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Veröffentlicht am 25.02.2024

Die Welt wandelt sich - und was macht deine Organisation?

Company Culture Design
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Nicht nur die Welt ist in stetem Wandel begriffen, auch unsere Arbeitswelt verändert sich, muss sich anpassen. Wie Organisationen sich in dieser Welt verorten und an Wandel anpassen, diesen vielleicht ...

Nicht nur die Welt ist in stetem Wandel begriffen, auch unsere Arbeitswelt verändert sich, muss sich anpassen. Wie Organisationen sich in dieser Welt verorten und an Wandel anpassen, diesen vielleicht sogar (mit)gestalten, wird von ihrer Unternehmenskultur bestimmt. Warum gibt es uns als Organisation? Was ist unsere Superkraft als Team? Wie definieren wir Arbeitszeit? Dies sind nur einige Fragen, die in diesem Zusammenhang auftauchen und geklärt werden wollen. Dies kann jedoch nur jede Organisation, jedes Team selbst, die Antworten sind und werden so individuell sein wie unsere Gesellschaft es ist. Einen Leitfaden, um zu diesen Antworten zu kommen, die richtigen Fragen dafür überhaupt erst zu stellen, liefert Company Culture Design.

Mit den Dimensionen Ziele, Werte, Führung, Zusammenarbeit, Raum, Zeit, Geld, Marke, Verantwortung und Erfolg behandelt das vorliegende Buch recht umfassend und kurzweilig die verschiedenen Aspekte einer Organisationskultur. Jeder Dimension ist ein Kapitel gewidmet, das sich wiederum anhand verschiedener Leitfragen konkretisiert. Als zusätzliche Hilfestellung finden sich oft ergänzende Impulse oder Thought Starter. Auch gelegentlich eingebetteten Break Outs - separate Fragen, die die Kreativität anregen und offen beantwortet werden - finde ich sehr gelungen. Die Kapitel können losgelöst und unabhängig voneinander bearbeitet werden, die Autoren empfehlen jedoch Ziele und Werte als Basis zu durchlaufen, was ich teilen würde.

Aus meiner Sicht eignet sich das Buch zum einen für Laien, um einen ersten kurzweiligen Überblick und auch Inspiration zum Thema Organisationskultur zu erhalten. Zum anderen profitieren sicher auch Menschen, die sich bereits intensiver mit dem Thema und Prozessen in Organisationen auseinandersetzen. Hier gibt das Buch nochmal neue Ansätze und Ideen, mit denen eigene Workshops um weitere Variationen bereichert werden können. Als alleinige Grundlage, um damit komplexere Gruppenprozesse zu gestalten - und nichts anderes ist ja der Austausch über und die Definition einer Organisationskultur - , ist das Buch nach meiner Einschätzung jedoch nur bedingt geeignet. Hierfür würden mir insbesondere auch weitere Tools und Methoden in der konkreten Umsetzung fehlen, gerade bei zentralen Dimensionen, wie den Zielen und Werten. Der Verweis auf solche, z.Bsp. arbeiten mit einem Canvas, hätte das Buch hier zusätzlich bereichert. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sich einzelne Kapitel in einem weniger grundlegenden Prozess und Setting auch für kurze Inputs bspw. in Teamsitzungen eignen.

Wirklich gelungen ist das übersichtliche Layout und die Arbeit primär mit Leitfragen!

Insgesamt ist Company Culture Design ein sehr gutes Workbook für einen (ersten) Überblick zu zentralen Fragen der Organisationskultur und neuen Inputs, um Teamprozesse in diesem Bereich zu begleiten! Ein Buch, das die richtigen Fragen stellt, sowie wichtige Anregungen und einen guten Rahmen vorgibt, in der Umsetzung jedoch bei komplexeren Entwicklungsprozessen mit zusätzlichen Methoden ergänzt werden sollte.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

25 Jahre nach Mondscheintarif

Eine halbe Ewigkeit
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Cora Hübsch, die Kinder aus dem Haus, ihr Mann begleitet gerade den Jüngsten zum Start eines Collegejahres nach Großbritannien, entdeckt beim Entrümpeln und Entsorgen von Altpapier ihr altes Tagebuch - ...

