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Veröffentlicht am 12.01.2018

Ein spannender Teil deutscher Polizeigeschichte

Trümmermorde
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Michael Kühner, ehemaliger Leiter der Stuttgarter Mordkommission, widmet sich in diesem Buch sieben Mordfälle in der Zeit zwischen 1945 und 1958. Der Autor möchte mit der Aufarbeitung der alten Fälle dem ...

Michael Kühner, ehemaliger Leiter der Stuttgarter Mordkommission, widmet sich in diesem Buch sieben Mordfälle in der Zeit zwischen 1945 und 1958. Der Autor möchte mit der Aufarbeitung der alten Fälle dem Leser vor allem zeigen, wie sich die Welt des Verbrechens und der Polizeiarbeit in dieser Ausnahmezeit darstellte.

Gerade mal noch fünf Kriminalbeamten, die nicht in der NSDAP gewesen waren, versuchten in Stuttgart Mordfälle aufzuklären. Der Autor Michael Kühner, selbst Jahrgang 1948, wuchs in dieser Zeit auf.

In seinem Buch geht Michael Kühner sehr akribisch vor. Liefert neben Erklärungen und Ermittlungsbeschreibungen, auch zahlreiche Abbildungen, um dem interessierten Leser die sieben Fälle vorzustellen und ihm ein Bild des Geschehens geben zu können.

Das Buch ist kein Roman, sondern zeigt deutlich das Bild akribischer Polizeiarbeit, vor allem in einer Zeit, da es oft nicht nur an der Technik, sondern vor allem auch an qualifiziertem Personal mangelte.

Dennoch ist es interessant zu lesen, wie zu jener Zeit gearbeitet wurde, wie man ein Puzzleteil nach dem anderen zusammengetragen hat. Auch wenn ich das Buch nicht am Stück lesen konnte, gerade für Abends zur Entspannung auf der Couch eignet es sich weniger, habe ich es doch mit Interesse gelesen.

Auch ein wenig persönlich wird das Buch, zeigt es doch ein wenig den Werdegang des Kriminalinspektors Frey, der nicht zuletzt der Mentor des Autors war.

Fazit:
Ein interessantes Buch, das die wahre Polizeiarbeit in der schwierigen Nachkriegszeit in Stuttgart aufzeigt und dem Leser einen unverfälschten Einblick gewährt.

Veröffentlicht am 12.01.2018

"Es ist, wie es ist."

Die achte Sure
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Noch grübelt der Mannheimer Hauptkommissar Leo Lauer über die vergangene Nacht und seinen Black Out nach, als ihn buchstäblich ein Mann vor die Füße fällt. Der junge Mann fiel vom Dach des Leonardo Hotels, ...

Noch grübelt der Mannheimer Hauptkommissar Leo Lauer über die vergangene Nacht und seinen Black Out nach, als ihn buchstäblich ein Mann vor die Füße fällt. Der junge Mann fiel vom Dach des Leonardo Hotels, doch nach einem Selbstmord sah dies nicht aus. Leo Lauer hat so seine Zweifel und begibt sich auf Spurensuche. Dass er dabei allerdings in einer ihm fremden Szene ermitteln muss, ahnte er nicht.

Der junge Deutsch-Türke besuchte nicht nur eine undurchsichtige Hinterhofmoschee, sondern hatte auch Kontakte zur IS. Wer hatte ein Interesse daran, ihn aus dem Weg zu schaffen? Wieso war er wieder in Deutschland? Warum lagerten fast 10.000 Euro im Hotelsafe?

Leo Lauer ermittelt bereits in seinem fünften Buch in Mannheim. Kennt man die Region, wird man vom Autor an die Hand genommen und durch Mannheim und Umgebung geführt, bekommt die bekannten Schauplätze aus einer anderen Sicht gezeigt. Kennt man die Gegend dagegen nicht, so lernt man sie zusammen mit Walter Landin ein wenig kennen.

