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Veröffentlicht am 18.07.2019

Politische Rangspiele in einer atmosphärische Stadt

Flammenflug
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Erster Satz

Als der schmale Bug des Bootes an die steinernen Stufen am Rand des Kanals stieß, wünschte ich, ich wäre zu Fuß gegangen oder hätte ein Boot gemietet, statt mein eigenes zu nehmen.

Meinung

Als ...

Erster Satz

Als der schmale Bug des Bootes an die steinernen Stufen am Rand des Kanals stieß, wünschte ich, ich wäre zu Fuß gegangen oder hätte ein Boot gemietet, statt mein eigenes zu nehmen.

Meinung

Als Grafentochter kennt Amalia Cornaro die Vorzüge eines reichen Lebens, aber auch die Verpflichtungen, die der Titel mit sich bringt. Schon jetzt muss sie sich mit der Politik im Imperium beschäftigen und auf ihren Umgang und ihr Verhalten achten. Nur die wenigsten Entscheidungen fällt sie aus eigenem Interesse, dabei würde sie sich viel lieber dem Artefaktionsstudium widmen. Als sie eines Nachmittags auf die junge wilde Zaira trifft, ändert sich ihr Leben jedoch, denn plötzlich sind sie und das Mädchen aus den ärmlichen Viertel aneinander gebunden.

Die junge Amalia erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht, lässt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu und erläutert die politische Situation des Imperiums. Der Schreibstil war flüssig, teilweise etwas gehobener, aber dennoch angenehm und passend. Trotzdem kam ich insgesamt eher langsam voran. Vielleicht lag es am politischem Geplänkel, welches einen Großteil der Geschichte einnimmt, dabei gefiel mir das eigentlich ganz gut. Die Intrigen und Machtspielchen basierten auf wörtlicher Kommunikation, anstatt dass immer gleich Gewalt mit im Spiel war.
Raverra ist ans Venedig des 16. Jahrhunderts angelehnt, so gibt es viele Kanäle und Inseln, auf die die Stadt erbaut wurde und das Staatsoberhaupt trägt den Titel des Dogen. Auch die Familiennamen sind dazu passend.
Magie wird als seltene und mächtige Kraft im Stadtstaat angesehen. Deshalb werden magiefähige Menschen schon im Kindesalter unter die Obhut des Militärs genommen und ausgebildet. Dort erhalten sie ein sogennantes Geschüh und einen menschlichen „Falkner“, die ihre Magie kontrollieren und an dem sie als „Falke“ gebunden sind. Obwohl sie dadurch ein gutes und sicheres Leben erhalten, sind nicht alle Magier froh über die Regelung, so auch Zaira, die durch ein schwaches Magiermal lange unentdeckt blieb.

Charaktere

Amalia hat wenig Rückgrat und ist zudem auch noch unglaublich naiv. Sie zeigt zwar kleine Ansätze für rebellische Gedanken, aber führt diese entweder nicht aus oder durchdenkt die Situation nie ganz. Zum Ende entwickelt sie eigene Stärke und fühlt sich ihrer Aufgabe als Erbin ihrer Mutter mehr gewachsen, was auch deutlich zu spüren ist.

Magierin Zaira ist aufsässig und wehrt sich vehement gegen ihre „Gefangenschaft“ als Falkner, auch wenn sie nicht viel dagegen tun kann. Sie pflegt einen derben Umgangston, den sie auch in hoher Gesellschaft nicht ablegt. In ihrem Inneren ist dennoch Platz für andere, sie verschließt ihre Gefühle nur meistens für die Außenwelt.

Der junge Leutnant Marcello Verdi nimmt seinen Posten als Soldat und stellvertretender Anführer der Falkner sehr ernst und tut sich schwer damit von seiner Rolle abzuweichen, auch wenn er nicht jede Entscheidung als richtig empfindet. Für mich wirkte es, als würde er noch mehr mit einigen Entscheidungen des Dogen hadern, als Amalia, die in ihrer Position eher etwas ändern hätte können.

Fazit

Eine atmosphärische Stadt, politische Rangspiele und dazwischen eine frische Falknerin mit ihrem sturen Falken als Spielball. Trotz zähes Vorankommen beim Lesen, gefiel mir die Geschichte sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht. 4 Sterne

Veröffentlicht am 16.07.2019

Zu hektisch, zu anstrengende Charaktere

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben
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Erster Satz

Sophie hatte sich ihr Leben lang auf den Tag ihrer Entführung gefreut.

