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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2018

Der Umgang mit einem unerwarteten Selbstmord

Irgendwas von dir
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Meg war Cody unglaublich wichtig. Ihre eigene Familie, die nur aus ihrer Mutter Tricia und ihr besteht, ist nicht so typisch und normal, aber dafür hat sie mit Megs Familie die Feiertage verbracht, war ...

Meg war Cody unglaublich wichtig. Ihre eigene Familie, die nur aus ihrer Mutter Tricia und ihr besteht, ist nicht so typisch und normal, aber dafür hat sie mit Megs Familie die Feiertage verbracht, war mit ihnen im Urlaub und fühlt sich bei ihnen einfach wohl. Bis ihre Welt aus ihren Fugen gerissen wird.
Sie fühlt sich verloren. Betrogen. Verlassen. Cody hielt Meg für sehr glücklich und ist geschockt, dass sie echt nichts von ihrem Selbstmord geahnt hat. Bei ihrem Ausflug bemerkt sie, wie wenig sie tatsächlich von Megs Leben während des Studiums wusste, und ihr wird bewusst, dass sie und ihre beste Freundin sich gar nicht mehr so nah standen wie früher.
Und das verwirrt sie und macht sie emotional fertig. Und auch neugierig. Sie möchte wissen, was ihr entgangen ist und lässt die Sache nicht einfach so auf sich ruhen.

Ansonsten ist Cody immer sehr ernst und weil sie zurzeit sehr verletzlich ist, schlägt sie auch schon mal um sich und verteilt Schuldzuweisungen. Bei Megs Eltern und kleinem Bruder ist sie sehr vorsichtig, aber fühlt sich von ihnen auch etwas unter Druck gesetzt, weil sie ohne Meg nicht weiß, wie sie sich verhalten soll.

Es geht hauptsächlich um Cody und wie sie auf Megs Tod reagiert und das war schon gut herausgearbeitet. Doch Cody fand ich recht unzugänglich und Handlung und Schreibstil konnten mich leider auch nicht unbedingt vom Hocker reißen.

Fazit
Insgesamt war "Irgendwas von dir" schon ein interessantes Buch über den Umgang mit einem unerwarteten Selbstmord, aber ganz überzeugen konnte es mich leider nicht.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Eine neue Idee des Konservativen

Worauf wir uns verlassen wollen
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Meiner Erfahrung nach wurde "konservativ" fast synonym zu altbacken verwendet.

Winfried Kretschmann möchte das "conservare", das erhalten und bewahren heißt, hervorheben und den Begriff in die neue Zeit ...

Meiner Erfahrung nach wurde "konservativ" fast synonym zu altbacken verwendet.

Winfried Kretschmann möchte das "conservare", das erhalten und bewahren heißt, hervorheben und den Begriff in die neue Zeit holen. Konservativ soll bedeuten, alt UND (nicht oder!) neu zu vereinen und aus beidem möglichst viel gutes hervorzubringen.
So bedeutet es, ein Bewusstsein für die Umwelt zu entwickeln und die Natur zu schützen. Veränderung soll man nicht fürchten und sich verzweifelt am alten Bekannten festklammern. Veränderung bringt auch vorwärts.
Was man aus dem Alten braucht sind vor allem die sozialen Kompetenzen und Werte, die sich kaum verändern und die erhalten werden sollten.

Hier wurde der Begriff des Konservativen - auch für mich - neu definiert und das war durchaus interessant. Dabei werden viele verschiedene Bereiche angesprochen (Familie, Politik, Umwelt, Heimatzugehörigkeit, etc.) und so kam man gut durch das Buch. Viele aktuelle Beispiele wurden genannt, wie die Zuwanderung in den letzten Jahren oder auffällige politische Führungskräfte, so dass auch ich mit Interesse an Politik dem Thema gut folgen konnte und interessiert blieb.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Seltsam und etwas verwirrend

Borderland
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Nein, das Buch war nichts für mich.
Die Handlung fand ich ziemlich verwirrend. Zum einen zog sich kein roter Faden durch die Handlung, was an sich kein Problem ist. Wendungen können schon mal schön sein, ...

Nein, das Buch war nichts für mich.
Die Handlung fand ich ziemlich verwirrend. Zum einen zog sich kein roter Faden durch die Handlung, was an sich kein Problem ist. Wendungen können schon mal schön sein, aber waren sie nicht überraschend sondern eher verwirrend und meistens dachte ich mir eher "Na und?", weil ich nie so ganz in die Geschichte gefunden habe und so auch nie eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte. Darum konnte mich hier nichts wirklich mitreißen.

Dann ist da die übernatürliche Komponente, die der Protagonist Vincent erst total komisch findet und dann ganz plötzlich akzeptiert und nicht mehr wirklich hinterfragt. Ein seltsames Mädchen und komische Träume und Visionen, die für mich kaum Sinn ergeben haben. Und zuletzt die seltsame Liebesgeschichte, die mich ebenfalls gar nicht fesseln konnte, und der seltsame Club namens Borderland, der eigentlich wieder kaum eine Rolle spielt.

Ich finde, diese Dinge haben einfach nicht harmoniert und dadurch fand ich das Buch einfach nur seltsam.

