zusammen mit seiner Frau die Open-Air-Filmnacht im Wittmunder Schlosspark. Die Stimmung ist ausgelassen, doch plötzlich kippt diese. Karloff befürchtet das Schlimmste ...

Hauptkommissar Henning Karloff genießt zusammen mit seiner Frau die Open-Air-Filmnacht im Wittmunder Schlosspark. Die Stimmung ist ausgelassen, doch plötzlich kippt diese. Karloff befürchtet das Schlimmste und begibt sich auf die Suche nach der Ursache.

Zwischen Büschen versteckt trifft Karloff nicht nur auf eine bekannte Persönlichkeit, sondern leider auch auf einen niedergestochenen Mann. Der Handwerker Christian Brückner erliegt noch vor Ort seinen schweren Verletzungen und Karloff hat mit seiner Kollegin Maren Hansen einen neuen Fall.

Wer war der Christian Brückner und wieso musste er sterben?

Der dritte Fall der Kripo Ostfriesland zeigt mal wieder deutlich, welch großer Filmfan Henning Karloff ist. Immerhin führt er seine Frau zur Open-Air-Filmnacht aus und trifft dort zudem noch auf einen einst sehr gefeierten Schauspieler.

Doch der Fokus liegt auf den Ermittlungen, denn Christian Brückner scheint zunächst ein sehr unscheinbares und recht einsames Leben geführt zu haben. Sein Beruf war stressig und nicht unbedingt in angenehmer Atmosphäre, doch er war zuverlässig bei dem, was er tat und er half auch gerne mal über den Tellerrand hinaus. Wurde ihm das etwa zum Verhängnis?

Die Spurensuche gestaltet sich für Henning Karloff und Maren Hansen alles andere als einfach und als Leserin durfte ich nicht nur den beiden über die Schulter blicken, über Henning Karloffs Film- und Musikwissen staunen, sondern auch selbst mit überlegen, wer und warum einen Grund für den Mord an dem Handwerker gehabt haben könnte.
Ich kenne die Reihe zwar schon, jedoch finde ich, dass auch Quereinsteiger mit diesem Fall problemlos zurechtkommen könnten. Das Buch ist in sich abgeschlossen und macht dennoch Lust, die weiteren Fälle der Kripo Ostfriesland zu verfolgen.

Der Autor Sören Prescher legt viel Herzblut in seinen Protagonisten, was man deutlich spürt und mir auch sehr gut gefällt. Es macht ihn dadurch greifbarer und man freut sich, einen alten Bekannten wieder zu treffen.

Fazit:
Ein spannender Fall, der zwischen Film und Fernsehen auch einen Blick auf die Handwerkerszene mit ihren Problemen zulässt. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit Karloff und Hansen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2025

Intrigen und Machenschaften

Der Krieger und die Königin
0

Die junge Langobarden-Prinzessin Waltrada wird als Geisel entführt und soll in einem Kloster erzogen werden, ehe sie mit dem künftigen König der Franken vermählt werden kann.
Zeitgleich wird der junge ...

Die junge Langobarden-Prinzessin Waltrada wird als Geisel entführt und soll in einem Kloster erzogen werden, ehe sie mit dem künftigen König der Franken vermählt werden kann.
Zeitgleich wird der junge bajuwarische Krieger Garibald mit einigen Männern nach Italien geschickt. Er soll an der Seite der Ostgoten kämpfen und dort zu Ruhm und Ehre kommen. Doch Garibald muss sich nicht nur zahlreichen Intrigen stellen, auch sein Schicksal fordert ihn heraus.

Die Geschichte klingt zunächst vielversprechend und doch hatte ich dieses Mal Mühe, in das Abenteuer reinzukommen. Schnell warm wurde ich mit Garibald, der sich als mutiger und vor allem kluger und besonnener Krieger herausstellte. Sein Weg über die Alpen, die Kämpfe bis nach Italien und letztlich Konstantinopel waren eindrücklich und bildhaft. Zu schaffen machten mir die Flut an Namen und Beziehungen, die dann immer wieder ein Nachschlagen im Glossar erforderten.
Auch fehlte mir persönlich eine Karte, die den Weg Garibalds aufzeigte.

Die Handlung war schlüssig, nachvollziehbar und so manche Überraschung winkte. Der Klappentext jedoch war enttäuschend, da er Dinge versprach, die so nicht eingetreten sind.

Es ist ein herausforderndes Buch, das man nicht zur Entspannung nach einem langen Arbeitstag lesen sollte. Dafür lernte ich viel über jene Zeit, über die Lebensweisen, die Glaubensstrukturen und politischen Intrigen und Machenschaften. Auch bei der Kampfeskunst konnte ich Garibald problemlos über die Schulter blicken und hoffen, dass er überlebt.

