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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2019

unaufregender, solider Krimi auf einer idyllischen Inselgruppe

Nachts schweigt das Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin hat mir die Scilly-Inseln, von denen ich bisher noch gar nichts gehört hatte, bildhaft und mit alle ihren positiven wie negativen Seiten beschrieben, sodass man sich ...

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin hat mir die Scilly-Inseln, von denen ich bisher noch gar nichts gehört hatte, bildhaft und mit alle ihren positiven wie negativen Seiten beschrieben, sodass man sich als Leser das Leben auf einer so kleinen Insel lebhaft vorstellen kann. Dass Ben nicht zum ausruhen kommen wird, das war von vorneherein klar, aber dass es trotzdem ein so enormer Aufwand ist, dahinter zu kommen, wer hinter den Morden an den Jugendlichen steckt, hätte ich mir nicht gedacht, da die Einwohneranzahl auf der Insel ja doch recht überschaubar ist und hier jeder jeden kennt und Abweichungen von der Routine sofort auffallen. Insgesamt ist das Inselleben ziemlich ruhig beschrieben, erstaunlicherweise auch nachdem tragischerweise junge Menschen der Reihe nach ums Leben kommen oder spurlos verschwinden, da hätte ich nicht mehr ruhig bleiben können bzw. hätte, wenn ich Kinder im Teenageralter hätte schon etwas unternommen oder die Insel vorübergehend verlassen. Die kurze Liebesbeziehung von Ben hat auch genau dazu gepasst. Gefallen hat mir, dass es nicht allzu kitschig war, das hätte nicht zu Ben und seiner momentanen Situation gepasst.

Mein Fazit:
Mich hat der Krimi gut unterhalten, die Beschreibung der Inseln war interessant, ansonsten hätte er noch etwas mehr Spannung vertragen können.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Hilfeschrei

All das zu verlieren
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen und verschlingen, aber gleichzeitig wirft es viele Fragen auf und hinterlässt am Schluss ein gewisses Stück Unsicherheit und offene Fragen ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen und verschlingen, aber gleichzeitig wirft es viele Fragen auf und hinterlässt am Schluss ein gewisses Stück Unsicherheit und offene Fragen nach der Zukunft. Mich hat es berührt, auf der einen Seite habe ich versucht Adele kennenzulernen, hinter ihre Fassade zu blicken und Verständnis für ihre Situation und ihr Handeln aufzubringen und auf der anderen Seite war ich auch schockiert von ihrem Umfeld, ihrer Familie und wie mit Adele umgegangen wird.
Ich finde es sehr interessant, wie die Autorin Adele als Charakter beschreibt: Zuerst ist Adele noch völlig fremd, dann hat man kurz das Gefühl, dass man Adele zumindest teilweise verstehen und nachvollziehen kann, warum sie so handelt und am Ende ist Adele dann doch wieder fremd und nicht greifbar. Für mich spiegelt dies auch sehr gut die unterschiedlichen Sichtweisen von Adeles Leben wider. Für Außenstehende hat sie ein perfektes, glückliches Leben mit ihrem Ehemann und Sohn, aber in ihrem Inneren sieht es eben anders aus und was für den einen ein glückliches Leben ausmacht ist für den anderen nicht ausreichend oder erfüllend.
Die Geschichte hat mich am Ende mit vielen Fragen zurückgelassen und ich war auch traurig, warum Adele für sich keinen anderen Ausweg gefunden hat, sodass sie achtsamer mit sich selbst umgehen kann. Aber es ist sicherlich auch ein brisantes Thema, das man nicht gerne mit jedem bespricht.

Veröffentlicht am 22.05.2019

spannende Unterhaltung, großer Showdown

Als Grace verschwand
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Grace wurde vor 18 Jahren als Baby während eines Spazierganges im Park entführt und nun meldet sich ein Mädchen bei Simone, das behauptet, ihre Tochter zu sein. Simone ist hin- und hergerissen, denn auf ...

Grace wurde vor 18 Jahren als Baby während eines Spazierganges im Park entführt und nun meldet sich ein Mädchen bei Simone, das behauptet, ihre Tochter zu sein. Simone ist hin- und hergerissen, denn auf der einen Seite hat sie sich schon so oft in Hoffnungen gestürzt und wurde dann wieder enttäuscht, aber auf der anderen Seite sagt ihr diesmal ihr Bauchgefühl, dass Grace ihre Tochter sein könnte. Mir gefällt am Schreibstil der Autorin sehr gut, dass man das hin und her auch als LeserIn sehr gut nachvollziehen kann und durch die sich verändernden Voraussetzungen auch mitgerissen wird. Ständig stellt man sich Fragen wie: Was würde ich jetzt in der Situation von Simone machen? Warum erzählt sie ihrem Mann nichts davon, obwohl die Beziehung so harmonisch wirkt? Könnte es Grace sein? Möchte jemand Simone schaden? – Gerade diese Gedankenanstöße waren für mich mit ein Punkt, warum ich das Buch ziemlich durchgehend spannend gefunden habe, obwohl doch einige Stellen dabei waren, an denen ich die Geschichte etwas an den Haaren herbeigezogen gefunden habe und ich schon Sorgen hatte, dass sie zu sehr ins Unrealistische abrutscht. Am Ende kam dann noch der große Showdown, den ich mir aber schon fast erwartet habe. An einigen Stellen hätte für mich etwas weniger Show, dafür etwas mehr Tiefe sein können, aber im Großen und Ganzen hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Vor allem die Sichtweise von Simones Schwiegermutter hätte noch etwas ausführlicher sein können und noch mehr Emotionen hätte ich gut gefunden.

Veröffentlicht am 07.05.2019

harmonische Sommerlektüre

Bell und Harry
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Meine Meinung zum Buch:
Schon das Cover verspricht, dass es sich um einen ruhigen, bedachten und harmonischen Roman handeln wird. Der Autorin ist es gelungen, dass in ihrem Roman zwei völlig unterschiedliche ...

Meine Meinung zum Buch:
Schon das Cover verspricht, dass es sich um einen ruhigen, bedachten und harmonischen Roman handeln wird. Der Autorin ist es gelungen, dass in ihrem Roman zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinandertreffen: die Familie Bateman aus New York, die auf dem Land nach Ruhe und Erholung sucht und auf die Familie Teesdale, ihre Vermieter, trifft – die am Land ihren Lebensunterhalt bestreiten und ihrer Arbeit nachgehen. Zu Beginn kommt es zu leichten Spannungen zwischen den Erwachsenen, aber schon bald werden sie mit den Sichtweisen der jeweils anderen Familie vertraut und nähern sich immer weiter an. Man hat auch das Gefühl, dass sich die beiden Familien mit der Zeit immer ähnlicher werden und im Grunde genommen gar nicht so verschieden sind, wie sie es anfangs vermutet hatten. Die Sommerurlaube in Yorkshire werden immer länger und vor allem zwischen den beiden jüngsten Kindern der Familien Bell und Harry entwickelt sich eine innige Freundschaft, die über die Jahre stärker wird, sodass der Umgang zwischen den beiden Jungen ganz selbstverständlich wirkt.
Sehr gut gelungen finde ich, dass Roman aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird – vor allem Bell und Harry sind sehr präsent, aber auch bei Harrys Mutter sind mit der Zeit starke Veränderungen spürbar. Einzig Harrys Vater konnte ich nicht so gut einordnen bzw. ist mir nur aufgrund der Situation beim Fischen im Regen in Erinnerung geblieben.

Mein Fazit:
Der Roman ist eine sehr harmonische Sommerlektüre, in der Freundschaft und die gesellschaftliche Annäherung von Stadt- und Landmenschen im Vordergrund stehen.

Veröffentlicht am 07.05.2019

zwei Frauen - eine Geschichte

Das Leuchten jenes Sommers
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Meine Meinung zum Buch:
Der Roman von Nikola Scott beschreibt sehr gut, dass es auch über Jahrzehnte hinweg immer wieder ähnliche Liebes- und Leidensgeschichten von jungen Frauen gibt. Auf der einen Seite ...

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman von Nikola Scott beschreibt sehr gut, dass es auch über Jahrzehnte hinweg immer wieder ähnliche Liebes- und Leidensgeschichten von jungen Frauen gibt. Auf der einen Seite erzählt Chloe, ehemalige engagierte Fotografin, jetzt verheiratet mit einem Arzt und schwanger ihre persönliche Geschichte. Sie ist nicht glücklich in ihrer Ehe, freut sich nicht auf ihr Baby und würde gerne wieder arbeiten. Durch einen zufälligen Fotoauftrag lernt sie Maddy kennen, die sich ihr nach und nach öffnet und von ihrem traurigen Schicksal erzählt – wie sie ihre geliebte Schwester zuerst an einen Mann, der ihr nichts Gutes wollte und dann an den Tod verloren hat. Maddy erzählt ihre Biografie so eindrucksvoll und traurig schön, dass Chloe immer wieder den Drang verspürt zu ihr zu kommen und die beiden Frauen fühlen sich in ihrer Trauer bestärkt. Es bahnt sich nach und nach eine wunderbare Freundschaft an.

Mein Fazit:
Das Leuchten jenes Sommers ist eine traurig schöne Geschichte über die Kraft und die Macht der Liebe und ihrer Schattenseiten.