Profilbild von ech68

ech68

Lesejury Star
offline

ech68 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ech68 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2018

Klassische und gelungene Westerngeschichte um einen Weißen, der bei den Cheyenne aufgewachsen ist

Shewadsneh
0

Der Schweizer Autor Marlin legt mit diesem Buch eine klassische Westerngeschichte vor, in der sich viele der typischen Versatzstücke des Genres wiederfinden und die hier zu einem insgesamt gelungenen ...

Der Schweizer Autor Marlin legt mit diesem Buch eine klassische Westerngeschichte vor, in der sich viele der typischen Versatzstücke des Genres wiederfinden und die hier zu einem insgesamt gelungenen Gesamtwerk zusammengefügt werden.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge Weiße Shewadsneh, der bei den Cheyenne aufgewachsen ist und nun zwischen den beiden völlig unterschiedlichen Welten steht. Als er seinen Freunden, dem irischen Ehepaar Miller, beistehen will, begegnet er einigen zweifelhaften Gestalten und gerät unversehens in einen beginnenden Indianerkrieg, bei dem es für die zusammengewürfelte Gruppe schnell nur noch um das nackte Überleben geht.

Der Autor beweist hier seine umfangreichen Kenntnisse bzw. seine sorgfältige Recherchearbeit über die Zeit des wilden Westens und transportiert diese in Form einer spannenden und actionreichen Geschichte, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo stringent und weitestgehend schnörkellos vorantreibt und die zudem noch mit der einen oder andern überraschenden Wendung aufwartet.
Zudem begegnen wir am Rande auch der einen oder anderen historisch verbürgten Figur, die der Geschichte noch ein paar zusätzlich Facetten hinzufügt.
Etwas schablonen- und zuweilen auch klischeehaft fällt dagegen die Charakterisierung der Protagonisten aus, zudem fehlt der Geschichte aufgrund ihrer Kürze an der einen oder anderen Stelle auch so ein wenig die Tiefe.
Dies konnte meinen Lesegenuss aber nur wenig trüben. Am Ende habe ich mich als großer Fan des Genres Western bestens unterhalten gefühlt und bin auf die bereits angekündigte Fortsetzung schon ziemlich gespannt.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Hochspannender und actionreicher Polit-Thriller um eine großangelegte Verschwörung

Schattenangriff
0

Der Autor Roman Armin Rostock legt mit seinem Debüt gleich einen hochspannenden und actionreichen Polit-Thriller vor, der mich mit leichten Abstrichen gleich überzeugen und auch bestens unterhalten konnte.

Auf ...

Der Autor Roman Armin Rostock legt mit seinem Debüt gleich einen hochspannenden und actionreichen Polit-Thriller vor, der mich mit leichten Abstrichen gleich überzeugen und auch bestens unterhalten konnte.

Auf der Suche nach seine Erzfeind Wolfgang Sangarius, der zu DDR-Zeiten schuld am Tod seiner Famile war, stößt der Detektiv Johann Manger eher zufällig auf eine gefährliche Verschwörung, an der auch Sangarius in vorderster Front beteiligt ist. Eine internationale Firmengruppe will Deutschland durch einen Putsch in eine Volksrepublik umwandeln.
Manger nimmt mit seiner alten Bekannten Katrin den Kampf gegen die Verschwörer auf und kann nach ein paar Morden auch den BKA-Hauptkommissar Eduard Sacher davon überzeugen, die ganze Sache ernst zu nehmen.

Mit einem hohen Erzähltempo, einigen überraschenden Wendungen und einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte mit nahezu perfekt funktionierendem Spannungsbogen voran und steuert seine Akteure dabei ziemlich stringent auf einen krachenden Showdown mit einer überzeugenden Auflösung zu.
Die Charakterisierung seiner Protagonisten fällt diesem hohen Tempo dabei aber ein wenig zum Opfer, hier ergeben sich ein paar kleinere Ungereimtheiten, die den Lesegenuß insgesamt aber nur wenig trüben können.
Unter dem Strich bleibt so ein gelungener Polit-Thriller, den ich jedem, der Gefallen an großangelegten Verschwörungen findet, nur wärmstens empfehlen kann.

Ein weiteres Buch (Zorn und Gier) mit Eduard Sacher und seinem Team liegt bereits vor, mindestens ein weiteres wird es noch geben. Auf beide Bücher bin ich schon ziemlich gespannt.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Gelungene und kurzweilige Kurzkrimisammlung zum Thema Fußballweltmeiserschaft

Flanke, Schuss und Tod!
0

Passend zur derzeit stattfindenden Fußballweltmeisterschaft in Russland hat der kbv-Verlag eine gelungene und kurzweilige Kurzkrimisammlung veröffentlicht, die in insgesamt 21 Storys spannende und sehr ...

Passend zur derzeit stattfindenden Fußballweltmeisterschaft in Russland hat der kbv-Verlag eine gelungene und kurzweilige Kurzkrimisammlung veröffentlicht, die in insgesamt 21 Storys spannende und sehr abwechselungsreiche Geschichten rund um dieses Thema erzählt.

Jede der Geschichten ist dabei einer der bisher stattgefundenen Weltmeisterschaften zugeordnet und so starten wir im Jahre 1930 beim Turnier in Uruguay und bewegen uns dann im 4-Jahres-Rythmus voran, bis wir schließlich bei der Abschlussgeschichte landen, in der Peter Godazgar den Ausgang des diesjährigen Turniers vorwegnimmt.
Auf dem Weg dahin werden so einige bisher gut gehütete Geheimnisse des Fußballs enthüllt. So erfahren wir z. B. endlich, was hinter dem "Wembley-Tor" von 1966 steckt, wie die "Schmach von Cordoba" im Jahre 1978 entstanden ist und wie es zur berühmten "Hand Gottes" von Diego Maradonna im Jahre 1986 gekommen ist.

