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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2023

die Schattenseite

Wintersterben
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Der Thriller bietet thrill vom Beginn bis zum Schluss und durch die relativ kurzen Kapiteln, in denen sich auch die Perspektiven abwechseln, liest man das Buch fast in einem Durchgang. Ich finde das Spiel ...

Der Thriller bietet thrill vom Beginn bis zum Schluss und durch die relativ kurzen Kapiteln, in denen sich auch die Perspektiven abwechseln, liest man das Buch fast in einem Durchgang. Ich finde das Spiel mit den Leser*innen sehr gelungen, da man zwischenzeitlich das Gespür dafür verliert, wer zu den Guten und wer den Bösen angehört. Die gesamte Dorfgemeinschaft steht den Ermittlungen ablehnend gegenüber und viele geben sich sehr wortkarg, andere erzählen Märchen. Für Valeria ist es nicht leicht sich Vertraute zu suchen und die Todesfälle erfolgreich aufzuklären. Beeindruckend ist auch die Beschreibung des Landsitzes und die Gepflogenheiten des Conte, wenn auch etwas überzogen. Ich habe mich durchgehend sehr gut unterhalten gefühlt, die Eindrücke der eingeschworenen Gemeinschaft und die grausamen Taten sind abstoßend und interessant zugleich, außer zum Schluss wurde ein wenig übertreiben und dick aufgetragen.

Veröffentlicht am 04.04.2023

gute Geschichte - Buch endet abrupt ohne richtigem Schluss

Wehrlos
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Der Thriller beginnt zugleich sehr spannend mit der Entführung der kleinen Nele direkt vor den Augen der Mutter und noch weiteren Zeugen am Spielplatz. Interessant ist, dass als Lockvogel ein Mädchen im ...

Der Thriller beginnt zugleich sehr spannend mit der Entführung der kleinen Nele direkt vor den Augen der Mutter und noch weiteren Zeugen am Spielplatz. Interessant ist, dass als Lockvogel ein Mädchen im Schulalter verwendet wurde. Mein Interesse war nach diesem Start sogleich geweckt und durch die kurzen Kapitel mit abwechselnden Perspektiven lässt sich das Buch auch sehr zügig lesen und die Spannung bleibt ziemlich gut erhalten. Ab der Mitte etwa beginnen sich die Ereignisse zu wiederholen, die Ermittlungen gehen gar nicht voran und Neles Mutter sucht auf eigener Faust. Gleichzeitig erfahren wir auch Details, wo Nele versteckt wird und dass Neles Mutter viele Details selbst in den Sozialen Medien gepostet hat, ihr Kind regelrecht vermarktet hat um Geschenke und Rabattaktionen von bestimmten Firmen zu erhalten. Soweit habe ich die Geschichte spannend und realitätsnah empfunden, der Schluss konnte mich allerdings nicht überzeugen. Es wurde versucht, krampfhaft alle losen Fäden zusammenzufügen, was teils recht holprig wirkt und teils aus dem Hut gezaubert wurde. Was aber noch ärgerlich ist, es wurden viele Andeutungen nicht aufgeklärt. Wo sind die restlichen Kinder? Was ist ihnen passiert? Von wem wurden sie gekauft und zu welchem Zweck? Was passiert mit den weiteren Drahtziehern? Was ist mit dem Nachbarn in der Einliegerwohnung? Über das Privatleben der Ermittler erfährt man auch nur sehr wenig, sodass man als Leser*in keine Bindung zu ihnen aufbaut. Es bleibt viel zu viel offen, das Buch endet abrupt, ohne dass es einen zufriedenstellenden Schluss gibt. Hier hätte man noch sehr viel mehr herausholen können.

Veröffentlicht am 31.03.2023

Clara und Elias - (k)eine Liebesgeschichte

Die Liebe an miesen Tagen
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Die Geschichte von Clara und Elias beginnt unerwartet, beide sind nicht unbedingt auf eine neue Beziehung aus, Clara schon lange Single und Elias momentan gerade in einer Beziehung. Vielleicht macht aber ...

