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Veröffentlicht am 13.09.2021

Eines der besten Bücher dieses Jahres und dieses Genres!

Miss Shipley und die Schmetterlinge
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Ithaca, New York im Jahre 1885: Die junge Nora Shipley studiert Entomologie. Sie tut dies mit Leib und Seele, möchte forschen und veröffentlichen. Ihre Mutter und ihr Stiefvater hingegen möchten, dass ...

Ithaca, New York im Jahre 1885: Die junge Nora Shipley studiert Entomologie. Sie tut dies mit Leib und Seele, möchte forschen und veröffentlichen. Ihre Mutter und ihr Stiefvater hingegen möchten, dass sie heiratet und Hausfrau und Mutter wird. Um diesem Schicksal entkommen und ihr weiteres Studium finanzieren zu können, braucht sie ein Stipendium. Doch ihr Kommilitone Owen Epps möchte dieses Stipendium ebenso sehr wie sie. Als Owen an einer mehrmonatigen Schmetterlings-Expedition in Indien teilnimmt, weiß Nora, dass auch sie daran teilnehmen und nach Indien reisen muss, wenn sie weiterhin eine Chance auf dieses Stipendium haben will. Diese Zeit wird Noras gesamtes Leben verändern ...

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Schon nach den ersten Seiten wusste ich, dass dieses Buch eines der Highlights dieses Lesejahres sein würde; insbesondere in Sachen Liebesgeschichte ist es wirklich das Beste, was ich seit langer Zeit gelesen habe.

Kimberly Duffy schreibt toll; die Geschichte liest sich absolut mühelos und flüssig, ist unglaublich atmosphärisch, bildhaft, berührend und schön. Sie besticht durch einen wundervollen Humor, der in Dialogen und Situationen immer wieder hervortritt und mir beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Sie ist reich an wunderschönen, weisen Sätzen und Passagen.

Es ist eine Geschichte, die niemals seicht ist, denn neben all der Schönheit und dieser Liebesgeschichte werden auch viele ernste Dinge behandelt: es geht um ein indisches Mädchen, das nach der Tradition einer Göttin geweiht und zur Prostitution gezwungen werden soll; darum, wie schwer Frauen es damals in der Wissenschaft und auch sonst im Leben hatten; um den Zwiespalt zwischen Pflichten und Wünschen und Träumen; um Selbstfindung; darum, dass man oft nur eine einzige Entscheidung von einem komplett anderen Leben entfernt sein kann.

Die Figuren sind ebenso großartig wie die Handlung und die Kulisse.

Der christliche Aspekt ist immer vorhanden, kommt v.a. in den Dialogen zum Ausdruck. Aus meiner Sicht wurde der christliche Aspekt hier noch besser eingewoben als in anderen christlichen Romanen, die ich bisher gelesen habe. Es ist wirklich alles absolut stimmig und perfekt.

Es ist eines dieser Bücher, das einem wunderschöne Lesestunden schenkt, bei denen man alles um sich herum vergisst, jeden einzelnen Satz genießt, innehält, erneut liest, auf sich wirken lässt, sich in diese Zeit zurückversetzt fühlt und mit Nora und Owen nach Indien reist, das Gefühl hat, mit ihnen im Camp zu leben, auf Expedition zu gehen.

Mit Sicherheit eines der besten Bücher dieses Jahres und dieses Genres. Ein Buch, das man unbedingt lesen sollte!

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Einfach eine tolle Reihe!

Der große Aufbruch
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Der finale Band der Hansen-Saga aus der Feder von Ellin Carsta: Nachdem ihr Mann Hans sie mit einer anderen Frau betrogen hat und sie einen weiteren schweren Schicksalsschlag verkraften musste, flüchtet ...

Der finale Band der Hansen-Saga aus der Feder von Ellin Carsta: Nachdem ihr Mann Hans sie mit einer anderen Frau betrogen hat und sie einen weiteren schweren Schicksalsschlag verkraften musste, flüchtet Luise Hals über Kopf nach Kamerun, um Abstand zu gewinnen. Doch auch dort ist nicht alles entspannt und ruhig, denn Luise und Hamza treffen sich nach langer Zeit wieder. Werden ihre Gefühle wieder erwachen, können sie wieder zueinander finden, hat ihre Liebe noch eine Chance?