Hauptkommissar Leo Lauer ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, was mir sehr gut gefällt. Bei ihm ist nicht alles perfekt. Auch er steckt mal in Problemen, hat private Sorgen und Nöte, möchte es gerne vielen Menschen recht machen und eckt dabei aber gerne an, gerät in Gewissenskonflikte.

Ich kenne die ersten vier Bücher (noch) nicht. Vielleicht blieb er mir daher etwas zu distanziert und blass, dennoch war er auf seine Weise sympathisch und ich bin sicher, das nächste Buch werde ich ebenfalls lesen. Bis dahin halte ich nach den Vorgängerbänden Ausschau.
Der Fall an sich ist spannend, bietet Wendepunkte, Überraschungen, kurz, es ist nicht leicht, dem Täter auf die Spur zu kommen. Parallel wird Leo Lauer noch mit einem alten Fall von 1987 konfrontiert.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm, flüssig und fesselnd. Lediglich einige Dialogszenen verwirrten mich, da man irgendwie den Überblick verlor, wer was wie warum gesagt hat. Ansonsten floss die Geschichte flüssig dahin, das Kopfkino arbeitete auf Hochtouren, da mir die Schauplätze vertraut waren.

Fazit:
Für mich ein recht gelungenes erstes Zusammentreffen mit Leo Lauer. Auf dem Mannheimer Krimitag gab der Autor einen kurzen Ausblick für den nächsten Band, an dem er aktuell arbeitet, so dass ich schon sehr gespannt bin, wie es mit Leo Lauer weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Verstand verloren? - Wahrscheinlichkeit: hoch!

A Girls’ Night In – Audrey & Ich
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Libby Lomax tingelt von einer Statistenrolle zur nächsten. Ihre Agentin ist zeitgleich ihre Mutter, die Libby immer wieder dazu antreibt, endlich besser zu werden und verschafft ihr letztlich eine kleine ...

Libby Lomax tingelt von einer Statistenrolle zur nächsten. Ihre Agentin ist zeitgleich ihre Mutter, die Libby immer wieder dazu antreibt, endlich besser zu werden und verschafft ihr letztlich eine kleine Sprechrolle. Zwar nur ein Satz in einer seltsamen Serie, aber immerhin.
Libby ist darüber nicht wirklich glücklich, muss sie doch dazu ein potthässliches Alienkostüm tragen. Gerade als Libby sich in das nächste Fettnäpfchen stürzt, fängt ihr Kostüm Feuer und sie fliegt vom Set.

Nach so einem schlimmen Tag möchte Libby eigentlich nur noch ihre Ruhe haben und ihre neue Wohnung genießen. Doch ihr Vermieter überrascht sie, indem er ihr eine viel kleinere Wohnung präsentiert. Und als würde das nicht genügen, taucht ihr Kumpel noch mit den falschen Möbeln auf. Plötzlich steht eine riesige – nach nassem Hund müffelnde - Chesterfield in Libbys klitzekleiner Wohnung und füllt den Raum komplett aus.

Nun kann es doch eigentlich nicht mehr schlimmer kommen. Denkt Libby. Doch da hat sie sich geirrt, denn plötzlich sitzt Audrey Hepburn neben ihr auf dem Sofa und gibt ihr Ratschläge. Halluziniert Libby nach dem ganzen Stress etwa? Ist sie krank? Oder wird das hier die beste Begegnung ihres Lebens?

Das Buch startet mit einem Prolog, der die Leser in Libbys Vergangenheit zurückführt. Man erfährt, wie Libby zu dem geworden ist, was sie nun ist und wie sie ihren besten Freund Oli kennen gelernt hat.

Durch diesen Prolog war es einfacher, Libby und ihr Verhalten zu verstehen, denn oft reagiert sie doch recht naiv. Dabei ist Libby bisweilen recht taff und schlagfertig, wenn auch mit wenig Selbstvertrauen ausgestattet. Doch dafür hat sie Audrey. Die Diva gibt Libby immer wieder mal einen kleinen dezenten Tritt in den Hintern, sorgt für Überraschungen und Situationskomik.

