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Veröffentlicht am 20.10.2021

Eine Familiengeschichte aus Vietnam

Der Gesang der Berge
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Das Mädchen Hu’o’ng lebt mit seiner Großmutter in Hanoi und wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Eltern, die sich auf den Schlachtfeldern befinden. Es ist die Zeit des Vietnamkrieges und Nguyễn Phan ...

Das Mädchen Hu’o’ng lebt mit seiner Großmutter in Hanoi und wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Eltern, die sich auf den Schlachtfeldern befinden. Es ist die Zeit des Vietnamkrieges und Nguyễn Phan Quế Mai nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise in diese Epoche des vergangenen Jahrhunderts. Aber nicht nur dorthin, sondern auch in die Zeit davor.
Zum einen ist es die Familiengeschichte des Mädchens und ihrer Großmutter, die mich gefesselt hat und auch dass wirklich viel über Vietnam und seine Geschichte erzählt wurde. Natürlich wusste ich, dass es den Vietnamkrieg gegeben hatte und dass Vietnam in der Kolonialzeit eine französische Kolonie war, aber genauer habe ich mich mit der Entwicklung wie es zum Vietnamkrieg kam und was danach geschah nicht beschäftigt. Dieses Buch hat hier Nachhilfe gegeben und das Interesse geweckt, dies nachzuholen.

Es ist trotz der schrecklichen Geschehnisse kein lautes oder lärmendes Buch, das mit großem Gebrüll die Gräuel des Krieges beschreibt, sondern es geht tiefer an die Gefühle der Menschen und was es mit ihnen macht. Die innerlichen Leiden werden klar und wie sehr die Großmutter und auch Hu’o’ngs Mutter gelitten haben, welche Kämpfe die Geschwister mit sich und auch mit ihrer Familiengeschichte im Inneren austragen und wie die Großmutter es immer wieder geschafft hat, von vorne anzufangen.

Es wurde nicht zu viel versprochen, als von „einem Familienepos, das ein ganzes Jahrhundert atmet“ die Rede war. Nguyễn Phan Quế Mai ist es mit „Der Gesang der Berge“ gelungen, eine eindrucksvolle Geschichte einer vietnamesischen Familie zu erzählen. Ihre Erzählweise ist ruhig, teilweise poetisch und gibt den Leser:innen das Gefühl, den einzelnen Personen nahe zu sein und ihre inneren Konflikte mitzuerleben. Ein lesenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Eine alte Liebe auf der Suche nach dem Funken

Der Brand
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Dreißig Jahre verheiratet, die Kinder sind mittlerweile erwachsen und aus dem Haus und irgendwie ist das große Ah und Oh aus der Beziehung verschwunden, ist überhaupt noch Liebe zwischen ihnen? Dieser ...

Dreißig Jahre verheiratet, die Kinder sind mittlerweile erwachsen und aus dem Haus und irgendwie ist das große Ah und Oh aus der Beziehung verschwunden, ist überhaupt noch Liebe zwischen ihnen? Dieser Frage stellen sich Rahel und Peter in ihrem Urlaub. Wird der Weg gemeinsam fortgeführt?

Das Buch hat mich allein aufgrund seines Themas schon angesprochen. Was passiert mit der Beziehung, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Wo geht die Liebe hin? Bleibt sie? Geht sie in ein anderes Stadium über? Wie findet man dann als Paar noch einmal neu und anders zusammen, wie wird es sein?

Das sind Fragen, über die man in meinem Alter vielleicht häufiger nachdenkt als mit knackigen Dreißig. Die Kinder werden irgendwann flügge und was ist dann? Bei Peter kommt in dem Buch eine berufliche Krise hinzu, die für ihn viel verändert, während Rahel ihren Job immer noch so weiterführt und Bestätigung bekommt. Auch ist sie die Temperamentvollere, während er viel mit sich selbst ausmacht und nicht mit Rahel über all das Ungesagte spricht.

Vieles kommt hoch bei Rahel, auch die unterschiedliche Art, wie sie ihre Kinder liebt und wie es für sie als Kind war, wie gerne sie bei Ruth und Viktor war. Es hat ganz viel mit der Angst vor Verlust und dem Gefühl zu tun, dass sie vielleicht versagt hat, sie, die es doch wissen möchte als Psychologin.

Schön ist, wie sie sich immer wieder klar macht, was sie an Peter geliebt hat oder vielleicht immer noch liebt und man merkt an kleinen Gesten, wie vertraut sie miteinander sind. Es gibt auf jeden Fall Hoffnung für die beiden, sie funktionieren über das Elternsein hinaus. Wird es reichen?

Daniela Krien gelingt es so gut, diese widersprüchlichen Gefühle in Rahel zu beschreiben. Diese manchmal ein bisschen Bösartige, Gemeine in ihren Gedanken, was doch auch gleichzeitig ihre innere Zerrissenheit zeigt. Dieser Kampf und das Wissen, dass sie ihrem Mann gegenüber ungerecht ist, aber diese Gedanken müssen gedacht werden und manchmal auch leider ausgesprochen. Es ist so real an vielen Stellen.

Die Sprache ist überhaupt so gut eingesetzt, knappe Sätze, keine Satzwürmer. Gezielte Beschreibungen und gleichzeitig geben sie die Emotionen des jeweiligen Moments wieder.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Der Pfau mag kein Blau

Der Pfau
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Lord und Lady MacIntosh haben ein in die Jahre gekommenes Anwesen, dass sie teilweise an Touristen vermieten, um es vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Außer ihren Hunden leben noch eine Gans und ...

Lord und Lady MacIntosh haben ein in die Jahre gekommenes Anwesen, dass sie teilweise an Touristen vermieten, um es vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Außer ihren Hunden leben noch eine Gans und ein paar Pfauen dort, denn der Lord hatte irgendwann entschieden, dass er Pfauen halten möchte. So weit, so gut. Eines Tages beginnt einer der Pfauen auszurasten, wenn er etwas Blaues sieht. Und er rastet nicht nur aus, er versucht den blauen Gegenstand auch zu bekämpfen.

Was sich leicht nach einer Slapstick-Komödie anhört, ist auch genau so leicht wie man es jetzt erwartet. Isabel Bogdan liefert eine bunte Mischung unterschiedlicher, sehr eigensinniger Charaktere, die natürlich noch auf ihre Weise eine besondere Dynamik in die Geschichte bringen. Vieles ist schon klar, aber das macht nichts, denn es ist unterhaltsam und leicht erzählt.

Die MacIntoshs sind angenehm normal und ganz anders als man sich jetzt Adlige vielleicht vorstellt und haben liebenswerte kleine Macken und gehen beide ganz normalen Berufen nach, wenn sie nicht Lord und Lady sind. Bei den Bankern sind die Rollen auch klar verteilt und man erkennt als Leserin schnell, wo der Hase läuft. Dann gibt es noch die handfeste Köchin Helen, die ein wahres Feuerwerk an kulinarischen Köstlichkeiten an diesem Wochenende abbrennt. Hier liefert die Autorin intensive Beschreibungen der einzelnen Gerichte und Gewürze, dass man überlegt, wo man diese Köchin denn buchen kann, denn vegetarisch wird sie vermutlich auch kochen können.

Auch die Beschreibung der Tiere und ihre möglichen Gedanken ist gelungen, gerade der Hund der Chefin der Bankertruppe gefällt mir ausgesprochen gut und es passt gut zusammen. Vieles funktioniert nicht mehr so richtig im Anwesen, es ist sehr kalt, das warme Wasser ist nicht immer aufgeheizt, aber für den Fall hat Helen meist einen Tee oder eine Suppe im Angebot. Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch, Urlaubslektüre oder etwas gut Geschriebenes zum Einfach-Mal-So-Runterlesen.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Eine Reise voller Abenteuer

Die Stadt ohne Wind
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Die dreizehnjährige Arka kommt nach einer aufregenden und gefährlichen Reise, die sie allein mit ihrem Pferd Zwerg bewältigt hat, in der Stadt ohne Wind, in Hyperborea an. Dort hofft sie ihren ...

Die dreizehnjährige Arka kommt nach einer aufregenden und gefährlichen Reise, die sie allein mit ihrem Pferd Zwerg bewältigt hat, in der Stadt ohne Wind, in Hyperborea an. Dort hofft sie ihren Vater zu finden, von dem sie nicht viel weiß, außer dass er einer der mächtigen Magier der Stadt ist.

