Profilbild von carmensbuecherkabinett

carmensbuecherkabinett

Lesejury Star
offline

carmensbuecherkabinett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carmensbuecherkabinett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2020

Traue niemandem!

Stille Donau
0

Die Privatdetektivin und Boutiqueinhaberin Anna di Santosa eilt gerade von einem neuen Auftrag zu ihrer Boutique als sie im Regensburger Dom die Leiche eines Journalisten der SZ findet. Natürlich verständigt ...

Die Privatdetektivin und Boutiqueinhaberin Anna di Santosa eilt gerade von einem neuen Auftrag zu ihrer Boutique als sie im Regensburger Dom die Leiche eines Journalisten der SZ findet. Natürlich verständigt sie sofort die Polizei, damit diese sich um den Fall kümmert. Sie selbst hat mit ihrem neuen Auftrag, drei wertvolle Gemälde aufzustöbern mehr als genug zu tun. Auch ihre neue Aushilfe macht ihr schwer zu schaffen, da diese sehr unzuverlässig ist.

Gerade als Anna meint, sie komme dem Verbleib der Bilder etwas näher, explodiert in ihrer Boutique eine Bombe und zerstört alles. Ihre beste Freundin überlebt schwer verletzt, doch ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Ist Anna jemandem zu nahe gekommen bei ihrer Suche oder war steckt der eifersüchtige Ex ihrer Freundin hinter dem Anschlag?

Ehe Anna es sich versieht, gerät sie zwischen die Fronten und muss sich fragen: wem kann sie wirklich noch vertrauen? Wer ist Freund und wer Feind?

Der neuste Fall von Anna di Santosa beginnt zunächst etwas verworren. Als Leser stolpert man in eine Situation hinein, bei der sich alles bei Anna überschlägt. Ein neuer Auftrag, Probleme mit der neuen Aushilfe und dann findet Anna auch noch eine Leiche. Dennoch hatte ich mich bald sortiert und war wieder in Regensburg und bei Anna di Santosa angekommen. Ihr neuer Auftrag, die Gemälde aufzuspüren, scheint zunächst einfach, wird dann aber immer kniffliger. Anna stößt auf eine Wand des Schweigens, begründet mit Datenschutz. Doch dann kommen Drohungen. Warum? Es geht doch nur um Gemälde oder steckt da mehr dahinter?


Als Leser ist man immer gefragt. Man versucht die Zusammenhänge zu erkennen und rätselt natürlich, was es mit der Leiche zu Beginn auf sich hat. Ein Zufall? Oder gibt es vielleicht sogar einen Zusammenhang? Und wieso flog Annas Boutique in die Luft?

Die Autorin Hilde Artmeier hat hier einen Fall geschaffen, der zunächst recht harmlos beginnt und dann an Tempo und Spannung immer weiter ansteigt. Zwischenzeitlich hatte ich mich regelrecht eingeigelt, um ja nicht das Buch aus der Hand legen zu müssen.

Der Schreibstil ist flüssig, sehr spannend und nachvollziehbar. Es geht teilweise hoch her, aber die Autorin verliert nicht den Überblick und hält auch den Leser bei der Stange. Kurze Atempausen ehe es weitergeht, sind eingebaut.

Fazit:

Mir hat der neuste Fall mit Anna di Santosa sehr gut gefallen. Dieses Mal spielte das Buch vorwiegend in Regensburg, ehe es einen kleinen Abstecher nach Italien gab. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter gehen wird mit Anna, ihrem Sohn Vincenzo und ihren Freunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2020

Nachkriegsträume in Ostfriesland

Der Nordseehof – Als wir träumen durften
0

Ostfriesland 1948: Johanna lebt auf dem elterlichen Großbauernhof und hilft, wo sie nur kann. Als der Vater nicht mehr so kann, versucht Johanna alles, um den Hof über die Runden zu bringen. Noch hoffen ...

Ostfriesland 1948: Johanna lebt auf dem elterlichen Großbauernhof und hilft, wo sie nur kann. Als der Vater nicht mehr so kann, versucht Johanna alles, um den Hof über die Runden zu bringen. Noch hoffen alle auf die baldige Rückkehr von Johannas Bruder.

Trotz der vielen Arbeit findet Johanna immer wieder Zeit, sich mit dem Schlesienflüchtling Rolf zu treffen. Die beiden verlieben sich ineinander, aber Rolf ist keine angemessene Partie für Johanna. Überhaupt haben die Eltern einen ganz anderen Ehemann für sie in Aussicht.

Wird Johanna ihr Glück finden?

Die Autorin Regine Kölpin hat dieses Mal keinen lustigen „Oma“-Roman geschrieben, sondern sich eine Trilogie vorgenommen, die in Ostfriesland nach dem zweiten Weltkrieg spielt. Die Menschen sind mit dem Wiederaufbau beschäftigt und der Neuorientierung. Vieles ändert sich, wird moderner und doch bleiben einige alte Ansichten nach wie vor bestehen.

