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Veröffentlicht am 22.11.2023

"Schweres" Thema locker, spanennd und witzig präsentiert!

Nur 300 km
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Carl (12) ist seit einem Autounfall querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Sein Vater saß damals am Steuer und gibt sich seither die Schuld, auch wenn er nichts dafür kann, dass ihm ein Raser die ...

Carl (12) ist seit einem Autounfall querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Sein Vater saß damals am Steuer und gibt sich seither die Schuld, auch wenn er nichts dafür kann, dass ihm ein Raser die Vorfahrt nahm und ungebremst in seine Seite fuhr. Seither ist er nie wieder Autor gefahren, nun ist er nicht mehr Fahrer von Angela Merkel oder Olaf Scholz, wie früher, sonst sitzt an der Pforte des Bundeskanzleramts. Sein Vater kommt mit der Situation und seinen Schuldgefühlen nicht klar und hat die Familie verlassen, selbst an die Ostsee kam er nicht mit, aber Carl wollte ja auch lieber mit seinen Freunden in ein Rolli-Skat-Camp. Ostsee mit Mama ist öde, nur alte Leute und kleine Kinder, doch dann trifft ihn Fees Flip Flop am Kopf. Sie wohnt in der Jugendherberge gegenüber und fegt wie eine Urgewalt in sein Leben. Ehe er weiß wie ihm geschieht, stehlen sie zwei Renn-Rollis und machen sich 300 km auf den Weg nach Berlin, damit sich Carl endlich mit seinem Vater aussprechen kann – denkt er! Doch der Rolli-Champ, dem sie die „Maschinen“ entliehen haben, ist not amused und dank social media, sind Carl und Fee bald bekannt wie bunte Hunde!

Ein rasanter Roadtrip, der bei nur 300 km eigentlich schnell wieder vorbei sein könnte, denn Rollifahrer dürfen ja umsonst Bahn fahren inklusive Begleitperson, hätte Fee nicht auf TokTik eine fette Spur zu ihnen gelegt. So kommen sie nie unbemerkt ans Ziel und so geht es nach 200 km, ohne Motor weiter! Fee kann die Klappe nicht halten und muss immer und überall die Erste und Beste sein, während Carl, oder Carlchen-Schlau wie Fee ihn nennt, allen beweisen will, dass er es auch alleine schafft und gut klar kommt. Natürlich stimmt beides nicht so und so wird es nichts mit Abends wieder zurück sein. Doch was machen zwei Zwölfjährige allein unterwegs, wenn's dunkel wird? Es gibt Probleme, die bekommt man nur zusammen gelöst und so eine Fahrt nach Berlin kann ein ganz schönes Abenteuer werden, vor allem, wenn man unerkannt bleiben will, damit einen die Polizei nicht zurückbringt. Ach ja, da war ja noch Champ-Bäcker, der seine Rennmaschine zurück will!

Sehr rasant und dennoch einfühlsam schildert Rüdiger Bertram diesen irren Trip aus Carls Perspektive und die ist natürlich eine ganz besondere. Wer denkt auch sonst darüber nach, wie ein Rollifahrer an einem Stehtisch essen soll? Klappt nicht, er kann nur die alten Kaugummis zählen die drunter kleben! Ohne nerviges Mitleid, einfach so wie es ist, schilder Carl nicht nur seinen Kampf mit dieser alles andere als barrierefreien Welt, sondern vor allem seinen Kampf mit sich und seiner Angst mit seinem Vater über seine Gefühle zu reden. Darüber wie mies es ihm geht, nicht weil er nie wieder wird laufen können, sondern weil sein Vater weg ist! Rüdiger Bertram ist ein erfolgreicher Kinder- und Jugendbuchautor, der aber auch viele Drehbücher schreibt (aus seiner Feder stammt das Buch „Der Pfad“ sowie das Drehbuch zum preisgekrönten Film). Das merkt man diesem Buch auch an. Durch die vielen Dialoge zwischen Carl und Fee, sowie denen die ihnen begegnen, wird es unglaublich lebendig und authentisch! Während dieses Abenteuers reifen die zwei Kinder heran und Carl begreift, dass es Probleme gibt, die viel größer sind, als seine Sprachlosigkeit bei seinem Vater, oder Fees Eltern, die immer erwarten, dass sie die Beste ist, in egal was! Mitleidlos und doch empathisch, nimmt uns 300 km nicht nur eine Distanz über eine Strecke mit, sondern lässt uns Teil dieses irren Teams werden, mit ihnen die verrücktesten Dinge erleben und dabei sich selbst und anderen näher kommen.