Gerade, als sie dabei sind, das herauszufinden, erreicht Luise eine äußerst beunruhigende Nachricht aus Hamburg: Hans weigert sich, in die Scheidung einzuwilligen. Das allein könnte Luise noch egal sein - doch Hans hält auch große Anteile am Kontor der Familie und plant nun, diese zu verkaufen, um den Hansens Schaden zuzufügen. Wird Luise entgegen ihres festen Entschlusses und rechtzeitig nach Deutschland zurückkehren, um das Schlimmste zu verhindern? Und was bedeutet das für sie und Hamza?

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Auch dieser letzte Band der Reihe besticht durch einen gewohnt schönen und atmosphärischen Stil.

Auch überraschen die großen und unvorhergesehenen Entwicklungen, die einige Familienmitglieder nochmal durchmachen. Einzelne Figuren interessieren zwar wie immer mehr als andere (so hat mich Luise viel brennender interessiert als Florentinus), doch von Längen kann man noch keineswegs reden.

Es gibt viele überraschende, dramatische, auch versöhnliche Wendungen, die nie vorhersehbar sind, sodass man als Leser immer bis zuletzt mitfiebert. Das gilt etwa für Hamza.

Bis zuletzt blieb offen, ob es ein happy end für Luise und Hamza geben wird, ob der Rettungsplan gelingen oder scheitern wird, und wo sie, falls er gelingen sollte, künftig leben werden. Letztlich bin ich nicht ganz sicher, ob das Ende so, wie es ist, wirklich absolut realistisch ist. Hundertprozentig bin ich nicht davon überzeugt. Das ist aber sicher Geschmackssache. Und immerhin ist es ein schönes Ende.

Schade, dass die Geschichte der Familie Hansen nun tatsächlich zu Ende erzählt ist. Es ist eine schöne Saga. Ich hatte mich auf jeden einzelnen Band gefreut und jeden einzelnen Band sehr gerne gelesen. Somit handelt es sich definitiv um eine empfehlenswerte Reihe!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Großartig - noch besser als Band 1!

Die Straße der Hoffnung
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"Die Straße der Hoffnung" ist der zweite Teil der Trilogie rund um die Frauen von Hampton Hall:

Staatsanwältin Melody Stewart ergründet weiter gemeinsam mit ihrem neuen Freund Dan Rashleigh die Geschichte ...

"Die Straße der Hoffnung" ist der zweite Teil der Trilogie rund um die Frauen von Hampton Hall:

Staatsanwältin Melody Stewart ergründet weiter gemeinsam mit ihrem neuen Freund Dan Rashleigh die Geschichte ihrer Vorfahren. Lady Abigail Hamptons Sohn Ebenezer tötete einen Mann. Um zu verhindern, dass Ebenezer gehängt wird, nahm ihr Geliebter Oliver Rashleigh die Schuld auf sich. Um wiederum seiner eigenen Hinrichtung zu entgehen, müssen Abigail und Oliver nun neue Identitäten annehmen und England verlassen.

Sie fliehen zunächst nach New York, doch nachdem sie dort schon nach kurzer Zeit erkannt werden, geht ihre Flucht quer durch Amerika weiter. In Oregon hoffen und scheinen sie Frieden zu finden. Doch schon bald müssen sie erneut erkennen, dass sie sich gründlich getäuscht haben - denn auch ihr Verfolger hat nie geruht ... Wird es ihnen doch noch gelingen, ihn abzuschütteln, oder werden Abigail und Oliver in Amerika den Tod finden?

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Ich war schon begeistert von Band 1, muss aber sagen, dass mich dieser zweite Band nochmal mehr gefesselt und begeistert hat!

Der Schreibstil ist gewohnt gut, die Geschichte liest sich überaus angenehm und flüssig. Auch ist sie -wie ebenfalls von Felicity Whitmore gewöhnt- extrem atmosphärisch. Der Leser fühlt sich wirklich in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückversetzt, hat das Gefühl, Seite an Seite mit Abigail und Oliver in England und auf dem Meer zu sein, schließlich mit ihnen komplett durch Amerika zu fliehen, ihre Tage und ihr Leben mitzuleben.

