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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

Wirklich nur eine Laune der Natur?

Das Leben einer anderen
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Daphne Joyce Maynard, eine in Kalifornien lebende amerikanische Autorin, und ihre Art zu schreiben, scheint bei mir stets einen Nerv zu treffen, der mich das jeweilige Buch nicht mehr zur Seite legen lässt. ...

Daphne Joyce Maynard, eine in Kalifornien lebende amerikanische Autorin, und ihre Art zu schreiben, scheint bei mir stets einen Nerv zu treffen, der mich das jeweilige Buch nicht mehr zur Seite legen lässt. Neben „Der Duft des Sommers“ und „Die Guten“ ist dieses Buch der bereits dritte Roman, der mich begeistern konnte. Sie schenkt dabei den beiden Mädchen Ruth und Dana das Licht der Welt, zwei Kinder, die unterschiedlicher kaum sein können. Schnell ist man als Leser der Meinung, dem Geheimnis der Familien auf die Spur gekommen zu sein, und beim Lesen wollte ich die Charaktere oft einfach nur schütteln, so offensichtlich war der Fehler, der damals passiert sein musste. Ich konnte die Seiten gar nicht schnell genug umblättern und hoffte mit jeder Seite, dass das Geheimnis endlich ans Licht kommen mögen. Und dann, im letzten Viertel des Buchs, kommt doch alles ganz anders und die Auflösung und Umsetzung hinterließen mich fast sprachlos. Ich wollte Edwin einfach nur noch in den Arm nehmen aber auch mit ihm schimpfen, ach ich war einfach voller Emotionen … doch lasst euch selbst auf das Buch ein, ich bin gespannt auf weitere Bewertungen. Trotz einiger Längen vergebe ich für dieses Buch, das nachdenklich stimmt, sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine Leseempfehlung aus an alle, die mal ein wenig was Besonderes suchen.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Zwei ungewöhnliche Frauen, die mehr verdient hätten ...

Aufs Meer hinaus
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Zwei starke junge Frauen, die zu damaliger Zeit aus der Norm fallen … für mich hörte sich das nach einem Rezept für eine Geschichte genau nach meinem Geschmack an. Beide Frauen, Bertha und Hanna, fallen ...

Zwei starke junge Frauen, die zu damaliger Zeit aus der Norm fallen … für mich hörte sich das nach einem Rezept für eine Geschichte genau nach meinem Geschmack an. Beide Frauen, Bertha und Hanna, fallen damals auf in der Gesellschaft - keine Männer, keine Kinder - und scheinen sich darum nicht zu scheren. Und so erfährt man als Leser in dem Roman „Aufs Meer hinaus“ von den Beiden und wie sie sich außerhalb der normalen Gesellschaft im Leben schlagen. Leider kann ich soviel mehr gar nicht dazu sagen, denn das Buch plätschert so ein wenig vor sich hin. Selbst die Story rund im die erste weibliche Reederei scheint mehr nur in einem Nebensatz erwähnt zu werden. Hier hätte ich mir mehr Drama und Pizzazz gewünscht. Ich fand die Geschichte interessant aber wenig spannend und berührend. Sie ließ sich flott weg lesen aber die emotionale Bindung hat mir gefehlt. Vor mir gibt es drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 03.01.2024

Geisterjagd im alten Wien ...

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Diesen Monat begab ich mich mit Oliver Pötzsch mal wieder auf Gruseltour nach Wien. Ein Zeitsprung von knappen 130 Jahre rückwärts brachte mich in die Gruft unter dem Stephansdom, wo nichtsahnende Touristen ...

Diesen Monat begab ich mich mit Oliver Pötzsch mal wieder auf Gruseltour nach Wien. Ein Zeitsprung von knappen 130 Jahre rückwärts brachte mich in die Gruft unter dem Stephansdom, wo nichtsahnende Touristen eine Leiche entdecken. Die allgemeine Empörung macht dem ersten Schrecken Platz und schnell wird die Wiener Polizei und mit ihr Leopold von Herzfeldt angefordert. Doch noch während die Ermittlungen andauern, taucht schon die nächste Leiche auf und die Kriminalpolizei hat alle Hände voll zu tun. Es ist jedoch alles nicht so einfach, wie es erst scheint. Verdächtigungen sind schnell ausgesprochen, aber die Ermittlungsergebnisse lassen auf sich warten …

Es hat mal wieder Spaß gemacht einzutauchen in einen längst vergangenen Lebensstil und mit den mir inzwischen vertraut gewordenen Charakteren Leopold von Herzfeldt, Augustin Rothmayer und Julia Wolf auf Verbrecherjagd zu gehen. Auch Leopolds Mutter gibt diesmal ein Stelldichein und befreundetet sich während ihres Aufenthalts in Wien mit dem Schriftsteller Arthur Conan Doyle, der seine ganz eigenen Theorien hat. Man kann sich kaum retten vor Séancen und Geisterbeschwörungen aber auch Leopold und Julias Beziehung spielt diesmal eine wichtige Rolle. Wieder einmal hat der Sprecher Hans-Jürgen Stockerl eine großartige Lesung abgeliefert, aber auch die konnte nicht ganz über einige Längen hinwegtäuschen. Von mir gibt es diesmal vier von fünf Sternen aber verbunden mit einer absoluten Hörempfehlung. Diese Reihe hat es in sich und ich fiebere schon jetzt dem nächsten Teil entgegen!