Ich kann nur sagen: Lesen und Finger weg von Rollstuhlgriffen! Ab 10 Jahren!

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Fast noch besser als der preisgekrönte 1. Teil!

Karlchen hilft der Lehrerin, ob sie will oder nicht
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Der Sommer neigt sich dem Ende zu und Karlchen, eigentlich Karla Özgül Elisabeth freut sich schon auf ihren ersten Schultag. Wenn nur nicht Mama unbedingt Karlchens Schultüte selbst basteln wollte, statt ...

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und Karlchen, eigentlich Karla Özgül Elisabeth freut sich schon auf ihren ersten Schultag. Wenn nur nicht Mama unbedingt Karlchens Schultüte selbst basteln wollte, statt eine zu kaufen! Also wenn Mama eins nicht kann und sie kann ja schon viel, ist es basteln. Deswegen will Karlchen es unbedingt verhindern, denn Mama hat ja so viel zu tun, aber es hilft alles nichts! Um Mama zu entlasten will Karlchen ihr dann gerne helfen, auch wenn Mama ihr strengstens verboten hat, in den Vorratsraum mit der Waschmaschine zu gehen... Es kommt, wie es kommen muss und die Katastrophe ist groß! Natürlich muss Karlchen wieder ins Wäschezimmer und dort die dunklen Socken sortieren, dabei kommt es ja schon bald viel schlimmer: der Weg zur Einschulung mit der schönen goldgelben Schultüte und der feingemachten Familie führt über den Hof des alten Ibele und diesen alten Grantler und seine sehr speziellen tierischen Mitbewohner kennen wir ja schon aus dem ersten Band. Klar, dass da die ganze Familie es nicht pünktlich zur Einschulung schafft und Karlchen eigentlich nie wieder in die Schule möchte. Aber wie soll sie das nur verhindern?

Keine Sorge, diese Geschichte ist ebenso abenteuerlich, lustig und herzerwärmend wie Band 1, nur noch ein wenig spannender, da Karlchen jetzt eine echte Bande, die furchtlose Hand und zusamme sind sie nicht nur beste Freunde, sondern auch fest entschlossen ihre neue, junge, wunderbare Lehrerin Frau Müller wieder glücklich zu machen, indem sie ihren verschwunden Hund Benni finden und zu ihr zurückbringen. Aber bis es soweit ist, ist erst einmal eine Menge los, denn eigentlich möchte Karlchen nach dem missglückten Start ja nie wieder in die Schule gehen und probiert auch so allerhand aus, um das zu verhindern. Opas Schreckens Geschichten von seinem Lehrer damals helfen aber wirklich nicht ihr die Angst zu nehmen. Dass Karlchens Lehrerin Frau Nachtigall sie von Anfangn an als Störenfried titutliert ist ja schon schlimm genug, aber Opas Tipps sind nicht so wirklich umsetzbar und machen wenig Mut. Als Karlchens Plan dann auch noch aufzugehen scheint, bekommt Karlchen ein furchtbar schlechtes Gewissen. Natürlich freut sich Karlchen über die neue Lehrerin, aber sie wollte natürlich auch nicht, dass Frau Nachtigall etwas passiert... Ja, Karlchen ist ein herzensgutes Kind, deswegen hat sich ja auch solche Gewissensbisse, aber letztendlich erklärt Frau Müller ihr alle Zusammenhänge und sie kann endlich ganz erleichtert, das gute Ende, dieses ersten turbulenten Schulabenteuers genießen!

Lisa-Marie Dickreiter und Andreas Götz haben mit Band 1 den Deutschen Kinderbuchpreis gewonnen und Band 2 steht ihm in nichts nach! Immer wenn ich denke: „Au weija, das ist jetzt aber pädagogisch fragwürdig, wenn auch aus dem wahren Leben!“ gibt es eine gute Wendung, in Form einer guten Erklärung für eine aufgewühlte Karla Özgül Elisabeth (so wird sie nur genannt, wenn sie was ausgefressen hat, genau wie bei mir... ). Es ist diese witzig-katastrophige Kombi aus gut gemeint und dem Gegenteil, dass nur allzu oft dabei herauskommt (sogar bei Karlchens Mutter!) die die Laune steigen lässt und Karlchen sofort ins Herz schließen lässt. Kein Wunder, dass sie sofort Freunde findet, die sie bei ihrem aufregenden Plan durch dick und dünn begleiten. Da werden Kinderträume wahr! Britta Steffenhagen verleiht dabei nicht nur Karlchen ihre eigene quirlige und leider allzu oft von schlechtem Gewissen geplagte Stimme, ebenso der gestrengen Lehrerin Frau Nachtigall, die kurz vor der Pensionierung steht, der ebenso engagierten wie freundlichen Frau Müller und und und. Während man ihren witzigen und aufregenden Geschichten aus Karlchens Schulalltag lauscht, fliegen die Minuten nur so dahin!