FAZIT
Bei "Borderland" habe ich bis zum Schluss nicht so ganz in die seltsame Geschichte finden können und darum konnte es mir auch kaum gefallen.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Vorhersehbar, aber mit faszinierenden Bildern und sympathischem Protagonist

Liebe und der erste Blick
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Will ist gerade neu an der Schule. An einer ganz normalen Schule. Obwohl er blind ist.
Er will sein Leben selbst in die Hand nehmen und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
Da lernt er Cecily kennen und ...

Will ist gerade neu an der Schule. An einer ganz normalen Schule. Obwohl er blind ist.
Er will sein Leben selbst in die Hand nehmen und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
Da lernt er Cecily kennen und sie zeigt ihm mit ihren Worten eine für ihn unbekannte Welt.
Doch dann bietet sich ihm eine neue Möglichkeit: Er könnte vielleicht sehen.
Wie würde neues Augenlicht sein Leben ändern? Und was ist mit seinen Beziehungen zu anderen? Denn manche Dinge entgehen nur dem Auge nicht ...

Meinung
Der Klappentext verrät eigentlich schon ziemlich viel vom Inhalt des Buches und die Geschichte gestaltet sich recht vorhersehbar. Will ist aber wirklich sympathisch und darum war das Buch trotzdem unterhaltsam.

Er will nur ein normaler Junge sein, aber der Einstieg fällt ihm gar nicht so leicht. Er wurde immer als Blinder behandelt, hatte blinde Freunde an einem speziellen Internat und seine Mutter wollte ihn immer vor allem beschützen. Und dann wagt er trotzdem diesen Sprung ins kalte Wasser und kommt an eine normale Schule, die ihn erstmal etwas überfordert. Sehr sogar.
Aber er möchte einfach ein normales Leben und weiß, nur so kann er das erreichen. So schwer und auch peinlich der Einstieg auch für ihn ist, er ist fest entschlossen, für sich zu kämpfen. Man macht es ihm nicht immer leicht, aber wegen seiner lieben Art will man, dass er es schafft.

Dann trifft William auf Cecily und ist sehr nett zu ihm. Und sie erklärt ihm Dinge, die er nicht sehen kann. Die so weit von seiner Vorstellungskraft entfernt sind, aber sie gibt ihn trotzdem nicht auf.

Die Vergleiche und Erklärungen, die ganzen Bilder aus der Sicht eines Blinden sind schon wirklich sehr interessant. Man kann den Beschreibungen wirklich gut folgen und seine Probleme auch gut nachvollziehen, weil sie so intensiv und bildlich dargestellt werden. Ich hätte mir die Dinge ganz anders vorgestellt, fand die Erklärungen hier aber auch sehr logisch.

Fazit
"Liebe und der erste Blick" hat mir mit seinen schönen detailreichen Beschreibungen und dem sympathischen Protagonisten gut gefallen, auch wenn die Geschichte recht vorhersehbar war.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Eine interessante zweite Hälfte nach mittelmäßigem Start

Wer, wenn nicht du?
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Ich finde, man kann das Buch eigentlich in der Mitte zerteilen, denn die Handlung verläuft schon recht unterschiedlich. Die erste ist eine recht vorhersehbare Liebesgeschichte, doch die zweite Hälfte entwickelt ...

Ich finde, man kann das Buch eigentlich in der Mitte zerteilen, denn die Handlung verläuft schon recht unterschiedlich. Die erste ist eine recht vorhersehbare Liebesgeschichte, doch die zweite Hälfte entwickelt sich dann etwas weiter und ab diesem Zeitpunkt hat mir das Buch auch etwas besser gefallen.

Allerdings konnte ich mit Amber einfach nicht ganz warm werden. Sie hat einen weichen Kern, und auch eine weiche Schale. Entscheidungen zu fällen fällt ihr eher schwer und sie nimmt das Leben eher so, wie es kommt, auch wenn sie sich dabei gar nicht wohlfühlt. Dann entwickelt sie sich auch kaum weiter. Sie hat Selbstzweifel und fühlt sich oft schnell angegriffen, weil sie eben nicht viel von sich hält und glaubt, das andere das auch so sehen müssen.

Die Entscheidungen, die sie dann aber trifft, fand ich schon teilweise recht verwerflich. Ihre alte Liebe zu Ethan bewegt sie noch immer, aber sie hält sich nicht von ihm fern. Gleichzeitig wirft sie aber ihrem Mann Ned vor, dass er zu viel Zeit mit seiner Chefin verbringe. Sie geht Problemen lieber aus dem Weg und meidet mit zunehmender Nähe zu Ethan immer mehr ihren Mann und da fand ich Amber in dieser Hinsicht schon heuchlerisch, denn sie sollte sich echt mal lieber an die eigene Nase fassen!

Amber und die erste Hälfte konnten mich wirklich nicht überzeugen, aber danach ging es schon bergauf für mich. Doch die Entwicklungen kamen dann holpriger und frustrierten mich auf eine andere Art und Weise, auch wenn ich insgesamt zufriedener war.

Fazit
"Wer, wenn nicht du?" begann wie der allbekannte Liebesroman, entwickelte sich dann aber interessanter weiter. Die Twists kamen etwas aus dem Nichts und insgesamt hat es mir dann auch nur mittelmäßig gut gefallen.