Ermittler wider Willen
Bretonischer RuhmDer Beginn des 12. Falls für Kommissar Dupin ist ungewöhnlich. Kommissar Dupin hat Urlaub und befindet sich mit Claire auf der gemeinsamen Hochzeitsreise, die die beiden in ihren Flitterwochen an die Loire, ...
Der Beginn des 12. Falls für Kommissar Dupin ist ungewöhnlich. Kommissar Dupin hat Urlaub und befindet sich mit Claire auf der gemeinsamen Hochzeitsreise, die die beiden in ihren Flitterwochen an die Loire, ins traumhaften Pays de Retz führt. Hier wollen sie ein Weingut nach dem anderen besuchen und es sich gut gehen lassen. Soweit der Plan der Frischvermählten.
In sechs Kapiteln, die den Tagen der gemeinsamen Hochzeitsreise, entsprechen erzählt Jean-Luc Bannalec spannend und humorvoll von den ungewöhnlichen Ereignissen dieser Tage. An Tag 2 passiert es – Claire erhält einen Anruf ihrer Freundin Cécile, einer Weingutsbesitzerin, die sie ebenfalls besuchen wollten – deren Ex-Mann Brian wurde erschossen. Er wurde unweit der Reben, auf seiner Domaine, tot aufgefunden.
Der Schreibstil von Jean-Luc Bannalec ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind ausgezeichnet beschrieben und charakterisiert.
Menschenkenntnis und mehr als eine Prise Humor bereichern den Krimi. Seine Weinkenntnisse und die wunderbare Welt der Weinberge und zerklüfteten Meeresküste lassen mich als Leser wünschen einmal dort zu sein.
Dupin hatte vor der Reise versprochen sein Handy nicht zu beachten und sich wirklich nur der Reise zu widmen. Auch dieser Mord soll nicht an seinen guten Vorsätzen rütteln. Doch Claire sieht das natürlich ganz anders, denn ihre beste Freundin ist die Leidtragende. So kehren sich in diesem Fall die Rollen ins Gegenteil. Dupin kann seine Hilfe nicht verweigern und Claire sowie Cécile assistieren und fordern ihn. Natürlich muss alles verdeckt geschehen, damit der zuständige Kommissar Lelouche aus Nantes nichts erfährt. Im Hintergrund arbeiten auch seine Kollegen auch Concarneau zu. Ob das funktioniert?
Als ein weiterer Mord geschieht, ein Brandanschlag erfolgt und Kommissar Dupin eine persönliche Drohung erhält, ermittelt er gekonnt und umsichtig, wie wir ihn als Leser kennen und lieben.
Wie es Kommissar Dupin und den beiden Damen gelingt Licht in das Dunkel zu bringen und die Fälle zu lösen möchte ich nicht verraten, denn es warten noch einige Überraschungen. Dabei läuft Claire in einem dramatischen Finale zur absoluten Höchstform auf und überrascht durch ganz neue Facetten. Natürlich gelingt es dem Dreamteam Claire und George auch den Kommissar Lelouche davon zu überzeugen, dass er die Fälle erfolgreich und souverän gelöst hat. Endlich kann die Hochzeitsreise, die jäh unterbrochen wurde, fortgesetzt werden.
Fazit:
Der Krimi ist gut strukturiert aufgebaut, hat viele Handlungsansätze, die nicht geradlinig zur Lösung führen. Eine phantasievoll ausgedachte Geschichte mit viel Lokalkolorit aus der Weinwelt, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat „Bretonischer Ruhm“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.