Die zahlreichen freundlich-fröhlichen Illustrationen von Barbara Scholz auf den Tonträgern und dem Inneren und Äußeren des mehrseitigen Papp-Klapp-Covers runden das Hörbuch auch optisch ab. Ein wunderbares Hörerlebnis ab 5 Jahren!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Mit Freunden wir Weihnachten magisch!

Mimi Zuckerperle und die Zauberbäckerei – Teil 2: Die fliegenden Weihnachtsplätzchen
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In Mimi Zuckerperles Zauberbäckerei in der Hexenschule kommt langsam Vorweihnachtstimmung auf und für das große Fest stehen nun Weihnachtsplätzchen auf dem Stundenplan. Mimi ist so aufgeregt und voller ...

In Mimi Zuckerperles Zauberbäckerei in der Hexenschule kommt langsam Vorweihnachtstimmung auf und für das große Fest stehen nun Weihnachtsplätzchen auf dem Stundenplan. Mimi ist so aufgeregt und voller Vorfreude, weil sie ihre Schüler so mag und Weihnachten liebt und Zauberbäckerei und und und.... Zu dumm nur, dass bei Mimi die Gefühle auch immer in den Teig fließen. Da geht es schon mal drunter und drüber, aber noch ist ja ein bisschen Zeit bis Weihnachten, auch wenn Eichhörnchen Nüssli immer aufgeregter wird und plötzlich sogar ganz verschwindet. Oh je, da ist die Aufregung groß, aber natürlich sind die Schülerinnen und Schüler nur allzu bereit Mimi bei ihrer mimi-magischen Suche nach Nüssli zu unterstützen, denn ohne ihn kann sich Mimi kein Fest vorstellen! Bei so viel Hilfe können die jungen Hörer aber gewiss sein, dass es ein magisch-fröhliches Fest werden wird!

Sandra Grimm liebt nicht nur die Zauberbäckerei und Magie, sie liebt es auch sich für ihre jungen Leserinnen und Zuhörerinnen Rezepte und Ideen auszudenken! Damit in der Weihnachtszeit nicht nur genascht, sondern sich auch bewegt wird, lässt sie Mimi die Hexenbesen

Marie Bierstedt führt uns auf fröhliche, charmante Weise in die magische Welt der Zauberbäckerei in der Weihnachtszeit. Mit ihrem Lachen und ihrer guten Laune, macht sie uns Mut, zu akzeptieren, wenn es mal nicht ganz so rund läuft. Auch Pannen haben ihren ganz eigenen Charme und man lernt etwas aus ihnen, Hauptsache man ist mit Feuereifer und guten Freunden oder zumindest sympathischen Zauberschülern umgeben. Es geht nicht ums Gewinnen! Das gemeinsame Planen, Probieren und Lernen bringt uns nicht nur weiter, es macht auch Freude! Lernen heißt immer auch, dass man zu Beginn etwas nicht kann, sich aber anstrengt, das zu ändern. Das gilt auch in der Weihnachtszeit und Mimi mit ihrer guten Laune erklärt ihren tierischen und magischen Freunden, dass es Weihnachten nicht auf die Geschenke ankommt, sondern auf den guten Willen, die Vorfreude und die beste Gesellschaft! Neben der charmant fröhlichen Sprecherin sorgen auch die Soundeffekte für das ultimative Hörerlebnis. Man fühlt sich mittendrin in der Hexenküche, den brodelnden Kesseln und den vor Emotionen überblubbernden Plätzchenteigen!

Sandra Grimm liebt nicht nur die Zauberbäckerei und Magie, sie liebt es auch sich für ihre jungen Leserinnen und Zuhörerinnen Rezepte und Ideen auszudenken! Damit in der Weihnachtszeit nicht nur genascht, sondern sich auch bewegt wird, lässt sie Mimi und ihre Schüler mit den Hexenbesenturnen. Keine Sorge, das macht Spaß und gute Laune, ebenso wie die magische Weihnachtsschokolade, deren Rezept nicht nur in der Geschichte verraten wird, sondern auch in der CD-Hülle abgedruckt ist. Es ist kinderleicht und mimi-magisch-lecker! Besonders im Winter. Wer also noch kein Geschenk für seine Eltern hat, könnte sie also auch zu einer leckeren, heißen Weihnachtszauberschokolade einladen.