Cora Hübsch, die Kinder aus dem Haus, ihr Mann begleitet gerade den Jüngsten zum Start eines Collegejahres nach Großbritannien, entdeckt beim Entrümpeln und Entsorgen von Altpapier ihr altes Tagebuch - Mondscheintarif - 25 Jahre sind seitdem vergangen. Die Verzweiflung darüber, wie sie ohne Kinder im Haus ihr Leben gestalten soll, weicht beim Anblick der Zeilen, aus einem scheinbar anderen Leben schnell weiteren grundsätzlicheren Fragen und auch schmerzhaften Erinnerungen. Wie hat sich ihr Leben entwickelt? Hat sie das Leben gelebt, dass sie immer wollte? Hat sie womöglich das bessere Leben verpasst? Wo ist sie selbst geblieben, jenseits der Mutterrolle für ihre drei Kinder, die sie in über zwei Jahrzehnten vollkommen beansprucht hat?

Wie es der Zufall will, begegnet sie am übervollen Altpapiercontainer einer alten Kollegin und landet durch diese kurzerhand in einer Hochzeitsvorbereitung und -Gesellschaft und einem Wochenende, das viele unerwartete Erkenntnisse, Begegnungen und Wendungen in ihr Leben bringen wird.

Auf diesem turbulenten inneren Weg und ereignisreichen Wochenende begegnen uns viele Lebensweisheiten übers Muttersein, Partnerschaft, die Vergeblichkeit von Neuanfängen, aber auch Freundschaft und das Wunder der Wahlfamilie.

Phasenweise fehlte mir jedoch etwas Tiefe in der Erzählung, zu klischeehaft werden weibliche Rollenbilder reproduziert, das Bild einer Frau in der Menopause gewollt komisch ausbuchstabiert und Cora in ihrem Selbstmitleid porträtiert. Im letzten Drittel entwickelt sich der Roman jedoch noch einmal, was auch an einer weiteren Ebene der Geschichte liegt, die hier an Bedeutung gewinnt. Zwischen den Zeilen, den Menopausenproblemen, weiblichen Komplexen und wehmütigen Gedanken an ihre alte Liebe Daniel schwebt immer wieder die Erinnerung an Johanna, Coras beste Freundin seit der Grundschule. Was mit ihr passiert ist, löst sich erst nach und nach auf. Dieser Teil ist für mich der stärkste der Geschichte und hat mich zuletzt sogar ein paar Tränen gekostet.

Wirklich toll ist der kurzweilige und eingängige Schreibstil, ich habe die 300 Seiten in einem Rutsch gelesen.

Ein herzerwärmender, manchmal komischer Roman über eine Frau Mitte 50 und die alltäglichen wie auch weniger alltäglichen Herausforderungen des Lebens.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Klug, gesellschaftskritisch und mit einer guten Portion Zynismus - ein wahrer Lesegenuss!

Lil
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Lil von Markus Gasser kam für mich überraschend daher. Der Plot in Klappentext und Leseprobe klang in seiner historischen Einbettung zunächst einfach interessant. In seiner Gesamtheit hat sich für mich ...

Lil von Markus Gasser kam für mich überraschend daher. Der Plot in Klappentext und Leseprobe klang in seiner historischen Einbettung zunächst einfach interessant. In seiner Gesamtheit hat sich für mich der Roman dann zu einem echten, ersten Highlight im noch jungen Lesejahr entwickelt und gesteigert. Wie kam es dazu?

Zunächst zum Plot: Aus der Perspektive der Journalistin Sarah Cuttings, werden wir in die Geschichte ihrer Vorfahrin Lillian Cutting eingeweiht. Lillian Cutting, klug, emanzipiert und erfolgreiche Geschäftsfrau im Gilded Age der USA, vereint mit diesen Eigenschaften alles, was eine Frau nach herrschender Meinung nicht ist und sein sollte. Damit ist sie nicht nur suspekt, sondern auch eine Gefahr, nicht zuletzt für ihren Sohn Robert, der nach dem Tod des Vaters das Erbe für sich beansprucht. Die verbreitete Misogynie in Medizin und Gesellschaft macht es ihm leicht, seine Mutter in die Psychatrie zu verweisen und sich ihrer so zu entledigen. Am Schicksal Lillian Cuttings zeigt der Autor auf wie unter dem Deckmantel vermeintlicher Wissenschaft nicht mehr als Scharlatanerie, Missbrauch und Gewalt ausgeübt und in den Dienst gesellschaftlicher Diskriminierung gestellt werden. Dabei schwingt auch bis in die Gegenwart eine Kritik an unwissenschaftlichen Methoden und Fehldiagnosen mit.

