Kein wirklicher Weihnachtsroman ...
Der Ort der verlorenen HerzenAnouk erlebte eine schöne Kindheit und Jugend auf dem Weingut ihrer Eltern in den Vogesen. Nach deren Tod wird das Gut verkauft, Anouk zieht zu ihren Tanten nach Paris.
Jahre später erhält sie einen ...
Anouk erlebte eine schöne Kindheit und Jugend auf dem Weingut ihrer Eltern in den Vogesen. Nach deren Tod wird das Gut verkauft, Anouk zieht zu ihren Tanten nach Paris.
Jahre später erhält sie einen Brief vom neuen Eigentümer, der sie über Weihnachten in das zum Gut gehörende Chalet in den Bergen einlädt. Anouk ist nicht der einzige Gast - es folgen vier weitere Menschen. Alle sind einsam, allen soll ein einzigartiges Weihnachtsfest geschenkt werden. Ob das gelingt? Ob sie am Ende in diesen Tagen sogar die wahre Liebe finden, eingeschneit in diesem Chalet in den Vogesen?
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Das Cover ist wunderschön, der Klappentext klang vielversprechend ... ich erwartete ein schönes Weihnachts- und Winterbuch. Leider wurden meine Erwartungen ziemlich enttäuscht.
Zwar schreibt Claire Stihlé nicht schlecht; der Stil lässt sich angenehm flüssig lesen, es kommt auch etwas Atmosphäre auf. Davon hätte es aber gerne mehr geben können.
Erzählt wird mal aus Anouks Sicht, mal in Briefen ihrer leiblichen Mutter an sie. Mal finden wir uns auch 2 Jahre später wieder, als Anouk alle zu sich nach Hause einlädt, um erneut gemeinsam Weihnachten zu feiern.
Die Figuren blieben mir viel zu distanziert, die Handlung wirkte oft allzu konnstruiert. Ich konnte zu nichts und niemandem eine Verbindung aufbauen. Letztlich geht es v.a. um Anouk; andere Figuren, deren Leben, Vergangenheit, Zukunft ... werden nur angekratzt.
Und letztlich geht es eben v.a. um eine Frau, deren Leben beschrieben wird und die irgendwann erfährt, dass ihre vermeintlichen Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Dazu kommen eine Prise Freundschaft, eine Prise Liebesgeschichte. Diese Geschichte hätte immer und überall spielen können; die Vogesen, dieses Chalet, Winter und Weihnachten ... hätte es dazu definitiv nicht gebraucht. Und diese Geschichte hätte ich auch immer und überall lesen können. Wirkliche Winter- oder gar Weihnachtsstimmung kam bei mir beim Lesen leider nicht auf.
Wer dies mit Hinterkopf behält und somit nicht mit falschen Erwartungen und Hoffnungen zu diesem Buch greift, der findet eine nette Lektüre mit traurigem Grundton. Doch das schöne Ende versöhnt wieder etwas damit. Wer allerdings einen wirklichen Weihnachtsroman erwartet, der wird sicher enttäuscht werden.