Toll geschrieben ... wirkt sehr authentisch ...
StachelbeerjahreObwohl es schon eine ganze Weile her war, dass ich den ersten Teil dieser Schwarzwaldsaga gelesen hatte, fand ich sofort wieder Zugang zu dem Buch, wenn auch weniger zu der Familie. Es ist schwer vorstellbar, ...
Obwohl es schon eine ganze Weile her war, dass ich den ersten Teil dieser Schwarzwaldsaga gelesen hatte, fand ich sofort wieder Zugang zu dem Buch, wenn auch weniger zu der Familie. Es ist schwer vorstellbar, wie verbohrt und unnachgiebig die Familienmitglieder sich verhalten. Die arme Marianne ist mit einer Großmutter gestraft, die sie zu hassen scheint, einem Großvater, der nicht zu widersprechen wagt und einer Mutter, die nur ihr eigenes Vergnügen im Kopf hat. Es wird über die Flüchtlinge und den „leichten“ Lebenswandel der Mutter der beiden Schwestern geschimpft. Marianne hat es als Kuckuck, dem verstorbenen „Vater“ ins Nest gelegt von ihrer Mutter, dem Franzosenliebchen, nicht leicht. Doch sie gibt nicht auf, sie erkämpft sich ihren Platz am Gymnasium und im Leben überhaupt. Auch gibt sie die Hoffnung nicht auf, vielleicht doch eines Tages den leiblichen Vater kennenzulernen …
Dass es sich bei dem Buch um ein Jugendbuch handelt, war mir nicht bewusst. Es erklärt im Nachhinein manchmal die Schreibweise aus der Sicht Mariannes ist aber an keiner Stelle etwa seicht oder „kindgerecht“ geschrieben. Sicher treffen wir in ihrer Familie oft auf schlimmst mögliche Szenarien, die aber sicher nicht ganz aus der Luft gegriffen sind, es waren für die meisten keine leichten Zeiten in den späten vierziger Jahren. Ich bin wie immer begeistert von der Autorin und wünsche ihr noch viele erfolgreiche Bücher.