Profilbild von coffee2go

coffee2go

Lesejury Star
offline

coffee2go ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit coffee2go über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2024

ein relativ neues Thema

Das Haus
0

Die Idee des Buches, ein gemeinsames Haus mitten in der Natur für ältere Menschen, die in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben, aber doch auch getrennte Interessen verfolgen, finde ich spannend und ...

Die Idee des Buches, ein gemeinsames Haus mitten in der Natur für ältere Menschen, die in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben, aber doch auch getrennte Interessen verfolgen, finde ich spannend und wurde auch in der Literatur noch nicht so häufig thematisiert. Es treten auch wichtige Themen auf, wie der Umgang mit dem Tod, welche persönlichen oder neuen Lebensaufgaben erwartet man sich nach dem Berufsleben, wie kann man sich verwirklichen, wie wirken sich die Geschichte und die die aktuellen Tagesereignisse auf das Leben aus.
Das Zusammenleben gestaltet sich für die Bewohnerinnen mal reibungslos und einfach, dann wiederum gibt es Diskussionen und die ersten Unstimmigkeiten treten auf. Hier hätte ich gerne noch mehr davon erfahren.
Vom Schluss bin ich enttäuscht. Er war abrupt und lässt so vieles offen, dass man sich als Leser
in die Frage stellt, was der Grund dafür ist? Wurde nur eine schnelle, einfache Beendigung des Romans bezweckt, ohne sich selbst Gedanken zu machen, wie? Es wäre auch nicht nötig gewesen, so schnell und aussichtslos zu beenden, da der Roman ohnehin eher quantitativ kurz gehalten ist und noch Spielraum für einen ausführlicheren und sanfteren Ausstieg geboten hätte. So hat man sich einfach aus der Verantwortung genommen und den Leser*innen alles hingeschoben, gefällt mir nicht so.

Veröffentlicht am 13.01.2024

Hope

Die Höfe
0

Das Cover ist auffällig und einprägsam gestaltet, sodass es mich sofort angesprochen hat. Der Titel ist ziemlich klein und unbedeutend, geht auch unter und auch inhaltlich kann ich mich nicht damit anfreunden, ...

Das Cover ist auffällig und einprägsam gestaltet, sodass es mich sofort angesprochen hat. Der Titel ist ziemlich klein und unbedeutend, geht auch unter und auch inhaltlich kann ich mich nicht damit anfreunden, NO HOPE oder nur HOP hätte mir auch gut als Titel gefallen und wäre auch stimmig gewesen.
Inhaltlich wird die Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, von Grit, von Dana der Ermittlerin und Connor. Dadurch wird Spannung erzeugt, da man als Leser*in Einblick in die verschiedenen Gedankenwelten, die sich nicht immer decken, bekommt. Der Einstieg in das Buch war sehr spannend, im Mittelteil hatte ich das Gefühl, dass ein kleiner Stillstand eingetreten ist und auch die vorangegangenen Situationen wiederholt dargestellt wurden, aber zum Schluss ist dann noch mal Spannung in die Geschichte gekommen und es gab überraschende Wendungen. Mit dem Ende bin ich nur bedingt zufrieden, teilweise wurden Intrigen zu einfach durchgeführt und gewisse Personen kamen unerwartet einfach aus brenzligen Situationen wieder heraus, sodass es etwas too much war.

Veröffentlicht am 10.01.2024

der Roman lebt von der Stimmung

Antoinette
0

Der Roman lebt von der einzigartigen Stimmung, die ruhig und erzählend ist, aber auch traurig, nachdenklich, wütend oder hoffnungsvoll. Der männliche Erzähler berichtet aus seiner Sichtweise über das Kennenlernen ...

Der Roman lebt von der einzigartigen Stimmung, die ruhig und erzählend ist, aber auch traurig, nachdenklich, wütend oder hoffnungsvoll. Der männliche Erzähler berichtet aus seiner Sichtweise über das Kennenlernen und die gemeinsame Zeit mit seiner späteren Frau Antoinette, während er in einem ungarischen Thermalbad den Tag verbringt und gedanklich immer wieder abschweift. Es kommen alle Emotionen hoch, vom Kennenlernen und der ersten glücklichen Zeit zusammen, bis zum Kinderwunsch, der sich nie erfüllt hat, trotz zahlreicher Behandlungen und wie sich das Paar dadurch voneinander entfernt und auseinandergelebt hat. Er stellt sich auch die Frage, was wäre gewesen, wenn er ein Vater geworden wäre und wie er sich in dieser Situation verhalten hätte. Die gesamte Situation wird zunehmend bedrückender und traurig und man ahnt als Leser*in schon, wie es ausgehen wird. Mir hat die Stimmung des Buches sehr gefallen, gewisse Situationen hätten kürzer ausfallen können, wie das Umziehen in der Männerumkleidekabine, das mehrere Seiten in Anspruch nimmt, dafür hätte ich mir andere Situationen aus der gemeinsamen Ehe ausführlicher gewünscht.

