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Veröffentlicht am 30.09.2024

Ein Kopfgeld für Sommerfeldt

Ein mörderisches Paar. Der Verdacht
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Serienkiller Dr. Bernhard Sommerfeldt alias Dr. Ernest Simmel und seine Frauke, die ehemalige Mietehefrau und Personenschützerin von Rupert bei seinen Undercovereinsätzen, wollen eigentlich nur ganz entspannt ...

Serienkiller Dr. Bernhard Sommerfeldt alias Dr. Ernest Simmel und seine Frauke, die ehemalige Mietehefrau und Personenschützerin von Rupert bei seinen Undercovereinsätzen, wollen eigentlich nur ganz entspannt und genussvoll ihre Flitterwochen genießen. Nicht ganz leicht, wenn ein Gangsterboss, den er eigentlich zum Besseren bekehren wollte, ein Kopfgeld von 10 Millionen auf ihn ausgesetzt hat. Eine solche Summe lässt so manche brave Lehrerin an einen Berufswechsel denken und ehe man sichs versieht ist die Jagd auf Sommerfeldt wieder eröffnet. Zu dumm nur, dass Markus Baumann aus Meppen davon noch nichts mitbekommen hat. Dessen Verführungsmasche an der Nordsee besteht darin sich als neue Identität nach OP des legendären Killers und Frauenschützers auszugeben. Keine verlangt eine feste Bindung von ihnen, aber seine Fans, die er unweigerlich an den Büchern erkennt, werden Reihen weise schwach. Bis der selbsternante Henker Jean-Baptiste Reichart auch von ihm hört und vom sorgenfreien Leben träumt. Schade für Birgit Richter, Baumanns letztes Rendez-Vous, die leider mit ihm sterben muss.
Ann Kathrin Klaassen und ihr Team sollen den Fall klären, stehen dabei aber unter der Beobachtung des BKA und das ist mehr als ärgerlich, es ist absurd und ein furchtbares Hindernis. Aber natürlich können Sommerfeldt und Frauke das selbst in ihren Flitterwochen nicht auf sich sitzen lassen!

Die Spin-Offs zur Ostfriesenkrimireihe rund um Ann Kathrin Klaasen, Kriminalkommissarin in Norden, eignen sich ganz ausgezeichnet, um noch später in die Reihe einzusteigen, wie auch bei Rupert undercover. Diese Reihe stellt allerdings den Schurken in den Mittelpunkt, mit dem alles anfing, mit seiner Frauke, die ursprünglich Ruperts Mietehefrau war und nun Sommerfeldts echte ist, naja, nicht ganz, da es ja nicht seine echte Identität ist, ist die Ehe natürlich nicht gültig. Eigentlich ist bei ihm ja eh nichts echt, weder der Doktortitel, noch die Ehe, der Name oder das Gesicht. Einzig seine DNA kann nichts scheinen, was sie nicht ist. Da sich der Profikiller aber treu bleibt, hat es sich rumgesprochen, dass er an der Nordseeküste untergetaucht ist, unter neuer Identiät und mit neuem Aussehen. Neben Gangsterboss Willy Klempmann, genannt George, der ein Kopfgeld von 10 Millionen ausgesetzt hat, sind auch das BKA und die inoffizielle Spezialtruppe der Ninjas hinter ihm her. Allerdings versuchen das BKA und die Ninjas ausgerechnet Ann Kathrin Klaasen als Maulwurf zu entlarven, die Sommerfeldt immer wieder die Gelegenheit zur Flucht bot.

