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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

ein veränderter Harry Hole

Durst
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Ein Serientäter, der über eine Dating-App weibliche Opfer ausfindig macht, sie tötet und ihr Blut trinkt, macht die Osloer Polizei ratlos und versetzt die Bevölkerung in Panik. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Ein Serientäter, der über eine Dating-App weibliche Opfer ausfindig macht, sie tötet und ihr Blut trinkt, macht die Osloer Polizei ratlos und versetzt die Bevölkerung in Panik. Harry Hole, der sich für seine Frau und seinen Stiefsohn aus der Polizeiarbeit zurückgezogen hat, wird wieder mit ins Boot geholt.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat der aktuelle Teil mit Harry Hole als Berater der Osloer Polizei sehr gut gefallen, weil sich Harry einerseits persönlich besser einbringen konnte und auch seiner Intuition besser folgen konnte. Als Charakter hat sich Harry meiner Meinung nach stark verändert und ich finde den „neuen Harry“ sympathischer, obwohl zwischenzeitlich wieder der „alte Harry“ durchkommt. Die Idee mit der Dating-App finde ich genau am Puls der Zeit. Wer als potentieller Täter in Frage kommt, war für mich gegen Ende des Buches schon recht deutlich zu erkennen, trotzdem war es spannend bis zum Schluss. Gerade auch die Parallelen aus Harrys Privatleben, der Blutkrankheit seiner Frau Rakel und auf der anderen Seite der Serientäter, der das Blut seiner weiblichen Opfer trinkt, haben noch zusätzliches Spannungspotenzial geboten. Die Wortspiele rund um die verschiedenen Bedeutungen von „Durst“ sind auch stimmig mit dem Titel und wurden mehrmals gut eingeknüpft.

Mein Fazit:
Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen: Mir gefällt der Titel, ich finde die Idee mit der Dating-Agentur modern, aber am besten hat mir die persönliche Entwicklung von Harry Hole im Vergleich zu den vorigen Büchern gefallen.

Veröffentlicht am 29.10.2017

witzig, aber sehr vorhersehbar

Mordsmäuschenstill
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die Psychologin Hanna wurde mit einem Golfschläger in ihrem eigenen Badezimmer niedergeschlagen und liegt seitdem im Koma. Ihre PatientInnen, die sich zufällig vor der Ordination ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die Psychologin Hanna wurde mit einem Golfschläger in ihrem eigenen Badezimmer niedergeschlagen und liegt seitdem im Koma. Ihre PatientInnen, die sich zufällig vor der Ordination treffen, machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Täter. Da sie allesamt an einer seltenen Form von Schlafstörung leiden, macht dies ihr Unterfangen umso spannender und einer unten ihnen ist kein Patient von Hanna.

Meine Meinung zum Buch:
Schon der Titel und das Cover lassen vermuten, dass es sich um einen humorvollen Krimi handelt, bei dem der Spaßfaktor an erster Stelle steht. Mir hat es gut gefallen, dass PatientInnen an wirklich ausgefallenen Schlafstörungen leiden, von denen ich vorher noch nie gehört habe, wie z.B. Sexsomnia. Auch das Aufeinandertreffen der PatientInnen vor Hannas Praxis und die gemeinsame Suche nach dem Täter fand ich witzig und unterhaltsam. Auch die Entwicklung der einzelnen Persönlichkeiten finde ich gut gelungen. Wer als potentieller Täter in Frage kommt, war leider schon von Anfang an ersichtlich und somit die Suche nach dem Täter nicht mehr wirklich spannend. Zum Schluss hin war der Krimi somit schon sehr vorhersehbar und nicht mehr ganz so spannend, wie er begonnen hat. Ich glaube auch, dass aufgrund der Kürze viel Potenzial verschenkt wurde.

Mein Fazit:
Ich finde die Idee der Handlung und die Arten der Schlafstörungen witzig und spannend, allerdings hätte die Umsetzung besser sein können. Wer als Täter in Frage kommt, sollte nicht so offensichtlich sein und der Krimi könnte durchaus länger sein.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Ernstes Thema und tiefgreifende Gespräche

Liliane Susewind – Giraffen übersieht man nicht
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Im zwölften Teil der Serie dürfen wir Liliane Susewind, Jesahja und ihre Familien auf eine aufregende Reise nach Afrika begleiten. Zuerst ist Lilli von der Artenvielfalt der ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Im zwölften Teil der Serie dürfen wir Liliane Susewind, Jesahja und ihre Familien auf eine aufregende Reise nach Afrika begleiten. Zuerst ist Lilli von der Artenvielfalt der Tiere und der wunderschönen Natur beeindruckt, doch schon bald muss sie erkennen, dass die Farmer hier Tiere für Trophäenjäger zur Jagd freigeben um Geld zu verdienen. Völlig verzweifelt versuchen Lilli und Jesahja die sympathische, hübsche Giraffe vor dem Tod zu retten.

Meine Meinung zum Inhalt:
Meine Töchter und ich haben schon mehrere der Vorgänger-Bücher von Liliane Susewind und ihren Abenteuern gelesen. Dieser Teil hat uns aber auf einer noch emotionaleren Ebene berührt. Lilli kann sich sehr gut in die Gefühlswelt der Tiere hineinversetzen und sie versteht auch die Probleme der Tiere, doch hier kommen Lilli und ihr Freund Jesahja selbst an ihre Grenzen. Sie werden selbst mit der traurigen, harten Realität konfrontiert und erfahren, dass es Menschen gibt, denen es Spaß macht, Tiere zu schießen und als Trophäe zu sammeln, just for fun. Auch wenn es für uns unvorstellbar ist, so mussten auch wir uns eingestehen, dass es in vielen Teilen der Welt trotzdem praktiziert wird und für die Einwohner eine nicht unbedeutende Einnahmequelle darstellt. Ich finde, dass Tanya Stewner sich als Autorin von Band zu Band weiterentwickelt hat und mit ihr habe ich auch bei Lilli eine positive Entwicklung feststellen können. Schade gefunden haben wir, dass sich Lilli, als sie Jesahjas Großeltern kennenlernt, nicht gleich zu sagen getraut, dass sie Vegetarierin ist und aus Überzeugung kein Fleisch ist. Bestimmt hätte es für sie eine Alternative gegeben und sie hätte an der gemeinsamen Mahlzeit teilnehmen können. Für die zukünftigen Bücher wünschen wir uns, dass Lilli noch selbstbewusster wird und sich auch den Menschen gegenüber resoluter verhält und zu ihren Einstellungen steht.

Mein Fazit:
Der zwölfte Teil von Liliane Susewind hat uns sehr beeindruckt und auch im Nachhinein haben wir noch viele Gespräche über artgerechte Tierhaltung, über Fleischkonsum im Allgemeinen oder über die Trophäenjagd von begehrten Tierarten geführt. Wir freuen uns schon auf den nächsten Teil und hoffen, dass auch dieser wieder ein tiefgreifendes Thema behandeln wird und dass wir nicht allzu lange auf eine Fortsetzung warten müssen.

Veröffentlicht am 17.10.2017

keine Idylle am Brenner

Nachts am Brenner
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Am Brennerpass geht es gar nicht so ruhig und idyllisch zu, wie man annehmen würde. Vor allem Nachts ist der Brenner ein Knotenpunkt für illegale Geschäfte, Kleinkriminelle ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Am Brennerpass geht es gar nicht so ruhig und idyllisch zu, wie man annehmen würde. Vor allem Nachts ist der Brenner ein Knotenpunkt für illegale Geschäfte, Kleinkriminelle und dann passieren auch noch einige Mordfälle, die mit Geschehnissen aus der Vergangenheit zusammenhängen. Für Commissario Grauner stellt sich außerdem die Frage: Waren auch seine Eltern damals involviert?

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat die Stimmung des Buches auf Anhieb gut gefallen: Neben der idyllischen Landschaft der Südtiroler Alpen ist auch die Kontroverse zwischen den Österreichern und den Italienern gut zu spüren – vor allem, wenn sie sich beruflich in die Quere kommen.
Die Aufklärung des Falles war diesmal noch spannender, da Commissario Grauner bis zum Schluss nicht wusste, ob und inwieweit seine bereits verstorbenen Eltern in die damaligen Geschehnisse involviert waren. So befand sich der Commissario in einem Gefühlskarussell und dies hat auch mich als Leserin mit hineingezogen. Die Aufarbeitung der geschichtlichen Hintergründe kombiniert mit der aktuellen Flüchtlingssituation fand ich sehr interessant zu lesen und gut gelungen.

Mein Fazit:
„Nachts am Brenner“ konnte mich viel schneller und dauerhafter begeistern als das Vorgänger- Buch „Die Stille der Lärchen“ – wahrscheinlich durch die persönliche Involviertheit des Commissarios und durch die Verknüpfung mit Geschehnissen aus der Kriegszeit.

Veröffentlicht am 17.10.2017

tickende Zeitkapsel

SOG
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Vor 12 Jahren wurde in Reykjavik eine Schülerin vergewaltigt und getötet. Genau 10 Jahre später taucht eine Zeitkapsel mit Aufsätzen von Schülern auf, wobei ein Aufsatz dadurch ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Vor 12 Jahren wurde in Reykjavik eine Schülerin vergewaltigt und getötet. Genau 10 Jahre später taucht eine Zeitkapsel mit Aufsätzen von Schülern auf, wobei ein Aufsatz dadurch hervorsticht, dass er die Initialen von Menschen aufzählt, die im Jahr 2016 bereits tot sein werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Wer ist der mysteriöse Briefeschreiber, von welchen Personen werden die Initialen genannt und wer könnte ein Motiv dafür haben, dass diese Personen beseitigt werden?

Meine Meinung zum Buch:
Zuerst war ich vom Titel etwas irritiert, ich hatte „SOG“ als Kürzel gesehen, vor allem da im Buch auch sehr häufig Namen mit Initialen abgekürzt waren, aber das hat sich dann ja schnell aufgeklärt.
Mir gefallen Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja als Charaktere sehr gut, vor allem, da sie beide alles andere als perfekt sind und auch ihre eigenen Probleme zu bewältigen haben. Man spürt auch, dass sich die beiden zwar stark anziehen, aber dann dennoch Bedenken haben und es nicht eine einfach gestrickte, kitschige Liebesgeschichte werden kann mit zwei vorbelasteten Persönlichkeiten. Gerade dies macht es aber auch spannender.
Die Handlungsstränge sind diesmal auch wieder besonders dramatisch. Vor allem der tragische Vergewaltigungsfall des kleinen Mädchens ist mir sehr nahegegangen, da die Beschreibung der Vorgeschichte und die Emotionen so detailliert und real beschrieben wurden.

Mein Fazit:
Auch der zweite Teil mit Kommissar Huldar und Freyja als Kinderpsychologin hat mich wieder gefesselt und am Schluss einige interessante Überraschungen aufgedeckt.