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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2024

Fernweh

Bretagne
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Dieses Buch ist weniger ein handlicher Reiseführer und mehr ein Coffee Table Book zum entdecken und träumen. Es beinhaltet zahlreiche schöne und alltägliche Fotos, welche die natürlichen Farben der Bretagne ...

Dieses Buch ist weniger ein handlicher Reiseführer und mehr ein Coffee Table Book zum entdecken und träumen. Es beinhaltet zahlreiche schöne und alltägliche Fotos, welche die natürlichen Farben der Bretagne widerspiegeln. Das Buch ist unterteilt in mehrere Kapitel der verschiedenen Pays und man findet neben historischen Hintergründen auch Tourenvorschläge, Sehenswürdigkeiten, Portraits von Land- und Gastwirten, wissenschaftliche Erklärungen zu bretonischen Besonderheiten und vieles mehr.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Der Preis des Erfolges

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Die glamouröse Filmdiva Evelyn Hugo möchte über ihr Leben und ihre sieben Ehemänner auspacken und will dafür die unbekannte Journalistin Monique Grant als Autorin gewinnen. Nach und nach erzählt sie von ...

Die glamouröse Filmdiva Evelyn Hugo möchte über ihr Leben und ihre sieben Ehemänner auspacken und will dafür die unbekannte Journalistin Monique Grant als Autorin gewinnen. Nach und nach erzählt sie von den Schlüsselmomenten ihres Lebens und ihrer Karriere, ihren Ehemännern und ihrer wahren großen Liebe. Und Monique muss sich fragen, was sie sich von ihrem Leben erwartet und was sie bereit ist, dafür zu geben.

Der Schreibstil ist mitreißend und einfühlsam, die glamouröse Ikone Evelyn Hugo wird auf wundervolle Weise zum Leben erweckt und man taucht ein in ihre Welt, die so ganz anders ist, als es für die Öffentlichkeit den Anschein machte. Evelyn‘s Geschichte wechselt sich ab mit den Schlagzeilen, die ihr Leben bestimmten und der Gegenwart, in der sie sich öffnet und Monique Grant ihr eigenes Leben sortieren muss.

Ein toller Roman voller Glamour und Liebe, Freundschaft, Träumen und den Schattenseiten des Ruhms, welcher völlig zurecht gefeiert wird. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Moderner Regency-Roman mit starker Protagonistin

Wie man sich einen Lord angelt
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Um ihre vier Schwestern und das Familienanwesen zu schützen, muss sich Kitty auf die Suche nach einem reichen Ehemann machen und reist darum nach London, um dort bei den zahlreichen Bällen, Dinnern und ...

Um ihre vier Schwestern und das Familienanwesen zu schützen, muss sich Kitty auf die Suche nach einem reichen Ehemann machen und reist darum nach London, um dort bei den zahlreichen Bällen, Dinnern und Veranstaltungen Ausschau zu halten. Sie taucht ein in das Leben und die Gepflogenheiten der vornehmen Londoner Gesellschaft und findet bald einen passenden Kandidaten. Doch seine Familie, vor allem sein älterer Bruder Lord Radcliffe, sind keineswegs besonders angetan von ihr. Doch so leicht lässt sie sich nicht unterkriegen.


Die Darstellung der unkonventionellen Kitty ist vielleicht nicht unbedingt realitätsnah, aber dafür sehr unterhaltsam zu lesen. Sowieso sind die Charaktere der handelnden Personen präzise herausgearbeitet, sodass sich vor dem inneren Auge die Handlung darlegt und man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Beschrieben ist es als Mischung aus Jane Austen und Bridgerton - dies trifft es ziemlich gut. Prunkvolle Bälle, dramatische Geschehnisse und Geheimnisse, alles etwas romantisiert dargestellt, aber von den tatsächlichen Lebensumständen und Einschränkungen für Frauen zu Anfang des 19. Jahrhunderts möchte man wohl in einem Liebesroman dieser Art nicht zu viel lesen. Dennoch kommt auch dies zur Sprache und auch der herrschende Klassismus wird aufgezeigt. Inhaltlich hatte die Geschichte einen klaren roten Faden und doch ergaben sich entlang des Weges immer unerwartete Wendungen, welche das Ganze noch spannender gestalteten.

