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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2024

viel finnische Kultur, weniger Brutalität

Weißglut
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Der Kriminalroman beginnt erzählen und unaufgeregt, indem drei Handlungsstränge mit unterschiedlichen Personen langsam eingeführt werden. Die erste Zeit hatte ich absolut keinen Zusammenhang der Situationen ...

Der Kriminalroman beginnt erzählen und unaufgeregt, indem drei Handlungsstränge mit unterschiedlichen Personen langsam eingeführt werden. Die erste Zeit hatte ich absolut keinen Zusammenhang der Situationen gesehen, das ergibt sich erst mit der Zeit. Sarah berichtet lebhaft und sehr lustig, auch wenn es Szenen sind, die sie verhindern möchte oder ihr unangenehm sind, sie hat eine satirische Erzählweise. Sie nimmt sich und ihre Sprachkenntnisse selbst nicht so ernst und wirkt an manchen Stellen schon naiv, aber nicht unsympathisch. Ilvi bringt durch ihre unkonventionelle Art zusätzlich Schwung in die Geschichte. Ihren Charakter mag ich selbst besonders gerne. Onni hingegen wirkt fast schon depressiv, kommt mit seiner Doktorarbeit nicht weiter und braucht neue Ideen und neue Energie. Die Charaktere sind überzeichnet beschrieben, mit vielen charakterlichen Schwächen, aber auch mit liebenswürdigen Eigenschaften.
Am Ende werden die losen Fäden zusammengefügt und die Geschichte wird vollständig aufgeklärt. Wer sich einen blutrünstigen oder brutalen Krimi erwartet, wird enttäuscht sein, es ist vielmehr ein humoristischer Krimi mit vielen landschaftlichen Beschreibungen und der Nähe zu Finnland.

Veröffentlicht am 15.08.2024

literarischer Insel-Krimi

Bitteres Ende
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Der Sylt-Krimi lebt von den bildhaften Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten, die wirklich sehr idyllisch und schön sein müssen. Man hat als Leserin das Gefühl direkt vor Ort zu sein und mitten im ...

Der Sylt-Krimi lebt von den bildhaften Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten, die wirklich sehr idyllisch und schön sein müssen. Man hat als Leserin das Gefühl direkt vor Ort zu sein und mitten im Geschehen zu stehen, das mag ich sehr gerne. Die Ermittlerinnen sind auch charismatisch und anscheinend gelten auf der Insel noch andere Arbeitsbedingungen als bei uns, ein Bier zum Mittagessen ist in Ordnung oder Arbeitstreffen abends zuhause, wo es gemütlicher ist, das scheint nicht so streng gesehen zu werden. Auch stelle ich mir die Nachstellung des Dinners lustig vor, aber in der Realität wird es kaum so viele Kapazitäten dafür geben und dass alle Personen freiwillig mitwirken, kann ich mir auch nur schwer vorstellen. Der Ermittlungsfäll war mittelmäßig spannend, es waren zahlreiche Verdächtige, aber niemand hatte so wirklich ein überzeugendes Motiv. Der Fall wurde schnell aufgeklärt, aber für meinen Geschmack war das Ende nicht ganz überzeugend.

Veröffentlicht am 12.08.2024

es gibt nur Verlierer*innen

Schneeweißchen stirbt
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Der dritte und letzte Teil setzt direkt an den beiden Vorgänger-Büchern an und ich empfehle es, diese vorab zu lesen, ansonsten hat man nur einen geringen Lesespaß. Mir hat der dritte Teil am wenigsten ...

Der dritte und letzte Teil setzt direkt an den beiden Vorgänger-Büchern an und ich empfehle es, diese vorab zu lesen, ansonsten hat man nur einen geringen Lesespaß. Mir hat der dritte Teil am wenigsten gut gefallen, da es relativ neue Erkenntnisse gegeben hat. Der Geheimclub Grimm ist schon im zweiten Teil recht gut erforscht gewesen und wurde nochmals aufgerollt, es kamen zwar weitere Details hinzu, aber für mich keine allzu großen Überraschungen. Mit dem Ende bin ich auch nicht ganz zufrieden, es gibt keine Gewinnerinnen, nur Verliererinnen oder verstorbene Personen und Nora hat mich auch nicht überrascht, ohne jetzt näher darauf eingehen zu wollen, da ich nichts vorwegnehmen möchte. Ich habe mir den Schluss schon so ähnlich erwartet, trotzdem war auch dieser Teil spannend zu lesen und der Bezug zu Märchen, wenn auch grausam, hat mir gefallen und dieser hätte noch intensiver ausfallen können.

Veröffentlicht am 08.08.2024

dunkle kalte Stimmung

Jahreszeiten
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Ich fand es zu Beginn etwas schwierig in den Roman hineinzufinden, da für meinen Geschmack zu viele Schilderungen über das Wetter und die schwierigen lokalen Bedingungen in Bezug auf die Ernte und die ...

Ich fand es zu Beginn etwas schwierig in den Roman hineinzufinden, da für meinen Geschmack zu viele Schilderungen über das Wetter und die schwierigen lokalen Bedingungen in Bezug auf die Ernte und die Gezeiten waren. Mit der Zeit bekommen diese Inhalte allerdings einen Bezug zur Stimmung der Familie und ab diesem Zeitpunkt wird es interessanter. Spannend ist auch, dass der Roman aus Sicht der einzelnen Familienmitglieder erzählt wird, wobei Tess einen großen Raum einnimmt, ihr Mann Richard eher weniger, so wie er auch im realen Leben wenig spricht und wenig von sich preisgibt. Die Beziehung der Ehepartner ist an einem Tiefpunkt angelangt, es wird kaum noch miteinander gesprochen, wenn dann nur gestritten und die Kinder machen Probleme, ziehen sich zurück und machen ihr eigenes Ding. Die Grundstimmung des Romanes ist durchwegs hoffnungslos und dunkel, sodass man auch als Leser*in nicht viel Hoffnung auf eine Verbesserung der Situationen erwartet.

Veröffentlicht am 05.08.2024

Dorffunk und die Vergangenheit

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Ich konnte mich sehr schnell in der Handlung einfinden, da ich auch den ersten Teil der Serie gelesen habe und somit waren mir die Hauptcharaktere bereits bekannt. Interessant finde ich die persönliche ...

Ich konnte mich sehr schnell in der Handlung einfinden, da ich auch den ersten Teil der Serie gelesen habe und somit waren mir die Hauptcharaktere bereits bekannt. Interessant finde ich die persönliche Entwicklung von Kommissar Janosch Jannsen, der im vorigen Teil noch fast ein Anfänger war, aber jetzt für seinen Job lebt und gleichzeitig auch eine hochschwangere Frau hat. Wie er das alles in Zukunft schaffen wird, bin ich gespannt. Auch wie er mit Todesfällen von Kindern umgehen wird, da dies auch in diesem Teil schon der Fall ist und auch für erfahrene Ermittlerinnen verständlicherweise immer eine große Belastung darstellt.
Der Ermittlungsfall entwickelt sich spannend, da man als Leser
in nur häppchenweise Informationen präsentiert bekommt und zudem der Fall auch noch mit einer älteren Geschichte zusammenhängt. Zudem kennen sich in einem kleinen Dorf alle Beteiligten, vom Mordopfern über Zeugen bis hin zu Tätern, da ist es nicht einfach, die wahren Begebenheiten herauszufiltern. Die Stimmung vom Moor ist noch eine zusätzliche Draufgabe, denn diese Gegenden haben für mich persönlich immer einen mysteriösen und leicht unheimlichen Beigeschmack.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und würde mich über einen dritten Teil sehr freuen!