Nach dem Klappentext und dem Titel hätte ich mir zwar eine etwas stärkere Präsenz von Audrey – gerade in der ersten Buchhälfte – gewünscht, doch Libby hat diesen Platz gut ausgefüllt.

Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und sehr humorvoll. Libby stolpert gerne in Fettnäpfchen und versucht mit ihrer Wortgewandtheit sich doch noch ein wenig Würde noch zu bewahren.

Das Buch stellt den ersten Teil einer Trilogie dar, so dass ich gespannt bin, wie es weiter gehen wird. Ob Libby sich weiter entwickeln wird, für welchen Mann in ihrem Leben sie sich entscheidet und wie die Begegnung mit Marilyn Monroe aussehen wird, denn die trifft Libby laut Vorschau als nächste.

Fazit:
Auch wenn ich mir eine stärkere Präsenz von Audrey Hepburn in dem Buch gewünscht hätte, ist es doch ein unterhaltsamer und witziger Auftakt einer Reihe um Filmdiven. Der zweite Teil wird von mir schon mit Spannung erwartet.

Veröffentlicht am 12.01.2018

"Tut mir leid!"

Call me, maybe
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Clementine ist ein Sproß des Daly-Imperiums und auf der Suche nach ihrer Bestimmung. Gerade erst hat sie ihren Uniabschluss gemacht, schon soll sie sich entscheiden, was für einer Arbeit sie künftig nachgehen ...

Clementine ist ein Sproß des Daly-Imperiums und auf der Suche nach ihrer Bestimmung. Gerade erst hat sie ihren Uniabschluss gemacht, schon soll sie sich entscheiden, was für einer Arbeit sie künftig nachgehen will. Da diese Entscheidung Clementine sichtlich schwerfällt, wird sie von ihren Großeltern zusammen mit ihrem Bruder Honor nach Kalifornien zu ihrem Onkel geschickt. Dort soll sie sich das Unternehmen ansehen und auf den Geschmack kommen.

Doch bereits kurz nach der Landung muss Clementine feststellen, dass etwas schief ging. Scheinbar hat am Flughafen ihr Bruder das falsche Handy von der Ladestation genommen. Wem gehört das ihr unbekannte Gerät und wie kommt sie wieder an ihr eigenes?

Noch während sie darüber nachdenkt, erreicht sie ein Anruf, von ihrem eigenen Handy. Justin Mueller heißt der eigentliche Besitzer des Handys und er scheint interessanter zu sein, als Clementine zunächst gedacht hat. Aber kann sie ihm wirklich vertrauen?

Clementine ist ein armes reiches Mädchen. Ihre Großeltern haben ein Imperium geschaffen, Stiftungen gegründet und ihr so eine sorgenfreie Umgebung geschaffen. Clementines Eltern tingeln um die Welt, immer an vorderster Front, um zu helfen, fernab von all dem Luxus. Doch Clementine selbst weiß noch nicht was sie will und befindet sich daher auf der Suche nach einer Aufgabe.

Ein wenig naiv, wohlbehütet und dennoch mit einer gewissen Schlagfertigkeit versehen, lernt Clementine ungeplant Justin kennen. Doch nicht nur das. Kurz nachdem den beiden klar, wer das Handy des anderen hat, beginnt eine wilde Schreiberei, die schnell zu viel mehr wird.

Das Tempo bei der Entwicklung dieser Beziehung ist atemberaubend und für manchen gewiss zu schnell. Eben noch das schüchterne und leicht gereizte Kennenlernen und schon ist man zwei Schritte weiter.

Natürlich konnte ich Clementines Bedenken über die Preisgabe ihrer Herkunft gut verstehen, immerhin wurde sie ihr von ihren Großeltern so eingeimpft. Doch wunderte es mich, dass sie sich nur bei ihrem Namen, nicht aber bei ihrem Wesen so zurückgehalten hat.

Clementine ist nicht perfekt, sie hat ihre Ecken und Kanten, ist verunsichert und steht noch nicht mit beiden Beinen fest im Leben. Aber das war auch noch nicht zu erwarten bei einer jungen Frau, die gerade ihren Uniabschluss erhalten hat.

