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Veröffentlicht am 20.10.2017

Märchen für die Adventszeit

Winterengel
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Das neue Buch „Winterengel“ von Corina Bomann hat mich wie alle Bücher der Autorin begeistert.
Es spielt im Jahre 1895 und erzählt die Geschichte der jungen Anna Härtel, die schon sehr früh die Verantwortung ...

Das neue Buch „Winterengel“ von Corina Bomann hat mich wie alle Bücher der Autorin begeistert.
Es spielt im Jahre 1895 und erzählt die Geschichte der jungen Anna Härtel, die schon sehr früh die Verantwortung für ihre Familie übernehmen muss.
Nach dem Tod des Vaters teilen sich die 3 Personen ein Zimmer, kochen können sie in der Küche ihres Hauswirtes.
Tagsüber geht Anna zu einem Glasmacher arbeiten, abends stellt sie in der Werkstatt Glasengel her die sie am Samstag auf dem Markt verkauft um ein kleines Zubrot zu verdienen.
Sie muss sich um den Haushalt, um ihre kranke Mutter und um ihre Schwester kümmern. Da bleibt keine freie Minute, an Privatsphäre ist gar nicht zu denken.
Eines Tages kommt ein Bote mit einem Brief vom englischen Königshaus.
Königin Victoria lädt Anna nach London ein um ihre Glasengel zu sehen.
Nach längerer Überlegung macht Anna, die schon immer davon geträumt hat die Welt zu sehen, sich mit der Hoffnung die Engel an die Königin zu verkaufen auf den langen Weg.
Man kann sich heute gar nicht vorstellen wie lange und beschwerlich die Reise nach London zu dieser Zeit war.
So wird die Reise der jungen Anna auch zu einem Abenteuer. Begleitet wird sie von dem jungen Engländer John Evans der den Auftrag hat, Anna sicher nach London zu bringen.
Anna ist mir schon nach ein paar Seiten ans Herz gewachsen. Beim Lesen freut man sich mit ihr aber man leidet auch oft mit ihr den sie muss so einige Hürden überwinden.
Auch John Evans war mir gleich sympathisch auch wenn er sehr verschlossen ist und man beim Lesen schnell merkt, dass er ein Geheimnis hat.
Die Geschichte liest sich wie ein Märchen und passt jetzt genau zur bevorstehenden Adventszeit.
Der Schreibstil ist flüssig, das Buch schnell zu lesen. Man kann sich die beschrieben Szenen gut vor seinem inneren Auge vorstellen.
Anders als sonst wechselt Corina Bomann nicht zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her.
Bei Winterengel bleibt die Autorin ganz in der Adventszeit des Jahres 1895.
Ein gelungenes Märchen für die Vorweihnachtszeit.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Die Frau und das Alter

Anfang 40 - Ende offen
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Vera ist Mitte 40, hat eine 18 jährige Tochter die gerade ihr Abitur macht lebt von ihrem Mann getrennt.
Nach mehreren Anläufen hofft sie jetzt endlich die Scheidung durchziehen zu können, doch weit gefehlt, ...