Die Geschichte von Clara und Elias beginnt unerwartet, beide sind nicht unbedingt auf eine neue Beziehung aus, Clara schon lange Single und Elias momentan gerade in einer Beziehung. Vielleicht macht aber gerade diese Ungezwungenheit, die Natürlichkeit die besondere Stimmung aus, die zwischen ihnen sofort entsteht. Der Roman beschreibt viele Höhen und Tiefen, miese Tage, wie im Titel genannt, kommen weitaus häufiger vor als sonnige Tage. Als Leser*in kann man die Gefühlsschwankungen und Unsicherheiten, Entscheidungen und ihre Konsequenzen sehr gut miterleben und es wird nichts schöngeredet. Auch die Nebencharaktere haben eine starke Rolle und wirken überzeugend und witzig, was ich mir so nicht erwartet hätte. Am Ende des Buches triftet die Geschichte aber dann dennoch in die klassische Klischee-Schiene ab, was ich etwas schade finde.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Wendepunkt im Leben

Siegfried
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Der Roman ist aus der Ich-Perspektive einer Ehefrau, Mutter, Schriftstellerin, Tochter geschrieben, die sich von einem Moment auf den anderen an einem Wendepunkt in ihrem Leben befindet. Lang angestaute ...

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive einer Ehefrau, Mutter, Schriftstellerin, Tochter geschrieben, die sich von einem Moment auf den anderen an einem Wendepunkt in ihrem Leben befindet. Lang angestaute Gefühle, Ängste, Sorgen, Unzufriedenheit – all dies kommt plötzlich zum Vorschein und bringt das Leben durcheinander. Die Ich-Erzählerin ist komplett mit der Situation überfordert, weiß auch nicht, an wen sie sich wenden könnte, da ihr Stiefvater, Siegfried, der ansonsten alles für sie geregelt hat, nicht mehr zur Verfügung steht. Aus einem Impuls heraus begibt sie sich in die Ambulanz einer Psychiatrie und macht sich ihre Gedanken im Warteraum und die Wartezeit ist sehr, sehr lange, sodass sie einen Rückblick bis in ihre Kindheit schafft. Der Roman beschreibt einerseits sachlich, erzählend, lässt aber für die Leser*innen genug Spielraum für eigene Interpretationen und Gedanken. Interessant finde ich auch, dass die Ich-Erzählerin wichtige Figuren in ihrem Lebenslauf herausnimmt und beleuchtet, welchen Einfluss sie auf ihr Leben hatten und teilweise auch bis heute noch haben. Auch das Leben ihrer Mutter sieht sie im Nachhinein und mit ihrer heutigen Erfahrung aus einem anderen Blickwinkel.
Wohin ihr eigenes Leben sie führen wird, weiß sie noch nicht so genau, aber sie wird etwas an ihrer Situation verändern, nur was genau, ist noch nicht so klar. Sie ist an ihrem persönlichen Wendepunkt im Leben angelangt.
Der Schluss ist offen und lässt Raum für eigene Gedankengänge, sodass man sich auch im Nachhinein noch mit dem Gelesenen auseinandersetzen muss und das Buch nicht einfach so beiseitelegen kann.

Veröffentlicht am 29.03.2023

vergessenes Moonight

Die letzten Stunden
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Das Gemälde „Moonlight“ spielte im Leben von Beth schon immer eine bedeutende Rolle und deshalb kommt es auch an prägnanten Stellen immer wieder vor. Mir gefallen die Beschreibungen der Autorin über die ...

Das Gemälde „Moonlight“ spielte im Leben von Beth schon immer eine bedeutende Rolle und deshalb kommt es auch an prägnanten Stellen immer wieder vor. Mir gefallen die Beschreibungen der Autorin über die Kunstwerke, die Sammlerszene und das Leben von Beth als Galeristin. Obwohl sich die vier Freundinnen aus Jugendtagen geschworen haben, Freundinnen für immer zu bleiben und sich immer die Wahrheit zu sagen, ist es im Erwachsenenalter scheinbar doch nicht so einfach und jede hat ihre Geheimnisse, die im Buch nach und nach zum Vorschein kommen. Wer als Täter*in für den Mord an Beth und ihrem ungeborenem Baby in Frage kommt, wechselt sich mehrmals ab und wird ziemlich bis zum Schluss bewusst irreführend und offen gehalten, das gefällt mir sehr gut. Zwischenzeitlich gab es ein paar ruhigere Passagen, Stillstand in den Ermittlungen und Wiederholungen, aber ansonsten hat mir der Thriller sehr gut gefallen. Ich würde gerne noch weitere Bücher der Autorin aus der „Black Hall- Reihe“ lesen und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.