Es gibt viele Andeutungen, viele offene Fragen. Manche Vermutungen, die man hat, verlaufen im Sande - doch langweilig wird es niemals, denn dieser zweite Band wartet mit sehr vielen dramatischen und schockierenden Wendungen auf, die man so niemals hätte erahnen oder gar vorhersehen können. Sowohl die Handlung an sich als auch die Figuren überraschen immer wieder.

Es ist ein extrem berührender, spannender, fessselnder, dramatischer, überraschender und durchaus auch ein wenig düsterer und gruseliger zweiter Band, bei dem man von Anfang bis Ende mitfühlen und -fiebern kann und den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Und wie schon bei Band 1 war ich absolut positiv überrascht vom Erzählstrang der Gegenwart: Normalerweise begeistern diese mich nie sonderlich, doch bei Felicity Whitmore lese ich auch diese Erzählstränge immer sehr gerne!

Ich freue mich sehr auf den finalen Band - denn so viel ist sicher: Auch dieser wird höchst berührend, fesselnd und dramatisch werden ...

Eine absolute Empfehlung unter den historischen Romanen und Familiengeschichten!

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Ingrid Kretz´ bisher bester Regency-Roman!

Die zweite Braut von Cold Ashton Manor
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England im Jahre 1799 im Dorf Cold Ashton: Lord Richard Clarke und die Apothekerstochter Amber Devaney verlieben sich ineinander. Die Oberhäupter der Familien sind gegen diese Verbindung - Ambers Vater, ...

England im Jahre 1799 im Dorf Cold Ashton: Lord Richard Clarke und die Apothekerstochter Amber Devaney verlieben sich ineinander. Die Oberhäupter der Familien sind gegen diese Verbindung - Ambers Vater, weil er nicht daran glaubt, dass der junge Lord wirklich ernsthafte Absichten hat und eine Liebe wirklich Standesunterschiede überwinden kann, Richards Vater, weil die Familie finanziell ruiniert ist und nur noch eine Zweckehe mit der Tochter einer reichen und einflussreichen Adelsfamilie das Anwesen der Familie retten kann. Dennoch treffen Amber und Richard sich weiterhin heimlich. Als Amber schwanger wird, wird sie von ihrer Familie bei Nacht und Nebel fortgebracht, zu einer Tante in Wales. Ambers Brief erreicht Richard nicht. Und Richard weiß nicht, wo Amber ist, da ihre Familie schweigt. Werden sie einander je wieder finden? Und wird es dann nicht schon zu spät sein für ihr gemeinsames Glück?

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Dies ist der dritte christliche Regency-Roman aus der Feder von Ingrid Kretz, und da ich sie alle gelesen habe, kann ich sagen, dass wirklich von Roman zu Roman eine Steigerung festzustellen ist. "Die zweite Braut von Cold Ashton Manor" finde ich am gelungensten; es ist mein bisheriger Favorit.

Auch dieser Roman besticht durch seine herrliche Atmosphäre, die Sprache und den wunderschönen Schreibstil, eine tolle Kulisse sowie liebenswerte Figuren. Am besten gefiel es mir in Wales bei Tante Juliette und Onkel Ethan. Diese waren auch zusammen mit Sir Millweard die Figuren, die ich am meisten ins Herz geschlossen habe.

Der christliche Aspekt ist durchgehend vorhanden und wurde perfekt eingewoben, ist niemals zu dezent oder zu dominant, sondern harmoniert absolut mit der Geschichte und wurde immer passend eingebaut. Selbiges gilt für den Prolog im Verhältnis zur übrigen Geschichte. Er wurde perfekt eingebaut und aufgelöst, zu keiner Zeit gibt es in dieser Hinsicht Brüche oder Ungereimtheiten.

Schon zu Beginn kommen einige Fragen auf, und ihre Zahl nimmt zu. Das sorgt für ein gewisses Tempo, für eine gewisse Spannung, und so kann der Leser nicht nur in Zeit, Atmosphäre, Kulisse und Stil schwelgen, sondern auch Vermutungen anstellen. Mit manchen Vermutungen wird man richtig liegen, bei anderen wird man erkennen müssen, dass man falsch lag. Immer kann der Leser seine Fantasie spielen lassen und überlegen, wie es wohl weitergehen wird, aber nie ist diese Geschichte vorhersehbar oder gar langweilig!

