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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2022

Man muss immer ein Ziel vor Augen haben ...

Sturmvögel
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Ein Highlight! Als ich den Klappentext las, dachte ich, hört sich ein wenig nach Einheitsbrei an: Geschichte auf zwei Zeitebenen, Aufdecken eines Geheimnisses etc. … alles schon mal dagewesen. Umso mehr ...

Ein Highlight! Als ich den Klappentext las, dachte ich, hört sich ein wenig nach Einheitsbrei an: Geschichte auf zwei Zeitebenen, Aufdecken eines Geheimnisses etc. … alles schon mal dagewesen. Umso mehr freute ich mich, dass die Geschichte um die durchsetzungsstarke Emmy mitnichten dieses Klischee erfüllte. Es stimmt, wir reisen in die Vergangenheit in die Zeit noch vor dem ersten Weltkrieg auf eine kleine Insel, auf der das Leben alles andere als einfach ist. Früh verliert Emmy ihre Mutter und muss erwachsen werden. Als in ihrer Heimat kein Platz mehr für sie ist, wird sie nach Berlin verschippert, wo sie eine Stelle als Hausmädchen antritt. Hier trifft sie auf Hauke, ihren zukünftigen Ehemann aus gutem Hause und muss bald lernen, wie es sich anfühlt trotz ihres Status als Ehefrau und Mutter, wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt zu werden.
Im zweiten Erzählstrang ist Emmy am voraussichtlichen Ende ihres Lebens angelangt, doch einen Trumpf hat sie noch im Ärmel und den plant sie geschickt auszuspielen …
Den subtilen Wortwitz und großartigen Schreibstil der Autorin Manuela Golz kannte ich schon aus einigen ihrer älteren Bücher, doch mit „Sturmvögel“ setzt sie dem Ganzen noch ein Krönchen auf. Da die Geschichte um Emmy, die Protagonistin ihres Romans, tatsächlich auf dem Leben ihrer eigenen Großmutter basiert, lässt sie nicht nur ihr Talent, sondern auch noch eine großzügige Portion Herzblut mit einfließen und präsentiert ihren Lesern somit eine Story, die zugleich warmherzig und an so manchen Stellen traurig ist. Eine Story, in der man lachen und gleichzeitig weinen muss. Sie ist fürs Herz und doch zu keinem Zeitpunkt kitschig. Von mir gibt es hierfür mit fünf Sternen die volle Punktzahl und eine begeisterte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.08.2022

Schwierige Zeiten brechen an ...

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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Und wieder gibt es von mir eine glatte Eins und somit die Bestnote für diesen dritten aber hoffentlich nicht letzten Teil der wunderbaren „Palais Heiligendamm“ Reihe und das wirklich wohlverdient! Nachdem ...

Und wieder gibt es von mir eine glatte Eins und somit die Bestnote für diesen dritten aber hoffentlich nicht letzten Teil der wunderbaren „Palais Heiligendamm“ Reihe und das wirklich wohlverdient! Nachdem Elisabeth, Julius, Julia, Paul, Luise und all die anderen liebenswerten Charaktere sich in den ersten beiden Bänden in mein Herz gezaubert hatten, geht es auch in diesem Teil drei fesselnd weiter. Der zweite Weltkrieg wirft seine langen Schatten voraus und macht das Leben schwer, besonders wenn man – wie Johanna zum Judentum konvertiert ist oder wie für Paul, dessen Herz für das gleiche Geschlecht schlägt. Doch auch andere Gruppen werden zur Zielscheibe der braunen Brut und bald schon weiß man nicht mehr, wem man noch vertrauen kann. Auch die junge Julia muss um Glück kämpfen und mehr als einmal dachte ich beim Lesen: „Wie gut, dass das der alte Herr Kuhlmann das alles nicht mehr erleben musste!“

Die Autorin Michaela Grünig hat mir auch diesmal wieder die Hand gereicht und mich eingeladen auf eine Reise in die Vergangenheit, die lebhafter kaum hätte sein können. Geschickt verknüpft sie Realität und Fiktion und spinnt daraus einen spannenden Roman, der mich in Atem hielt. Heute wissen wir, was die Kuhlmanns damals noch nicht wissen konnten und dennoch machte das die Geschichte nicht eine Minute langweilig. Das Ende, das auch diesmal wieder viel zu schnell kam, lässt noch viele Fragen ungeklärt und so hoffe ich doch sehr, dass es weitergehen wird mit den fünf Geschwistern und ihrer Entourage. Ich für meinen Teil bin noch nicht bereit loszulassen … ;)

Veröffentlicht am 28.07.2022

Anne und Willi auf unbekannten Pfaden ...

Wir sehen uns zu Hause
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Ein Albtraum wird für Anne zur Wirklichkeit. Ihr geliebter Mann Peter stirbt ganz plötzlich und unvorbereitet und nun steht sie alleine da mit Haus, Garten, vor allem aber mit ihrer Trauer und dem geliebten ...

Ein Albtraum wird für Anne zur Wirklichkeit. Ihr geliebter Mann Peter stirbt ganz plötzlich und unvorbereitet und nun steht sie alleine da mit Haus, Garten, vor allem aber mit ihrer Trauer und dem geliebten Wohnmobil Willi, das viele Jahre ihr und Peters „home away from home“ war. Nachdem alle Formalitäten geregelt sind und die schreckliche Leere eintritt, entschließt sich Anne eine ganz besondere Reise, nämlich in die Vergangenheit, anzutreten.

Auch ihre Tochter Alina hat mit Veränderungen zu kämpfen und als dann schließlich noch ein Brief vom Notar ins Haus flattert, steht das Leben gänzlich auf dem Kopf ….

