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Veröffentlicht am 14.05.2023

Ein aufschlussreicher Roman deutscher Erfolgsgeschichte in Sachen LEICA.

Das Licht im Rücken
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Die Firma Optische Werke aus Wetzlar schreibt ab 1914 deutsche Geschichte bis nach dem Ende des 2. Weltkriegs mit ihrer handlichen Kamera Leica neben weiteren Qualitätsprodukten wie optische Linsen, Mikroskopen ...

Die Firma Optische Werke aus Wetzlar schreibt ab 1914 deutsche Geschichte bis nach dem Ende des 2. Weltkriegs mit ihrer handlichen Kamera Leica neben weiteren Qualitätsprodukten wie optische Linsen, Mikroskopen etc.. In zwei parallel laufenden Erzählsträngen geht es hauptsächlich um zwei sehr unterschiedliche Familien, deren Kinder gemeinsam aufwachsen neben der Revolution der Geschichte der Fotografie bis zu Kriegszeiten als Propagandamittel einschließlich. Sehr viel Recherchearbeit verleiht dem nur teilweise fiktiven Roman viel Authentizität, mit bedrohlichen Szenarien besonders während des NS-Regimes bis zum Kriegsende. Der Spannungsbogen laviert zwischen positiven und negativen Ereignissen, wobei besonders die wichtigsten Frauenrollen im Roman glänzen, bestückt mit Sachkenntnis, Mut, Geduld, Einsatzbereitschaft, Mitmenschlichkeit und Durchhaltevermögen. Das Cover zeigt eine Aufnahme mit der Leica – passend zum Buchinhalt. Auf jeden Fall ein besonderes Lesevergnügen insgesamt.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Lehrreich selbst für Erwachsene

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Marie Curie
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Die Lebensgeschichte auf festem Glanzpapier, im Comicstil illustriert, mit relativ kurzem Text sowohl in Sprechblasen als auch als Fließtext konzipiert, so kommt die bildlich einheitlich kindlich gestaltete ...

Die Lebensgeschichte auf festem Glanzpapier, im Comicstil illustriert, mit relativ kurzem Text sowohl in Sprechblasen als auch als Fließtext konzipiert, so kommt die bildlich einheitlich kindlich gestaltete Hauptfigur daher, als kleines, neugieriges Wunderkind. Der geradlinige Schrifttyp ist groß und fett gewählt – leichtes Lesen für Kinder ab 7 Jahren ist so garantiert. Inhaltlich liefert der Text Lehrreich selbst für Erwachsene viel Aufmunterung zum Lernen, denn mit Wissen kommt auch MACHT. Ebenso gelungen sind die Auflistung weiterer erfolgreicher Wissenschaftlerinnen und auch der Zeitstrahl ihres Lebenslaufs mit passenden Fotografien mit ihr im Mittelpunkt am Ende dieses solide verarbeiteten Kinderbuches aus der Reihe: Jede*r kann die Welt verändern. Insgesamt ein Lesevergnügen, das auch als Sprechansatz in Schule und Zuhause geeignet ist zur Förderung des Lerneifers.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Ein großes Lesevergnügen!

So weit der Fluss uns trägt
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Durch ihren besonderen Schreibstil und bildhafte Wortwahl werden die Figuren im emotionalen Roman greifbar, authentisch in ihrer kargen Art des Miteinanders, verbunden mit vielen Vorurteilen und Ignoranz ...

Durch ihren besonderen Schreibstil und bildhafte Wortwahl werden die Figuren im emotionalen Roman greifbar, authentisch in ihrer kargen Art des Miteinanders, verbunden mit vielen Vorurteilen und Ignoranz gegenüber Indianern oder kauzigen Mitbewohnern meist auf Farmen rund um Iola, Colorado ab 1948. Bis ins Jahr 1971 folgt der Leser der Hauptfigur Victoria Nash und ihrem Schicksal, verbunden mit der elterlichen Pfirsich-Farm am Gunnison River, der Big-Blue-Wilderness, ihrem geliebten Wil und weggegeben Säugling. Dieser Fluss mit seinem Treibgut spiegelt als Metapher Victorias Reise mit ihren Erinnerungsstücken aus ihrer Vergangenheit wider. Themen wie Liebe zu Mitmenschen und zur Umgebung, Heimat, Identität stehen im Mittelpunkt trotz aller negativer Umstände in ihrem Leben. Ihre Charakterisierung betont ihre glaubhafte Widerstandsfähigkeit, alleine erfolgreich neue Wurzeln schlagen zu können und inneren Frieden schließlich mit geliebten, lange vermissten Personen finden zu können – alles kunstvoll beschrieben, in wild romantischer Natur in Szene gesetzt.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Eine Heldinnengeschichte unserer Zeit.