Vorbehalte hat diese Gesellschaft jedoch nicht nur gegenüber Frauen, sondern eigentlich allen Menschen gegenüber, die anders sind als der erwählte Kreis und von seinem Normenkorsett abweichen. Rassismus, Klassismus, Ableismus, Antisemitismus und die Unterdrückung von Frauen gehen hier eine unheilvolle Symbiose ein, die von den Protagonist:innen der Upper Class in einer Selbstverständlichkeit gelebt und reproduziert werden.

Aufgelockert wird die Erzählung immer wieder durch das Zwiegespräch Sarahs mit ihrem Hund Miss Brontë. Was zunächst irritiert, entwickelt sich als kurzweiliger Dialog, der die Geschichte um Lillian Cutting humorvoll bereichert. Immer wieder begegnen uns im Roman fast märchenhafte, magische Elemente und Anspielungen, die einen willkommenen Kontrast zum düsteren Geschehen setzen, und gleichzeitig in parabelhafter Weise die Erzählung ergänzen.

Der Roman besticht zum einen mit der geschickt arrangierten Geschichte um Lillian Cutting und deren Einbettung in ein gesellschaftskritisches Porträt ihrer Epoche. Was ihr widerfährt liest sich fast wie ein Krimi, man leidet mit der Protagonistin, empört sich mit ihr angesichts der gesellschaftlich tief verwurzelten und verbreiteten Misogynie, und ja, man empfindet auch Genugtuung mit ihr, wenn sie ihren Peiniger:innen gestärkt gegenübertritt.

Neben der Geschichte als solches hat mich jedoch auch die Erzählweise Markus Gassers vollkommen eingenommen und begeistert. Es ist zum Teil bitter-böser Humor mit dem der Autor Sarah Cutting die Geschichte erzählen lässt, anders wären die vermutlich leider allzu realistischen Grausamkeiten der Geschichte kaum zu ertragen. Dies ist auch insofern klug gewählt, da nur wenn Missstände als solche in aller Deutlichkeit benannt werden, Veränderung möglich wird und wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln können.

Lil ist ein Roman, der mit Übersteigerung und ein bisschen Magie, der Realität vielleicht gerade am nächsten kommt und für mich in seiner Grundaussage auch ein mahnendes Plädoyer für die Anerkennung von menschlicher Vielfalt in allen Variationen ist.

Wer mit Lil eine sensible Romanbiografie erwartet, wird eventuell enttäuscht werden. Belohnt wird der:die Leser:in jedoch mit einem klug erzählten und zuweilen bitter-bösen Sittengemälde einer dekadenten und zutiefst frauenfeindlichen Gesellschaft! Für mich ein echtes Lesehighlight!

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Ein besonderes Märchen inspiriert von der japanischen Mythologie mit einer unabhängigen, mutigen, jungen Heldin

Die Perlenjägerin
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Kai und Kishi sind Zwillinge und wachsen in einem kleinen Dorf im Kaiserreich Heiwadai in einer Familie von Perlentaucherinnen auf. Auch wenn im Reich zu dem der Ort gehört immer wieder Kriege herrschen, ...

Kai und Kishi sind Zwillinge und wachsen in einem kleinen Dorf im Kaiserreich Heiwadai in einer Familie von Perlentaucherinnen auf. Auch wenn im Reich zu dem der Ort gehört immer wieder Kriege herrschen, leben die beiden davon weitgehend unbehelligt mit ihren Eltern im Einklang mit Meer und Natur. Eine große Rolle im Leben der Schwestern und Perlentaucherinnen spielt jedoch die japanische Mythologie, die ihnen von ihrer mittlerweile verstorbenen Tante Hamako immer wieder in Erzählungen näher gebracht wurde.

In einem Wettstreit mit Kai beim Muscheltauchen wird Kishi vom Geisterwal angefallen und getötet. Um sie zu retten geht Kai einen folgenschweren Handel mit der Meeresgöttin Benzaiten ein, der sie auf eine abenteuerliche Reise durch das Land und viele Gefahren zum Himmelsberg führt, um eine mächtige Perle zu erbeuten. Wird sie es schaffen mit ihrem Mut die Aufgabe zu erfüllen und ihre Zwillingsschwester zu retten?

