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Veröffentlicht am 10.04.2018

Das Wasser ist der Ursprung allen Lebens

Die Geschichte des Wassers
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"Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück." (Thales von Milet)
Norwegen im Jahr 2017:
Signe eine 70-jährige Umweltaktivistin will mit ihrem Segelboot ...

"Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück." (Thales von Milet)
Norwegen im Jahr 2017:
Signe eine 70-jährige Umweltaktivistin will mit ihrem Segelboot nach Frankreich, dort wohnt ihr ehemaliger Jugendfreund und ihr Geliebter Magnus. An Bord ihres Segelbootes hat sie eine Fracht, bei der sie denkt, dass es die Erde verändern wird. Sie möchte den Inhalt Magnus aus Wut, weil er vor Jahren nicht zu ihr gestanden hat, vor seinem Haus ausschütten. Signe erinnert sich aber auch an ihre Kindheit und Jugend, mit einem Vater, der sich schon immer für die Natur und die Erde eingesetzt hat. Doch sie erinnert sich auch an ihre Mutter, der das Hotel wichtiger war wie die Natur. Dadurch kam es zu einem Bruch zwischen ihr und ihrem Vater, bei dem Signe sich entscheiden musste zu wem sie stehen würde.
Frankreich im Jahr 2041:
Eine große Trockenheit überzieht den Süden Europas, so das immer mehr Menschen gezwungen sind, wegen Trinkwasser, immer weiter in den Norden zu ziehen. Doch auch in den Flüchtlingslagern gibt es nicht genug Wasser, so das es auch hier rationiert werden muss. David und seine Tochter Lou haben auf der Flucht seine Frau Anna und den Säugling Auguste verloren und wollen nun im Lager auf sie warten. Auf der Suche nach Wasser und Nahrung finden sie in einem verlassenen Haus ein altes Segelboot. In David keimt die Hoffnung auf das es Regen geben und sie mit diesem Boot auf dem Meer segeln könnten.

Meine Meinung:
Für mich ist es das erste Buch der Autorin, die nach ihrem ausgezeichneten ersten Buch "Die Geschichte der Biene" nun den zweiten Band eines Umweltquartetts herausbrachte. Maja Lunde beschreibt hier in diesem Roman an zwei Handlungssträngen, wie wichtig es ist, dass die Generationen von Menschen vorsichtiger mit den Ressourcen unserer Erde umgehen sollten. So bekommt man einen Einblick in unsere heutige Zeit, als man noch großzügig und gedankenlos mit dem Klimawandel umging und alles andere wichtiger war, wie Geld, Macht, ein schönes Leben .... und sie Welt bestimmten. Während man dagegen im zweiten Handlungsstrang einen Blick in die Zukunft werfen kann, eine Zukunft die mich erschreckt und emotional berührt hat. Natürlich wissen wir nicht was auf uns in 20 oder 30 Jahren zu kommt, aber man könnte sich gut vorstellen, das es zu so einer Dürre kommen und Wasser irgendwann das wichtigste im Leben werden könnte. Die Stimmen von Christine Blumhoff als Signe und Shenja Lacher als David, fand ich gut gewählt. Auch wen mir die Geschichte von David und Lou weitaus besser gefallen hat. Vielleicht lag es daran, das Signe ein wenig den Egoismus unserer heutigen Zeit widerspiegelte, hat mich Davids Geschichte sehr berührt und zum Nachdenken gebracht. Ein Buch, welches einem vor Augen spiegelt, das wir uns darüber langsam klar sein sollten, das es nur eine Erde gibt. Ein Hörbuch das ich empfehlen kann, lediglich das Ende hat mit nicht so gut gefallen, den es warf bei mir noch einige Fragen auf, von daher bekommt es 4 von 5 Sterne. Trotzdem reizt es mich auch das erste Buch der Autorin kennenzulernen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Eine Liebe die durch tiefe Täler gehen muss

Espenlaub
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Die Größe eines Menschen hängt einzig und allein von der Stärke des Gottesverhältnisses in ihm ab. (Søren Aabye Kierkegaard)
Ein Unglück kommt selten allein, so verliert Anton (Toni) Hinteregger nicht ...

