Profilbild von cybergirl

cybergirl

Lesejury Star
offline

cybergirl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit cybergirl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2017

Die Frau und das Alter

Anfang 40 - Ende offen
0

Vera ist Mitte 40, hat eine 18 jährige Tochter die gerade ihr Abitur macht lebt von ihrem Mann getrennt.
Nach mehreren Anläufen hofft sie jetzt endlich die Scheidung durchziehen zu können, doch weit gefehlt, ...

Vera ist Mitte 40, hat eine 18 jährige Tochter die gerade ihr Abitur macht lebt von ihrem Mann getrennt.
Nach mehreren Anläufen hofft sie jetzt endlich die Scheidung durchziehen zu können, doch weit gefehlt, ihr Noch-Ehemann erscheint aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Termin. Wie schon vorher wird der Termin wieder auf unbestimmte Zeit verschoben.
Dann lernt Vera den 14 Jahre jüngeren Paul kennen und verliebt sich in ihn. Plötzlich wird ihr Leben viel Turbulenter als sie es sich vorgestellt hat.
Das Buch Anfang 40 Ende offen berichtet in einer humorvollen Art von Älterwerden, im Besonderen dem Älterwerden als Frau. Wer kennt das nicht wenn er erstmal die 40 überschritten hat? Ist da nicht ein graues Haar, ein neues Fältchen? Beim Treppensteigen zwickt es plötzlich im Knie und die Figur ist auch nicht mehr so wie noch vor einigen Jahren.
So geht es auch der Protagonistin Vera. Vera kann es kaum erwarten, dass sie ihre Scheidung so schnell wie möglich hinter sich kriegt, ihre Tochter das Abitur macht und zu Hause auszieht. Dann ist sie endlich frei und kann sich das Leben nach eigenen Wünschen gestalten.
Doch als sie Paul kennenlernt wird plötzlich ihr Leben noch einmal auf den Kopf gestellt.
Franka Bloom erzählt die Geschichte von Vera in einer humorvollen Art auch wenn nicht immer alles zum Lachen ist.
Die Protagonisten waren mir gleich sympathisch, egal ob Vera, ihre Tochter oder Veras Freundinnen. Aber auch Sven den Noch-Ehemann von Vera mochte ich und hatte auch das eine oder andere Mal Mitleid mit ihm.
Der Schreibstil von Franka Bloom ist locker und herrlich erfrischend mit einer Portion Humor.
Anfang 40 Ende offen ist ein Buch das ich allen Frauen empfehlen kann egal welchen Alters.
Und nicht vergessen, Alter ist nur eine Zahl, man ist so jung wie man sich fühlt.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Spanische Geschichte

Der Preis, den man zahlt
0

Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern ...

Zur Zeit der Machtübernahme Francos bekommt Agent Lorenzo Falcó den Auftrag einen politischen Gefangenen aus einer Festung im Süden Spaniens zu befreien.
Als er vor Ort Kontakt mit seinen Mitstreitern aufnimmt lernt er Eva kennen.
Falcó der nichts anbrennen lässt interessiert sich für die junge Frau und das in einer Zeit wo man niemanden trauen kann.

In seinem neuen Roman „Der Preis, den man zahlt“ behandelt Arturo Pérez Reverte ein Stück spanische Geschichte.
Es ist die Zeit des spanischen Bürgerkriegs und der Machtübernahme Francos.
Die Hauptfigur in diesem Roman ist der Agent Lorenzo Falcó. Ein gutaussehnender Mann der nichts anbrennen lässt.
Er bekommt den Auftrag einen politischen Gefangenen zu befreien.
Dazu muss Falco in den Süden Spaniens reisen. Natürlich unter falschem Namen und mit falschen Ausweispapieren.
Man bekommt einen kleinen Einblick in die Geschichte Spaniens, es gibt verschiedenen Zonen und immer wieder Grenzen die kontrolliert werden.
Keiner kann dem anderen trauen den man weiß nie auf welcher Seite er steht. Nicht selten werden Personen einfach festgenommen und verhört oder schlimmeres.
Wenn man mit der Geschichte Spaniens nicht vertraut ist, sollte man vorher etwas im Internet recherchieren um ein bisschen Hintergrundwissen zu bekommen.
Das Buch ist interessant und spannend geschrieben.
Es enthält viele Fakten wird aber dadurch nicht langatmig.
Ich habe dieses Buch gerne gelesen und es hat mich dazu inspiriert, mich mit der spanischen Geschichte noch etwas genauer zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Spannender Norwegen Krimi

Kreuzschnitt
0

Kommissar Bogart Bull von der Kriminalpolizei Oslo hat nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter eine schwere Zeit durchlebt.
Er suchte vergessen im Alkohol bis sein Vater ihn zur Vernunft brachte.
Jetzt ...

