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Veröffentlicht am 15.09.2016

Beängstigend gut - gelungener Psycho-Thriller aus Krefeld

Endlich sind sie tot!
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Die Krefelder Polizei wird an den Schauplatz eines bestialischen Mordes gerufen. Das Ehepaar Busch und ihr älterer Sohn wurden in ihrer eigenen Wohnung auf grausame Art und Weise umgebracht. In der Küche ...

Die Krefelder Polizei wird an den Schauplatz eines bestialischen Mordes gerufen. Das Ehepaar Busch und ihr älterer Sohn wurden in ihrer eigenen Wohnung auf grausame Art und Weise umgebracht. In der Küche sitzt Marvin, der 16-jährige Sohn der Familie, und die Spurenlage lässt nur einen Schluss zu: Er hat diese Morde begangen.
Kommissar Oliver Busch und die hinzugezogene Psychologin Daniela Ellinger nehmen die Ermittlungen auf. Da der Junge zunächst nicht vernehmungsfähig ist, beginnen sie ihre Befragungen im Umfeld der Familie und stellen schnell fest, das eigentlich jeder der Befragten ein Motiv für die Morde hatte. Immer wieder hören sie die Satz: Endlich sind sie tot !

Mit diesem Buch ist Sebastian Stammsen ein beänstigend guter Psycho-Thriller gelungen. Obwohl von Anfang an alles klar scheint, gelingen ihm immer wieder überraschende Wendungen, die das Geschehen in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Was ist hier Wahrheit und was ist Täuschung bzw. Manipulation ? Diese Frage zieht sich durch das gesamte Buch.
Der besondere Clou dabei ist, das die einzelnen Kapitel abwechselnd aus der Perspektive von Daniela und Oliver erzählt werden und so die unterschiedlichen Herangehensweisen und vor allem die unterschiedliche Deutung der Ermittlungsergebnisse erkennbar werden.

Mit diesen beiden Ich-Erzählern führt der Autor hier ein neues Ermittlerpaar mit Potential ein (Markus Wegener, einer der beiden Ermittler aus den beiden vorhergehenden Büchern, taucht hier zumindestens als Nebenfigur auf.). Wirken sie zunächst wie Hund und Katze, lernen sie sich im Laufe der Ermittlungen besser kennen und vor allem verstehen. Diese durchaus klassische Ausgangssituation wirkt sich absolut belebend für das Buch aus, da es dem Autoren gelingt, nicht zu sehr in die üblichen Klischees zu verfallen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Thriller der Extraklasse

Totenkünstler (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 4)
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Mit dem 4. Buch der Hunter - Garcia - Reihe beweist Chris Carter wieder, das er in der 1. Liga der Thrillerautoren spielt.

Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos ermitteln in einer unheimlichen ...

Mit dem 4. Buch der Hunter - Garcia - Reihe beweist Chris Carter wieder, das er in der 1. Liga der Thrillerautoren spielt.

Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos ermitteln in einer unheimlichen Mordserie. Der Mörder tötet seine Opfer nicht nur auf langsame und brutale Weise, sondern lässt an den Tatorten auch noch seltsame Kunstwerke zurück, die er aus den Körperteilen seiner Opfer formt. Sein ersten Opfer ist ein todkranker Staatsanwalt, der eh nur noch kurze Zeit zu leben gehabt hätte. Beim zweiten Opfer handelt es sich um einen Ex-Polizisten. Handelt es sich bei den Morden um eine Rachefeldzug, obwohl es keine erkennbaren Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern gibt. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und stehen unter hohem Druck durch Politik und Öffentlichkeit.

Meiner Meinung nach wird Chris Carter mit jedem seiner Bücher besser. Ein flüssiger Schreibstil und ein hohes Erzähltempo machen auch dieses Buch zu einem echten Page-Turner. Zudem ist ihm mit seinem Ermittlerpaar ein großer Wurf gelungen. Besonders Robert Hunter ist ein einprägsamer und symphatischer Charakter, bei dem aber noch einige Geheimnisse unter der Oberfläche lauern, die Stoff für weitere Bücher liefern. Zudem gelingt es dem Autoren immer wieder, auch seine Nebenfiguren gut zu charakterisieren und sie auf Augenhöhe mit den Hauptcharaktern agieren zu lassen. Hier stimmt einfach alles.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Streckenweise etwas langatmig, unterm Strich aber ein gelungener Thriller

Antarctica
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In diesem Buch schickt Steve Berry seinen Helden Cotton Malone, den Ex-Geheimagenten im (Un-)Ruhestand, auf eine sehr persönliche Mission. Sein Vater, ein amerikanischer U-Boot-Kommandant, verschwand vor ...

In diesem Buch schickt Steve Berry seinen Helden Cotton Malone, den Ex-Geheimagenten im (Un-)Ruhestand, auf eine sehr persönliche Mission. Sein Vater, ein amerikanischer U-Boot-Kommandant, verschwand vor vielen Jahren mit seinem Boot während eines Einsatzes spurlos. Jetzt erhält Cotton Hinweise, das die offizielle Erklärung für den Vorfall nicht der Wahrheit entspricht. Zusammen mit den Zwillingen Dorothea und Christl, deren Vater sich ebenfalls an Bord des U-Bootes befand, macht sich Cotton auf die Suche nach der Wahrheit. Die Spur führt von der Zugspitze über Garmisch-Partenkirchen, Aachen und ein Kloster in Frankreich in die Antarktis. Doch wer sind ihre Verfolger, die unter alllen Umständen verhindern wollen, das die Wahrheit ans Licht kommt ? Und was hat Karl der Große und sein Grab unter dem Aachener Dom mit der ganzen Sache zu tun ?