Die Größe eines Menschen hängt einzig und allein von der Stärke des Gottesverhältnisses in ihm ab. (Søren Aabye Kierkegaard)
Ein Unglück kommt selten allein, so verliert Anton (Toni) Hinteregger nicht nur recht junge durch ein Unglück seinen Vater, sondern auch noch weniger Jahre später seine Mutter. Bei einem Erdrutsch in den Südtiroler Bergen wird das Haus der Hintereggers und Tonis Mutter mitgerissen, dabei wird Toni nicht nur zum Vollwaisen, sondern auch traumatisiert. Doch er hat es allein der Familie Isidor Schmid zu verdanken, dass er nicht in ein Heim für Behinderte kommt. Trotzdem sie selbst sieben Kinder haben nehmen sie Toni zu sich auf den Bauernhof. Des Sommers ist Toni mit den Kühen in den Bergen auf der Alm und im Winter im Tal. Eine Schule hat er nie besucht, doch Bäuerin Walburga bringt ihm das Lesen, Schreiben und alles wissenswerte bei. Jahre vergehen da lernt er die 18-jährige Evi Stocker kennen, die am Hof der Schmids arbeitet und verliebt sich in sie. Auch Evi hat sich in Toni verliebt, doch ihre Eltern haben eine ganz andere Zukunft für sie vorgesehen. Evi soll nach England zum Medizin zu studieren, als er das hört, bricht für Toni eine Welt zusammen. In England lässt sich Evi mit einer Sekte ein währenddessen Toni viel zu jung an Parkinson erkrankt. Für beide beginnt eine Zeit des Kampfes, zwischen Treue, Ungewissheit, Hoffnung, Resignation und Liebe. Nur Tonis fester Glaube an Gott und die Liebe zu Evi kann ihm in dieser Zeit Trost spenden. Werden die beiden sich je wiedersehen und wird Tonis Glaube und Kraft ausreichen, um das alles zu verkraften?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist kein reiner Heimatroman, auch wenn das Cover auf den ersten Blick so ausschaut. Es geht in erster Linie um eine Liebe die durch harte Zeiten gehen muss und um einen Mann der schon in recht jungen Jahren an der chronischen Nervenerkrankung Parkinson erkrankt. Dabei beschreibt der Autor und Theologe Jürgen Mette, der selbst seit 2016 an Parkinson erkrankt ist, recht authentisch die Krankheit in allem Ausmaß. Auch das zittern seiner Erkrankung, das er wie Espenlaub beschreibt, gibt dem Buch seinen Titel. Beeindruckt hat mich, aber auch sehr wie selbstverständlich die Bauernfamilie Schmid den kleinen Toni bei sich aufgenommen hat. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut und innerhalb kürzester Zeit hatte ich die 230 Seiten durchgelesen. Die Charaktere sind stimmig und sehr sympathisch, so das mich die Geschichte von Evi, aber vor allem von Toni sehr berührt hat. Da ich selbst schon viele Jahre chronisch erkrankt bin, konnte ich mich besonders mit Toni identifizieren. Dass sein Glaube ihm in dieser Zeit die nötige Kraft und das Durchhaltevermögen gibt, hat mich sehr beeindruckt. Ob diese Geschichte einen realen Ursprung hat, ist leider aus dem Inhalt nicht eindeutig ersichtlich, man könnte es sich jedoch recht gut vorstellen. Eine herzergreifende Geschichte über Glaube, Liebe, Heimat und Anfechtung, das ich jedem Parkinson Erkrankten empfehlen kann gebe ich 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.03.2018

4 Jugendliche, 4 Gründe und die Reise ans Meer.

Die Ausreißer – Sehnsucht nach Meer
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"Es gibt Momente, da will man nicht reden. Da will man einfach nur seine sieben Sachen packen und ans Meer fahren." (VS)
Nele hat es schwer in der Schule, von ihrer Klasse wird sie ständig gemobbt, sei ...

"Es gibt Momente, da will man nicht reden. Da will man einfach nur seine sieben Sachen packen und ans Meer fahren." (VS)
Nele hat es schwer in der Schule, von ihrer Klasse wird sie ständig gemobbt, sei es wegen ihrem Übergewicht oder weil ihr Vater ihre Mutter verlassen hat. Das dabei ihre Familie auch noch Christen sind und ausgerechnet ihre Patentante Bea die Religionslehrerin an der Schule macht das ganze nur noch schlimmer. Doch da gibt es noch Lars in ihrer Klasse, den Unsichtbaren, den er ist so still und ruhig, dass er kaum auffällt. Lars hat seine Mutter schon recht früh verloren, diesen Verlust hat sein Vater nicht verkraftet und ist dabei zum Alkoholiker geworden. Dabei muss Lars oft jede Menge einstecken, er hat keine Freunde und das bisschen Geld was sie haben versäuft sein Vater. Eines Tages begegnet ihm Noah mit seinem Hund Cassiopeia, der von einem Auto angefahren wurde. Noah ist ein Aussteiger, ihn hält es in keiner Stadt lange, sein nächstes Ziel ist das Meer. Zuletzt ist da noch Angel Noahs Freundin die sie durch Zufall auf ihrer Reise an Meer wieder treffen. Doch diesmal will sie Noah nicht im Stich lassen, den Angel hat schreckliches durchgemacht. Sie redet nicht viel, dafür sprechen ihre Unterarme um so mehr was mit ihr und ihrem Stiefvater passiert ist. Vier Jugendliche, vier Gründe, vier Probleme um ihr altes Leben hinter sich zu lassen und ans Meer abzuhauen. Nele will dabei ihren Vater zurückholen und Lars möchte mit Noah endlich seinem Vater entkommen. Jede Menge Abenteuer und Gebet ist nötig, bis sie am Ziel sind. Was es wohl mit Noahs Erbsen in seiner Tasche auf sich hat?

Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch von der C.S. Lewis Preisträgerin Melissa C. Feurer. Es ist für mich nicht einfach, dieses Buch jetzt aus Sicht einer 14-Jährigen zu beurteilen, den ab dieses ist das Buch. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut, auch wenn mir die Eindrücke der Eltern in der ganzen Geschichte ein wenig gefehlt haben. Aber das ist jetzt jammern auf hohem Niveau, den sonst war die Geschichte sehr interessant und gut. Die Autorin greift Probleme auf, wie sie heute viel zu oft vorzufinden sind. Scheidungskinder, Missbrauch, Mobbing, Ritzen, Liebesentzug, Alkoholismus das ist der Zeitgeist unserer heutigen Zeit, wie sie tagtäglich in vielen Familien vorzufinden sind. Davor sind auch christlichen Familien wie im Beispiel Nele nicht gefeit. So zeigt die Autorin auf, in welche Zwickmühle die Kinder geraten können, wenn sie abhauen. Sehr realistisch nimmt sie uns Leser mit auf die Reise ans Meer, mit all den Abenteuern und Problemen die, die Jugendliche erleben und über die sie sich auf ihrer Reise klarer werden. Wieder einmal merkt an der Geschichte, wie wichtig es für Eltern ist, das sie mit ihren Kindern über Probleme reden. Aber auch Lehrer sollten ihre Augen nicht verschließen vor Problemen wie Mobbing, Schlägerei.... Natürlich hätte ich gerne auch erfahren wie es den Eltern in dieser Situation erging, aber da es ein Buch für Jugendliche ist stehen natürlich diese im Mittelpunkt. Doch auch Fragen nach Gott, Gebet, Gottes eingreifen sind die Fragen die, die Ausreißer beschäftigt. Eine gute Road Story, die mir bestens gefallen hat und der ich 5 von 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Frieden wird erst sein, wenn Hautfarbe und Religion keine Rolle spielt

Mehr als nur ein Traum
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"Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben." (Martin Luther King)
1963: Die 26-jährige Jüdin Felicitas Jecklin hat ...

"Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben." (Martin Luther King)
1963: Die 26-jährige Jüdin Felicitas Jecklin hat 18 Jahre nach dem Krieg und der Nazizeit alles verloren und so hat sie auch das Gefühl nicht mehr in diese Welt zu passen. Seit langem sehnt sie sich nach einer Abwechslung, da kommt die Nachricht von einer unverhofften Erbschaft in den USA gerade zur rechten Zeit. Auch wenn sie ihre beste Freundin Kerstin zurücklassen muss, will sie das Wagnis eines Neuanfanges eingehen. Im Süden der USA angekommen stellt sie fest das ihre Verwandte Virginia Tampico ein großes Anwesen, mit einem riesigen Haus hinterlassen hat. Skeptisch wird sie von der Bevölkerung aufgenommen, die aus den weißen Stadtbewohnern und den schwarzen Dorfbewohnern besteht. Felicitas die fortan liebevoll Tess von den Dorfbewohnern genannt, hat durch ihre früheren Erlebnisse keine Berührungsängste zwischen diesen unterschiedlichen Rassen. Doch genau das stößt einigen Dorfbewohner auf, das sie sich mit den Schwarzen einlässt und sie macht sich dadurch recht schnell die ersten Feinde. Eine Gruppe des Klu-Klux-Klanes sorgt, dann dafür das man Tess in ihre Schranken weist. Lediglich der Deputy Landon Brown, Virginias Ziehsohn, versucht sie zu beschützen, auch wenn seine sonderbare Art Tess immer wieder verunsichert. Aber wem kann Tess überhaupt noch trauen? Doch Tess will sich nie mehr verstecken müssen und so werden die Unruhen zwischen den Rassen ständig mehr, bis die Stimmung am Mississippi immer aufgeheizter wird.
Derweil macht sich auch ihre Freundin Kerstin Sorgen, hat sie doch unglaubliches über Felicitas Erbschaft herausbekommen.

