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echte_Heldin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2024

Plastik - überall & tödlich

Partikel
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Der Untertitel von „Partikel – Überall.Unsichtbar.Tödlich.“ bringt es ziemlich auf den Punkt. Plastikmüll ist eines der größten Probleme unserer Zeit und doch bekommt es nahezu nie die Aufmerksamkeit, ...

Der Untertitel von „Partikel – Überall.Unsichtbar.Tödlich.“ bringt es ziemlich auf den Punkt. Plastikmüll ist eines der größten Probleme unserer Zeit und doch bekommt es nahezu nie die Aufmerksamkeit, die das Thema wirklich braucht. Das Buch macht deutlich wie nicht nur das Meer, sondern auch wir Menschen gerade durch Mikroplastikpartikel immer mehr in unserem Dasein und der Gesundheit gefährdet sind. Und doch kennen wir auch heute noch nicht alle Konsequenzen, die unser weltweiter Plastikkonsum und unser Umgang mit dem Müll haben wird. Denn Plastik bleibt, es geht nicht es wird nur kleiner.

Es handelt sich bei dem Buch um einen Thriller und dennoch bleibt der Lerneffekt nicht aus. Wenn man im Thema noch nicht sehr bewandert ist, lernt man nach jedem Kapitel etwas. Die Fakten und Informationen sind in Form von kleinen eingestreuten Notizen, mit abgeänderten Layout, immer am Ende der Kapitel zu finden. Je weiter man im Buch voranrückt desto mehr sind sie passive Bestandteile der Story. Dokumente und Texte, die die Protagonisten im Buch lesen und verfassen aber der Leser normalerweise eben nicht zu Gesicht bekommen würde. Dies finde ich sehr gelungen.
Generell sind Schreibstil und die jeweilige Kapitellänge sehr angenehm, v.a. wenn man das Buch auch mal auf dem Weg zur Arbeit liest und dann aufhören muss. Gegen Ende haben mich die Ereignisse so gefesselt, dass ich die letzten 150 Seiten dann in einem Rutsch gelesen habe und etwaige Haushaltsaufgaben auf später verschoben habe.
Die Hauptstory um Melissa und Zoe ist zwar mit diesem Buch beendet aber das Ende ist hinsichtlich einer der Nebenstränge offen gestaltet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier Wolf Harlander in seinem nächsten Buch, sicherlich wieder mit wichtigem Grundthema, diese Story aufgreifen wird. Gerne möchte ich wissen, wie es hier weitergeht und warte nun gespannt.

Allem in allem ein sehr gelungener, spannender und dabei sehr informativer Thriller, der auf eines der wichtigsten und gravierenden Probleme unserer Zeit aufmerksam macht. In mir hat das Buch neue Motivation entfacht, mich wieder mehr im Kampf gegen den Plastikmüll zu engagieren. Leider muss ich aufgrund einiger Flüchtigkeitsfehler und Logikfehler in der Story einen Stern abziehen, fielen Lesern wird dies sicherlich gar nicht so auffallen. In mir hat der innere Monk geschrienen.
Partikel von Wolf Harlander – eine klare Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Gewohnt spannend

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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Remy Eyssen weiß wie man den Leser in seinen Bann zieht. Auch im zehnten Band um Rechtsmediziner Leon Ritter taucht man vermeintlich in die heile Welt der Provenz ein.
Die Hochsaison steht kurz ...

Remy Eyssen weiß wie man den Leser in seinen Bann zieht. Auch im zehnten Band um Rechtsmediziner Leon Ritter taucht man vermeintlich in die heile Welt der Provenz ein.
Die Hochsaison steht kurz vor der Tür und auch der Präsident hat sich in Le Lavandou angekündigt, als grausame Morde geschehen. Ein ähnlicher Fall passierte lang vor Leons Zeiten schon einmal aber der damalige Täter sitzt in der geschlossenen Abteilung einer Nervenklinik - oder hat er doch etwas mit dem Fall zu tun?

Gewohnt spannend und fesselnd geschrieben, möchte man als Leser das Buch garnicht mehr aus der Hand nehmen. Durch den Perspektivwechsel erlebt man nicht nur Leons Sicht sondern auch die der Opfer. Kurze, prägnante Kapitel mit genau der richtigen Länge an Story. Einzig die kleine Nebenstory um Lilou hätte nicht sein müssen, auch weil nie aufgeklärt wird was mit ihrer Kollegin passiert. Hier hätten noch 1/2 Kapitel Auflösung gefehlt, damit die Geschichte vollkommen rund ist und 5 Sterne verdient hätte. So sind es leider nur 4.

Auch wenn das Buch Teil einer Reihe sind, muss man die vorherigen Bände nicht kennen. Der Autor weiß wie man auch neue Leser abholt ohne jede Figur für "Serientäter" zu lang und ausführlich aber dennoch genau ausreichend vorzustellen. Durch die Beschreibungen der Orte und Personen kann das Kopfkino wunderbar arbeiten und man taucht vollständig in die Geschichte ein.

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Pass auf, was du hörst

Das Letzte, was du hörst
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Das Cover von „Das Letzte, was du hörst“ zeigt direkt, dass es sich um einen Winkelmann handeln muss. Es reiht sich nahtlos in die vorherigen Thriller des Autors ein, wenn auch die vorherige „Reihe“ nicht ...