Kommissar Bogart Bull von der Kriminalpolizei Oslo hat nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter eine schwere Zeit durchlebt.
Er suchte vergessen im Alkohol bis sein Vater ihn zur Vernunft brachte.
Jetzt ist er nach einem Entzug wieder einsatzbereit.
Seine Chefin gibt ihm die Chance Europol zu unterstützen, denn ein norwegischer Geschäftsmann ist in Südfrankreich ermordet worden.
Die Ermittlungen führen Bull weit zurück bis in den 2. Weltkrieg.
Kreuzschnitt von Øistein Borge ist ein spannender norwegischer Krimi der zum größten Teil in Südfrankreich spielt.
Zu Beginn des Buches wird der Kommissar näher vorgestellt. Man erfährt vom Tod seiner Frau und seiner Tochter und von der schweren Zeit danach.
Jetzt ist er wieder bereit zum Dienst auch wenn er den Verlust immer noch nicht verwunden hat.
Seine Chefin meint es gut mit Bull und versetzt ihn zu Europol wo er auch gleich nach Südfrankreich reisen muss um an einem Fall mitzuarbeiten.
Der Autor hat mit Bogart Bull einen Ermittler erschaffen der einen großen Schicksalsschlag erlitten hat, dem Alkohol verfallen war und sich jetzt versucht sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Gerade das macht ihn so sympathisch.
Der Fall ist recht spannend, ein norwegischer Geschäftsmann wurde in seiner Villa ermordet und die Leiche wurde geschändet. Gestohlen wurde, trotz zahlreicher Kunstschätze nur ein kleines, unbedeutendes Bild.
Ein zweiter Handlungsstrang führt in die Vergangenheit. Erst ins Jahr 1906 zu einer Gruppe von jungen Malern und der Erstehung des Bildes. Dann in das Jahr 1943 als die Deutschen nach Frankreich kamen und es besetzten.
Diese Rückblenden in die Vergangenheit fand ich etwas störend auch wenn klar war, dass die Geschehnisse für den Fall und die Ermittlungen relevant sind, was sich am Ende auch bestätigte.
Vielleicht hätte man die Rückblenden etwas kürzer fassen sollen, dann wäre der Lesefluß nicht ins Stocken geraden.
Kreuzschnitt ist ein spannender Krimi mit einem sympathischen Kommissar von dem ich gerne mehr lesen würde.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Spannende Fortsetzung

Stimme der Toten
0

Die Tatortreinigerin Judith Kepler wird zu einer Bank geschickt, dort hat ein Mitarbeiter der Bank offensichtlich Selbstmord begangen und nun heißt es wieder Ordnung schaffen.
Doch Judith entdeckt Spuren ...

Die Tatortreinigerin Judith Kepler wird zu einer Bank geschickt, dort hat ein Mitarbeiter der Bank offensichtlich Selbstmord begangen und nun heißt es wieder Ordnung schaffen.
Doch Judith entdeckt Spuren die der Polizei entgangen sind. Jetzt heißt es warten bis die Polizei die Spuren gesichert hat.
Judith hat bleibenden Eindruck hinterlassen und soll als Vorarbeiterin einer Reinigungskolonne in der Bank eingesetzt werden.
Als sie dann Besuch von Bastide Larcan bekommt, ein mysteriöser Fremder der viel über die Vergangenheit Judiths weiß, lässt sie sich auf einen gefährlichen Handel ein.

„Stimme der Toten“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Zeugin der Toten“ von der Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann.
Der Prolog erzählt in Kurzform das Ende des 1. Teils in dem Judith Kepler, aufgewachsen in einem Kinderheim in der DDR, ihre wahre Identität erfahren hat.
Mittlerweile sind 6 Jahre vergangen, Judith arbeitet immer noch bei Dombrowski als Reinigungskraft und Cleaner.
Zu Kaiserley hat sie all die Jahre keinen Kontakt mehr gehabt. Dies ändert sich aber bald und mit Kaiserley taucht auch ein mysteriöser Mann namens Bastide Larcan auf.
Dieser weiß erstaunlich viel über Judith, Dinge die eigentlich vom BND unter Verschluss gehalten werden.
Und schon wird Judith Kepler wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt und ist bald darauf auch wieder in höchster Gefahr.
Da ich den 1. Teil gelesen habe hat mich „Stimme der Toten“ von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen.
Elisabeth Herrmann versteht es ihre Leser zu unterhalten. Sie schreibt in einer ruhigen und sehr spannenden Art, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Man muss den 1. Teil nicht zwangsläufig gelesen haben, die wichtigsten Ereignisse werden im Buch kurz angerissen. Trotzdem würde ich es jedem empfehlen erst „Zeugin der Toten“ zu lesen, den es ist wirklich lesenswert und man freut sich dann umso mehr die bekannten Protagonisten in „Stimme der Toten“ wieder zutreffen.
Das Ende des 2. Teils macht dann auch noch Hoffnung auf einen 3. Teil der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt wie Teil 2.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Nordischer Thriller

Kein guter Ort
0

Der Psychologe Arne Eriksen ist mittlerweile in den Süden Norwegens gezogen und arbeitet als Psychiater an einer Klinik.
Als Kari, eine Polizistin und Freundin aus Bergen ihm die drogenabhängige Tochter ...

Der Psychologe Arne Eriksen ist mittlerweile in den Süden Norwegens gezogen und arbeitet als Psychiater an einer Klinik.
Als Kari, eine Polizistin und Freundin aus Bergen ihm die drogenabhängige Tochter ihres Chefs zur Behandlung bringt, fällt dieser ein Bild an seiner Wand auf.
Das Bild zeigt ein Haus an der Rabenschlucht in dem es einen Mord gegeben hat der auch 10 Jahre später noch nicht aufgeklärt ist.
Das Mädchen ist von dem alten Haus fasziniert und stellt Nachforschungen an. Auch Arne geht das Haus nicht mehr aus dem Kopf und er ermittelt auf eigene Faust. Dabei besinnt er sich der Rituale der Samen. Doch bald schon geraden beide in Gefahr.

Kein guter Ort ist der 3. Fall mit dem Psychologen Arne Eriksen von Bernhard Stäber.
Im Mittelpunkt steht ein altes, verlassenes Hotel in der Rabenschlucht um das sich mehrere Mythen ranken.
Es hat schon einige Tode in diesem Haus gegeben. Als letztes wurde hier vor 10 Jahren eine junge Frau von einem unbekannten mit einem Messer angegriffen und in die Schlucht gestoßen. Ihr Vater, der ihr zur Hilfe kommen wollte stürzte hinterher. Valerie, die jüngere Schwester musste alles mitansehen.
Die Norweger, vor allem die Samen sind ein abergläubiges Volk und denken, dass es Orte gibt denen das Unheil anhaftet.
Die Hauptperson ist der Psychologe Arne Eriksen, ein sympathischer Mann der nach einem Vorfall mit einer Patientin von Deutschland, nach Norwegen in die Heimat seines Vaters gekommen ist.
Er hat immer noch mit Panikattacken zu kämpfen, versucht sie aber mit Ritualen die er von einer Samin gelernt hat unter Kontrolle zu behalten.
Auch im 3. Buch gibt es natürlich wieder einen interessanten Fall mit dem sich Arne beschäftigt und es wird wieder spannend.
Dabei kommt die Beschreibung der schönen, norwegischen Landschaft natürlich nicht zu kurz. Und über die Rituale der Samen kann man auch etwas lesen.
Kein guter Ort ist ein spannender Thriller den ich nur empfehlen kann. Das Buch ist in sich abgeschlossenes, man muss also die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben. Ich persönlich mag es allerdings wenn man die Entwicklung der Protagonisten von einem Band zum nächsten mitverfolgen kann.