Meinung

Von Märchen fasziniert, versucht Sophie den Schulmeister der Schule für Gut und Böse auf sich aufmerksam zu ...

Erster Satz

Sophie hatte sich ihr Leben lang auf den Tag ihrer Entführung gefreut.

Meinung

Von Märchen fasziniert, versucht Sophie den Schulmeister der Schule für Gut und Böse auf sich aufmerksam zu machen, um an der Schule aufgenommen zu werden und ihr eigenes Märchen zu erhalten. Alles verläuft nach Plan, außer dass ihre düstere Einzelgänger-Freundin Agatha ebenfalls „entführt“ wird und die beiden verwechselt werden. Sophie landet zu ihrem Entsetzen auf der bösen Seite, während Agatha ihren Platz als Prinzessin erhält.

Durch einen personalen Erzähler wird dem Leser die Geschichte von Sophie und Agatha näher gebracht, dabei folgt man beiden immer abwechselnd. Der Schreibstil war altersgerecht, wenn auch an einigen Stellen nicht immer ganz verständlich.
Sophie und Agatha leben in einem kleinen Dorf mitten in einem riesigen Wald. Die Erwachsenen fürchten den Schulmeister, der alle vier Jahre zwei Kinder aus ihrem Dorf entführt, damit sie an der Märchenschule ausgebildet werden. Auch die meisten Kinder haben Angst vor der schattenhaften Gestalt des Schulmeisters. Alle, bis auf Sophie. Diese will weg von ihrer neuen Stiefmutter und ihren Traum als Prinzessin leben, während Agatha, Sophies Freundin, sich um sie sorgt und sie vor der Schule retten will. Im Endeffekt werden beide auserkoren.
Die Handlung ist oft sehr rasant und unausgeglichen. In hektischen Situationen überschlagen sich die Abläufe und die beiden Mädchen springen von einer Situation in die nächste. Man kann nur schwer folgen und einiges war einfach völlig verwirrend und ohne Sinn.

Charaktere

Sophie ist die Schönheit des Dorfes und versucht alles, um sich ein „gutes“ Image anzueignen. Sie ist hochnäsig und von sich überzeugt, wobei sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät, weil sie sich nicht mit ihrer Rolle in der bösen Schule arrangieren kann. Ihre rosa Verblendung ging mir von Anfang an sehr auf die Nerven und es wurde leider auch übers Buch hinweg, nicht besser.

Agatha war dagegen zu nett und viel zu sehr auf Sophie fixiert. Sie versuchte, entgegen Sophies Bemühungen, einen Weg von der Schule zu kommen, obwohl sie Spaß an der Magie und den Schulaufgaben hatte. Obwohl nicht so dümmlich, war auch sie mir mit ihrer Sophie bezogenen Art nur schwer auszuhalten.

Fazit

Als teilweise verwirrend und überdreht entpuppt sich der Schreibstil des Autors und die Charaktere kratzen auf die Dauer wirklich an den Nerven. Auch wenn die Idee gut ist, die Umsetzung traf leider nicht meinen Geschmack. 2 Sterne

Veröffentlicht am 09.07.2019

Erst passiert nichts und am Ende überstürzt sich alles

Mitternacht
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Erster Satz

Alle Bücher träumen von Geschichten.

Meinung

Nicholas James ist Student, Autor und Bewohner eines Hausbotes, als er eines nachts aufwacht und ein fremder Mann vor ihm steht. Obwohl dieser ...

Erster Satz

Alle Bücher träumen von Geschichten.

Meinung

Nicholas James ist Student, Autor und Bewohner eines Hausbotes, als er eines nachts aufwacht und ein fremder Mann vor ihm steht. Obwohl dieser in einer Parallelwelt verweilt, kann Nicholas Peter Chesterton sehen und mit ihm sprechen. Von ihm erfährt er von der Welt der Toten und reist ins London der Parallelwelt. Dort passieren schlimme Dinge, die auch Auswirkungen auf die Welt der Lebenden haben könnten, werden sie nicht verhindert.

