Griechische Mythologie neu erzählt - das klang gut, und so, wie dieses Buch beworben wurde, waren die Erwartungen natürlich sehr hoch.
Rückblickend muss ich leider sagen, dass diese Erwartungen nicht erfüllt ...
Griechische Mythologie neu erzählt - das klang gut, und so, wie dieses Buch beworben wurde, waren die Erwartungen natürlich sehr hoch.
Rückblickend muss ich leider sagen, dass diese Erwartungen nicht erfüllt wurden.
Zunächst einmal geht es keineswegs nur um Elektra, sondern stehen auch zwei weitere Frauen, Klytaimnestra und Kassandra, im Mittelpunkt, und die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Perspektive dieser Frauen erzählt. Erst spät begehrt Elektra auf und wird wirklich zur Hauptfigur.
Der Stil ist gut, aber durchaus anspruchsvoll. Man muss sehr genau und konzentriert lesen, eine Sekunde Unaufmerksamkeit rächt sich sofort. Tatsächlich fand ich diesen Stil bei aller Qualität auch bald ziemlich anstrengend zu lesen. Aus meiner Sicht ist dies auch eher ein Buch für Erwachsene; ich könnte mir vorstellen, dass der Stil viele Jugendliche ermüdet und frustriert.
Die Figuren blieben leider oftmals allzu blass und distanziert. Auch diesbezüglich fand ich dieses Werk leider enttäuschend. Am ehesten punktete es für mich noch durch seine Atmosphäre.
Eine Neuinterpretation ist in Saint´s Roman leider nicht zu sehen, doch kommt Geschichte hier in einem neuen, frischen Gewand daher, und zumindest Leser, die noch nicht so viele Kenntnisse in Sachen griechische Mythologie haben und bei der Lektüre ihr Wissen bilden bzw erweitern wollen, könnten durchaus Gefallen an "Elektra, die hell Leuchtende" finden.
Ich fand es reizvoll, das Ganze aus Sicht der Frauen geschildert zu lesen, muss insgesamt aber leider sagen, dass dieses Buch hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist.
"Isengrim" ist der dritte Roman aus der Feder von Christoph Görg, gleichzeitig sein erster historischer Kriminalroman. Auch in dessen Mittelpunkt steht Niki Wolff, der knapp zwei Jahre zuvor durch einen ...
"Isengrim" ist der dritte Roman aus der Feder von Christoph Görg, gleichzeitig sein erster historischer Kriminalroman. Auch in dessen Mittelpunkt steht Niki Wolff, der knapp zwei Jahre zuvor durch einen Sturz von der Mauer der Burgruine Dürnstein im späten 12. Jahrhundert gelandet ist. Die ersten beiden Bände, "Troubadour" und "Reliquiae", erzählen unter anderem diese Vorgeschichte, doch lässt sich "Isengrim" auch problemlos ohne Kenntnis der ersten beiden Bände und somit unabhängig von ihnen lesen, verstehen und genießen.
Im November 1194 werden in Krems mehrere Bademägde ermordet und übel zugerichtet. -So übel, dass die Menschen glauben, dass Isengrim zurück sein muss - Isengrim der Werwolf, weil alle sagten, dass kein menschliches Wesen so etwas tun könne ... Isengrim tötete knapp zwei Jahrzehnte zuvor mehrere Mädchen und Frauen auf diese Weise. Doch Niki weiß, dass es Werwölfe nicht gibt und sehr wohl ein Mensch diese Taten verübt haben muss, und so besorgt er sich zusammen mit seinem Schwager eine Vollmacht, um selbst ermitteln und den Mörder überführen zu können. Das Unterfangen erweist sich als noch schwieriger und gefährlicher als gedacht, da Niki plötzlich selbst zum Verdächtigen wird und auch seine große Liebe Engeltrud auf der Liste des Mörders steht. -Wie gut, dass er aus dem Jahr 2017 im Mittelalter gelandet ist, viel Arthur Conan Doyle und Agatha Christie gelesen, dadurch viel von Sherlock Holmes und Hercule Poirot gelernt hat und dem Wissen und den Methoden des Mittelalters weit überlegen ist!
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"Isengrim" war mein erster Roman aus der Feder von Christoph Görg, aber ganz sicher nicht mein letzter! "Troubadour" und "Reliquiae" werden schnellstmöglich gelesen, denn "Isengrim" hat mich absolut begeistert und überzeugt.