Veröffentlicht am 10.01.2024

realistische Arbeitsbeschreibungen

Wer das Vergessen stört
0

Der Roman hat mir aufgrund der realitätsnahen Einblicke in die Arbeitsweise der Psychotherapeuten und der Polizeiarbeit sehr gut gefallen, aber auch schon Titel und Cover haben mich zuvor angesprochen. ...

Der Roman hat mir aufgrund der realitätsnahen Einblicke in die Arbeitsweise der Psychotherapeuten und der Polizeiarbeit sehr gut gefallen, aber auch schon Titel und Cover haben mich zuvor angesprochen. Man merkt, dass die Autorin Praxiserfahrung hat und dies macht die Arbeit von Lily authentisch, vor allem die Übungen, die sie mit Vera praktiziert und ihr mitgegeben hat, haben mir sehr gefallen. Die Charaktere sind abwechslungsreich und stark in ihren Persönlichkeiten, wenn auch nicht immer sympathisch, wie Dan. Außerdem finde ich die Alltagssituationen, die neben den Hauptsträngen, Platz gefunden haben, auflockernd und erheiternd. Beispielsweise die Situation in der Nachbarschaft zwischen Vogelliebhaber und Katzenbesitzerin, das könnte sich tatsächlich in ähnlicher Weise abspielen, aber auch die familiäre Situation und Probleme mit der Verwandtschaft von Lily. Eine Situation hat mir nicht gefallen, dass erwähnt wurde, dass Lily Bekleidung für ihre neugeborene Nichte bei Primark eingekauft hat. Die Schleichwerbung für diese Firma finde ich unnötig, auch wenn man ihren Umgang mit den schlechten Arbeitsbedingungen und fehlendem Umweltschutz einbezieht, dies hätte man auch neutral beschreiben oder weglassen können.
Die Hintergrundgeschichten zu den Fällen sind sehr interessant, vor allem Vera, die sich mit Hilfe von Therapiestunden versucht an die schicksalhaften Ereignisse aus ihrer Kindheit zu erinnern, auch wenn dies aus therapeutischer Hinsicht erstaunlich schnell funktioniert hat. Und auch ihre Panikattacken und Schlafstörungen sind recht schnell verschwunden. Samantha hat mir als Charakter nicht so gut gefallen, sie wird ziemlich naiv dargestellt, auch in ihrer Ausdrucksweise und Sprache, obwohl sie tief in ihrem Inneren auch eine starke Seite besitzt.
Ein sehr kurzweiliger und interessanter Roman, der auch Bezug auf die örtlichen Gegebenheiten nimmt und viel Platz zum Entfalten der Charaktere lässt.

Veröffentlicht am 09.01.2024

verwirrend und unlogisch

Ein Fluss so rot und schwarz
0

Der Roman beginnt sehr spannend, mit sechs Personen, die auf einem Schiff erwachen, sich an keine Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern können, nicht einmal an ihre Namen, dafür mit Narben am Kopf ...

Der Roman beginnt sehr spannend, mit sechs Personen, die auf einem Schiff erwachen, sich an keine Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern können, nicht einmal an ihre Namen, dafür mit Narben am Kopf und Körper. Die erste Kennenlernphase und das Checken der Situation, warum sie hier waren und zu wie es weitergehen sollte, fand ich spannend. Danach wurde es surreal, vor allem die langen Beschreibungen über die entstellten Personen und welche Bakterienstämme was bewirken könnten und das Erkunden der Ortschaften sowie Töten aller überlebenden Personen, war dann doch häufig wiederholend und monoton. Der Mittelteil des Buches konnte mich nicht fesseln, im Gegenteil, ich habe mich hindurchgekämpft, in der Hoffnung, dass es sich durch die Auflösung am Ende des Buches, bezahlt machen würde. Leider war auch die Erkenntnis am Ende nicht nach meinem Geschmack. Es bleiben viele Fragen offen, viele Situationen utopisch und die Hintergründe an den Haaren herbeigezogen und unlogisch. Auch nach dem Lesen bleibt Verwirrung zurück. Leider war das Buch nicht nach meinem Geschmack.