Fazit:
Auch wenn ich etwas mit dem Buch zu kämpfen hatte, konnte mich die eigentliche Geschichte doch gefangen nehmen. Ich brauchte nur eine Weile zum Lesen, da das Nachschlagen etwas mehr Zeit erforderte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2025

Unterwegs in Wien

GuideMe Reiseführer Wien
0

Zu meinem Tripp nach Wien hat mich der GuideMe Reiseführer Wien begleitet. Das Buch ist handlich und wurde von der Travel-Bloggerin Lisa Bögelein, die auf Instagram unter @ohheylisa_ zu finden ist, zusammengestellt.

Dies ...

Zu meinem Tripp nach Wien hat mich der GuideMe Reiseführer Wien begleitet. Das Buch ist handlich und wurde von der Travel-Bloggerin Lisa Bögelein, die auf Instagram unter @ohheylisa_ zu finden ist, zusammengestellt.

Dies spürt man deutlich am Aufbau des Buches. Es ist ein kleines Bloggerjournal, ein Buch, mit dem man Wien nicht nur entdecken kann, sondern darin auch seine eigenen Entdeckungen, Gedanken und Erinnerungen festhalten kann.

Die ersten Seiten bereiten eine Wienreise vor. So bekommt man nach der Vorstellung der Autorin eine Bucketlist zum Planen. Welche Sehenswürdigkeiten möchte man besuchen? Dabei stehen einige Punkte schon drauf, es gibt zudem Platz für eigene, die man dann vor Ort nach und nach abhaken kann.
Es folgen einige Informationen rund um Wien und der Anreise. Auch ein Crashkurs Wienerisch ist abgedruckt. Den hätte ich mir etwas umfangreicher gewünscht, vor allem in Hinblick auf Gerichte. So saß ich mehr als einmal im Restaurant und überlegte, ob die Gerichte auf der Speisekarte tatsächlich essbar sind oder der Ersteller der Speisekarte beim Schreiben genossen hatte. Ein Blick im Internet half zum Glück weiter. Jedoch hätte ich diese Begrifflichkeiten gerne auf dieser Crashkurs Seite (ggf. auch auf einer weiteren) gesehen.

Der Reiseführer ist geographisch aufgebaut. So bekommt man zunächst einen Einblick in die
- Innere Stadt Ost
- Innere Stadt West
- Neubau & Norden
- Mariahilf & Wieden
- Landstraße & Prater

Ein Register am rechten Rand hilft bei der Orientierung. Einige wichtige Spots werden gleich auf der ersten Seite aufgezählt, auf der folgenden Doppelseite sieht man auf einem Kartenausschnitt, wo diese liegen und kann sich orientieren. Danach werden die Highlights nach Kategorie kurz vorgestellt:

- Sehenswertes
- Parks
- Essen & Trinken
- Shopping

Unterbrochen werden die Seiten durch Bucketlists, Fotospots oder Seiten, auf denen man selbst aktiv und kreativ werden kann.

Ein Party- Festivalguide Wien schließt sich an die Vorstellung der Stadt an. Die Übersichtskarte der Wiener U-Bahn fanden wir sehr praktisch, denn innerhalb Wiens haben wir uns nur mit dieser oder zu Fuß bewegt. Den Abschluss bilden einige Seiten für Erinnerungen und Restaurantbewertungen. Im hinteren Cover ist noch ein Stadtplan eingefügt, den man auch herausnehmen kann.

Wir waren jetzt rund eine Woche in Wien und haben uns die Stadt angeschaut. Viele der üblichen Hotspots waren dabei. Wir haben zwar viel gesehen, jedoch stehen immer noch Punkte auf unserer Liste, die wir einfach zeitlich nicht geschafft haben. Dieser Reiseführer war jedoch immer mit dabei, wir haben zwischendrin immer wieder drin gestöbert und, wenn wir wussten, in welchem Bezirk wir uns befinden, auch nachgesehen, was uns dort alles erwarten würde.
Was ich jedoch vermisst habe, war ein Stichwortverzeichnis. Oft haben wir überlegt, eine Sehenswürdigkeit zu besuchen und wollten dazu Informationen nachlesen und auch schauen, was da in der Nähe ist. Da wir jedoch nicht wussten, wo diese Attraktion zu finden ist, mussten wir immer im Reiseführer rumblättern, ohne genau zu wissen, wird dieser Punkt überhaupt erwähnt. Ein kleines Stichwortverzeichnis hätte hier weitergeholfen.

Ansonsten waren wir sehr zufrieden mit dem Guide, haben ihn gerne genutzt und immer dabeigehabt. Seine Form und Größe passt perfekt in einen Tagesrucksack, ohne diesen zu beschweren. Bei unserem Rucksack fand der Guide Platz in einer kleinen Tasche, so dass wir nie lange nach ihm suchen mussten, egal wie voll der Rucksack war. An diesen Guide kamen wir immer ran.

Fazit:
Einmal Wien und wieder zurück, mit diesem Guide waren wir gut ausgerüstet und dennoch konnten wir nicht alles sehen. Sollte es uns erneut nach Wien treiben, ist der Guide oder eine nachfolgende Auflage, gewiss wieder mit an Bord.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2025

Die verschwundene Wirtin

Hurlebaus und das rote Kleid
0

Kommissarin Olga Oleg ist von einem Telefonanruf irritiert. Zwar ist sie für vermisste Personen zuständig, aber der Mann am Telefon meldet seine Schwester erst ein Vierteljahr nach ihrem Verschwinden als ...