Die Geschichte ist toll geschrieben, lässt sich absolut flüssig lesen, ist bildhaft, überaus atmosphärisch und authentisch, sodass der Leser sich sofort ins Mittelalter versetzt fühlt.
Obwohl sich zu Beginn noch ruhigere mit temporeicheren Kapiteln abwechseln und sich die Ereignisse erst im weiteren Verlauf überschlagen, empfand ich das Werk als von Anfang an absolut fesselnd und spannend und konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, sondern habe es in einem Rutsch verschlungen.
Zwar sind einige Szenen vielleicht nichts für allzu zartbesaitete Leser, doch machen auch sie dieses Werk so authentisch.
"Isengrim" überzeugt durch viele Verdächtige und Motive, sodass der Leser fleißig mitermitteln kann, komplexe Figuren, überraschende Wendungen, viel Atmosphäre, Spannung und Gefahr sowie durch das Zeitreiseelement auch viel Humor, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Auflösung ist schließlich so unvorhersehbar wie logisch und überzeugend und erfolgt in bester Agatha Christie-Manier.
Niki und Bertram sind ein ebenso ungewöhnliches wie geniales Ermittlerduo; ich möchte unbedingt mehr von den beiden lesen!
Insgesamt ist "Isengrim", abgesehen von absoluten Klassikern wie Arthur Conan Doyle, Agatha Christie und anderen vergleichbaren klassischen Krimi-Autoren dieser Zeit sowie aktuellen Autoren wie Anthony Horowitz, Sophie Hannah oder Colleen Cambridge, die strikt in dieser Tradition schreiben, sicher der beste historische Kriminalroman, den ich seit langer Zeit gelesen habe.
Agatha Christie und ihr Mann laden ein paar befreundete Ehepaare auf ihr Anwesen Mallowan Hall nach Devonshire ein. Am Morgen nach der Ankunft der Gäste findet Agathas Haushälterin Phyllida Bright eine ...
Agatha Christie und ihr Mann laden ein paar befreundete Ehepaare auf ihr Anwesen Mallowan Hall nach Devonshire ein. Am Morgen nach der Ankunft der Gäste findet Agathas Haushälterin Phyllida Bright eine Leiche in der Bibliothek. Schnell stellt sich heraus, dass der Mann nicht der war, der er zu sein vorgab, sondern lediglich unter einem Vorwand in das Haus gelangen wollte. -Und es bleibt nicht bei dieser einen Leiche ... Constable Greensticks und Inspector Cork ermitteln äußerst dilettantisch, und so schlüpft Phyllida kurzerhand in die Fußstapfen des von ihr verehrten Hercule Poirot ...
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Colleen Cambridge beweist mit "Die Dreitagemordgesellschaft", dass sie den Vergleich mit Agatha Christie wahrlich nicht zu scheuen braucht! Denn Colleen Cambridge und ihr Werk stehen der Queen of Crime in nichts nach.
"Die Dreitagemordgesellschaft" bietet alles, was man sich von einem guten, klassischen britischen Kriminalroman wünscht: einen großartigen Stil, eine wundervolle Kulisse, komplexe, absolut gelungene Figuren, viel Atmosphäre, viel herrlichen britischen Humor, Spannung und Gefahr, unzählige falsche Fährten, ein hohes Niveau und einen überaus komplexen Fall.
Colleen Cambridge hat diesen Fall und seine Auflösung wirklich meisterhaft konstruiert. Selten hat mich ein whodunit so sehr herausgefordert. Die ein oder andere Person rückt zwar bald in den engeren Kreis der Verdächtigen, doch über mögliche Motive zerbricht man sich lange den Kopf. Immer wieder legt die Autorin falsche Fährten, verunsichert die Leser, sodass diese ihre Theorien immer wieder überdenken. Die Lösung ist in ihrer Komplexität und mit all ihren Details zu keinem Zeitpunkt voraussehbar. Dennoch ist die Auflösung absolut logisch und überzeugt komplett. Alle offenen Fragen werden in bester Agatha Christie-Manier geklärt. -Ein hervorragender whodunit, bei dem die Leser bis zuletzt im Dunkeln tappen!
Da auch die Dienerschaft eine größere Rolle einnimmt, zaubert Colleen Cambridge zudem ganz nebenbei noch regelrecht sehr viel "Downton Abbey"-Feeling in ihr Werk.
