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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Frauen gegen Frauen

Pick me Girls
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Sophie Passmann schafft es, dass man sich mit ihr und ihren Gedanken identifizieren kann und gleichzeitig andere Aussagen nicht unterstützt und im besten Fall als kontrovers empfindet. Inhaltlich dreht ...

Sophie Passmann schafft es, dass man sich mit ihr und ihren Gedanken identifizieren kann und gleichzeitig andere Aussagen nicht unterstützt und im besten Fall als kontrovers empfindet. Inhaltlich dreht sich das Buch vor allem um die Bewertung und ihr Selbstbild ihres Körpers, welches mit Scham behaftet ist, seit sie denken kann. Vor allem als Millenial kann man sich mit vielen von ihr beschriebenen popkulturellen Phänomenen identifizieren, während sie deren Auswirkungen untersucht.

„Frauen sind pick me girls weil es einfach ist.“ Dieser Satz ist bei mir hängen geblieben, weil mir durch die Autorin klar geworden ist, dass er zutrifft. Dieses Buch ist jedoch kein Bashing, sondern der Versuch einer Erklärung und des Verständnisses.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Spannendes Krimivergnügen

Schwarzlicht
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Wer bereits die Hedström-Falck-Reihe von Camilla Läckberg kennt, dem wird der Auftakt dieser Trilogie wahrscheinlich auch gefallen. Viele ihrer üblichen Elemente sind nämlich in diesem Werk enthalten.
Eine ...

Wer bereits die Hedström-Falck-Reihe von Camilla Läckberg kennt, dem wird der Auftakt dieser Trilogie wahrscheinlich auch gefallen. Viele ihrer üblichen Elemente sind nämlich in diesem Werk enthalten.
Eine eingängige Erzählweise, liebenswürdige und auch unsympathische Charaktere werden lebensecht beschrieben und die Storyline vermischt die Gegenwart mit der Vergangenheit. Die Protagonisten Mina und Vincent haben beide ihre Eigenheiten und ihre Beziehung zueinander stärkt das Ermittlungsteam.
Inhaltlich bietet die Story einige Höhen und Tiefen und unerwartete Wendungen, besonders das Zusammenspiel verschiedener Charaktere und die Einbindung des Mentalisten und der Zauberkünste sorgt für Spannung und Unterhaltung.
Der deutsche Buchtitel ergibt für mich keinen Sinn, da passt der schwedische Originaltitel besser.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine etwas andere Göttin

Ich bin Circe
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Circe ist anders als die anderen unsterblichen Wesen, unter denen sie aufwächst, das lässt sogar ihre eigene Familie sie spüren. Als sie schließlich auf eine Insel verbannt wird, findet sie heraus, wer ...

Circe ist anders als die anderen unsterblichen Wesen, unter denen sie aufwächst, das lässt sogar ihre eigene Familie sie spüren. Als sie schließlich auf eine Insel verbannt wird, findet sie heraus, wer sie wirklich ist und welche Fähigkeiten sie in sich trägt.
Die Erzählung der griechischen Götter wird aus der Perspektive der Protagonistin geschildert, einem subjektiven und weiblichen Blickwinkel. Das führt dazu, dass man sich ihre Sichtweise zueigen machen und gegebene Schlussfolgerungen hinterfragen kann. Circes Unsterblichkeit gibt der Geschichte einen anderen Rhythmus, da sie nicht an die menschliche Lebensspanne von ca. 80 Jahren gebunden ist. Es hat etwas gedauert, bis ich in der Story drin war, doch dann war ich immer gespannt, wie Circes Leben sich wohl weiterentwickeln würde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Spannung bis zu den letzten Seiten

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Während Patrick Hedström in mehreren Mordfällen ermitteln muss, recherchiert Erica Falck für ihr neues Buch im Stockholm der 80er Jahre. Nach und nach stellt sich heraus, dass die Geschehnisse miteinander ...

Während Patrick Hedström in mehreren Mordfällen ermitteln muss, recherchiert Erica Falck für ihr neues Buch im Stockholm der 80er Jahre. Nach und nach stellt sich heraus, dass die Geschehnisse miteinander in Verbindung stehen..

Auch der 11. Fall des Ehepaars läuft nach dem üblichen Schema, bei dem jeder in seinem Metier ermittelt und sich für die Leser:innen nach und nach ein Gesamtbild ergibt. Ich habe bereits einige Bücher der Reihe gelesen und habe mich daher auf diesen Band gefreut.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Story ist spanned bis zu den letzten Seiten, immer wieder gibt es unerwartete Wendungen oder Erkenntnisse. Ermittelt wird dieses Mal in der Literatur- und Kunstszene, in Familien der Oberschicht, die ihre Geheimnisse gerne verschwinden lassen würden. Zusätzlich erfährt man in Rückblenden immer mehr über Lola's Leben in den 80er Jahren und kann so fleißig miträtseln. Die Personen werden realistisch beschrieben und man taucht durch die nahhbare Schreibweise direkt in die Geschichte ein. Erica und Patrick als Sympathieträger stehen mit ihrer Familie im Vordergrund der Erzählung, aber auch über die anderen Ermittler:innen erfährt man immer wieder Privates. So hat man neben den Grausamkeiten der Mordfälle immer auch schöne Momente, die einen beim lesen zum schmunzeln bringen, mitfühlen lassen oder das Herz erwärmen. Für mich bringen die Bücher genau das mit, was ich mir von einem Krimi erwarte: spannende Mordfälle und Verwicklungen, beschauliches Dorfleben, hinter dem die Abgründe lauern und sympathische Ermittler:innen - ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 22.01.2024

Eine Familiengeschichte über Schweigen, Schuld und Herkunft

Saubere Zeiten
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Jakob macht sich auf den Weg in die Heimat, als er von der Krankheit seines Vaters erfährt. Dort taucht er ein in die Geschichte seiner Familie, deren Aufstieg und Fall in Zeiten des Wirtschaftswunders ...

Jakob macht sich auf den Weg in die Heimat, als er von der Krankheit seines Vaters erfährt. Dort taucht er ein in die Geschichte seiner Familie, deren Aufstieg und Fall in Zeiten des Wirtschaftswunders und muss sich gleichzeitig mit seinen eigenen Lebensentscheidungen auseinandersetzen.

Die Geschichte teilt sich auf in die Gegenwartserzählung, die hauptsächlich Jakobs Leben zum Mittelpunkt hat und die Aufarbeitung der Familiengeschichte seiner Eltern- und Großelterngeneration. Trotz der zwei Erzählstränge liegt der Fokus auf der Gegenwart, bis sich diese im Laufe des Buches mit den Einflüssen der Vergangenheit vermischt. Dabei stehen vor allem die Familienverhältnisse im Vordergrund, die geprägt sind durch emotionale Kälte und das Totschweigen wichtiger Themen, was zu Distanz und Sprachlosigkeit untereinander führt. Der Einstieg fällt durch den flüssigen und nahbaren Schreibstil leicht und man ist schnell in der Geschichte gefangen. Die Sätze sind kurz und auf den Punkt gebracht, ohne dass die Emotionalität verloren geht. Dadurch habe ich das Buch recht schnell lesen können.

Insgesamt hat es mir gut gefallen, mich jedoch nicht länger gefesselt. Die Thematik war spannend, gerade vor dem persönlichen Hintergrund des Autors, welcher laut Nachwort die Inspiration aus der eigenen Familiengeschichte nahm. Die Verknüpfung nach Rio war mir dann etwas zu ‚weit weg‘, geographisch und inhaltlich gesehen, wenn es auch die Geschichte letztendlich rund gemacht hat. Auch das Privatleben des Protagonisten war mir zu unrealistisch, es ähnelte dem eines Teenagers, der weder finanzielle Grenzen noch berufliche Verpflichtungen kennt. Dennoch war die Geschichte im Großen und Ganzen stimmig und spannend erzählt, sodass ich mir vorstellen kann, dass es vielen gefallen wird, die mal wieder einen schönen Roman lesen möchten.