So absurd dieser Vorwurf auch ist, so absurd und dilettantisch ist das Vorgehen der Kollegen, da noch nicht einmal sie selbst die Verfahrensvorschriften einhalten. Natürlich hat der Staat aber nicht die Möglichkeiten einer so hohen Prämie für einen Gentlemankiller, mit einer großen Fangemeinde. Daher versuchen sie ihm eine Falle zu stellen, doch der falsche Herr Doktor ist schlauer als sie meinen. Ganz anders als all die Goldgräber, die denken, sie könnten mal auf die Schnelle 10 Mio. kassieren... Natürlich ist der Gentlemankiller und Kulturliebhaber ihnen immer einen Schritt und 7 Leben voraus... So gibt es zahlreiche Tote und Opfer anderer Natur, da die Gier und die Arroganz leider unendlich sind. Dabei ist das Wiederhören mit vielen alt Bekannten, immer wieder herrlich und der Autor lässt sich echt etwas einfallen, um das Killerpärchen so sympathisch wie möglich zu präsentieren. Man kann sie tatsächlich nicht verachten.... Und das Ende ist eine echte Überraschung, die dem Autor alle Möglichkeiten offen lässt...

Klaus-Peter Wolf liest sein Werk wieder selbst und weiß natürlich gekonnt die Pointen zu setzen. Man hört ihm seine Liebe zu Ostfriesland und seiner Frau Bettina-Göschl an, aber auch zahlreiche seiner anderen Lieblingsmenschen verewigt er in seinem Werk. Nur ob er selbst einen so hingebungsvoll Fanclub wie Dr. Bernhard Sommerfeldt hat, habe ich noch nicht herausgefunden.

Ich mag einfach diese Mischung aus Krimi-Spannung, Absurdität, Feingeistigkeit und friesischer Lebensfreude. Allerdings könnte die Eigenwerbung bzw. für seine Ehefrau Bettina Göschl gerne reduziert werden.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Wundervoll nicht nur für den Strandurlaub!

Die kleine Spinne Widerlich - Ausflug ans Meer (Pappbilderbuch)
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Welch ein Abenteuer! Die kleine Spinne Widerlich fährt mit ihrer Oma Erna in den Ferien ans Meer, auf eine Insel! Schon die Fahrt dorthin ist aufregend und das alte Schiffswrack, auf welchem sie sich eingemietet ...

Welch ein Abenteuer! Die kleine Spinne Widerlich fährt mit ihrer Oma Erna in den Ferien ans Meer, auf eine Insel! Schon die Fahrt dorthin ist aufregend und das alte Schiffswrack, auf welchem sie sich eingemietet haben ist nicht nur wunderbar urig, mit Mats, dem Spinnensohn der Pensionswirte hat die kleine Spinne auch noch gleich einen prima Spielgefährten. Dabei ist Mats nicht nur nett und voller Ideen, er kennt sich auch prima aus und kann seiner neuen Freundin auch so einiges erklären, wovon sie noch nie gehört hat, egal ob es um Ebbe und Flut oder seitlich laufende Krabben geht! Auch wenn die Zeit dahinfliegt, so vermisst sie irgendwann dann doch ihre Lieben zu Hause.

Die Themen und Abenteuer der kleinen Spinne passen ganz wunderbar zu der Altergruppe der Kindergartenkinder. Ihr fallen auch ganz viele Dinge auf, die sich andere Kinder, die zum ersten Mal am Meer sind ebenfalls verwundern. Aber das beste ist natürlich, dass sie rund um die Uhr einen Spielkameraden hat, mit dem sie alles entdecken kann und der ihr alles freundlich erklärt. Sehr schön finde ich, dass am Ende sogar noch die Sehnsucht nach Mama und Papa und Mini-Spinni, sowie all ihren Freunden thematisiert wird, obwohl sie sich im Urlaub mit Oma ja rundum wohlfühlt!