Ein kindgerecht magisches Hörvergnügen für die Vorweihnachtszeit. Wer meint, dass Hexen und Weihnachten nicht zusammenpassen, der kennt Mimi Zuckerperle nicht, denn sie macht Mut und liebt all ihre kleinen Hexenwichte so, wie sie sind, schließlich ist sie ja auch nicht perfekt! Für sie zählen auf nicht die Geschenke zum Fest, sondern die guten Wünsche, Ideen und das Bemühen um die Freunde und die Harmonie. Wenn das nicht festlich ist!

Für fröhliche Hexenwichte ab 5 Jahren ein echtes Hörvergnügen!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Wie kam der Mörder durch die verschlossene Tür?

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bräutigam
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Mrs Judith Potts lebt in einem geerbten Anwesen an der Themse und arbeitet als Kreuzworträtsel-autorin. Im letzten Sommer hat sie mit Hundesitterin Suzie und Pfarrersgattin Becks einen Mordfall gelöst, ...

Mrs Judith Potts lebt in einem geerbten Anwesen an der Themse und arbeitet als Kreuzworträtsel-autorin. Im letzten Sommer hat sie mit Hundesitterin Suzie und Pfarrersgattin Becks einen Mordfall gelöst, den alle für ein Unglück hielten. Nun ist es ruhig geworden, doch eines Morgens bekommt Judith einen seltsamen Anruf: Sir Peter Bailey, der reichste Mann des Ortes lädt sie zu seinem Empfang vor der morgigen Hochzeit ein. Er will sämtliche bedeutsamen Einwohner des Ortes einladen, sie darf jemanden mitbringen. Als Judith flapsig reagiert, dass doch wohl niemand ermordet werde, reagiert er unwirsch. Gemeinsam mit Suzie macht sie sich spontan auf den Weg und trifft dort auch Becks, als Begleitung des trauenden Pastors. Nach einer unschönen Szene zwischen dem Bräutigam und seinem Sohn aus erster Ehe, stürmt der Gentleman erbost in seine Villa zurück. Kurz darauf ist ein lautes Scheppern zu hören und Sir Peter liegt in seinem von innen verschlossenen Arbeitszimmer von einem schweren Schrank erschlagen auf dem Boden. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Judith fallen auf Anhieb ein paar Ungereimtheiten auf. Je mehr sie Suzie und Becks sich umsehen, desto überzeugter wird sie, dass es sich um Mord handelt, doch wie ist das möglich?

Da es vorerst unmöglich erscheint zu klären, wie der Mord sich ereignete, setzen die drei Freundinnen erst mal bei dem Motiv an. Unglaublich mit wievielen Menschen es sich Sir Peter verscherzt hatte! Auch die Heirat mit der deutlich jüngeren Krankenschwester Jenny Page kam nicht bei allen gut an. Dabei lernen die drei vom Mordclub sie als ungemein offene und patente Person kennen. Zu dumm nur, dass es zwar viele in Sir Peters Umfeld mit einem Motiv, gleichzeitig aber auch mit einem Alibi für den Mordzeitpunkt gibt: Wie Tristin Bailey nach dem Streit mit seinem Vater in seinen Porsche stieg und davon fuhr war nicht zu übersehen. Jenny erschien unmittelbar danach auf dem darüberliegenden Balkon und selbst die heimlich herumschnüffelnde Exfrau wurde zum Tatzeitpunkt woanders beobachtet. Also müssen die drei ihre Nachforschungen ausweiten und gehen auf die Suche nach Tristins heimlicher Geliebter, mit der er heimlich telefoniert... doch warum die Heimlichkeiten? Kaum tut sich ein neuer Weg auf, scheint er auch sofort wieder versperrt, doch je tiefer sie graben, desto mehr dunkle Geheimnisse kommen ans Licht und es mag verwundern, dass Sir Peter überhaupt so alt wurde. Ein Cosy Crime und klassisches Whodunnit, bei dem die Freude an der kniffeligen Auflösung liegt, gepaart mit ein paar schrullig, skurril, eigenwilligen Charakteren. Ja, auch Hundesitterin Suzy, die aktuell unbezahlte Karriere bei Marlow FM macht und deren Haus immer noch keine Fassade hat ist eine Marke für sich. Ebenso die ebenso schöne, wie gepflegte, bürgerliche und umsichtige, aber vor allem clevere Pfarrersfrau, deren Beobachtungsgabe nichts entgeht und die natürlich sämtliche Farbmoden kennt... Daneben treibt Judith aber noch etwas anderes um: in dem Kreuzworträtsel der Marlow Weekly sind geheime Botschaften versteckt und selbst dem Verlag ist die Identität des Autors nicht bekannt, denn er arbeitet unentgeltlich. Judith ist fest entschlossen auch dieses Rätsel zu lösen.

Die bekannte Kabarettistin Christine Prayon liest diesen heiter vergnüglichen Kriminalfall mit viel Sinn für seine Skurilität. Jeder Charakter wird von ihr stimmlich herausgearbeitet, wobei ihr die bürgerliche Becks und die etwas prollige Suzy besonders gut gelingen.

Ein vergnüglich- kurzweiliger Krimispaß mit Charakteren, die einem immer mehr ans Herz wachsen, auch wenn man sie nicht verstehen muss.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein etwas anderes Haustier!

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Solange Emma denken kann, lebt sie mit ihrem Papa einen Autor von Ratgebern, alleine in der kleinen, engen Wohnung im Parterre von Frau Meiser. Einen Tag vor ihrem 8 Geburtstag kündigt er ihr eine große ...

Solange Emma denken kann, lebt sie mit ihrem Papa einen Autor von Ratgebern, alleine in der kleinen, engen Wohnung im Parterre von Frau Meiser. Einen Tag vor ihrem 8 Geburtstag kündigt er ihr eine große Geburtstagsüberraschung an. Emma denkt dass endlich ihr sehnlichster Wunsch, ein Hund, bei ihr einziehen darf, aber tatsächlich soll nur Papas neue Freundin, Bäckerin Diana mit ihren Söhnen Paul und Lenny (10) einziehen. Emma soll sich mit ihnen sogar das Zimmer teilen! Tatsächlich gelingt es aber ausgerechnet Diana und ihren Söhnen Papa von einem Hund zu überzeugen, aber er muss aus dem Tierheim sein. So beschließen sie einen Hund (ohne Foto) aus einem rumänischen Tierheim zu adoptieren. Als Brutus bei Nacht und Nebel in einem Sarg geliefert wird, ist das Erstaunen groß, aber auch sonst ist Brutus nicht wie andere Hunde. Statt Hundefutter leert er mit seinen spitzen Eckzähnen die Ketchup-Flaschen. Allerdings haben Papa und Diana auch vergessen die Vermieterin um Erlaubnis zu fragen und nun sollten sie besser ausgerechnet an Halloween eine neue Bleibe suchen. Dieses Halloween wird niemand von ihnen so schnell vergessen!

Die vielen farbigen Illustrationen von Alexandra Helm lassen auch die ungewöhnlichsten Kreaturen vor den kindlichen Augen entstehen, aber ohne wirklich zu ängstigen. So können geübte kleine Zuhörer, oder Leseanfänger bis zur 3. Klasse den Höhen und Tiefen, des Zusammenwachsens als Patchworkfamilie mit Vampirtier und Graf Dracula wunderbar folgen. Mit viel Gefühl erleben sie in kurzen Kapiteln Emmas Enttäuschung, als sie statt eines Hundes 2 große Brüder bekommen soll. Die Sprache ist gut verständlich und als Vorlesebuch ist die Schrift komfortabel, zum Selbstlesen ist es aber von der Textmenge her eher für geübtere Leseanfänger zu Beginn der 3. Klasse und können sich am reimender Dracula, der gemeinen und verschlagenen Vermieterin erfreuen! Sehr lebendig, witzig und bisweilen auch ganz schön gruselig geht es zu, wenn Emma ihr Herz nicht nur für das neue Haustier öffnet!

Auch wenn es zwischendrin ganz schön gruselig ist, endet alles witzig, chaotisch und doch auch harmonisch unterm Weihnachtsbaum! Nicht nur Emma stellt fest, dass es umso lustiger ist, je mehr sie sind und all ihre Befürtungen völlig umsonst! Ich war ja anfangs etwas böse auf Emmas Papa, ihr einfach so 2 fremde Jungs ins Zimmer zu setzen, aber die Kinder sind ausgesprochen offen und gehen trotz der Herausforderung ziemlich entspannt miteinander um, statt sich zu bekriegen. Friedlich ist es gemeinsam nicht nur schöner, es ist in diesem Fall auch viel aufregender! Wenn man sich offen auf eine neue Situation einlässt, kann man sich wunderbar positiv überraschen lassen, auch von so merkwürdigen Tierheimhunden und merkwürdig reimenden Grafen. Wenn Euer Haustier lieber Ketchup statt Tierfutter frisst, sollte Euch das allerdings zu denken geben! Lotte Schweizer ist wieder ein herrlicher Spaß gelungen, der direkt mehrere Genres miteinander verbindet.

Ein tierisch gruseliger Halloweenspaß ab 6 Jahren, der aber auch danach allen Keksfreunden noch richtig Spaß macht!

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