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Wenn die Schwächsten die Zeche zahlen müssen ...

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Sehr zufrieden habe ich gestern diesen zweiten Band der Reihe rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick, die angehende Lehrerin Helene Curtius und den etwas kauzigen Kommissar Berthold Rheydt beendet. Wieder ...

Sehr zufrieden habe ich gestern diesen zweiten Band der Reihe rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick, die angehende Lehrerin Helene Curtius und den etwas kauzigen Kommissar Berthold Rheydt beendet. Wieder einmal haben mich die drei lesender Weise auf Trab gehalten. Auch diesmal begab ich mich in meine schöne Geburtsstadt Hamburg, die sich diesmal jedoch von ihrer schmutzigen Seite zeigte. An der Arbeitsstätte Anne und Helenes am Auswandererhafen gibt es Todesfälle und alles deutet auf Vergiftung hin. Doch wer will diesen armen Menschen Böses? Sie versuchen doch nur auf der anderen Seite des Erdballs ein neues und hoffentlich besseres Leben zu beginnen? Kommissar Rheydt beginnt zu ermitteln und plötzlich scheint auch das Leben der Ärztin sowie das Helenes auf dem Spiel zu ziehen. Immer mehr grausame Machenschaften kommen ans Licht und Annes eigenes, stets so gut gehütetes Geheimnis droht ebenfalls aufzufliegen …

Henrike Engel hat es geschafft, sich mit der Hafenärztin auf einem recht überfluteten Büchermarkt einen respektablen Platz zu erobern. Sie hebt sich meiner Meinung nach vom Mainstream ab, obwohl sie ein beliebtes und gern verwendetes Thema rund um die emanzipierte Frau beschreibt. Sie schafft das, indem sie nicht nur ihren Frauen eine eigene Stimme verleiht, sondern auch die Herren der Schöpfung mit ermitteln lässt und das ganz Hand in Hand. Ich freue mich heute schon auf die nächsten beiden Bände der Reihe und vergebe für diesen zweiten Band der Bestsellerautorin sehr gerne satte fünf Sterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 02.01.2024

Die Sehnsucht ist mein Steuermann, sie zieht mich fort und treibt mich an ...

Der Teepalast
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Dieser dicke Schmöker war genau das Richtige für die dunkle Jahreszeit. Ein schönes Glas Tee, ein gutes Buch in der Hand und schon kann sie losgehen, die erlebnisreiche Reise gemeinsam mit der jungen Lena ...

Dieser dicke Schmöker war genau das Richtige für die dunkle Jahreszeit. Ein schönes Glas Tee, ein gutes Buch in der Hand und schon kann sie losgehen, die erlebnisreiche Reise gemeinsam mit der jungen Lena Vosskamp aus Hogsterwaard in Ostfriesland, die es in ihrem kurzen Leben bis jetzt wahrlich nicht immer guthatte. Das Schicksal will es, dass sie am gleichen Tag ihren Vater verliert, eine seltene Münze geschenkt bekommt und den Zorn ihres ganzen Dorfes auf sich zieht. Ihr bleibt nur die Flucht nach vorne und so landet sie erst im Gefängnis und beginnt nach einer mehr als knappen Freilassung ihre Reise in die vermeintliche Unabhängigkeit, die sie sich durch einen eigenen Teehandel erhofft.

Die Abenteuer, die sie auf ihrem Weg bestehen muss, würden selbst einen Indiana Jones vor Neid erblassen lassen, ich aber ließ mich ein auf die gemeinsame Odyssee mit Lena sowie all ihren Neidern und Wohlgesonnenen. Oft meinte ich beim Lesen Soundeffekte wahrzunehmen, so schillernd schildert die Autorin Elisabeth Herrmann ihren aufregenden Roman. Manchmal kam es mir fast wie ein Märchen vor, denn was die kleine Lena, die anfangs kaum lesen und schreiben konnte, geschweige denn noch vor einigen Jahren jemals daran gedachte hätte, ihr Heimatdorf zu verlassen, erlebte, stieß doch des Öfteren an die Grenzen der möglichen Realität und wurde somit an manchen Stellen ein wenig unglaubwürdig. Dennoch hat das Buch einen hohen Unterhaltungswert und ich empfehle ihn allen, die gerne mal wegtauchen und sich weg lesen möchten aus dem tristen Alltag. Ich vergebe gerne funkelnde vier von fünf Sternen und freue mich jetzt schon auf „Der Teegarten“ und somit zweiten Band der Reihe. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Lenas Enkelin Bettina ihrer Großmutter in nichts nachstehen wird!