Durch einen personalen Erzähler folgen wir Nicholas durch die verschiedenen Städte und erhalten einen guten Einblick in seine Gedanken. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und ruhig, wie alles in der andere in der Geschichte auch. Sie plätschert nur vor sich her und bleibt immer nur in den "Startlöchern" anstatt mal Fahrt aufzunehmen. Dafür wird die Geschichte am Ende abrupt abgeschlossen. Kurz und knapp wird fast alles Offene abgeschlossen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass der Autor einen Schlaganfall hatte, dennoch hab ich mich am Ende des Buches vor den Kopf gestoßen gefühlt.
Die Welt der Toten versinkt im Nebel, jedenfalls aus der Sicht von Nicholas, der ja eigentlich nicht tot ist. Alles erscheint grau und düster und missratene Geister streunen durch die Gassen. Solange die Toten nicht vergessen werden leben sie in der anderen Welt weiter. Sogenannte Flüsterer sorgen in der Welt der Lebenden für Geschichten, sei es als Buch, Musikstück oder Gemälde, damit die Gesiter nicht vergessen werden.

Charaktere

Nicholas ist ein sympathischer Protagonist, ebenso ruhig wie die gesamte Geschichte. Dazu passend, aber so ganz ohne Ecken und Kanten und somit eher langweilig. Er lernt Agatha in der Welt der Toten kennen und während sie sich gerade einmal zwei Tage kennen, funkt es schon zwischen den beiden. Auch Agatha ist wie die meisten Charaktere blass und nur oberflächlich gestaltet.

Peter Chesterton bleibt auch zum Ende mysteriös und wird wenig beschienen, allerdings passt dies auch zu seiner Rolle als Flüsterer.

Fazit

Zu Beginn passierte erst mal gar nichts und am Ende zu viel, wovon aber nur wenig rüber gebracht wurde. Die Geschichte war an sich nicht schlecht und hat definitiv Potenzial, aber packen konnte sie mich leider überhaupt nicht. 2 Sterne

Veröffentlicht am 01.07.2019

Die großen Überraschungen und Intrigen blieben aus

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Erster Satz

Elisabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würde daher nach ihrem Tod zweifellos einen besonderen Platz ...

Erster Satz

Elisabeth Adora Holland war zu Lebzeiten sowohl für ihren Liebreiz als auch für ihre moralische Unfehlbarkeit bekannt gewesen und würde daher nach ihrem Tod zweifellos einen besonderen Platz mit hervorragender Aussicht im Himmel ergattern.

Meinung

Zwischen Elisabeth und Will entwickelt sich aus kindlicher Freundschaft eine Beziehung, die nicht sein sollte. Als Tochter einer High-Society Familie wird von ihr eine Hochzeit gleichen Standes erwartet, nicht eine Romanze mit dem Kutscher. Als der Familie Holland droht ihr Vermögen und Ansehen zu verlieren, bleibt ihr daher nichts anderes übrig, als der arrangierten Ehe mit Henry Schoonmaker einzugehen. Doch dieser verliert sein Herz an eine andere Hollandfrau, während Elisabeths noch an Will hängt.

Der Schreibstil war gehoben, aber dennoch flüssig zu lesen und passte vor allem zur Zeit. Der personale Erzähler wirkte hochnäsig, erzählte die Geschichte von oben herab, doch genau das war passend zum Setting. Zu Beginn eines jeden Kapitels gab es einen kurzen Text, entweder ein Auszug aus einer Benimmregel oder der Tageszeitung, einer Einladung oder eines Briefes. Die Texte passten immer zum Inhalt des Kapitels.
Wir schreiben das Jahr 1899, kurz vor der Jahrhundertwende, als die Geschichte beginnt. Die junge Elisabeth ist gerade erst wieder aus Frankreich zurückgekehrt, wo sie nach dem Tod ihres Vaters ein paar Monate verbrachte. Die Geschehnisse zu Beginn überwerfen sich beinahe, werden jedoch alle nur kurz angerissen, wodurch insgesamt dann doch eher nur wenig passiert. Der Anfang wirkte wie von einer Liste gestrichen, damit man den Leser auf den eigentlichen Standpunkt bringt, wo die Geschichte erst richtig anfängt. Erst danach wird es ruhiger und die einzelnen Themen und Ereignisse länger.

Charaktere

Die meisten Charaktere blieben etwas blass und kamen gar nicht richtig zur Geltung, so auch Elisabeth selbst. Durch ihre zurückhaltende Art und ihrem aufopfernden Taten ihrer Familie gegenüber, kommen ihre eigenen Wünsche nur selten zum Vorschein. Sie benimmt sich kühl und distanziert, weswegen sie nicht wirklich zum Sympathieträger wurde, erst gegen Ende zeigte sich etwas Persönlichkeit.