Besonders hervorheben möchte ich hier die Geschichte von Klaus Stickelbroeck zur WM 1950. Der Autor, der sonst ja eher für besonders humorvolle Krimis und Storys steht, bleibt hier ungewöhnlich ernst und kann trotzdem mit einer ungemein packenden Geschichte und einer gelungenen Schlusspointe überzeugen.

Ansonsten wird hier aber jeder Leser seine Geschichte finden, die Bandbreite an unterschiedlichen Geschichten und Erzählweisen ist wirklich beachtlich.
Perfekte Unterhaltung, nicht nur für die Spielpausen zwischen den Turnierspielen.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Ruhiger Kriminalroman, der seine Spannung in erster Linie aus der Geschichte und ihren Figuren zieht

Blue Note Girl
0

Bei seinem Krimidebüt liefert der Autor Bernd Richard Knospe einen eher ruhigen Kriminalroman ab, der seine Spannung in erster Linie aus der Geschichte und ihren Figuren zieht und mich trotz leichter ...

Bei seinem Krimidebüt liefert der Autor Bernd Richard Knospe einen eher ruhigen Kriminalroman ab, der seine Spannung in erster Linie aus der Geschichte und ihren Figuren zieht und mich trotz leichter Schwächen unter dem Strich doch überzeugen konnte.

Der Journalist Eric Teubner rollt im Zuge eines Buchprojektes den Vermisstenfall Janina Nossak wieder auf. Die junge, aufstrebene Jazzsängerin ist vor 15 Jahren nach ihrem ersten fulminanten Konzert in Hamburg spurlos verschwunden. Im Zuge seiner Nachforschungen stößt Teubner unter anderem auf den ehemaligen Privatdetektiv Frank Jensen, der seinerzeit erfolglos nach der jungen Frau gesucht hat. Doch kann Teubner dem todkranken Mann wirklich trauen ?
Teubners Ermittlungen setzen eine unheilvolle Ereigniskette in Gang.

Der Autor legt seine Hauptfigur als klassischen Antihelden an und stellt ihm eine ganze Reihe interessanter und vielschichtig charakterisierter Nebenfiguren an die Seite. Einige davon laufen der Hauptfigur allerdings im Laufe der Geschichte immer mehr den Rang ab und lassen den Journalisten zum Ende hin doch ein wenig zu sehr verblassen.
Der gut aufgebauten Geschichte fügt dieser Wandel aber keinen Schaden zu, mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem gelungenen Spannungsbogen, der die Geschichte über die gesamte Länge des Buches trägt, treibt der Autor das Geschehen voran und liefert am Ende dann auch eine überzeugende Auflösung.
Der Autor erweist sich dabei als feiner Beobachter mit viel Liebe fürs Detail und liefert hier im Zusammenspiel seiner Figuren doch einige berührende und spannende Momente, die im Gedächtnis bleiben.

Nach Angabe des Autoren sind noch vier weitere Bücher mit dem Journalisten Eric Teubner in der Hauptrolle geplant. Um eine solche Reihe tragen zu können, dazu muss die Figur in den weiteren Bänden aber noch ein wenig an Kontur zulegen. Das entsprechende Potential dafür ist aber durchaus vorhanden. Und so bin ich auf den nächsten Auftritt von Eric Teubner schon ziemlich gespannt.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Fein aufeinander abgestimmte Mischung aus Krimispannung und Humor

Blutige Beichte
0

Mit dem LKA-Präsidenten Karl Zimmerschied schickt der Autor Jörg Steinleitner einen neuen Ermittler ins Rennen, der mich bei seinem ersten Auftritt insgesamt überzeugen konnte und durchaus das Zeug zu ...

Mit dem LKA-Präsidenten Karl Zimmerschied schickt der Autor Jörg Steinleitner einen neuen Ermittler ins Rennen, der mich bei seinem ersten Auftritt insgesamt überzeugen konnte und durchaus das Zeug zu einer Serienfigur hat.

In München wird an den Schauplätzen einiger völlig unterschiedlcher Verbrechen immer wieder die gleiche DNA-Spur sichergestellt. Eines der Opfer ist zudem auch noch ein Vertrauter des bayrischen Ministerpräsidenten. Der daraus resultierende politische Druck treibt den LKA-Präsidenten zum Verdruß der eigentlich zuständigen Beamten zurück an die vorderste Ermittlerfront.
Das er darüber hinaus auch noch den Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten organisieren soll, ihm der Pfarrer seines Heimatortes eine Tasche mit Handgranaten und einem Maschinengewehr übergibt, die er in seinem Beichtstuhl gefunden hat, und sich seine Frau Roswitha zu allem Überfluß im Baliurlaub in einen Alt-Hippie verliebt hat, macht die ganze Angelegenheit für Zimmerschied nicht wirklich einfacher.

Jörg Steinleitner bietet in diesem Buch eine fein aufeinander abgestimmte Mischung aus Krimispannung und Humor, der es dabei gelingt, beiden Genres absolut gerecht zu werden. Der flotte Schreibstil passt hervorragend zur gut aufgebauten Geschichte, die mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet und deren Spannungsbogen vom Anfang bis zum Ende trägt.
Auch die Charakterisierung der Protagonisten ist absolut gelungen, die einzelnen Figuren geraten dabei zuweilen schon ziemlich skurril, ohne dabei aber zu einer bloßen Parodie zu verkommen.

Auch wenn der Autor an der einen oder anderen Stelle vielleicht doch etwas zu dick aufträgt, konnte mich dieses Buch unter dem Strich doch sehr gut unterhalten und auf eine mögliche Fortsetzung neugierig machen.