Der Erfolg dieser Reihe liegt sicherlich an der wunderbaren Kombination aus Text und Illustrationen. Sprachlich finde ich sie sehr schön und nicht bemüht. In einfacher Sprache versucht Diana Amft kurz und knapp die Besonderheiten am, um und im Meer zu erklären, so daß die Zielgruppe es auch schon verstehen kann, aber auch, um sie darauf aufmerksam zu machen. Dabei gelingt ihr eine gute Balance zwischen der angemessenen Textmenge für die Altersgruppe ab 4 Jahren und der Komplexität der angesprochenen Themen. Anders als bei einigen anderen Promibüchern, finde ich die Sprache sehr angenehm und gar nicht bemüht. Die kleine Spinne Widerlich sieht dank der Illustrationen von Martina Matos überhaupt nicht widerlich, sondern richtig niedlich aus. Ihr Illustrationsstil hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist unglaublich freundlich und lebensfroh. Da werden Spinnen und ihr Lebensgefühl gleich richtig sympathisch.

Das hier ist die Pappversion des beliebten Bilderbuches und dadurch besonders stabil und bestens für die Reise geeignet. Die Seiten sind schön griffig mit leuchtenden Farben. Gedruckt wurde es auf zertifizierter Pappe in Polen, also in der EU.

Es gibt übrigens auch noch andere Urlaubsbände z.B. kann man mit der kleinen Spinne Widerlich auch in die Berge begleiten.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Das Netz aus Lügen zieht sich zusammen!

The Ruby Circle (2). All unsere Lügen
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Nach der Veröffentlichung der ersten schockierenden Geheimnisse durch den geheimnisvollen Master kehrt langsam wieder Ruhe an der Highclare Academy ein. Louisa ist glücklich über ihre gemeinsame Zeit mit ...

Nach der Veröffentlichung der ersten schockierenden Geheimnisse durch den geheimnisvollen Master kehrt langsam wieder Ruhe an der Highclare Academy ein. Louisa ist glücklich über ihre gemeinsame Zeit mit Theo, aber auch verwirrt, warum er sie immer wieder auf Distanz hält. Durch seinen liebevollen Umgang mit Pferden ist sie sicher, dass er ein guter Mensch ist und keine Spiele mit ihr spielt. Doch die Gerüchte, über sein altes Ich, als er noch einer der besten Freunde von Atlas war, werden immer stärker, aber noch immer völlig vage. Die Ruhe war jedoch trügerisch, unter der Oberfläche brodelte es stets weiter und die roten Briefe tauchen bald immer öfter auf. Louisa hat Atlas in Verdacht und konfrontriert ihn völlig unverblümt. Aus der anfänglichen Freundschaft wird eine offene Feindschaft. Als dann noch Louisas Zimmer verwüstet wird und Theo auch noch einen roten Brief vom Master erhält scheint das „Spiel“ völlig außer Kontrolle geraten zu sein. Alles scheint irgendwie mit der verschollenen Annie zusammen zu hängen. Um deren Verschwinden aufzuklären, fasst sie einen riskanten Plan, der alles, was sie bisher erreichthat, in Gefahr bringen wird.

In diesem Band geraten die Pferde etwas in den Hintergrund. Durch all die Geheimnisse und Intrigen ist Louisa auch oft zu aufgewühlt, um sich auf ihr Stipendium zu konzentrieren. Zum Glück stehen ihre Dads und Camille ihr immer bei! Aber auch in der Highclare Academy hat sie inzwischen mehr Freunde gefunden, als sie gedacht hat. Ihr unerschütterliches Einstehen für ihre Freunde scheint so manche Zweifler für sich gewinnen zu können. Jeremy hat diese Bloßstellung aber auch wirklich nicht verdient und es hat mich sehr gefreut, dass der Plan des Masters nicht aufging. Manchmal handelte mir Louisa allerdings zu unbedacht und impulsiv. Für jemanden, der ein Stipendium auch für seine guten schulischen Leistungen erhalten hat, hätte ich mir bisweilen ein überlegteres Vorgehen gewünscht.

Gut fand ich, dass auch Louisas intrigante leibliche Mutter auftaucht, obwohl ich diesen Teil leider nicht ganz in sich schlüssig finde. Das zu erläutern, würde zu viel verraten..