Kommissarin Olga Oleg ist von einem Telefonanruf irritiert. Zwar ist sie für vermisste Personen zuständig, aber der Mann am Telefon meldet seine Schwester erst ein Vierteljahr nach ihrem Verschwinden als vermisst. Wieso hat er so lange damit gewartet?

Olga begibt sich auf Spurensuche und hat schon bald den Verdacht, dass es sich hierbei nicht nur um eine einfache Vermisstensuche handelt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Hurlebaus geht sie den Fall an. Doch Hurlebaus hat selbst genug um die Ohren. Einen brutalen Anschlag auf sein Leben er nur ganz knapp überlebt. Wer steckt dahinter?

Der neue Krimi von Jochen Bender führt die Geschichte von Kommissar Hurlebaus fort. Kleine Hinweise auf den Vorgängerband, weckten bei mir Erinnerungen, für Quereinsteiger sind sie eine gute Ergänzung.

Zeitgleich legt der Autor seinen Fokus auf Kommissarin Olga Oleg, die den Spuren einer vermissten Person nachgeht und schon bald den Verdacht hegt, dass hier ein Verbrechen geschehen sein könnte.

Beide Handlungsstränge fließen nahtlos ineinander über und auch wenn ich über Kommissarin Olga Oleg so manches Mal den Kopf geschüttelt habe, waren die Handlungen in Gänze nachvollziehbar und schlüssig. Der Fall beinhaltet eine aktuelle Thematik, die selbst für den Laien gut nachvollziehbar aufbereitet und im Fließtext verpackt wurde. Jochen Bender versteht es, psychologische Themen geschickt in einen Krimi zu verpacken, so dass man am Ende des Falls noch etwas mitnimmt.
Der Fall an sich ist in sich abgeschlossen und doch hoffe ich auf ein baldiges Wiedersehen mit Kommissar Hurlebaus, der mich mit seiner Art begeistern kann.

Fazit:
Ein spannender neuer Fall, bei dem man auch als Quereinsteiger gut mitkommt und sich als Leserin der reihe über das Wiedersehen freut. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2025

Kriminell regional

Koch mich! Bergstraße - Mit dem Lieblingsrezept von Ingrid Noll - Kochbuch
0

Das Koch mich! Bergstraße Kochbuch aus dem Edition Wannenbuch Paperento Verlag gliedert sich in sieben Kategorien:
• Vorspeisen
• Suppen
• Beilagen
• Salate
• Hauptgerichte
• Desserts
• Drinks

Jede Kategorie ...

Das Koch mich! Bergstraße Kochbuch aus dem Edition Wannenbuch Paperento Verlag gliedert sich in sieben Kategorien:
• Vorspeisen
• Suppen
• Beilagen
• Salate
• Hauptgerichte
• Desserts
• Drinks

Jede Kategorie beinhaltet sieben regionale Rezepte. Claudia Schmid war bei diesem Kochbuch mal nicht mordend, sondern kochend an der Bergstraße unterwegs. Unterstützung hat sie mit je einem Rezept von der Ehren-Kriminalhauptkommissarin der Polizei Mannheim-Heidelberg und Bestsellerautorin Ingrid Noll sowie Andreas Stenger, dem Präsidenten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg bekommen.
Die Gerichte sind regional angesiedelt und finden auf einer Seite Platz. Sehr interessant fand ich die kurzen Einleitungen, die Informationen rund um die Bergstraße und manchmal auch direkt zu den Gerichten enthalten.
Eine dreiteilige Schwierigkeitsgradanzeige trennt die Rezepte von den Informationen. Das Buch ist ein richtiges Arbeitsbuch, denn am unteren Ende kann man selbst eintragen, wann man das Gericht für wen zubereitet hat, wie es geschmeckt hat und ob man es noch einmal kochen möchte.
Es gibt zwar keine Abbildungen der Gerichte, jedoch findet sich unter vielen Rezepte ausreichend Platz, um hier mit eigenem Bildmaterial ergänzen zu können. Zwischen den Rezepten verstecken sich immer mal kleine Aktionsseiten, auf denen man Punkt-zu-Punkt Bilder malen und auch ausmalen kann. Das Buch wird wunderbar durch Fotografien von Jürgen Schmid in schwarz-weiß ergänzt.
Im Anhang findet sich genug Platz für eigene Rezepte, sowie eine Übersicht, welche Gerichte welchem Ort an der Bergstraße zugeschrieben werden.
Das Kochbuch ist sehr regional, beinhaltet meist recht einfache und schnelle Gerichte, die gut gelingen und schmackhaft sind.

Fazit:
Die Krimiautorin und Ehren-Kriminalkommissarin Claudia Schmid beweist mit diesem Kochbuch, dass sie nicht nur Krimis schreiben, sondern auch noch gut und regional kochen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere