Bleibe immer offen...
Gigi GepardiDas neugierige Gepardenmädchen Gigi lebt mit ihren zwei Geschwistern und ihrer Mutter in Namibia in der Savanne. Tagsüber streift sie herum und geht auf Entdeckungstour, wobei sie sich gerne an einigen ...
Das neugierige Gepardenmädchen Gigi lebt mit ihren zwei Geschwistern und ihrer Mutter in Namibia in der Savanne. Tagsüber streift sie herum und geht auf Entdeckungstour, wobei sie sich gerne an einigen Lieblingsplätzen ausruht, um die Umgebung zu beobachten. Eines Tages trifft sie aus gerechnet auf ihren Lieblingsfelsen eine fremde Wildkatze, mit merkwürdiger Färbung: orangerotes Fell mit schwarzen Streifen! Gigi ist empört, dass dieser „Fremdling“ sich an ihrem Platz breit mach und ihre Mutter warnt vor diesem gefährlichen Tiger, vor dem sie sich fern halten soll. Doch als es immer trockener wird in der Savanne und Futter und Wasser rar wird, rettet ausgerechnet Avan der Tigerjunge das Leben. Vielleicht kann sie ihm ja doch vertrauen?
Eigentlich ist Gigi rundum glücklich, doch die irritierende Begegnung mit Avan, bringt sie etwas aus dem Konzept. Er ist so anders! Hat ihre Mutter mit ihrer Warnung recht? Auf jeden Fall will sie ihm nun aus dem Weg gehen, aber als durch die Dürre das Futter knapp wird und die Wasserstelle versiegt, widersetzt sich Gigi der mütterlichen Anweisung. Sie verlässt den Unterschlupf und begibt sich selbst auf die Suche. Ob ich das so gut finde, weiß ich nicht so, es ist aber auf jeden Fall für den Fortgang der Geschichte erforderlich. Gigi gerät in Lebensgefahr und ausgerechnet der, vor dem ihre Mutter sie gewarnt hat, rettet sie! Waren das alles nur Vorurteile aus Unwissenheit? So hört sie Avan staunend zu, als er ihr von seiner Heimat, dem indischen Dschungel und seinem Heimweh erzählt! Gemeinsam ziehen die zwei los, um in Dschungel unterzutauchen.... Dass die zwei Kinder einfach so mir nichts, dir nichts abhauen, ohne jemandem Bescheid zu sagen und ohne über die Sorgen ihrer Eltern nachzudenken, fand ich nicht gut. Zum Glück kommen sie nach einer langen Reise allerdings wohl behalten an. Alles ist grün und so ganz anders, als in der Steppe Namibias. Doch schon bald erleben sie, warum Avans Familie die Heimat verlassen hat. Es ist zwar genügend Wasser da, aber die Menschen verringern ihren Lebensraum in einem Affenzahn...
Einen Affen lernen die zwei neuen Freunde natürlich auch kennen und jetzt da sie die Heimat des jeweils anderen kennen gelernt haben, können sie einander auch viel besser verstehen, Aber sie vermissen auch ihre Familien, denn Abenteuer ist nicht alles, auch mit Freunden nicht!
Diese Geschichte hat ein wenig Fabel-Charakter, denn die Tiger sind Flüchtlinge, sie fliehen nicht vor Krieg, sondern vor der menschlichen Bedrohung. In Namibia bedroht sie jedoch das Klima, das immer unbarmherziger wird. Perfekt ist es wohl nirgendwo, aber sie fühlen sich dort sicher. Sicherheit ist Eltern aber für ihre Kinder unglaublich wichtig. Doch ist man in Sicherheit, wenn man mit schier unüberwindbaren Vorurteilen konfrontiert ist? Sind diese unüberwindbar, oder gibt es Möglichkeiten? Einen Ansatzpunkt verdeutlichen die zwei ungleichen Freunde ganz klar! Damit sich Kinder besser vorstellen können, wie weit der Weg ist, den Avans Familie auf der Flucht zurück gelegt hat, ist am Ende der Geschichte der Weg mit dem Containerschiff rund um den halben Globus eingezeichnet. Man findet sowohl Namibia, als auch Indien. Doch auch die übrigen Seiten sind ganz liebevoll und farbig illustriert, wobei es auch einige ganzseitige Illustrationen gibt, so dass man dieses Abenteuer sowohl sehr gut vorlesen kann, als auch Leseanfängern in der 2./3. Klasse zum Lesen geben kann. Sie lädt auf jeden Fall zum Diskutieren ein!
Eine bildgewaltige Geschichte, dass man nicht auf Vorurteile vertrauen sollte, sondern sich lieber selbst seine eigene, offene Meinung bilden sollte. Es kann sich lohnen! Ab 5 Jahren!