Uta Dänekamp konnte mich auch in der Fortsetzung in der Rolle der ebenso verletzlichen wie entschlossenen Louisa überzeugen. Ihre warme, junge, weibliche Stimme passt sehr gut zu der zierlichen Siebzehnjährigen, die ihren Platz im Leben sucht und von der ersten Liebe überwältigt wird.

Ich dachte ja tatsächlich, dies sei das Finale und war total irritiert, dass es ein Cliffhanger Ende hat und ich nun noch immer nicht die Identität des Masters kannte und Louisa am Ende vor einem Berg neuer Probleme steht (bei einem könnte ich ihr locker helfen, auch wenn es ihr unüberwindlich erscheint). Ihre Lage scheint aussichtslos. Um Theo zu helfen, ist sie Verpflichtungen eingegangen, die ihr zutiefst zu wider sind. Dennoch scheint Theo sich von ihr abzuwenden um sie zu beschützen. Vor wem und wovor? Allerdings gibt es auch Lichtblicke: Ihre Dads, Camille, ihre neuen Freunde, die alle hinter ihr stehen, ihre Pferde und ein Geistesblitz.

Ja, ich dachte, dies sei das Finale und nun muss ich noch mindestens bis zum Herbst 2024 warten, um endlich zu erfahren, ob Louisa mit ihrer Beobachtung richtig liegt und es für sie und Theo doch noch ein Happy End gibt!

Spannend düstere Romantik voller Geheimnisse ab 14 Jahren, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde!

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Start der neuen Staffel mit Einblicken in die Kindheit der Holmes Brüder

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Das Rätsel um die sechs Napoleons (Fall 16)
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Auf Aufsehen erregende Weise wird die Neuanschaffung „We are all Napoleon“ einer Kunststiftung des geheimnisvollen Urban-Art Künstlers Moneyman aus den hoch gesicherten Räumen gestohlen. Alle anderen Werke ...

Auf Aufsehen erregende Weise wird die Neuanschaffung „We are all Napoleon“ einer Kunststiftung des geheimnisvollen Urban-Art Künstlers Moneyman aus den hoch gesicherten Räumen gestohlen. Alle anderen Werke der Sammlung bleiben unangetastet. Inspector Lestrad tappt im Dunkeln, reagiert allerdings äußerst empfindlich, als Sherlock und Watson am Tatort auftauchen. Der Meisterdetektiv und sein Assistent dringen ein in die Kunstsammlerszene, die aktuell vor allem ein Jahrmarkt der Eitelkeiten und des Profits ist. Die Identität von Moneyman ist nur eines der Geheimnisse der Szene und wurmt Sherlock enorm. Als erst der verschwundene Napoleon von Moneymaker wieder auftaucht und dann noch 5 weitere, die genau echt zu sein scheinen, ist die Verwirrung komplett. Hinter solch einer Aktion kann doch kein gewöhnlicher Dieb stecken, damit möchte doch jemand was ausdrücken...

Mir gefällt der Ausflug in die Kunstszene ausgesprochen gut, wobei ja auch klar ist, dass die Macher bei Moneyman an Banksy gedacht haben, dessen Identität aber noch immer ungeklärt ist, während uns Sherlock die Wahrheit über Moneyman verraten wird. Weil mich die Motivation von Banksy und die Frage, wie er diesen Lebensstil im Geheimen eigentlich finanziert, finde ich das Rätsel der verschwindenen und sich multiplizierenden Napoleon Graffiti-Gemälde besonders faszinierend. Die Kombination aus aktuellen Themen egal ob politischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder eben hier künstlerischer Natur mit tiefen Einblicken in das Privatleben von Sherlock und Watson, insbesondere in ihre Vergangenheit, gefällt mir ausgesprochen gut!

Wie immer in den Folgen, die sich an Motiven von Sir Arthur Conan Doyle orientieren gibt es wieder eine Rahmenhandlung, die sich am Privatleben dieses legendären Duos orientiert, sowie Kommentare unter Nicknames von namenhaften Größen aus der Welt der Verbrechensbekämpfung auf dem Blog, den nunmehr Dr. John Watson und die gute Mrs. Hudson gemeinsam fortführen. Diese Kommentare sind bissig, schwarz und voller Anspielungen auf andere bekannte Werke. Dieses Mal sind sie gespickt mit Bondtiteln, wobei ausnahmsweise Bond nicht von Dietmar Wunder sondern Tobias Kluckert (u.a. Nathon Fillon, oder eben Richard Castle in den bisherigen Folgen) gesprochen wird. Auch hier zeigt sich, dass diese Reihe sich durch einen hochkarätigen Cast bis in die kleinste Nebenrolle auszeichnet, so spricht Oliver Rohrbeck Austin Powers, und auch Udo Schenk, Cathlen Gawlich. Britta Steffenhagen, Frauke Poolmann und Wanja Mues neben anderen zu hören sind. Die immer wiederkehrenden Hauptrollen neben den Namensgebern der Reihe bleiben zum Glück weiterhin konstant mit Größen wie Stefan Kaminski, Peter Jordan und Leslie Malton besetzt. Diese stimmliche Konstanz empfinde ich gerade aufgrund des hohen Tempos der Geschichten und der schnellen Schnitte als extem angenehm, aber auch wichtig. Dazu kommen natürlich noch die Hintergrundgeräusche und Spannungsklänge, die für unbewussten Nervenkitzel sorgen.

Die private Rahmenhandlung, die dieses Mal ganz deutlich an Sherlock nagt und Mycroft furchtbar nervös macht, führt diese ganz zurück in ihre Kindheit, die Sherlock offensichtlich komplett verdrängt hat, mit der er aber nun wieder unausweichlich konfrontiert wird. Aufgrund seines analytischen Verstandes trifft er einige echt erschreckende Rückschlüsse, doch ganz auf den Grund kommt er der Wahrheit noch nicht. So ist es auch kein Wunder, dass auch der Ausblick auf die 17. Folge verrät, dass Sherlock bei seiner Suche nicht nachlässt. Wer weiß, was „Der Coup der Rothaarigen“ bringen wird.

Wieder ebenso raffinierte wie kurzweilige Spannung für die Ohren, der ich unbedingt weiter folgen will!

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Nervenkitzel und zarte Gefühle ab 12 Jahren

Scandor
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Der 19 jährige Student Philipp bekommt von seinem Schwarm Raphaela eine merkwürdige Münze geschenkt. Mittels des QR-Codes auf dieser hat man Zugriff auf das Anmeldeportal von Scador, einer exklusiven Challenge ...