Die Beziehung zwischen Diana Holland und Henry Schoonmaker gefiel mir am besten, da auch die zwei mir auf Anhieb sympathisch waren. Obwohl Henry eher ein Spieler ist, wirkt sein Interesse an Diana aufrichtig. Sie ist ungezähmt und hat ihren eigenen Kopf, obwohl die Sitten etwas anderes verlangen.

Elizabeth Freundin Penelope war von Anfang an hochnäsig und hielt sich immer für etwas Besseres, trotzdem führte sie sich zum Schluss nur noch wie ein Kind auf, dem man das Spielzeug weggenommen hat. Auch Elisabeths Dienstmädchen Lina war nicht viel sympathischer. Sie war naiv und dachte nie an die Konsequenzen ihres Handelns nach und war dann überrascht über die Ergebnisse.

Fazit

Im Großen und Ganzen passierte wenig, dennoch war das Buch fesselnd und die Liebesgeschichte zwischen Henry und Diana will auf jeden Fall weiterverfolgt werden. Die großen Verschwörungen und Intrigen, blieben bisher aber noch aus. 3 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.06.2019

Die Untoten erheben sich

Das Schwert der Totengöttin
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Erster Satz

Etwas fehlte.

Meinung

Gerade erst im Vorland angekommen, muss sich Sergent Zjen mit der örtlichen Heilerin Mirage herumärgern, die er der unerlaubten Magie bezichtigt und die sich in den ...

Erster Satz

Etwas fehlte.

Meinung

Gerade erst im Vorland angekommen, muss sich Sergent Zjen mit der örtlichen Heilerin Mirage herumärgern, die er der unerlaubten Magie bezichtigt und die sich in den Wald flüchtet. Als wäre dies nicht schon genug Trubel, wandern plötzlich auch noch Untote auf den Waldpfaden um das Dorf herum. Nur langsam offenbart sich den beiden, was wirklich vor sich geht und wer hinter den Auferstehungen steht.

Abwechselnd begleitet ein personaler Erzähler Zjen und Mirage durch die Geschichte. Somit erfährt der Leser die Ansichten und Geschehnisse beider Seiten und kann das Rätsel um die Untoten etwas früher als die beiden Protagonisten lösen, indem er eins und eins zusammenzählt. Der Schreibstil war spannend und mit einem angenehmen, leicht rauem, Unterton, welchen auch die Charaktere widerspiegeln und der Geschichte einen eigenen Stil geben.
Im Stadtstaat Tradea werden die verschiedensten Götter verehrt und bestimmen somit einen Teil der Gepflogenheiten der Einwohner. Vor Magie fürchten sich die meisten Menschen, da sie diese nicht verstehen und nur die wenigsten sie einzusetzen wissen und vor allem auch dürfen. Obwohl anscheinend kein Krieg herrscht, spielt das Militär neben der Magieakademie eine grundlegende Macht im Staat. Insgesamt fehlte mir eine kleine Erläuterung zur militärischen/politischen Situation des Landes und das grundlegende Aussehen der Welt. Das gesamte Buch über, hatte ich kein klares Bild vor Augen, wie der Staat aufgebaut war und wo die erwähnten Nachbarländer lagen.

Charaktere

Mirage und Zjen sind beide keine wirklichen Sympathieträger, aber sie sind authentisch und abwechslungsreich, was mir sehr gut gefiel. Beide legen eine ruppige, raue Art an den Tag und sind eher Einzelgänger. Abgekapselt von der jeweiligen Vergangenheit müssen beide irgendwann einsehen, dass sie nicht davor fliehen können und sich dieser stellen müssen.

Dazu gesellt sich Barthell, ein eher gemütlicher, einfacher Soldat, der jedoch nicht auf den Kopf gefallen ist und Zjen schnell zu durchschauen lernt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Auch wenn der Sergent es nicht für möglich gehalten hat, so gewöhnt er sich doch recht schnell an den tollpatschigen Stellvertreter an seiner Seite.

Fazit

Rauer Umgangston, reichlich Untote und zwei Protagonisten die miteinander nicht können, aber ohne den anderen nie des Rätsels Lösung finden. Das Ende lässt auf zwei weitere spannende Teile hoffen, auch wenn ich mir etwas mehr Beschreibung zur Welt wünschen würde. 4 Sterne