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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2017

Nicht ganz rund ...

Der Abgrund des Bösen
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Obwohl ich die Reihe um die beiden sympathischen Detectives Kevin Byrne und Jessica Balzano bis jetzt sehr gern gelesen habe, muss ich sagen, dass mich dieser Teil leider ein bisschen enttäuscht hat. Die ...

Obwohl ich die Reihe um die beiden sympathischen Detectives Kevin Byrne und Jessica Balzano bis jetzt sehr gern gelesen habe, muss ich sagen, dass mich dieser Teil leider ein bisschen enttäuscht hat. Die vielen Namen und Schauplätze zu den unterschiedlichsten Zeitperioden waren für mich schlichtweg verwirrend. Immer wenn ich dachte, die Story macht nun einen Sinn, tauchte wieder jemand Neues auf. Schade, das hat mir doch das Lesevergnügen sehr geschmälert. Während es sehr viel Spaß gemacht hat, die Beiden wieder einmal zu „sehen“, hat mir zudem diesmal das Persönliche drum rum etwas gefehlt. Jessicas Familie bekommen wir nur als Randnotiz und von Colleen, der Tochter von Kevin Byrne, erfahren wir außer dass sie sehr schnell tippen kann, herzlich wenig. Da wünsche ich mir ein bisschen mehr Einbeziehung, schließlich habe ich sie nun in sieben Bänden „kennengelernt“ ;). Aber, ich denke, ein schwacher Band ist in jeder Reihe mal dabei und nun freue ich mich auf Teil Nr. 8.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Spannung garantiert ....

Die purpurnen Flüsse
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Wer spannende Thriller sucht, ist bei Jean-Christophe Grangé bestens bedient. „Die purpurnen Flüsse“ sind für mich bereits das zweite Hörbuch aus der Feder dieses Autors. Er denkt sich skurrile Geschichten ...

Wer spannende Thriller sucht, ist bei Jean-Christophe Grangé bestens bedient. „Die purpurnen Flüsse“ sind für mich bereits das zweite Hörbuch aus der Feder dieses Autors. Er denkt sich skurrile Geschichten aus, deren Aufklärung den Hörer in die entlegensten Ecken führen und deren Aufklärung Spannung bis zum letzten Track garantieren. Jeder Abschnitt hat zudem eine kleine musikalische Untermalung, die die Fälle noch gruseliger wirken lassen. Auch in diesem Buch lässt er wieder Ideen einfließen, auf die man normalerweise gar nicht kommen würde. Mir gefällt dieser Mann und ich freue mich schon jetzt auf seinen nächsten Fall. Für allzu Zartbesaitete würde ich diese Kriminalfälle jedoch nicht empfehlen, Jean-Christophe nimmt nämlich selten ein Blatt vor den Mund …

Veröffentlicht am 02.10.2017

Wenn die Vergangenheit zum Leben erwacht ...

Totengebet
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Beim ersten Reinhören in dieses Hörbuch dachte ich „Huch, sehr wirr, das wird ein Abbruch!“ aber ich harrte noch ein bisschen aus und siehe da, ich wurde mit einem spannenden und außergewöhnlichen Fall ...

Beim ersten Reinhören in dieses Hörbuch dachte ich „Huch, sehr wirr, das wird ein Abbruch!“ aber ich harrte noch ein bisschen aus und siehe da, ich wurde mit einem spannenden und außergewöhnlichen Fall verwöhnt. Auf diese Idee muss man als Autorin erstmal kommen. Als Hörerin habe ich mich nach einer Weile ganz selbstverständlich zwischen Berlin und Tel Aviv bewegt. Beide Orte wurden sehr glaubhaft und lebendig geschildert. Das Buch erzählt eine Geschichte, die weit in Joachim Vernaus Vergangenheit reicht. Eine Geschichte, die er wahrscheinlich schon fast vergessen hatte, doch eine junge Frau will sich mit aller Macht an sie erinnern …

Joachim Vernau Fans lege ich dieses Hörbuch sehr ans Herz. Gesprochen wird es wieder von dem talentierten Schauspieler und Sprecher Thomas M. Meinhardt, der vielen vielleicht auch durch diverse Tatortrollen bekannt ist. Nun bin ich gespannt, wann und wie es in dieser Reihe weitergehen wird.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Einblicke in eine dunkle Zeit ...

Underground Railroad
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Nun bin ich auch fertig mit diesem allseits hochgelobten Buch und lasse es noch ein bisschen nachwirken. Zum Thema an sich gibt es nicht viel zu sagen. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass noch bis ...

Nun bin ich auch fertig mit diesem allseits hochgelobten Buch und lasse es noch ein bisschen nachwirken. Zum Thema an sich gibt es nicht viel zu sagen. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass noch bis zum heutigen Tage das Thema Rassismus eine gewichtige Rolle in den Vereinigten Staaten spielt. Jedoch möchte ich vorsichtig hinzufügen, dass dies ein zweischneidiges Schwert ist. Hiermit meine ich, dass nicht nur weiß gegen schwarz sondern auch umgekehrt diskriminiert wird, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß.
Colson Whitehead hat nun in seinem neuesten Roman genau diese Thematik aufgegriffen, wobei er von Anfang an sagt, dass viele Vorkommnisse so hätten vorkommen können, jedoch im Buch seiner freien Fantasie entsprungen sind. Und genau deshalb bekommt das Buch für mich leider nicht die Bestnote. Zuviel Freiheit hat er hier meiner Ansicht nach walten lassen. Die „Underground Railroad“ als echter Zug, stellvertretend für viele Beispiele, war mir persönlich zu „exotisch“.
Dennoch schafft der Autor es, den Leser zum Nachdenken zu animieren. Man kann gar nicht anders als Vergleiche zu ziehen, neben der immer noch in unseren Köpfen sehr präsenten Naziherrschaft bis hin zur Gegenwart. Ich denke, Colson Whitehead wollte aufrütteln und das ist ihm fabelhaft gelungen. Mit einem schlüssigen Ende hat er mich als Leserin durchaus befriedigt zurückgelassen. Ich wünsche mir, dass das Buch gerade in der heutigen Zeit von vielen Menschen gelesen wird, denn ich spüre, dass wir uns im Moment in eine
Richtung bewegen, die nicht erstrebenswert sein kann.

Veröffentlicht am 28.09.2017

Die Geschichte einer großen aber tragischen Liebe ...

Dreimal im Leben
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Großartig und atmosphärisch sehr dicht. Beim Lesen sah ich in Max immer eine Mischung aus dem „talentierten Mr. Ripley“ und dem großen Gatsby vor mir obwohl Max ja als heißblütiger Argentinier recht dunkel ...

Großartig und atmosphärisch sehr dicht. Beim Lesen sah ich in Max immer eine Mischung aus dem „talentierten Mr. Ripley“ und dem großen Gatsby vor mir obwohl Max ja als heißblütiger Argentinier recht dunkel war. Das „erste Mal im Leben“ der beiden jungen Menschen Max und Mecha steht ganz unter dem Zauber des Tangos. Des traditionellen Tangos, wie ihn nur noch wenige kennen und der mit dem heute bekannten „Tango Milonga“ wenig gemein hat … Beim „zweiten Mal im Leben“ verschlägt es den Leser nach Nizza kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Hier wird Max in eine Handlung verwickelt, die ihn zur Flucht zwingt und unweigerlich damit auch zum Verlust der wunderbaren Mecha führt. Doch viele, viele Jahre später gibt es ein „drittes Mal“ im Leben der Beiden, die sich doch wohl ihr ganzes Leben lang geliebt haben. In diesem Teil, der vom Thema „Schach“ beherrscht wird, fallen mir einige Längen auf, die den Roman für mich leider die Bestnote kosten.
Nichtsdestotrotz bin ich begeistert von der Geschichte und dem Autor. Er lässt es am Schluss offen, ob es je ein „viertes Mal im Leben“ geben wird … das Buch hallt nach, soviel ist sicher!