Der 19 jährige Student Philipp bekommt von seinem Schwarm Raphaela eine merkwürdige Münze geschenkt. Mittels des QR-Codes auf dieser hat man Zugriff auf das Anmeldeportal von Scador, einer exklusiven Challenge für nur 100 Teilnehmer. Nur 250 Münzen sind im Umlauf und wer sich bewirbt ist zur Geheimhaltung verpflichtet. Wer in die nähere Auswahl kommt trägt fortan die Scandor-Folie auf der Haut des Unterarms und muss sie auch bei schönstem Wetter vor den Blicken unbefügter verdecken. Die Scandor ist ein unfehlbarer Lügendektor. Alles was die Bewerber nun sagen, muss wahr sein, andernfalls fliegt man raus. Auch soziale Unwahrheiten sind unzulässig damit kann jede Höflichkeitsfloskel zum Verhängnis werden. Pro Tag darf man 3 Gegenfragen stellen, stellt man eine mehr, ist man ausgeschieden. Jede Frage muss beantwortet werden. Es gilt nicht, sich zu Hause zu verkriechen, um Fragen zu vermeiden, dann erhält man über sein Handy von Scandor eine Aufgabe, die riskant sein kann. Wer als letztes Ausscheidet gewinnt 5 Mio. Euro. Doch das Spiel ist riskant, vor Beginn des Spiels, nach Anlegen von Scandor muss man seinen Einsatz benennen. Man muss sich seinen größten Ängsten stellen, sollte man Verlieren und Scandor merkt sofort, sollte der gebotene Einsatz für einen selbst nicht der schlimmste Einsatz sein. Verweigert er dies, müsste Philipp 150.000,- € Strafe zahlen, der Betrag wird individuell festgelegt. Bei der Eröffnungsgala lernt er die gleichaltrige, blauhaarige Tessa kennen, die ihre Münze ihrem verhassten reichen Onkel gestohlen hat. Sollte sie verlieren, muss sie 1 Jahr als seine persönliche Assistentin arbeiten. Selbst für die ehrlichsten unter uns, ist es eigentlich nicht sozial verträglich auch nur einen Tag lang nichts als die Wahrheit zu sagen!

Das Cover finde ich unglaublich cool gemacht. Anfangs wusste ich nicht, was es über eine irgendwie milchig schillernde Beschichtung auf dem Cover ist... wenn man aber den Inhalt kennt, ist es genial, es ist die Scandor-Folie, die auf dem Unterarm aller Probanden angebracht wird und die unfehlbar den Wahrheitsgehalt jeder Äußerung, ob bewusst oder unbewusst blitzschnell analysiert. Ein wirklich cooler Effekt, wenn man die Klappbroschur langsom vor dem Auge hin- und herbewegt. Sogar die Elektroden und Elektrobahnen der KI kann man erkennen. Im Buch wird das Symbol des Kreises aufgegriffen, in ihm werden die Anzahl der vergleibenden Teilnehmer angezeigt.

Was für ein Experiment! Ich halte mich ja für gnadenlos ehrlich, musste aber immer wieder feststellen: nee, diese Floskel hättest Du aus Rücksicht nun auch verwendet. In was für unangenehme Situationen einen die Wahrheit bringen kann. Doch der Einsatz ist so hoch, da reißt man sich zusammen und antwortet nur mit Bedacht und ganz langsam. Man wägt jedes einzelne Wort ab, sollte niemals antworten ohne nachzudenken. Schon bei der Bestellung eines Getränks fängt es an: „Möchte man wirklich einen Tee? Besser: „Ich nehme einen Tee“ ist viel ungefährlicher... Ein falsches, unbedachtes Wort und der persönliche Albtraum wird wahr. Damit die Teilnehmer das nicht vergessen, bekommen auf ihrem Handy das Schicksal derjenigen gezeigt, die ihren Einsatz einlösen müssen und es ist grauenhaft! Um diesen Wettkampf zu beschleunigen, kann man auch andere Teilnehmer bewusst herausfordern, nicht nur bei den Pflichtchallenges. Man muss nicht fair spielen und man darf Teams bilden. Alles ist erlaubt, solange es wahr ist... doch irgenjemand verfolgt eine ganz andere, eine ganz persönliche Wahrheit und Philipp und Tessa spüren, dass hier noch ganz andere Interessen im Spiel sind. Nur welche?

Das ist wirklich faszinierend und kann nie langweilig werden, weil Scandor sich stets eine neue Herausforderung ausdenkt, oder es an der Tür klingelt. Die Gefahren sind vielfältig, der Preis unermesslich! Die jungen Helden sind sehr sympathisch. Immer mehr lernt man ihre persönliche Situation kennen und weswegen sie zu Hause ausgezogen sind. Während Scandors beginnen sich ihre Prioritäten zu verschieben.... fest steht: der Einsatz ist zu hoch, um zu verlieren!


Nervenkitzel und zarte Gefühle ab 12 Jahren.

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