Meine Befürchtung, dass die Schreibweise kitschig sein würde, hat sich keinesfalls bewahrheitet, die Autorin (bzw. die Übersetzung) schreibt treffend, kurzweilig und humorvoll. Ich bin schon gespannt, ob es einen weiteren Band geben wird und würde ihn auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte

Was ich nie gesagt habe
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Nachdem es im im ersten Band der Reihe um die Geschichte von Tom's Mutter Greta ging, beschäftigt sich der zweite Band nun mit Tom's Vater Konrad. Dieser verlor im Krieg seine ganze Familie und baute sich ...

Nachdem es im im ersten Band der Reihe um die Geschichte von Tom's Mutter Greta ging, beschäftigt sich der zweite Band nun mit Tom's Vater Konrad. Dieser verlor im Krieg seine ganze Familie und baute sich mit Greta ein neues Leben als Arzt auf. Besonders im Vordergrund steht dabei die Thematik der medizinischen Experimente der Nazis und deren Ansichten zu 'unwertem Leben', Fortpflanzung und deren Unterdrückung, sowie auch die gererationenübergreifende Auseinandersetzung mit Schuld in der eigenen Familie.

Der Aufbau des ersten Bandes setzt sich auch hier fort und die Geschichte springt zwischen der Vergangenheit, in der Konrad aufwächst und seinen Weg findet und der Gegenwart, in der sich Tom um seine demente Mutter kümmert und seinen neuen Alltag als Partner und Vater genießt. Der Stil ist mitreißend und eingängig und stellt das Leben der Handelnden auf umfassende Weise dar. Besonders gelungen empfand ich, wie auch im ersten Band bei Gretchen, den Erzählstrang aus Konrads Vergangenheit, dieser wird detailgetreu und einfühlsam ausgeführt. Durch die Alzheimer-Erkrankung von Greta bleibt ihr Charakter in der Gegenwart etwas blass und das Buch fokussiert sich auf die übrigen Personen. Diesen fehlt es weder an Zeit noch an Geld, um sich voll und ganz auf den Protagonisten Tom zu konzentrieren, der zwischen untrübbaren Glücksgefühlen und Alkoholabstürzen hin- und her pendelt. Dennoch bleibt die Handlung der Jetztzeit irgendwie platt und klischeehaft.
Aufgrund der zeitübergreifenden Thematik und der Auseinandersetzung mit Konrads Vergangenheit hat mir das Buch im Gesamten dennoch gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine Geschichte aus dem Nachkriegsdeutschland

Stay away from Gretchen
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Der erfolgreiche Moderator und Journalist Tom Monderath sieht sich damit konfrontiert, dass seine schlagfertige und einst so selbstständige Mutter Greta an Demenz erkrankt ist. Dies rüttelt sein geschäftiges ...

Der erfolgreiche Moderator und Journalist Tom Monderath sieht sich damit konfrontiert, dass seine schlagfertige und einst so selbstständige Mutter Greta an Demenz erkrankt ist. Dies rüttelt sein geschäftiges Leben durcheinander, denn längst verdrängte Erinnerungen seiner Mutter werden bei ihr immer präsenter. Tom forscht in ihrer Vergangenheit und erkennt, wie wenig er eigentlich über Greta weiß..

In Rückblenden springt die Erzählung zwischen der Gegenwart im Jahre 2015 und Gretas Kindheit und Jugend im Kriegs- und Nachkriegsdeutschland der 40er und 50er. Der Schreibstil ist fesselnd und einfühlsam, die Geschichte spannend aufgebaut. Tom wird als gehetzter und arroganter Mittvierziger beschrieben, für den die Krankheit seiner Mutter eine Belastung darstellt. Bedingt durch ihre Demenz, bleibt der Charakter von Greta in der Gegenwart etwas blass, dafür ist die Darstellung ihrer Jugend sehr lebendig und zeigt eine starke junge Frau. Die Thematik des Rassismuss in der Nachkriegszeit habe ich so noch nicht gelesen und empfand ich als aufschlussreich und aufrüttelnd. Die Ereignisse überschlugen sich gegen Ende hin sehr und doch lief alles irgendwie vorhersehbar ab, das hat mich dann doch etwas gestört. Auch wurde Tom über die 400 Seiten hinweg nicht unbedingt sympathischer und sein Charakter blieb mir irgendwie fremd.
Dennoch hat mir das Buch an sich gut gefallen, der Aufbau der Geschichte ist gelungen und lässt einige offene Fäden zurück, die dann hoffentlich im zweiten Band aufgegriffen werden.