Nicht zuletzt erfährt man wirklich viel über die Menschen und das Leben zu dieser Zeit, Wertvorstellungen etc.

Insgesamt ein wunderschöner und typischer christlicher Regency-Roman. Ich hätte noch lange weiterlesen können und wollen und freue mich schon jetzt auf den nächsten Regency-Roman von Ingrid Kretz. Eine absolute Lese-Empfehlung für alle Fans dieses Genres und von Autorinnen wie Julie Klassen, Carolyn Miller oder Julianne Donaldson!

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Ein Auftakt, wie er besser nicht sein könnte!

Der Faden der Vergangenheit
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Im Jahre 1841 soll Lady Abigail Hampton sich aus einem Fenster ihres Hauses in den Tod gestürzt haben, nach dem ihr Geliebter Oliver Rashleigh werden Mordes an ihrem Schwager George gehängt worden sein ...

Im Jahre 1841 soll Lady Abigail Hampton sich aus einem Fenster ihres Hauses in den Tod gestürzt haben, nach dem ihr Geliebter Oliver Rashleigh werden Mordes an ihrem Schwager George gehängt worden sein soll.

Knapp 200 Jahre später will Melody Stewart den Familiensitz in Augenschein nehmen und erkunden, bevor sie über einen eventuellen Verkauf entscheiden will. Hierbei stößt sie in einem geheimen Turmzimmer auf Abigail´s Tagebücher. Sie lernt eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Frau kennen - und entdeckt, was damals wirklich geschah ...

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"Der Faden der Vergangenheit" ist der Auftakt zur ersten Trilogie aus der Feder von Felicity Whitmore - und was für ein überzeugender und vielversprechender!

Wie gewohnt, so ist auch dieser Auftaktband auf zwei Zeitebenen angesiedelt. Obwohl ich den historischen Erzählstrang immer klar bevorzuge, gehört "Der Faden der Vergangenheit" zu den wenigen Romanen, bei denen mir auch der Gegenwartsstrang bemerkenswert gut gefällt. Ich glaube, es lag vor allem daran, dass auch er sehr von dieser tollen Kulisse und der Vergangenheit geprägt ist.

Wie alle Romane aus der Feder dieser Autorin besticht auch der vorliegende durch den wundervollen Schreibstil, der sehr atmosphärisch und historisch ist und perfekt zu diesem Genre passt.

Neben dem Stil und der Atmosphäre besticht das Werk vor allem durch die Kulisse, die man gut als schaurig-schön beschreiben kann - Abigail´s Place ist betörend schön, faszinierend und Gänsehaut auslösend zugleich ...

Neben diesem Anwesen, das die Vergangenheit und all die Geheimnisse so lange so gut gehütet hat, steht Abigail, ihr Denken und Handeln, im Mittelpunkt - eine Frau, die ein Herz aus Gold hatte, ganz anders dachte und handelte als der Rest ihrer Schicht, die so viel bewegen und verbessern wollte und der als Frau in dieser Zeit zugleich so sehr die Hände gebunden waren ...

Sämtliche Figuren sind sehr komplex gezeichnet, nicht zu durchschauen und so für den Leser stets überraschend und starke Emotionen auslösend. -Dies gilt auch für die Handlung an sich. Nichts ist voraussehbar, immer wieder hält man den Atem an, immer wieder gibt es überraschende Wendungen, immer wieder ist es letztlich ganz anders als vermutet.

Vergangenheit und Gegenwart, Atmosphäre, eine großartige Kulisse, eine Familiengeschichte mit vielen düsteren Geheimnissen, starke Frauen, Freundschaft, Affären, Ehen, Liebe in allen Facetten, Intrigen, ein Mord, viele Emotionen, Spannung und Gefahr ... diese Trilogie hat alles, was eine gute Trilogie braucht.

Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die nach dem Epilog mindestens genauso spannend und gut werden wird!

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