Mich begeisterte das Eintauchen in die japanische Mythologie sehr, auch wenn ich mich erst an die Begriffe und Namen der Götter gewöhnen musste, um sie dann jeweils wieder richtig zuordnen zu können. Hilfreich hierbei ist jedoch auch das wunderbare Glossar mit allen Namen und Erklärungen am Ende des Buchs.

Wirklich gut gefällt mit der emanzipative Anspruch des Romans, vermittelt zum einen über Tante Hamako. Kai und Kishi (und damit auch jungen Leser:innen) wird durch sie näher gebracht, dass sie alles sein können, was sie möchten und vollkommen unabhängig sind in ihrer Lebensgestaltung und der Wahl ihrer Lebensumstände. Zum anderen leben die Perlentaucherinnen in einer Art Matriarchat, in der (Ehe)Männer zwar zum Rudern gebraucht werden, die Frauen jedoch vollkommen selbständig, unabhängig und anerkannt sind, aufgrund ihrer Fähigkeiten, und damit zwar eine Liebesheirat eingehen können, jedoch nicht auf eine Ehe angewiesen sind.

Mit ihren Zeilen zeichnet die Autorin eine mystische Welt inspiriert von der japanischen Mythologie, mit mutigen Mädchen, die alles werden können, was sie wollen. Eine magische und lehrreiche Geschichte für kleine und große Leser:innen ab ca. 12 Jahren.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ein tolles Mitmach- und Lesebuch

Ist doch Isy!, Band 2: Von Lampenfieber, leckeren Rezepten und meinem Lieblingssong (Wunderschön gestaltetes Kinderbuch mit einer spannenden Geschichte und vielen DIY-Anleitungen)
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In Ist doch Isy, erzählt die 12-jährige Isy aus ihrem Alltag, der mit den recht typischen, deshalb jedoch nicht weniger unterhaltsamen Herausforderungen in diesem Alter gepflastert ist. Im Mittelpunkt ...

In Ist doch Isy, erzählt die 12-jährige Isy aus ihrem Alltag, der mit den recht typischen, deshalb jedoch nicht weniger unterhaltsamen Herausforderungen in diesem Alter gepflastert ist. Im Mittelpunkt steht ein Schulfest, für das die kreative Isy natürlich direkt gefühlte 1000 Ideen hat. Und ein paar davon teilt sie natürlich nicht nur mit ihren Klassenkamerad:innen, sondern auch gern Schritt für Schritt mit ihren Leser:innen.

Hier liegt für mich auch direkt die eigentliche Stärke des Buchs. Die vielen Bastel- und Koch- bzw. Backanleitungen sind super geeignet, um den Alltag oder auch Feiern mit Ideen zu bereichern und für kurzweilige Bastelzeit- und Backzeit zu sorgen. Batik-Shirt, Wimpelkette, Glücksbringer aus Korken, verschiedene Karten, aber auch leckere Rezepte wie ein Brotaufstrich aus getrockneten Tomaten, Bananenkuchen, Humus oder Erdnusskekse finden sich in der vielfältigen Auswahl des Buchs und sind jeweils in Isys Geschichte integriert.

Die Geschichte als solches ist altersgerecht erzählt, allerdings im recht stereotypen Stil und Inhalt. BFFs, Schulprobleme und die Herausforderungen in der Deutung von Textnachrichten, verlegte Sachen, Aufregung vor Auftritten sind die wenig originellen, jedoch nicht untypischen Herausforderungen in der Altersklasse. Was ich ein bisschen vermisse sind tatsächlich substanziellere Themen, die gerade in der neu heranwachsenden Generation Alpha und der auslaufenden Generation Z, an die sich das Buch altersmäßig adressiert, relevanter werden. Positiv ist in dem Kontext allerdings, dass fast alle DIYs nachhaltig sind und vorhandene Ressourcen schonend weiterverwenden.

Geeignet ist das Buch aus meiner Sicht insgesamt weniger für echte Leseratten, sondern eher als kreatives DIY Buch mit einer kurzweiligen Story drumherum. Die Mischung aus Rezepten und DIYs mit einer Geschichte um Isy ist genau richtig für die oft kurze Aufmerksamkeitsspanne in den frühen und verfrühten Teenagerjahren (ca. 10 bis 13 Jahre) und um Phasen von Langeweile mit produktiven Ideen zu füllen.

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