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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2024

spannend, aber nicht realitätsnah

Gehe mit den Toten
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In diesem Thriller sterben reiche, einflussreiche Männer unter mysteriösen Umständen und Lara Plank versucht einen Zusammenhang herzustellen. Leider wird sie von ihrem Vorgesetzten zurückgerufen und eingebremst, ...

In diesem Thriller sterben reiche, einflussreiche Männer unter mysteriösen Umständen und Lara Plank versucht einen Zusammenhang herzustellen. Leider wird sie von ihrem Vorgesetzten zurückgerufen und eingebremst, was Lara nur noch neugieriger macht. Gemeinsam mit ihrem Ex-Freund und Journalisten Daniel und einem pensionierten Ermittler Simon recherchiert und ermittelt sie auf eigene Faust und erfährt höchst interessante Neuigkeiten.
Der Thriller ist lebendig geschrieben, in lockerer Sprache und mitreißend, sodass die Spannung aufrechterhalten wird. Inhaltlich gibt es einige Unstimmigkeiten und realistisch dargestellte Szenen und Laras Alleingänge sind schon etwas too much und nicht tragbar für die Teamarbeit. Gestört hat mich, dass Lara dauermüde und ewig geschlafen hat bzw. dieser Fakt so in den Mittelpunkt gerückt wurde, das hat schon fast genervt. Auch die Weitergabe von Insiderwissen an die Presse, in diesem Fall an ihren Ex-Freund, ist nicht tragbar. Interessant auch, dass sich die Medien bei diesen hochkarätigen Toten nicht mehr ins Zeug legen und intensiver berichten, das ist etwas unglaubwürdig, tatsächlich wäre es ein gefundenes Fressen für die gesamte Presse.
Am Ende wird aufgelöst, wer in welcher Weise mit wem verstrickt ist, war dann auch keine allzu große Überraschung mehr dabei. Der Thriller ist locker und spannend zu lesen, realitätsnah ist er allerdings nicht.

Veröffentlicht am 08.05.2024

intensiv

Notizen zu einer Hinrichtung
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Das Buch kann man nach dem Lesen nicht so schnell vergessen, sondern es arbeitet noch lange nach. Mich hat es inhaltlich überrascht und mit voller Wucht getroffen.
Interessant finde ich, dass die Autorin ...

Das Buch kann man nach dem Lesen nicht so schnell vergessen, sondern es arbeitet noch lange nach. Mich hat es inhaltlich überrascht und mit voller Wucht getroffen.
Interessant finde ich, dass die Autorin die einzelnen Sichtweisen schildert, jede Person bekommt ihren Raum und wird von ihr in den Mittelpunkt gestellt. Nicht wie ansonsten häufig der Mörder, vor allem Serienmörder, die gesamte Aufmerksamkeit der Medien und Gesellschaft abbekommt, so wird hier auch versucht das Leben der Opfer ins Zentrum zu stellen, sie als Menschen, die sie waren und die sie hätten werden können und wie sich das Leben ihrer Familien ohne sie verändert. Die Geschichte beginnt mit der harten, brutalen Kindheit von Ansel und seiner verzweifelten Mutter, die versucht, das Richtige zu unternehmen unter Berücksichtigung ihrer damaligen Situation und ihres Wissens. Spannend finde ich auch die Gedanken, die Ansel sich über seine Mitmenschen macht, vor allem auch über Frauen, die Theorien, die er aufstellt und wie er den Countdown bis zur Hinrichtung erlebt.
Interessant finde ich die Sichtweise der Autorin, dass sie versucht, nicht kategorisch in Gut und Böse einzuteilen, sondern in allen Menschen beide Seiten zum Vorschein bringt, mit mehr oder weniger starken Ausprägungen.
Das Buch ist düster, schwer und intensiv und wirkt noch lange nach dem Lesen nach.

Veröffentlicht am 06.05.2024

emotionale und unterschiedliche Zugänge

Treibgut
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Cape Cod – in diesem Roman nicht nur der Rückzugsort der Reichen und Schönen, sondern der Familie Gardner, bei der endlich hinter die Fassaden geblickt wird. Die Kapitel werden aus den Sichtweisen der ...

Cape Cod – in diesem Roman nicht nur der Rückzugsort der Reichen und Schönen, sondern der Familie Gardner, bei der endlich hinter die Fassaden geblickt wird. Die Kapitel werden aus den Sichtweisen der Familienmitglieder geschrieben und es ist teilweise sehr spannend zu lesen, wie die gleiche Situation von den einzelnen Personen komplett unterschiedlich wahrgenommen werden und wie auch die Erinnerungen an Früher stark auseinanderdriften. Adam, Ken, Abby und Jennifer verändern sich im Laufe des Romanes, teilweise zu ihrem Vorteil und teilweise machen sie auch schwierige Phasen durch. Mir gefällt es sehr gut, dass Jennifer wachgerüttelt wird und Stellung bezieht, sodass sie sich neben ihrem starken, bestimmenden Ehemann behaupten kann. Ken ist zum Schluss gar nicht mehr so stark, wie er vorgibt zu sein und Adam verwirrt durch seine psychische Erkrankung und auch durch den Wegfall der Anerkennung durch seine Forschungsarbeit. Vor allem die Frauen der Familie haben sich zusammengetan und sind mutiger und selbstbewusster geworden. Einerseits durch den Einfluss der Zwillinge im Teenageralter, die ihnen die Augen öffnen, aber auch durch einen Neuzugang in der Familie und dem Blick, wie die Familie von anderen wahrgenommen wird.
Die Stimmung des Buches ist durchgehend im Umbruch, die Emotionen sind stark und deutlich und wechseln sich auch gut ab und somit lebt die Familiengeschichte von den Dramen und von der Aufarbeitung vieler unausgesprochener Situationen und Fragen. Manche Menschen schaffen es sich zu verändern, andere wiederum können mit Veränderung nicht gut umgehen. Mir hat der Stil sehr gut gefallen, ich hätte noch ewig weiterlesen können.

Veröffentlicht am 23.04.2024

durchwachsen

Ostfriesenhass
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Der Schreibstil ist zeitweise recht lustig und locker, doch der Hintergrund der Geschichte rund um die UFO-Forscher und Außerirdische finde ich zu unrealistisch und überzogen dargestellt. Auch das Team ...

Der Schreibstil ist zeitweise recht lustig und locker, doch der Hintergrund der Geschichte rund um die UFO-Forscher und Außerirdische finde ich zu unrealistisch und überzogen dargestellt. Auch das Team und die Art und Weise wie einige der Ermittlerinnen arbeiten, mit Gewalt, Erpressung und unter Umgehung des Dienstweges, ist absolut nicht zu tolerieren. Auch feministische Witze und Anspielungen sind nicht lustig gemeint, sondern diskriminierend und sollten heutzutage nicht mehr gemacht werden. Einige wenige Ermittlerinnen waren sympathisch, wie Ann Kathrin. Teilweise waren mir inhaltlich auch zu viele Längen und gewisse Szenen sehr in die Länge gezogen, hier hätte es deutlich straffer sein können. Ich habe mich teilweise gut unterhalten gefühlt und teilweise auch fast fremdgeschämt.

Veröffentlicht am 23.04.2024

Ende der Ungewissheit

Wie Inseln im Licht
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Zoey begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf eine Reise zum Ort, an dem sie damals mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester gelebt hat. Sie ist durch die jahrelange Pflege ihrer kranken Mutter noch ...

Zoey begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf eine Reise zum Ort, an dem sie damals mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester gelebt hat. Sie ist durch die jahrelange Pflege ihrer kranken Mutter noch völlig aufgewühlt und beschäftigt sich, nachdem sie endlich die Zeit dafür findet, mit ihrer Vergangenheit. Was ist damals passiert? Wohin ist ihre kleine Schwester verschwunden und warum kann sie sich selbst nicht mehr erinnern? Stück für Stück kommt Zoey der Wahrheit näher. Verschiedene Menschen aus ihrem Umfeld versuchen ihr zu helfen, sie lernt neue Personen kennen und von manchen Menschen wurde sie jahrelang hingehalten. Die Grundstimmung des Buches ist sehr traurig und suchend, aber am Ende kommt auch Hoffnung auf einen Abschluss und ein Ende der langen Zeit der Ungewissheit auf. Schön zu sehen ist auch, wie sich Zoey wieder selbst als eigenständiger Mensch wahrnimmt und jetzt für sich selbst zuständig ist, nicht immer nur für andere automatisch funktionieren muss.