Für mich war "Die Dreitagemordgesellschaft" DAS Lesehighlight des Jahres 2022. Agatha Christie wäre begeistert gewesen - und was für ein Glück für uns Leser, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt und noch mindestens vier weitere Bände folgen werden! Diese Reihe hat das Potenzial zur absoluten Lieblingsreihe für Fans von Agatha Christie; für meinen Geschmack könnte sie jetzt schon ewig weitergehen.
Phyllida Bright ist eine Protagonistin, die man sofort und absolut in sein Herz schließt. Auch sie steht Miss Marple und ihrem Idol Hercule Poirot in nichts nach!
Wer Agatha Christie liebt, der wird auch Colleen Cambridge lieben!
"Liebe und Moral gehen leider nicht immer Hand in Hand."
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Mascha Kalékos Leben war stets vom Verlust der Heimat und der Suche nach einer neuen Heimat geprägt: Im Kindesalter muss sie mit ihrer Familie ...
"Liebe und Moral gehen leider nicht immer Hand in Hand."
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Mascha Kalékos Leben war stets vom Verlust der Heimat und der Suche nach einer neuen Heimat geprägt: Im Kindesalter muss sie mit ihrer Familie die ursprüngliche Heimat Galizien verlassen, kommt schließlich in Berlin an. Von ihren Eltern erfährt sie keine Liebe, sondern nur Ablehnung. Der neun Jahre ältere Hebräischlehrer Saul Kaléko gibt ihr all die Liebe, nach der sie sich immer gesehnt hat, und so heiratet sie ihn in sehr jungen Jahren, entgegen der unterschiedlichen Wünsche und Vorstellungen und ihrer Zweifel. Es folgt eine Zeit, die Mascha Kaléko später rückblickend als "die paar leuchtenden Jahre" bezeichnen wird: sie fasst Fuß im Romanischen Café, knüpft Kontakte, veröffentlicht erste Gedichte, feiert Erfolge, wird bekannt. Sie genießt zunächst das Eheleben mit Saul. Doch dann folgt ab dem Jahr 1933 das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, und in Maschas Leben ist nichts mehr so, wie es einmal war. Das Leben in Berlin wird für sie als Jüdin von Tag zu Tag gefährlicher. Sie will um jeden Preis in ihrer neuen Heimat bleiben - nicht zuletzt wegen Chemjo Vinaver, einem Musikwissenschaftler und Dirigenten, in den sie sich unsterblich verliebt hat, weil er all die Dinge an sich hat, die sie bei und mit Saul immer und immer stärker vermisst hat. 1938 muss Mascha sich schließlich eingestehen, dass die Gefahr zu groß wird, dass sie Berlin und Deutschland verlassen und auch diese Heimat aufgeben muss. -Doch wohin gehen, und mit welchem Mann? Mit Saul oder mit Chemjo?
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Schon zu Beginn der Lektüre fiel mir die Wandelbarkeit der Autorin und die damit verbundene Meisterschaft auf - denn wenn ich nicht gewusst hätte, dass sich hinter diesem Pseudonym eine Autorin verbirgt, die ich schon seit einigen Jahren sehr gerne lese, dann hätte ich wirklich nicht gemerkt, dass es sich hier um ein und dieselbe Autorin handelt!
Geschildert wird vor allem Mascha Kalékos Leben in Berlin während der Jahre 1928-1938. Zwischen den Kapiteln wurden ihre Gedichte eingeschoben, was die Lektüre deutlich intensiviert. Der biografische Roman und die ausgewählten Gedichte ergänzen einander perfekt, sind ideal aufeinander abgestimmt. Nach der Lektüre der Kapitel liest und interpretiert man die Gedichte ganz anders, und nach dem Lesen der Gedichte denkt man nochmal ganz anders über die betreffenden gelesenen Kapitel nach.
In dieser Romanbiografie verbinden sich das Leben und die Karriere der Mascha Kaléko sowie politische und juristische Situation der damaligen Zeit miteinander. Vor allem aber lernt man diese Dichterin wirklich kennen; ihre wundervollen Werke (sofern man sie noch nicht kannte), ihren Werdegang, ihre Persönlichkeit, ihr Privatleben. Letztlich war sie so wundervoll und faszinierend wie ihre Werke. Man entdeckt ganz neue Seiten an ihr. Nicht alles von dem, was sie entschied und tat, war moralisch einwandfrei. Dennoch entwickelt man nie eine Abneigung gegen sie, denn vieles war vermutlich einfach ihrem Charakter und mehr noch ihrer Vergangenheit, ihrem Leben, den Problemen und Schicksalsschlägen, der Gesamtsituation der Zeit geschuldet. Sie ist und handelt menschlich. Man kann sich immer jedenfalls noch ein Stück weit in sie hineinversetzen, sie verstehen, ihr Denken und Handeln nachvollziehen. Denn: Befanden wir uns nicht alle schon mindestens ein Mal in einer Situation, in der wir rückblickend betrachtet gar nicht anders denken und handeln konnten, als wir es letztlich taten?