Mit „Wir sehen uns zu Hause“ hat die talentierte Autorin Christiane Wünsche mal wieder voll ins Schwarze getroffen. Gleich zu Anfang waren mir die Charaktere des Romans, allen voran Anne, ans Herz gewachsen. Während diese mir manchmal ein wenig naiv erschien, tat das meiner Sympathie keinen Abbruch. Es war spannend mitzuerleben, wie Anne nach und nach die Schichten der bis dahin im Verborgenen gelegenen Vergangenheit freilegt, um schließlich einen ganz neuen Mann zu entdecken und endlich die Wahrheit zu kennen. Auch Tochter Alina und der zunächst unbekannte Ronny bekommen immer wieder ihre eigenen Abschnitte, so dass sich das Buch so fesselnd liest, dass ich nur so durch die Seiten flog. Fast fiel es mir schwer, immer wieder kleine Pausen für die Leserunde einzulegen. Ich vergebe verdiente fünf von fünf Sternen und spreche eine Empfehlung aus. Sichert euch das Buch für die eigene nächste Urlaubsreise, ihr werdet es nicht bereuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 26.07.2022

Coming home and starting new ... einfach grandios!

Schritt ins Licht
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Es ist erst ein paar Wochen her, dass ich den letzten Band der Hansen Saga gelesen, nein … verschlungen habe aber bereits mit dem Wissen, dass es mit den Kindern weitergehen würde, so viel der Abschied ...

Es ist erst ein paar Wochen her, dass ich den letzten Band der Hansen Saga gelesen, nein … verschlungen habe aber bereits mit dem Wissen, dass es mit den Kindern weitergehen würde, so viel der Abschied nicht ganz so schwer. Ich war jedoch ein wenig, wenn auch positiv überrascht, dass die „alten“ Hansens eine solch große Rolle in der neuen Familiengeschichte einnehmen würden. Der Roman beginnt mit einem traurigen Paukenschlag um Luise, doch viele andere bekannte Gesichter sind auch im Alter oder Älterwerden noch putzmunter. Eigentlich ist das wirklich neue Familienmitglied Amala, die den weiten Weg nicht scheut und sich auf macht nach Hamburg, um ihre deutsche Familie kennenzulernen. Natürlich erregt sie gleich Aufsehen, passt sie doch mit ihrer kaffeebraunen Haut so gar nicht zu den blassen Hamburgern. Aber die Familie stärkt ihr den Rücken und bestärkt sie darin, im kühlen Deutschland einen Fuß an Deck zu bekommen.

Wie hat es mir gefallen, die Söhne und Töchter der Handelsbrüder Georg, Robert und Karl Hansen wiederzusehen. Es ist einfach eine sehr sympathische Familie, wenn natürlich auch das Zänkische und manchmal schlicht Böse mit Martha und Richard immer wieder aufbrodelt. Gut, sonst wäre es ja auch fast zu schön, um wahr zu sein und vor allem nicht spannend genug! Und … wer die Autorin auch noch unter ihrem Pseudonym Caren Benedict kennt, darf sich über ein besonderes Wiedersehensbonbon mit einigen Charakteren der „Grandhotel“ Saga freuen. Ich glaube, das war meine Lieblingsüberraschung :)

Das Buch ist liebevoll aufgemacht mit einem Ausspruch aus dem Mund des jeweiligen Hauptprotagonisten über jedem Kapitel und liest sich so flüssig, dass man es gar nicht aus der Hand legen mag.

Ich als alter „Hansen-Hase“ habe mich gleich wieder wie zu Hause gefühlt und würde allen Neueinsteigern fast empfehlen, vielleicht doch noch einen Blick in den ein oder anderen Band der alten Saga zu werfen.

Von mir gibt es die volle Punktzahl und natürlich eine absolute Leseempfehlung. Danke, dass ich in der Runde mit von der Partie sein durfte, hoffentlich geht es schon bald weiter …

Veröffentlicht am 07.07.2022

Schwierige Zeiten brechen an ...

Palais Heiligendamm - Stürmische Zeiten
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Nahtlos knüpft dieser mittlere Band der Trilogie um das Palais Heiligendamm an seinen Vorgänger an. Wieder geht es um die Familie Kuhlmann, die hofft, nach Überstehen des großen Krieges endlich ein wenig ...

Nahtlos knüpft dieser mittlere Band der Trilogie um das Palais Heiligendamm an seinen Vorgänger an. Wieder geht es um die Familie Kuhlmann, die hofft, nach Überstehen des großen Krieges endlich ein wenig Ruhe in ihr Leben bringen zu können. Doch weit gefehlt. Langsam zeichnet sich die wohl unvermeidbare Wirtschaftskrise ab und antisemitische Töne werde immer öfter angeschlagen.
Der Fokus in diesem Band liegt auf Elisabeth, die unermüdlich für das Hotel aber auch ihr privates Glück kämpft. Auf Paul, der einsehen muss, dass Robert unwiederbringlich für ihn verloren ist und aufgrund seines Verlangens nach Wärme und Zärtlichkeit blind in eine verhängnisvolle Affäre stürzt. Und auf Minna, die so gerne ihre große Liebe in Albert finden würde.
Hervorragend vorgetragen von Nora Schulte wird dieses Buch zum absoluten Hörvergnügen. Michaela Grünig hat eine Art, dem Hörer/Leser historische Vorkommnisse näher zu bringen, die niemals mit erhobenem Zeigefinger daherkommt aber auch in keinster Form kitschig oder abgedroschen wirkt. Ich freue mich auf den dritten Band der Trilogie und vergebe auch für Band zwei wieder die volle Punktzahl verbunden mit einer unbedingten Hör- bzw. Leseempfehlung.