Dark Fantasy zum Miterleben.
Adventure Games® - Books: Die Akademie der ZeitenwächterJahrelang hat Drake auf die Abschlussprüfungen an der Raben-Akademie hingearbeitet. Jetzt ist er seinem Ziel, ein ausgebildeter Zeitenwächter zu werden, ganz nahe. Am Tag der Tage kommt es jedoch zu merkwürdigen ...
Jahrelang hat Drake auf die Abschlussprüfungen an der Raben-Akademie hingearbeitet. Jetzt ist er seinem Ziel, ein ausgebildeter Zeitenwächter zu werden, ganz nahe. Am Tag der Tage kommt es jedoch zu merkwürdigen Ausschreitungen und ausgerechnet während seiner letzten Prüfung bricht das totale Chaos aus. Und plötzlich ist der Gedanke an seinen Abschluss in weiter Ferne, denn er muss feststellen, dass nun andere Dinge wichtiger sind. Und die dulden keinen Aufschub. Wird er die gefährlichen Herausforderungen meistern? Es ist an dir, ihm Hilfe zu leisten.
Mein erstes Adventure-Games Buch. Da ich ein großer Escape-Room und Rätsel-Fan bin, wollte ich unbedingt wissen, wie so etwas in einem Buch funktioniert. Und beim Thema Zeitreisen hat man mich sowieso schnell. Ansonsten hatte ich wenige Erwartungen und habe alles auf mich zukommen lassen.
Entgegen meines ersten Eindrucks war die Anleitung mit den Spielregeln doch etwas komplexer und ich habe das ganze System erst während dem Spielen/Lesen so richtig verstanden. Dann aber hat alles Sinn ergeben und ich hatte wirklich Spaß daran, Drake zu begleiten. Schließlich ist man hier nicht nur Leser:in, sonderlich wirklich Teil der Geschichte, indem man ihm als sein Schatten folgt und für ihn Entscheidungen trifft. Da kommt zeitweise schon Nervenkitzel auf, weil man hofft, sich richtig entschieden zu haben.
Ein bisschen enttäuschend fand ich allerdings, dass man sogar in der Rahmenhandlung recht häufig Leistungspunkte verliert. Das demotivierte mich manchmal. Da hätte man vielleicht ein besseres Gleichgewicht finden, und auch mal Punkte schenken können. An sich hat mir die Idee mit dem Punkte sammeln nämlich echt gut gefallen.
Letztendlich hat diese jedoch keine besonderen Auswirkungen auf den Abschluss der Handlung. Aus Neugier habe ich die anderen Varianten auch gelesen, die sich dann allesamt sehr ähnelten.
Nicht ganz durchdacht war die Sache mit den Objektkarten. Diese kann man ausschneiden und auf die vorgedruckten Felder in den Innenklappen kleben. Nur verliert man im Laufe der Geschichte Objekte, und manche gewinnt man anschließend auch wieder. Auch sonst habe ich meinen Spielstand lieber digital notiert. Eine passende Tabelle hätte ich praktischer gefunden, als einfach ein paar Linien für Notizen. Da wurde in meinen Augen nicht zu Ende gedacht.
Auch das hin und her blättern zwischen den einzelnen Abschnitten ist anfangs sicherlich gewöhnungsbedürftig. Allerdings stellt man sich ja auf ein Mitmachbuch ein, und das erfordert neben Schreibmaterial nunmal auch meist etwas Platz. Da ich vorrangig abends und im Bett lese, war das Konzept für mich nicht ganz optimal, und ich würde eher noch ein Adventure-Game als Brettspiel ausprobieren.
Jetzt habe ich eine ganze Menge kritisiert. Das waren für mich aber alles nur kleine Anmerkungen zu formalen Dingen, die dem Verlag unter Umständen weiterhelfen können, wenn weitere solcher Bücher erstellt werden. Darum war mir das an dieser Stelle ein Anliegen.
Trotzdem möchte ich auch ein Lob aussprechen. Obwohl die Leseanschnitte im Buch verstreut sind, hat für mich absolut ALLES Sinn ergeben. Ich hatte nie eine Stelle, an der ich mich gefragt habe, wie es zu einem Ereignis kamen. Es war in sich schlüssig. Und es ist mir wirklich ein Rätsel, wie man so etwas konstruiert. Wahnsinn, meinen vollen Respekt.
Ebenso fand ich die Bilder toll gestaltet und man konnte sich die jeweiligen Orte dadurch noch besser vorstellen.
Auch der Inhalt hat mich abholen können, wenngleich mir manche Szenen zu brutal, und gewisse Schilderungen zu explizit waren. Aber darauf bereit einen das Cover ja ein wenig vor. Spannung war da, wie es sich für Fantasy gehört, und ich fand den Raben mega.
Fazit: Spannende Storyline und ein super durchdachtes, aber auch komplexes Spielsystem. Außerdem tolle Visualisierungen. Man muss sich auf viel Blättern einstellen, und auch ein bisschen Denken.
! wer Umschreibungen von Verletzungen und Kämpfen nicht so gut abkann, sollte vermutlich besser auf etwas anderes ausweichen !