Auch der weitere Verlauf, den ihr Leben nahm, sorgt dafür, dass man ihr gegenüber keine Abneigung oder Härte entwickeln kann, sondern das Gegenteil der Fall ist.
Dass diese Romanbiografie so glaubwürdig und lehr- und erkenntnisreich ist, liegt aber vor allem auch daran, dass die Autorin sehr gewissenhaft recherchiert und sehr eng mit Jutta Rosenkranz und Gisela Zoch-Westphal, ebenfalls wahren Kennerinnen Mascha Kalékos, die sich für eine Gesamtausgabe ihrer Werke verantwortlich zeichnen und ihr literarisches Erbe verwalten, zusammengearbeitet hat. So bleibt diese Romanbiografie so nah wie möglich an der Wahrheit.
Eine Liste der Gedichte sowie ein Literaturverzeichnis runden "Die Suche nach Heimat - Mascha Kalékos leuchtende Jahre" ab.
Es ist ein ebenso schönes wie berührendes Porträt dieser besonderen Frau, das absolut lesens- und empfehlenswert ist für alle, die sich erstmals oder vertieft mit der Dichterin und Person Mascha Kaléko befassen wollen, und das zudem große Lust darauf macht, noch mehr über sie zu lesen!
In ihrem neuen historischen christlichen Roman beleuchtet Annette Spratte das Leben der Gräfinnen von Sayn und Wittgenstein, vor allem das der Mutter Louise Juliane und das ihrer ältesten Tochter Ernestine, ...
In ihrem neuen historischen christlichen Roman beleuchtet Annette Spratte das Leben der Gräfinnen von Sayn und Wittgenstein, vor allem das der Mutter Louise Juliane und das ihrer ältesten Tochter Ernestine, während der Jahre 1636-1652.
Der Vater starb schon früh, doch es gab noch einen kleinen Sohn und Bruder. Mit dessen Tod endet aber die männliche Erbfolge und mit ihr auch das Leben, das die Familie bis dahin kannte.
Louise überschreibt die Grafschaft an Graf Ludwig Casimir - ein folgenschwerer Fehler. Die Gräfinnen sind nun für viele Jahre auf der Flucht, Angst, Gefahr, Gefangenschaft und Hunger ständige Begleiter, und der juristische Kampf um die Grafschaft und das Erbe der Töchter zieht sich ebenso lange hin. Auch eine Zwangsheirat Ernestines scheint nötig zu sein ...
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Wie alle bisherigen historischen christlichen Romane aus der Feder von Annette Spratte hat mich auf "Die Tochter der Hungergräfin" absolut begeistert und überzeugt.
Ihr Stil ist stets angenehm und flüssig lesbar, sehr authentisch und atmosphärisch. Auch ihre Figuren sind stets sehr gelungen gezeichnet, und so fühlt man sich schnell ins 17. Jahrhundert und in diese Grafschaft versetzt und lebt, leidet, hofft und bangt mit diesen starken und bewundernswerten Frauen.
Der Roman ist, obwohl er düster und dramatisch ist, auch kurzweilig und schön zu lesen. Die Geschichte ist nicht vorhersehbar, es bleibt bis zuletzt spannend.
Ich kannte die Grafen und die Grafschaft bisher nur dem Namen nach, habe nach der Lektüre aber den Eindruck, viel gelernt und ein vollkommenes Bild von der Persönlichkeit und dem Leben dieser Frauen bekommen zu haben. Sicher liegt das auch daran, dass Annette Spratte sehr dicht an der Realität blieb, sehr viel und gut recherchiert hat.
Ich hätte mir lediglich gewünscht, dass man juristisch noch etwas mehr ins Detail geht, man mehr über das Recht, die Prozesse, die Gerichte dieser Zeit erfährt.
Ansonsten lässt "Die Tochter der Hungergräfin" aber keine Wünsche offen. Annette Spratte lässt mit diesem Werk Geschichte lebendig werden.
Eine klare Empfehlung für alle Liebhaber historischer Romane!