Hyperborea ist eine faszinierende Stadt. Riesige Schildkröten bringen die Bewohner von Ebene zu Ebene und jede Ebene ist eine kleine, eigene Welt, in der es eigene Gesetze gibt. In der untersten herrschen Klans und Korruption und Arka muss sich irgendwie Geld beschaffen, um es in die siebte Ebene zu schaffen, da sie dort ihren Vater vermutet. Irgendwie schafft sie es, die nötige Summe zusammenzubekommen und gerät auf der siebten Ebene ins nächste Abenteuer.

Arka ist ein ungewöhnliches Mädchen, das wird gleich am Anfang klar und es ist erstaunlich, wie sie es schafft, ihr Ziel in die siebte Ebene der Magier zu kommen, zu erreichen. Sie ist wild, stark und besitzt einen unglaublichen Dickkopf und handelt meist bevor sie denkt. Der Magier Lastyanax ist das Gegenteil. Er ist besonnen und sehr belesen und somit der perfekte Partner für sie und eine gute Grundlage für ein paar humoristische Einlagen in der Geschichte.

Die Welt, in der die Geschichte spielt, bietet auch ein paar spannende Details wie die Transportschildkröten und das teilweise ein wenig griechisch oder römisch anmutende Stadtkonstrukt. Intrigen, Liebe und ein mysteriöser Fluch tun ihr Übriges, um diese Geschichte so zu gestalten, dass man in sie eintaucht und am Ende ganz enttäuscht ist, dass sie schon wieder aufhört und man auf den nächsten Band noch bis zum Frühjahr 2022 warten muss.

Eléonore Devillepoix hat eine ganz eigene Welt geschaffen, die manchmal an andere Geschichten erinnert, aber nur ganz leicht, denn sie wartet mit vielen Eigenheiten und interessanten Charakteren auf. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann es kaum abwarten, bis der zweite Teil erscheint.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Familientaugliche Alltagsküche

Taste of life
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Das Buch zeichnet sich zunächst einmal durch eine richtig schöne Aufmachung aus, tolle Bilder stylish in Szene gesetzt und auch die Familie der Autorin wird immer wieder präsentiert. Man merkt, dass sie ...

Das Buch zeichnet sich zunächst einmal durch eine richtig schöne Aufmachung aus, tolle Bilder stylish in Szene gesetzt und auch die Familie der Autorin wird immer wieder präsentiert. Man merkt, dass sie schon lange im Lifestylebereich bloggt und eine dementsprechende Agenda hat. Auch die Orte, die sie bereist hat, sind immer wieder Thema und so ergibt es sich, dass auch die Rezepte von vielen Reisen inspiriert sind. Es gibt eine vegane Ernährungspyramide und eine Vorratsliste. Auch ein Wochenplaner kann per QR-Code heruntergeladen werden. Die Gerichte sind in die Lieblingsgerichte der Kinder, des Mannes und der Autorin selbst unterteilt und es gibt noch eine gemeinsame Lieblingsgerichterubrik.

Die Gerichte sind wirklich leicht zuzubereiten und was mir wirklich sehr gut gefällt und auch wichtig ist, ist, dass die Zubereitungszeiten auch mit der Realität übereinstimmen. Es gibt Kochbücher bei denen das nicht so ist und das nervt mich dann wirklich. Wenn im Rezept 30 Minuten Zubereitungszeit steht, sollte es auch so sein.

Die meisten Zutaten bekomme ich auch hier in meiner Kleinstadt, ein paar Dinge wie Birkenzucker oder vegane Fischsauce gibt es dann hier nicht und es muss auch nicht immer Kokosblütenzucker sein. Interessanterweise sind Knoblauch- und Zwiebelpulver bei den jüngeren Bewohnerinnen hier bei mir gut angekommen, da man so nicht „auf den widerlichen Zwiebeln herumkauen“ muss. Tja, wer hätte gedacht, dass es so einfach sein kann?

Es gibt noch einige Rezepte, die ich noch nicht ausprobiert habe, aber das kommt im Laufe der Zeit noch und ein schönes Add-on sind die Vorschläge für Feste am Ende des Buches. Da werde ich bestimmt so einiges in Zukunft ausprobieren. Auch die Dekotipps nehme ich gerne mit, denn das ist ja mit ein Grund für den Erfolg von Food- und Lifestyle-Blogs.

Alles in allem ein Familien-taugliches Kochbuch!

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