Vera ist Mitte 40, hat eine 18 jährige Tochter die gerade ihr Abitur macht lebt von ihrem Mann getrennt.
Nach mehreren Anläufen hofft sie jetzt endlich die Scheidung durchziehen zu können, doch weit gefehlt, ihr Noch-Ehemann erscheint aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Termin. Wie schon vorher wird der Termin wieder auf unbestimmte Zeit verschoben.
Dann lernt Vera den 14 Jahre jüngeren Paul kennen und verliebt sich in ihn. Plötzlich wird ihr Leben viel Turbulenter als sie es sich vorgestellt hat.
Das Buch Anfang 40 Ende offen berichtet in einer humorvollen Art von Älterwerden, im Besonderen dem Älterwerden als Frau. Wer kennt das nicht wenn er erstmal die 40 überschritten hat? Ist da nicht ein graues Haar, ein neues Fältchen? Beim Treppensteigen zwickt es plötzlich im Knie und die Figur ist auch nicht mehr so wie noch vor einigen Jahren.
So geht es auch der Protagonistin Vera. Vera kann es kaum erwarten, dass sie ihre Scheidung so schnell wie möglich hinter sich kriegt, ihre Tochter das Abitur macht und zu Hause auszieht. Dann ist sie endlich frei und kann sich das Leben nach eigenen Wünschen gestalten.
Doch als sie Paul kennenlernt wird plötzlich ihr Leben noch einmal auf den Kopf gestellt.
Franka Bloom erzählt die Geschichte von Vera in einer humorvollen Art auch wenn nicht immer alles zum Lachen ist.
Die Protagonisten waren mir gleich sympathisch, egal ob Vera, ihre Tochter oder Veras Freundinnen. Aber auch Sven den Noch-Ehemann von Vera mochte ich und hatte auch das eine oder andere Mal Mitleid mit ihm.
Der Schreibstil von Franka Bloom ist locker und herrlich erfrischend mit einer Portion Humor.
Anfang 40 Ende offen ist ein Buch das ich allen Frauen empfehlen kann egal welchen Alters.
Und nicht vergessen, Alter ist nur eine Zahl, man ist so jung wie man sich fühlt.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Spanische Geschichte

Der Preis, den man zahlt
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Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern ...

Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern aufnimmt lernt er Eva kennen.
Falcó der nichts anbrennen lässt interessiert sich für die junge Frau und das in einer Zeit wo man niemanden trauen kann.

In seinem neuen Roman „Der Preis, den man zahlt“ behandelt Arturo Pérez Reverte ein Stück spanische Geschichte.
Es ist die Zeit des spanischen Bürgerkriegs und der Machtübernahme Francos.
Die Hauptfigur in diesem Roman ist der Agent Lorenzo Falcó. Ein gutaussehnender Mann der nichts anbrennen lässt.
Er bekommt den Auftrag einen politischen Gefangenen zu befreien.
Dazu muss Falco in den Süden Spaniens reisen. Natürlich unter falschem Namen und mit falschen Ausweispapieren.
Man bekommt einen kleinen Einblick in die Geschichte Spaniens, es gibt verschiedenen Zonen und immer wieder Grenzen die kontrolliert werden.
Keiner kann dem anderen trauen den man weiß nie auf welcher Seite er steht. Nicht selten werden Personen einfach festgenommen und verhört oder schlimmeres.
Wenn man mit der Geschichte Spaniens nicht vertraut ist, sollte man vorher etwas im Internet recherchieren um ein bisschen Hintergrundwissen zu bekommen.
Das Buch ist interessant und spannend geschrieben.
Es enthält viele Fakten wird aber dadurch nicht langatmig.
Ich habe dieses Buch gerne gelesen und es hat mich dazu inspiriert, mich mit der spanischen Geschichte noch etwas genauer zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Spannender Norwegen Krimi

Kreuzschnitt
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Kommissar Bogart Bull von der Kriminalpolizei Oslo hat nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter eine schwere Zeit durchlebt.
Er suchte vergessen im Alkohol bis sein Vater ihn zur Vernunft brachte.
Jetzt ...