Justin dagegen ist zu gut, um wahr zu sein. Ein Prinz Charming, der nicht nur sehr gut aussieht, sondern auch noch zuvorkommend, nett und einfach perfekt zu sein scheint.

Die Geschichte selbst war mir an einigen Stellen zu vorhersehbar und zu gewollt. Manchmal wirkte die Handlung wie in eine Form gepresst, weil sie einfach diese Richtung nehmen musste, obwohl auch eine andere Richtung denkbar gewesen wäre.

Clementine selbst ging mir mit ihrer ewigen Entschuldigungen auch etwas auf die Nerven. Entschuldigen ist in Ordnung, aber man muss dies nicht jeden zweiten Satz wiederholen.

Der Schreibstil selbst war flüssig und sehr gut zu lesen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen.

Fazit:
Ein interessanter Kerngedanke, etwas zu viel Tempo bei der Entwicklung der Beziehung zwischen Clementine und Justin und trotz der vielen Entschuldigungen von Clementine, lies sich die Geschichte gut lesen.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Ein magischer Geburtstag

Sternenschweif, Zauberhafter Geburtstag
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Laura und Sternenschweif finden auf einer Ponyauktion ein kleines, graues, verwahrlostes, schmutziges Pony. Das abgemagerte Ding möchte keiner haben und so kommt es wieder zurück auf die verdreckte Koppel, ...

Laura und Sternenschweif finden auf einer Ponyauktion ein kleines, graues, verwahrlostes, schmutziges Pony. Das abgemagerte Ding möchte keiner haben und so kommt es wieder zurück auf die verdreckte Koppel, wo es sein Besitzer untergebracht hat. Doch Laura hat den Verdacht, dass es sich bei dem Pony nicht einfach nur um ein kleines graues Pony handelt, sondern um ein verzaubertes Einhorn.

Auch Sternenschweif scheint dieser Meinung zu sein und noch am selben Abend besuchen die beiden Schneeflöckchen. Und tatsächlich ist Schneeflöckchen ein verzaubertes Einhorn, das nur auf seine Einhornfreundin wartet, um endlich verwandelt zu werden. Aber noch hat Schneeflöckchen ihre Einhornfreundin nicht gefunden.

Laura und Sternenschweif wollen ihr helfen, doch die Zeit drängt, denn Schneeflöckchen verlässt immer mehr der Mut und bald hat sie Geburtstag. Ob Laura und Sternenschweif es schaffen, ihr ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk zu machen?

Das fast quadratische Buch ist mit vielen Bildern ausgestattet und in großer Schrift geschrieben, so dass eine Leseanfängerin mit dem Buch sehr gut zurechtkommt. Aber auch zum Vorlesen eignet es sich. Die Bilder sind begleitend zum Text oder ganzseitig (auch doppelseitig), farbenprächtig und traumhaft schön. Kleine Leser/innen geraten hier ins Schwärmen und Träumen, so dass ich manchmal erst nach einigen Minuten weiterlesen durfte.

Die Geschichte ist zunächst traurig und voller Hoffnung. Auf Seite 40 erwartet dann die Leser/in eine kleine Überraschung, weswegen sich das Buch auch hervorragend als Geburtstagsgeschenk eignet. Ab Seite 58 gibt es einen Anhang mit einer magischen Botschaft, einem Steckbrief von Schneeflöckchen zum Selbstausfüllen und vielen Malseiten mit Schneeflöckchen und der/des Lesers/in.

Das Buch war von mir für meine kleine Erstleserin als Geburtstagsgeschenk gedacht gewesen und die Überraschung ist geglückt. Sie mag die Geschichten mit Sternenschweif und freute sich auf das neue Abenteuer. Doch dass sie dieses Mal selbst mitspielen wird, damit rechnete sie nicht.
Fazit:

Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist zwar zu Beginn recht traurig, aber doch voller Hoffnung und birgt für den Leser/die Leserin eine tolle Überraschung.