Ich fand es sehr interessant, die Welt rund um Johanna zu beobachten. Was sich alles wie ändert und was neu geschaffen wurde. Man spürt deutlich, dass die Autorin hier viel recherchiert hat und eigentlich viel mehr erzählen möchte als tatsächlich auf die Seiten passt.
Doch die Geschichte ist keineswegs überladen oder unübersichtlich. Vielmehr liegt der Fokus auf Johanna und Rolf. Beide verlieben sich ineinander und stellen schon bald fest, dass Träume nicht immer wahr werden können. Aber vielleicht bieten sich Alternativen?

Es ist eine sehr emotionale Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Manches erscheint einem aus heutiger Sicht seltsam und doch war die Denkweise zur damaligen Zeit eine andere, welche die Autorin gekonnt einfängt und vermittelt.

Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich tat mir sehr schwer, es mal zur Seite zu legen. Die Geschichte ist mit diesem Buch noch lange nicht zu Ende erzählt, was man nicht zuletzt am Cliffhanger bemerkt. Ich fiebere jetzt der Fortsetzung entgegen und freue mich auf ein Wiedersehen mit Johanna und Rolf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2020

Zurück in die 80er Jahre

Cassandra Carpers fabelhaftes Café - Zeitreise mit Zuckerguss
0

Seit Emma im ersten Band Cassandra und ihr wundervolles Café mit ganz zauberhaften (im wahrsten Sinne des Wortes) Cupcakes kennengelernt hat, ist sie dort ständig anzutreffen. Gemeinsam mit ihrer Freundin ...

Seit Emma im ersten Band Cassandra und ihr wundervolles Café mit ganz zauberhaften (im wahrsten Sinne des Wortes) Cupcakes kennengelernt hat, ist sie dort ständig anzutreffen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Paula hilft sie im Café aus und lernt, magische Cupcakes zu backen.
Doch dann steht plötzlich die Walpurgisnacht vor der Tür. So gesehen kein Problem, wäre Cassandra nicht die Hüterin der magischen Bibliothek, die an jenem Abend vorgeführt werden muss. Auch das wäre an sich noch nicht das Problem. Allerdings hat Cassandra die Bibliothek vor bösen Hexen und Zauberern versteckt und sich selbst mit einem Vergessenszauber belegt, so dass sie nun nicht mehr weiß, wo sich die Bibliothek eigentlich befindet und vor allem, in welcher Zeit.
Der einzige Hinweis deutet auf das Jahr 1983 hin. Ab da ist Cassandra auf Hilfe angewiesen. Doch noch ehe sie in die Vergangenheit reisen kann, landen Emma und Paula in der Vergangenheit und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Emma und Paula begeben sich in diesem Band auf ein gefährliches Abenteuer in der Vergangenheit. Dabei wollten sie gar nicht ins Jahr 1983 reisen. Nur der Schusseligkeit ist es zu verdanken, dass sie in der Vergangenheit landen, erst einmal festsitzen und nach einer versteckten Bibliothek suchen müssen. ZU Beginn klappt es noch recht gut, da die bösen Gegenspieler nicht ahnen, dass nicht Cassandra, sondern sie die Suche angetreten haben. Doch dann beginnt nicht nur ein Wettlauf gegen die Zeit, sie müssen sich auch in Acht nehmen vor den Bösen.

Die Fortsetzung ist in meinen Augen sogar noch besser als der Einstiegsband. Dümpelt die Geschichte zunächst vor sich hin und hat man jede Menge Zeit, sich zu orientieren, wird es schon bald rasant. Die Kinder Emma und Paula reisen ins Jahr 1983 zurück, vieles kommt dem erwachsenen Leser bekannt vor, für jüngere Leser wird es genauso überraschend sein, wie für Emma und Paula.

Die Sprache ist kindgerecht und doch auch etwas fordernd. Das Tempo nimmt rasch zu und gipfelt kurz vor dem Ende des Buches, so dass man auf eine Fortsetzung hofft.

Fazit:
Ein magisches Buch mit einer Zeitreise in die 80er Jahre als vieles ganz anders war als heute und für Kinder gewiss interessant ist. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung und bin gespannt, was Emma und Paula als nächstes erleben werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2020

„Der Bart muss ab, Herr Weihnachtsmann!“

Ach, du dicker Weihnachtsmann
0

Geschafft! Wieder mal ist Weihnachten überstanden und der Weihnachtsmann freut sich auf ein Jahr Ferien. Doch nach seinem erholsamen Schlaf, findet er in der Tageszeitung einen ganz seltsamen Beitrag:

„Der ...

Geschafft! Wieder mal ist Weihnachten überstanden und der Weihnachtsmann freut sich auf ein Jahr Ferien. Doch nach seinem erholsamen Schlaf, findet er in der Tageszeitung einen ganz seltsamen Beitrag:

„Der Bart muss ab, Herr Weihnachtsmann!“

Dünner soll er werden, moderner und gesünder. Aber ist dann der Weihnachtsmann überhaupt noch der Weihnachtsmann? Immerhin nimmt er sich die Kritik zu Herzen und beginnt, an sich zu arbeiten. Aber kann das wirklich gut gehen?