Meine Meinung:
Ich habe bisher schon einige Bücher der Autorin gelesen, doch dieses hier war das beste was ich bisher von ihr gelesen habe. Dieses Buch ist wahrlich wie ein Traum, den sie anlässlich des bald nahenden 50 sten Todestag von Martin Luther King aus ihre Schublade geholt hat. Schon immer war es ein Traum von Elisabeth Büchle gewesen etwas aus den Südstaaten der USA zu schreiben. Mich hatte sofort das einzigartige und traumhafte Cover fasziniert, ich fühlte mich gleich zu dem Buch hingezogen und wusste, das muss ich lesen. Der Schreibstil ist wie immer bei ihren Büchern flüssig und sehr gut, dabei baut sich die Geschichte anhand zweier Handlungssträngen auf. Die Charaktere sind überwiegend sehr sympathisch und realistisch dargestellt. In der Geschichte geht es um die Ereignisse der 60er Jahre, die von Rassentrennung, der Ermordung Kennedys und Martin Luther King und dem Vietnamkrieg bestimmt werden. Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise an den Mississippi mit seinen Rassenkonflikten und den Unruhen in all seiner Grausamkeit, die unter anderem auch durch den Ku-Klux-Klan hervorgerufen wurden. Doch der Leser bekommt auch einen Einblick in die Ereignisse in Vietnam und den Auswirkungen auf die USA. Auch wenn die Geschichte recht umfangreich und kleingedruckt ist, hat mich der Inhalt recht schnell in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Dabei habe ich mit den Protagonisten mitgelitten, gehofft, gebangt und mit geweint. Ein Buch voller Träume, Unruhen und Emotionen, das für mich zum großen Highlight wurde. Für mich ein absoluter Bestseller, dem ich gerne mehr als 5 von 5 Sterne geben würde.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Lebensfeindliche Intoleranz ist der Anfang von Fanatismus

Fanatisch
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"Ein Fanatiker ist ein Mann (bzw. Mensch), der tut, was seiner Überzeugung nach Gott tun würde, wenn Gott alle Fakten des Falles wüsste." (Finley Peter Dunne)
Eines Tages findet die 17-jährige Nara einen ...

"Ein Fanatiker ist ein Mann (bzw. Mensch), der tut, was seiner Überzeugung nach Gott tun würde, wenn Gott alle Fakten des Falles wüsste." (Finley Peter Dunne)
Eines Tages findet die 17-jährige Nara einen Zettel in ihrem Cardigan, der folgende Worte enthält: "Stelle dich niemals gegen den göttlichen Willen! Es könnten furchtbare Dinge geschehen." Etwas verängstigt zeigt sie diesen ihrem besten Freund Jamie. Ein paar Tage später ihre beste Freundin Charlotte verschwunden und reagiert auch nicht auf ihre Nachrichten. Wenig später ist dann Mr. Ibrahim der Hund ihres Bruders nicht mehr auffindbar, bis sie ihn dann kurz danach tot auffindet. Doch dann erhält sie eine konkrete Nachricht auf ihr Handy mit einem Treffpunkt und Uhrzeit. Als sie Jamie davon erzählt, will dieser sie nicht alleine dort hingehen lassen. Es überstürzen sich die Ereignisse, den Jamie ist auf einmal verschwunden, Nara wird niedergeschlagen und erwacht halbnackt in einem dunklen Raum wieder. Mehrere Tage wird sie mit fünf weiteren Mädchen dort gefangen gehalten und muss mehrere Martyrien über sich ergehen lassen. Als man sie frei lässt droht man ihr, ihrem Bruder was anzutun, wenn sie nicht sechs Tage lang schweigt. Doch nach und nach erkennt Nara, das dies alles mit den sieben Gaben der Barmherzigkeit zu tun hat. Doch sie hat nur sechs davon erlebt, was ist mit der siebten?

Meine Meinung:
Für mich war es das erste Buch der Autorin und mich hat dieses Jugendbuch gerade wegen dem spannenden Klappentext interessiert. Der Schreibstil ist gut, am Anfang ein wenig langatmig, ehe das eigentliche, spannende und interessante Geschehen dann beginnt. Die Charaktere sind sehr interessant, doch leider gingen sie mir zu wenig in die Tiefe. Leider wirkte auch Nara hauptsächlich in der Gefangenschaft etwas unrealistisch auf mich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine junge Frau so reagiert, wenn sie gedemütigt, gequält und hungern muss. Die Recherchen um die 7 Gaben der Barmherzigkeit (Hungrige speisen, Durstigen tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten) haben mir gut gefallen. Ich bezweifle jedoch, ob diese religiöse Thematik Jugendliche wirklich interessiert bzw. ob sie es auch verstehen. Selbst ich hatte meine Probleme dem Motiv des Täters zu folgen. Das Ende war dann für mich total überraschend und ich bin noch immer hin- und hergerissen was ich nun glauben soll. Außerdem ging es mir zu schnell, das Ganze war mir zu undurchsichtig und ich hätte mir weitaus mehr Informationen erhofft. Wäre das etwas undurchsichtige Ende nicht gewesen, hätte ich dem Buch mehr Sterne gegeben, so bekommt es von mir 3 1/2 von 5 Sterne.