Das Cover von „Das Letzte, was du hörst“ zeigt direkt, dass es sich um einen Winkelmann handeln muss. Es reiht sich nahtlos in die vorherigen Thriller des Autors ein, wenn auch die vorherige „Reihe“ nicht weitergeführt wird.
Hier haben wir nicht unsere gewohnten und meinerseits liebgewonnenen Ermittler aus Hamburg sondern eine neue Ermittlerin in Köln. Und hier liegt mein erster Kritikpunkt - Carola Barreis ist mir über das gesamte Buch hinweg nicht sympathisch geworden. Sehr schade, denn so war kein Charakter in dem Buch für den mein Leserherz so wirklich schlug und der letzte Funken für ein ausgezeichnetes Lesevergnügen ist nicht übergesprungen.
Gut finde ich, dass Winkelmann erneut ein sehr aktuelles Thema in seinem Thriller verarbeitet und auch die Podcast-Szene in ein schauriges Licht rückt auch wenn der Podcast am Ende doch nicht so viel mit den Morden zu tun hat, wie man vielleicht zu Beginn denken könnte.
Die Handlung selbst passiert in verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen , wobei zunächst die Zusammenhänge unklar sind, am Ende aber gut zusammengeführt werden.
Die Kapitel sind ihrerseits nocheinmal in Unterkapitel eingeteilt, wodurch angenehme Leselängen entstehen und das Buch so auch gut für zwischendurch z.B. auf Bahnfahrten geeignet ist. Einmal begonnen liest man aber meist so viel wie möglich am Stück.

Wie immer bei Andreas Winkelmann ist auch sein neuster Thriller spannend und flüssig erzählt, auch wenn die Auflösung für den aufmerksamen und thrillererfahrenen Leser nicht ganz so überraschend ist.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Die dunkle Seite der Alster

Braves Kind (Thriller)
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In Hamburg taucht ein Video von einem toten Mädchen am Strand auf. Ermittlern Sina Claasen und ihr Kollege Eric Bartels nehmen sich dem Fall an, finden an dem Ort aber "nur" die Leiche des vermissten ...

In Hamburg taucht ein Video von einem toten Mädchen am Strand auf. Ermittlern Sina Claasen und ihr Kollege Eric Bartels nehmen sich dem Fall an, finden an dem Ort aber "nur" die Leiche des vermissten Bausenator. Er wird nicht die einzige Leiche in den kommenden Ermittlungen bleiben. Und alle tragen sie ein dunkles Geheimnis. Die Ermittlungen scheinen immer wieder kompromittiert zu werden, und dann gerät auch Sinas eigene Familie in Gefahr.

"Braves Kind" von Gunnar Schwarz ist ein spannender und packender aber dennoch kurzweiliger Krimi. Eine Triggerwarnung zu Kindesmissbrauch wäre allerdings zu Beginn des Buches sehr schön gewesen. Natürlich würde dies in einer gewissen Form spoilern, doch sind manche Passagen für den ein oder anderen bestimmt nicht so ohne weiteres zu lesen.

Die Kapitelaufteilung empfand ich als sehr gelungen. Nicht zu lang und nicht zu kurz, wenn man das Buch wirklich mal aus der Hand legen wollte hatte man immer gute Möglichkeiten. Der Schreibstil erweist sich als sehr flüssig und angenehm zu lesen. Wie es sich für einen Thriller gehört, wird von Beginn an Spannung aufgebaut, die sich sogar in zwei Höhepunkten am Ende gipfelt. Die Geschichte weist einen Nebenstrang auf, der für die Handlungen des Hauptstranges wichtig ist, könnte aber dennoch an der ein oder anderen Stelle für mich weniger Raum einnehmen.

Die vollen fünf Sterne konnte das Buch für mich allerdings nicht erreichen, da ich keinen der Charaktere wirklich sympathisch fand und die Story doch einen Ticken zu viele Nebenstränge aufwies. Dennoch ein durchaus gutes Buch, welches ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Enttäuscht

Die Vertraute
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"Die Vertraute" von Gilly Macmillan war für mich das erste Buch der Autorin. Der Klappentext klang vielversprechend, das Buch selbst konnte dies in meinen Augen aber nicht halten. Nicht nur hat er viel ...

"Die Vertraute" von Gilly Macmillan war für mich das erste Buch der Autorin. Der Klappentext klang vielversprechend, das Buch selbst konnte dies in meinen Augen aber nicht halten. Nicht nur hat er viel zu viel vorweg genommen, sodass für mich kaum Spannung in den ersten 2/3 aufkam, auch generell konnte das Buch mich nicht überzeugen. Durch die Leserunde in verschiedene Abschnitte unterteilt empfand ich nur in einem von 5 Teilen ein wenig Spannung und Unterhaltung.

Der Anfang ist flach, die Perspektive zunächst gewöhnungsbedürftig. In der einen Perspektive ist man selbst Lucy, die Protagonistin, in der anderen wird man mit DU angesprochen, soll aber selbst Lucy als Kind sein. Die Geschichte passiert so vor sich hin. Wir bekommen viele Personen vorgestellt, keine ist wirklich sympathisch. Dies mag durchaus daran liegen, dass wir alles nur aus Lucys, einer Autorin mit klar erkennbarer Persönlichkeitsstörung, Perspektive erfahren. Ihr zweites Gesicht Eliza, ist der Schlag Mensch, dem man alles zutraut. Besonders das Ende hat mich enttäuscht. Es liest sich für mich wie der verzweifelte Versuch ein Pageturner zu kreieren und die vll bis dato einzige noch nicht greifbare Person zum Feind werden zu lassen. Auch Teddys Schicksal, der rote Faden der gesamten Geschichte wird nicht aufgelöst. Dies war aber genau der Grund weshalb ich das Buch anhand des Klappentextes ausgewählt habe.
Allem in allem passt der Schluss aber sehr gut zu meinem Eindruck der ersten Hälfte des Buches. Alles ist nicht so ganz rund, die Story hätte Potential aber dies wurde nicht ausgeschöpft.

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