Kommissar Bogart Bull von der Kriminalpolizei Oslo hat nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter eine schwere Zeit durchlebt.
Er suchte vergessen im Alkohol bis sein Vater ihn zur Vernunft brachte.
Jetzt ist er nach einem Entzug wieder einsatzbereit.
Seine Chefin gibt ihm die Chance Europol zu unterstützen, denn ein norwegischer Geschäftsmann ist in Südfrankreich ermordet worden.
Die Ermittlungen führen Bull weit zurück bis in den 2. Weltkrieg.
Kreuzschnitt von Øistein Borge ist ein spannender norwegischer Krimi der zum größten Teil in Südfrankreich spielt.
Zu Beginn des Buches wird der Kommissar näher vorgestellt. Man erfährt vom Tod seiner Frau und seiner Tochter und von der schweren Zeit danach.
Jetzt ist er wieder bereit zum Dienst auch wenn er den Verlust immer noch nicht verwunden hat.
Seine Chefin meint es gut mit Bull und versetzt ihn zu Europol wo er auch gleich nach Südfrankreich reisen muss um an einem Fall mitzuarbeiten.
Der Autor hat mit Bogart Bull einen Ermittler erschaffen der einen großen Schicksalsschlag erlitten hat, dem Alkohol verfallen war und sich jetzt versucht sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Gerade das macht ihn so sympathisch.
Der Fall ist recht spannend, ein norwegischer Geschäftsmann wurde in seiner Villa ermordet und die Leiche wurde geschändet. Gestohlen wurde, trotz zahlreicher Kunstschätze nur ein kleines, unbedeutendes Bild.
Ein zweiter Handlungsstrang führt in die Vergangenheit. Erst ins Jahr 1906 zu einer Gruppe von jungen Malern und der Erstehung des Bildes. Dann in das Jahr 1943 als die Deutschen nach Frankreich kamen und es besetzten.
Diese Rückblenden in die Vergangenheit fand ich etwas störend auch wenn klar war, dass die Geschehnisse für den Fall und die Ermittlungen relevant sind, was sich am Ende auch bestätigte.
Vielleicht hätte man die Rückblenden etwas kürzer fassen sollen, dann wäre der Lesefluß nicht ins Stocken geraden.
Kreuzschnitt ist ein spannender Krimi mit einem sympathischen Kommissar von dem ich gerne mehr lesen würde.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Spannende Fortsetzung

Stimme der Toten
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Die Tatortreinigerin Judith Kepler wird zu einer Bank geschickt, dort hat ein Mitarbeiter der Bank offensichtlich Selbstmord begangen und nun heißt es wieder Ordnung schaffen.
Doch Judith entdeckt Spuren ...

Die Tatortreinigerin Judith Kepler wird zu einer Bank geschickt, dort hat ein Mitarbeiter der Bank offensichtlich Selbstmord begangen und nun heißt es wieder Ordnung schaffen.
Doch Judith entdeckt Spuren die der Polizei entgangen sind. Jetzt heißt es warten bis die Polizei die Spuren gesichert hat.
Judith hat bleibenden Eindruck hinterlassen und soll als Vorarbeiterin einer Reinigungskolonne in der Bank eingesetzt werden.
Als sie dann Besuch von Bastide Larcan bekommt, ein mysteriöser Fremder der viel über die Vergangenheit Judiths weiß, lässt sie sich auf einen gefährlichen Handel ein.

„Stimme der Toten“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Zeugin der Toten“ von der Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann.
Der Prolog erzählt in Kurzform das Ende des 1. Teils in dem Judith Kepler, aufgewachsen in einem Kinderheim in der DDR, ihre wahre Identität erfahren hat.
Mittlerweile sind 6 Jahre vergangen, Judith arbeitet immer noch bei Dombrowski als Reinigungskraft und Cleaner.
Zu Kaiserley hat sie all die Jahre keinen Kontakt mehr gehabt. Dies ändert sich aber bald und mit Kaiserley taucht auch ein mysteriöser Mann namens Bastide Larcan auf.
Dieser weiß erstaunlich viel über Judith, Dinge die eigentlich vom BND unter Verschluss gehalten werden.
Und schon wird Judith Kepler wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt und ist bald darauf auch wieder in höchster Gefahr.
Da ich den 1. Teil gelesen habe hat mich „Stimme der Toten“ von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen.
Elisabeth Herrmann versteht es ihre Leser zu unterhalten. Sie schreibt in einer ruhigen und sehr spannenden Art, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Man muss den 1. Teil nicht zwangsläufig gelesen haben, die wichtigsten Ereignisse werden im Buch kurz angerissen. Trotzdem würde ich es jedem empfehlen erst „Zeugin der Toten“ zu lesen, den es ist wirklich lesenswert und man freut sich dann umso mehr die bekannten Protagonisten in „Stimme der Toten“ wieder zutreffen.
Das Ende des 2. Teils macht dann auch noch Hoffnung auf einen 3. Teil der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt wie Teil 2.