Bei den Büchern von Steve Berry ist eine gewisse Affinität zu Dan Brown nicht von der Hand zu weisen. Ähnlich wie Brown neigt er aber auch dazu, die Handlung seiner Bücher etwas zu sehr auszuwalzen. Etwas weniger wäre hier deutlich mehr gewesen.

Aber auch mit diesem Makel bleibt unter dem Strich ein gelungener, sehr gut recherchierter Thriller mit einer geschickt aufgebauten und gut aufgelösten Geschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mehr Drama als Krimi - spannende Lektüre aus dem Münsterland

Nellys Geister
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Dieses Buch unterscheidet sich doch sehr stark von den bisherigen Büchern von Ursula Meyer, die ich gelesen habe. Kannte ich bisher nur ihre Münster-Krimis um die Kommissarin Sieglinde Züricher, so handelt ...

Dieses Buch unterscheidet sich doch sehr stark von den bisherigen Büchern von Ursula Meyer, die ich gelesen habe. Kannte ich bisher nur ihre Münster-Krimis um die Kommissarin Sieglinde Züricher, so handelt es sich bei diesem Buch eher um ein Drama mit Krimi-Elementen, das über einen Zeitraum von ca. einem Jahr erzählt wird.

Im Mittelpunkt des Buches steht die Kunsthistorikerin Carolin, die von ihrer Großtante Nelly ein etwas heruntergekommendes Haus in Münster erbt, das für sie mit vielen Erinnerungen verbunden ist. Da ihr Freund Luca sich strikt weigert, mit ihr in dieses Haus zu ziehen, gründet sie mit ihrem guten Bekannten Benno und seiner Freundin Rieke eine WG. Später stoßen noch die Krankenschwester Laura und der angehende Arzt Jan hinzu. Doch wer ist der unheimliche Besucher, der immer wieder ums Haus streicht, sich dabei auch Zugang verschafft und unheimliche Botschaften hinterläßt ? Ein Familienmitglied, das Carolin die Erbschaft nicht gönnt ? War der Tod von Nelly wirklich ein natürlicher Tod ? Carolin taucht in die Vergangenheit ihrer Familie ein und fördert Überraschendes zu Tage. Währenddessen sorgt die permanente Bedrohungslage dafür, das in der WG immer mehr die Nerven blank liegen.

Auch wenn die Suche nach dem unheimlichen nächtlichen Besucher und seinen Motiven einen breiten Raum einnimmt, stehen in dem Buch doch eher die Mitglieder der WG und ihre Verhältnisse untereinander im Mittelpunkt, Jeder der Hausbewohner hat seine Macken bzw. sogar dunklen Seiten, die nach und nach immer stärker zu Tage treten. Obwohl es dadurch anfangs keine echten Symphatieträger gibt (Carolin wird durch ihre Entwicklung erst nach und nach zu Einem.), fiebert man dennoch mit den Bewohnern mit.

Ursula Meyer beschreibt das Ganze in ihrem bekannt ruhigen Schreibstil, die Geschichte ist aber vor allem pychologisch sehr gut ausgearbeitet und entwickelt nach und nach eine ziemliche Sogwirkung, auch wenn das Erzähltempo lange Zeit konstant niedrig bleibt und erst zum Ende etwas anzieht. Die einzelnen Charakter sind sehr gut beschrieben, so das ihre Handlungen immer glaubwürdig bleiben, so krass sie auch ausfallen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Thriller mit ungewöhnlichem Ermittlerpaar

Im Auge des Mörders
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Auch mit seinem neuesten Buch gelingt Marcus Hünnebeck wieder ein spannender und überzeugender Thriller.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht hier die Journalistin Eva Haller, die durch ihren Blog ins ...

Auch mit seinem neuesten Buch gelingt Marcus Hünnebeck wieder ein spannender und überzeugender Thriller.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht hier die Journalistin Eva Haller, die durch ihren Blog ins Visier eines Mannes gerät, der bereits mehrere Morde an Frauen verübt hat und der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Eva hat daher auch kein Vertrauen in die Fähigkeiten der Ermittler, sie wendet sich an den Leibwächter Stefan Trapp, den sie im Rahmen einer Recherche kennengelernt hat. Und dessen Schutz hat sie auch bitter nötig ...

Die Konstellation Journalistin / Leibwächter ist eher ungewöhnlich, überzeugt hier aber auf ganzer Linie. Haupt- und Nebenfiguren sind gut charakterisiert, die Zahl der möglichen Verdächtigen ist überschaubar. Nach einigen überraschenden Wendungen steuert die Story auf einen packenden Showdown zu.
Mit anderen Worten: Dieses Buch hat alles, was einen guten Thriller ausmacht.

Es handelt sich hier um den Anfang zu einer Reihe, auf die weiteren Bücher bin ich schon sehr gespannt.