22 Bahnen
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Das Cover ist entweder in einer auffällig groß pinseligen Maltechnik gestaltet oder mit kleinen farbigen Papierfetzchen geklebt, um die Wasserspiegelung fest zu halten – interessant gemacht.
Dieses Buch ...

Das Cover ist entweder in einer auffällig groß pinseligen Maltechnik gestaltet oder mit kleinen farbigen Papierfetzchen geklebt, um die Wasserspiegelung fest zu halten – interessant gemacht.
Dieses Buch ist in drei wichtige Teile aufgeteilt. Im ersten Teil steht Tilda in ihren durchstrukturierten Tagesabläufen im Mittelpunkt mit ihren Sorgen um die jüngere Schwester und deren unberechenbare Mutter während ihres Studiums, um all ihre Ängste, ihre immense psychische und auch finanzielle Belastung. Rückblicke in ihre Teenagerzeit lockern nicht unbedingt die depressive Stimmung hier auf, überlagert durch zu viel Verantwortung auf einer jungen Person. Entspannung, Entlastung bringt nur das Schwimmen von 22 Bahnen im Hallenbad.
Im zweiten Teil bereitet Tilda bereitet ihre Masterarbeit vor, erhält das Angebot für eine die Promotionsstelle in Berlin, während Ida sich sehr verändert. Sie liest mehr, ändert ihre Maltechnik und Motive, nachdem sie einige ihrer privaten Kunstwerke entsorgt hat. Durch den bedingungslosen Zusammenhalt der zwei Schwestern erstarken beide, schöpfen beruflich und schulisch neue Hoffnungen für ihre Zukunft. Auch ein Funke von Liebe scheint überzuspringen. Doch dann gerät die häusliche Situation an einen dramatischen Tiefpunkt. Der tolle Spannungsbogen glüht hier zu 100 %.
Im dritten Teil rückt die Mutter in ihrer depressiven Art in den Hintergrund, Ida findet am Gymnasium selbstsicher auch endlich eine Freundin und Tilda nähert sich weiter an Viktor an und trifft wichtige Entscheidungen. Das Auftauchen des Jugendamtes hätte ich hier erwartet.
Ein dramatischer Spannungsbogen ist hier gespannt, der die Szenerie rund um Alkoholismus für junge Familienmitglieder bedrückend realistisch festhält mit aufbauenden Lichtblicken und Hoffnungen auf mehr Freiheit, Sorglosigkeit und intaktem Zusammenleben. Empfehlenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Westberlin 1948/49 – sehr gerne wäre ich bei den Ansprachen des Oberbürgermeisters Reuter dabei gewesen.

Die Kinder der Luftbrücke
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Dieser emotionale, historische Roman mit vielen einfühlsamen Details gespickt gibt ein lebendiges Bild wieder mit vielen Nöten um das tägliche Überleben zwischen Ruinen, vor allem Lebensmittel- und Brennstoffknappheit. ...

Dieser emotionale, historische Roman mit vielen einfühlsamen Details gespickt gibt ein lebendiges Bild wieder mit vielen Nöten um das tägliche Überleben zwischen Ruinen, vor allem Lebensmittel- und Brennstoffknappheit. Die für Westdeutschland und vor allem für Berlin wichtige Zeit des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg wird äußerst lebendig beschrieben. Als absolutes Lesehighlight würde ich dieses Buch Lesern empfehlen, die diese Epoche deutscher Geschichte nicht miterlebt haben. Der geschichtliche Hintergrund wird sehr unterhaltsam in Schreibstil und Wortwahl angeboten, nicht belehrend. Charakteren waren meist sympathisch, menschlich realistisch in all seinen Nöten beschrieben, nur mit Inga und dem Ladenbesitzer Kluth als negative Gegenpole. Die Gefühlswelt von Nora, hadernd zwischen ihrem verschollenen Ehemann Joachim und dem US-Piloten Matthew, hätte vielleicht etwas rarer ausgebreitet werden können. Das Cover stellt eine wichtige Szene mit den Rosinenbombern dar – gelungen.

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