Kaum zu glauben, aber ja, bald ist wieder Weihnachten und wer ist da vor allen Dingen präsent? Der Weihnachtsmann. Was aber, wenn plötzlich Kritik an ihm geübt wird? Kann das gut gehen? Das Vorlesebuch ist zauberhaft gehalten. Mit großen detaillierten Illustrationen, einem einfachen, kindgerechten Text, lockte das Buch meine 5jährige Tochter an. Aber nicht nur sie, auch ihre Schwester (9) war gleich bei der Sache und las der kleinen Schwester die Geschichte vor. Beide staunten nicht schlecht, als der Weihnachtsmann Kritik an seinem Äußeren bekam und letztlich anfing, sich zu ändern.

Fazit:
Die Geschichte ist zauberhaft erzählt und schön bebildert, so dass sie auch großen Lesern viel Freude bereitet. Es ist eine tolle Einstimmung auf Weihnachten. Meinen Kindern hat sie sehr gut gefallen und vor allem der kleine süße Hund vom Weihnachtsmann hat sofort ihr Herz erobert.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2020

Wenn ein Hamburger in die Pfalz kommt ...

Rebenopfer
0

Der Hamburger Privatermittler Carlos Herb wird mit einem seltsamen Fall in den Pfälzer Wald geschickt. Er soll den seit einem Jahr verschwundenen Hans Strobel finden. Die Polizei hat die Suche schon längst ...

Der Hamburger Privatermittler Carlos Herb wird mit einem seltsamen Fall in den Pfälzer Wald geschickt. Er soll den seit einem Jahr verschwundenen Hans Strobel finden. Die Polizei hat die Suche schon längst eingestellt und da dessen Frau Gewissheit haben möchte, macht sich Carlos Herb auf den Weg in die Pfalz.

Mehr durch Zufall findet er das kleine Dörfchen Elwefels. Hier könnte auch Hans Strobel gewesen sein. Doch Carlos Herb stößt auf eine Mauer des Schweigens, obwohl er sonst von den Dorfbewohnern sehr herzlich aufgenommen wird.

Irgendetwas Merkwürdiges geht in dem kleinen Dorf im Pfälzer Wald zu und das liegt garantiert nicht nur an der Sage um einen komischen Vogel – die Elwetritsche…

Nachdem mir die Gebrauchsanweisung für die Pfalz schon so gut gefallen hat, war ich gespannt, wie sich der Pfälzer Humor von Christian Habekost mit dem kriminalistischen Gespür seiner Frau Britta in diesem Krimi darstellt.

Schon nach wenigen Seiten konnte ich – als halbe Pfälzerin – erkennen, das wird keine einfache Lektüre werden. Neben einigem Lokalkolorit, der Liebe zur Pfalz und ein wenig Dialekt, floss auch eine gute Portion Humor hinein, wie man ihn wohl nur bei den Pfälzern findet. Als Hamburger steht Carlos daher mehr als einmal vor einem Rätzel. Nicht nur die Sprache, auch die Gepflogenheiten sind ihm fremd und verwirren ihn entsprechend. Für mich als Leserin war die Lektüre dahingehend schwierig, da ich vor lauter Lachen kaum zum Weiterlesen kam.

Glücklicherweise lernt Carlos schnell und macht sich bald auch weniger Gedanken, wenn er etwas nicht gleich versteht, so dass die Handlung zügig voranschreitet. Einfacher wird der Fall für ihn jedoch nicht. Es kommt einem eher so vor, als hätte er das kleine fiktive Dörfchen in der Pfalz aus seinem Schönheitsschlaf gerüttelt und damit nicht nur die Elwetritsche geweckt.

Krimi und Pfälzer Humor passen hier hervorragend zusammen, sofern man sich zu Beginn des Buch bewusst ist, dass man den Krimi nicht für bare Münze nehmen darf und es in der Pfalz auch gerne mal etwas Mystisch zugehen kann.

Damit auch Nicht-Pfälzer mit dem Buch zurechtkommen, werden Redewendungen und bestimmte Begrifflichkeiten in Fußnoten oder von den Protagonisten erklärt. Auch eine kleine Karte von Elwenfels findet man im Buch, die ich jedoch nicht benötigt habe. Das Bild von Elwenfels wurde alleine durch die Beschreibungen der beiden Autoren so plastisch erzeugt, dass ich mich dort schon wie zu Hause fühlte.

Fazit:

Ein Krimi, dem es neben der Liebe zur Pfalz auch nicht an ein wenig Mystik fehlt. Spannend, humorvoll und dabei so einnehmend, dass ich mich schon auf den nächsten Teil freue, um endlich wieder nach Elwenfels zurückkehren zu können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere