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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2017

Mein Krimihighlight des Monats

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Kommissar Konstantin Dühnfort versucht den Mord an der seit zwei Jahren verschwundenen Veronika aufzuklären als ihm ein aktueller Vermisstenfall mit zu vielen zufälligen Parallelen ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Kommissar Konstantin Dühnfort versucht den Mord an der seit zwei Jahren verschwundenen Veronika aufzuklären als ihm ein aktueller Vermisstenfall mit zu vielen zufälligen Parallelen nicht mehr loslässt. Er ist auf verschiedenen Ebenen dem Täter schon ziemlich nahe, aber kommt er rechtzeitig auf die heiße Spur, um Anette noch lebendig vorzufinden? Seine Frau Gina versucht in der Zwischenzeit einen Cold Case, den Tino damals nicht lösen konnte, aufzuklären, da sie aufgrund ihrer Schwangerschaft nur Büroarbeit verrichten darf.

Meine Meinung zum Buch:
Nachdem ich schon die Vorgänger-Krimis mit Konstantin Dühnfort und Gina gelesen habe, war ich nun auch gespannt, wie es privat mit dem frisch verheirateten Paar weitergeht. Die Schilderung von Ginas Schwangerschaft finde ich sehr spannend und auch, dass nicht immer alles nach Plan läuft und sie vor die Entscheidung gestellt werden, ob sie ihr Kind mit Trisomie 21 bekommen wollen oder nicht, hat mich mitfiebern lassen und ich habe wirklich gehofft, dass sie sich so entscheiden. Ich hoffe, dass wir im nächsten Krimi erfahren, welche Bereicherung ein Kind mit Behinderungen in die Familie bringen kann.
Der Kriminalfall aus der Vergangenheit mit der verschwundenen Veronika war auch sehr emotional, obwohl ihre Eltern alles andere als Emotionen gezeigt haben. Grausam, in welcher Familie Kinder aufwachsen müssen, auch wenn es nach außen hin den Schein macht, dass es dem Kind an nichts fehlt. Schlimm fand ich auch, dass niemand eine Vermisstenanzeige aufgegeben hat nachdem Veronika auch telefonisch nicht mehr erreichbar war, obwohl Eltern, Freunde, Tante vorhanden sind und zumindest sporadischen Kontakt zu ihr hatten. Zeitgleich macht Tino die Suche nach der verschwundenen Anette Kopfzerbrechen, vor allem nachdem er immer mehr Parallelen zu Veronikas Verschwinden zieht. Die Ermittlungsarbeit ist durchgehend spannend geschildert und am Ende kommt noch einmal richtig Spannung auf.
Gina hingegen muss sich seit der Bekanntgabe ihrer Schwangerschaft mit Cold Cases beschäftigen und darf nicht einmal einfache Zeugenbefragungen selbst durchführen. Ihre berufliche Seite ist meiner Meinung nach in diesem Krimi zu kurz gekommen, das einzige Highlight war, dass sie einen ungelösten Fall von Tino noch einmal aufrollen darf. Wobei ich mir auch vorstellen könnte, dass dies zuhause mehr Spannungen und Redebedarf verursachen würde.

Mein Fazit:
Ich freue mich schon auf den nächsten Kriminalroman mit Tino und Gina und hoffe, dass Gina dort einen größeren Part einnehmen wird.

Veröffentlicht am 27.06.2017

chaotisch geheimnisvolle Familiengeschichte

Kleine Lügen erhalten die Familie
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Franziska ist frisch getrennt von Michael mit dem sie drei gemeinsame Kinder hat und gleichzeitig hat sie auch schon wieder eine Affäre mit ihm, wobei das niemand wissen sollte. ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Franziska ist frisch getrennt von Michael mit dem sie drei gemeinsame Kinder hat und gleichzeitig hat sie auch schon wieder eine Affäre mit ihm, wobei das niemand wissen sollte. Ihre Mutter Brunhilde war in ihrer Jugend auch kein Kind von Traurigkeit und hat der Familie nicht nur verschwiegen, wer Franzis Vater ist, sondern auch, dass sie damals mit ihrem Partner in Villen eingebrochen und diese ausgeraubt hat. Franzis drei Kinder versuchen auch kleinere und größere Fehltritte zu vertuschen, wobei sogar der Familienhund zuerst zum Drogendieb und dann entführt wird.

Meine Meinung zum Buch:
Der Roman ist locker und witzig geschrieben, die Kapitel sind relativ kurz und übersichtlich, sodass man schnell in die Geschichte hineinfinden, aber diese auch leicht unterbrechen kann. Die einzelnen Handlungsstränge wirken zuerst unzusammenhängend, werden aber mit der Zeit verknüpfter als man zuerst angenommen hat. Manche von den „kleinen“ Lügen sind gar nicht so klein und entwickeln bald eine gewisse Eigendynamik, die nicht mehr zu bremsen ist, sodass die Geheimnisse schlussendlich allesamt geklärt werden. Alle Charaktere wirken für sich sympathisch und unterschiedlich, im Gesamtbild ergibt sich allerdings eine liebenswerte und bunte Mischung, die den Roman kurzweilig und lesenswert macht. Das Cover finde ich auch wirklich gut gelungen, es ist ein wahrer Hingucker und zudem eine optische Aufwertung des Buches.

Mein Fazit:
„Kleine Lügen erhalten die Familie“ ist ein leichter und humorvoller Sommerroman über die kleinen und größeren Geheimnisse innerhalb der Familie.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Spannung zwischen den Zeilen

Die Grausamen
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Vor 20 Jahren ist die 13jährige Tessa auf dem Nachhauseweg von ihrer Freundin spurlos verschwunden und die erfolglosen Ermittlungen wurden eingestellt. Nun nehmen die beiden ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Vor 20 Jahren ist die 13jährige Tessa auf dem Nachhauseweg von ihrer Freundin spurlos verschwunden und die erfolglosen Ermittlungen wurden eingestellt. Nun nehmen die beiden Cold Case Ermittler Marta und Gabe, die beruflich selbst auf dem Abstellgleis angelangt sind, die Suche nach Tessa und vier weiteren Toten, bei denen sie einen Zusammenhang vermuten, wieder auf.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil ist sehr kurzweilig und der Thriller ist durchgehend spannend, obwohl für mich die überraschende Wende am Schluss nicht ganz so unerwartet kam. Ich hatte schon länger den Verdacht, dass sich die Suche nach Tessa in diese Richtung entwickeln könnte. Die beiden Cold Case Ermittler Marta und Gabe, die gegen ihre eigenen Dämonen und gegen ihren beruflichen Untergang kämpfen, haben mir als Charaktere sehr gut gefallen. Marta hätte meiner Meinung nach als Person noch etwas emotionaler und menschlicher dargestellt werden können, z.B. indem sie auch als Privatperson mit ihrer Tochter beschrieben würde und nicht nur im beruflichen Kontext, dann hätte sie mir noch besser gefallen. Ansonsten war der Thriller zwar oberflächlich betrachtet eher ruhig, aber die menschlichen Grausamkeiten dahinter sind nicht zu verachten. Gerade diese Spannung zwischen den Taten und zwischen den Zeilen hat das Buch für mich interessant und lesenswert gemacht.

Mein Fazit:
Ich kann den Thriller als Katzenbach-Fan nur weiterempfehlen, aber auch für jene, die gerne die Spannung zwischen den eigenen Geschehnissen spüren und selbst mitdenken und mitfiebern wollen, ist er genau der Richtige.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Wie das Leben so spielt...

Als wir unbesiegbar waren
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die Geschwister Sylvie und Lucien sowie Eva und Benedict verbringen auf dem College quasi jede Minute ihrer Zeit miteinander und schmieden Pläne für die Zeit danach. Ihre ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die Geschwister Sylvie und Lucien sowie Eva und Benedict verbringen auf dem College quasi jede Minute ihrer Zeit miteinander und schmieden Pläne für die Zeit danach. Ihre Freundschaft bleibt auch noch Jahrzehnte nach dem Collegeabschluss bestehen, mal mehr mal weniger intensiv. Nach 20 Jahren blicken sie zurück auf ihren Lebensabschnitt.

Meine Meinung zum Buch:
„Als wir unbesiegbar waren“ ist ein außergewöhnliches Buch, das nicht nur von der Handlung lebt, sondern hauptsächlich von den vier Charakteren getragen wird. Die Autorin beschreibt die vier Jugendlichen mit ihren Wünschen und Erwartungen an die Zukunft sehr ergreifend und ehrlich. Interessant finde ich auch die Zeitsprünge, sodass man den Vier im Zeitverlauf beim Umsetzen und Scheitern oder Neuorientieren ihrer Lebensentwürfe zusehen kann. Schön geschildert ist auch das Verhältnis der Freunde untereinander, mal haben sie engen Kontakt, dann sind sie wieder weit weg, aber einschneidende Ereignisse führen sie immer wieder zusammen. Vor allem der Schluss stehen sie sich näher als je zuvor und blicken auf ihren Lebensabschnitt zurück. Wie haben sie sich ihr Leben vorgestellt und an welchem Punkt stehen sie heute? Die Autorin hat es geschafft, das Spiel mit den Gefühlen konstant durchzuziehen und hat mich auch trotz relativ geringem Handlungsrange voll in Beschlag genommen. Das Buch wirkt auch nach dem Beenden noch nach und hat mich emotional noch nicht ganz losgelassen.

Titel und Cover:
Das Cover finde ich sehr schön, harmonisch und unaufdringlich und auch der Titel passt ganz gut zum Inhalt des Buches.

Mein Fazit:
Ich kann „Als wir unbesiegbar waren“ an LeserInnen weiterempfehlen, die gerne gefühlsbetonte Bücher lesen, ohne von aktiven Handlungssträngen überhäuft zu werden.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Spiel mit den Realitäten

Der Brief
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Marie lebt mit ihrer Freundin Johanna ein glückliches Leben – bis zu dem Tag, an dem sie einen vermeintlich falsch adressierten Brief erhält. Im Brief wird sie auf einen Ehemann ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Marie lebt mit ihrer Freundin Johanna ein glückliches Leben – bis zu dem Tag, an dem sie einen vermeintlich falsch adressierten Brief erhält. Im Brief wird sie auf einen Ehemann namens Victor und ihr Leben in Paris angesprochen obwohl sie nie dort gelebt hat. Auch ihre ehemalige Schulfreundin Christine bekommt einen Brief, in dem nach der Tochter, die sie nie geboren hat, gefragt wird. Wer kann darüber Bescheid wissen? Marie und Christine beschuldigen sich gegenseitig bis sich Marie auf die Suche macht um mehr über ihr angebliches Leben in Paris herauszufinden.

Meine Meinung zum Buch:
Mir gefällt die Schreibweise der Autorin sehr gut. Indem sie abwechselnd die Erzählperspektive aus Maries Sichtweise und die Briefform wählte, lässt sich das Buch sehr rasch lesen. Die Spannung bleibt auch bis zum Schluss aufrecht, ich konnte nie vorhersagen, welche Realität der Wirklichkeit entspricht. Gerade dieses Spiel mit den unterschiedlichen Realitäten macht das Buch bis zum Schluss spannend. Marie und Johanne passen als Paar und auch als gegensätzliche Charaktere sehr gut zusammen und auch Christine und André fand ich als Charaktere eine Bereicherung aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit. Besonders gefallen hat mir die Zeit, die Marie aus Paris schildert. Auch am Ende bleiben Fragen offen und sind die Realitäten nicht wirklich geklärt, was ich als spannend empfunden habe. Auch im Nachhinein hat mich das Buch noch nicht ganz losgelassen.

Titel und Cover:
Der Titel klingt recht simpel und schlicht, dafür finde ich das Cover umso schöner. Die Farbgestaltung und die Spiegelung haben mich sofort angesprochen.

Mein Fazit:
„Der Brief“ spielt mit den Realitäten von Menschen und lässt mich als Leser auch nach dem Ende des Buches noch nicht ganz los.