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Veröffentlicht am 03.07.2024

Schade, viel verschenktes Potential ...

Moonlight und die Tochter des Perlenfischers
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Wie viele vor und nach ihnen wandert die Familie Brightwell 1886 nach Australien aus. Der Vater wittert das große Geld mit der Perlenfischerei und der Rest der Familie muss natürlich mit. Nur sehr zögerlich ...

Wie viele vor und nach ihnen wandert die Familie Brightwell 1886 nach Australien aus. Der Vater wittert das große Geld mit der Perlenfischerei und der Rest der Familie muss natürlich mit. Nur sehr zögerlich leben sich Mutter und Kinder ein. Doch obwohl es eine harte und nicht ungefährliche Arbeit ist, ist der Vater sehr erfolgreich. Sein Unternehmen entwickelt sich als außerordentlich profitabel, doch die Konkurrenz schläft nicht. Als Tochter Elizas Bruder jedoch eines Tages ohne ihn vom Perlenfischen zurückkommt, ist die Not groß. Der Vater verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen und Eliza will nicht glauben, dass er tot ist. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und nach Aufklärung und gerät mehr als einmal selbst in große Gefahr …

Der durchaus spannend klingende Klappentext ließ mich zu diesem Buch greifen. Ich liebe Auswanderergeschichten und Australien im vorletzten Jahrhundert versprach eine aufregende Geschichte. Leider kam ich mit dem steif und nüchtern wirkenden Schreibstil der Autorin so gar nicht zurecht. Während man einiges Wissenswertes über die damalige Zeit und natürlich besonders die Perlenfischerei erfährt, bleiben die Charaktere blass, ja fast unsympathisch. Schade, ich habe schlussendlich viel quergelesen und kann leider keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Wenn der Aufschrei nach Hilfe ungehört bleibt ...

In den Augen meiner Mutter
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Aufgrund recht gemischter Rezensionen zu diesem Buch, ging ich ein wenig skeptisch an die Geschichte ran. Wie sich herausstellte, völlig zu Unrecht, denn ich bin absolut begeistert!

Der Roman „In den ...

Aufgrund recht gemischter Rezensionen zu diesem Buch, ging ich ein wenig skeptisch an die Geschichte ran. Wie sich herausstellte, völlig zu Unrecht, denn ich bin absolut begeistert!

Der Roman „In den Augen meiner Mutter“ dreht sich um eine Familie, bestehend aus Vater Frank, Mutter Nancy und den Kindern Georgie und Dan. Soweit so gut könnte man meinen, doch in dieser Familie gibt es Geheimnisse, die sie schließlich zerbrechen lassen und schwere Spuren an allen Beteiligten zurücklassen. Nancy verlässt das traute Heim eines Tages sang- und klanglos und ihr Mann scheint verzweifelt. Was ist geschehen, dass sie diesen Weg wählt? Wie kaltherzig kann man sein? Die Jahre vergehen, Frank bindet sich neu und inzwischen ist Tochter Georgie selbst schwanger und sehnt sich nach Aufklärung. Als sie durch Zufall von dem Aufenthaltsort der Mutter erfährt, schnappt sie sich ohne groß nachzudenken ihren Bruder Dan und die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Spurensuche, die schließlich Unglaubliches zu Tage fördert …

Wie schon erwähnt, hat mir dieses Buch ausgesprochen gut gefallen, wenn es mich beim Lesen auch unglaublich traurig gemacht hat. Es ist einfach nur erschütternd zu lesen, wie die Verknüpfungen unglücklicher Umstände diese Familie zu Fall gebracht haben. Ich bin wütend über die vielen Lügen und die nicht geleistete Hilfestellung nachdem die Hilferufe nicht deutlicher hätten sein können. Aber ich freue mich auch über das kleine Quäntchen Hoffnung mit dem das Buch endet und möchte weiterhin an das Gute im Menschen glauben. Ich vergebe für diese berührende Geschichte wohlverdiente dicke fünf Sterne natürlich verbunden mit eine Leseempfehlung an die Leserinnen und Leser, die gerne auch mal ein wenig abseits des Main Streams lesen.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Zurück ins Haus der Füchsin ...

Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
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Ich habe mich sehr, sehr gefreut, dass ich mit Brigitte Riebes neuestem Werk in die Eifel reisen und lauter bekannte Gesichter wiedersehen durfte. In diesem zweiten Teil der Dilogie rund um die Familie ...

Ich habe mich sehr, sehr gefreut, dass ich mit Brigitte Riebes neuestem Werk in die Eifel reisen und lauter bekannte Gesichter wiedersehen durfte. In diesem zweiten Teil der Dilogie rund um die Familie Fuchs stehen die beiden Töchter Mia und Klara im Vordergrund. Die beiden unterschiedlichen Schwestern sind froh, dass der Krieg vorbei ist und das Leben endlich, endlich wieder weitergehen kann. Aber was hält die Zukunft für die beiden bereit? Wird Klara mit ihrer Stimme bezaubern können? Darf Mia sich ihrer Leidenschaft für Zahlen und Geschäfte widmen? Bevor diese Fragen beantwortet werden können, wirbelt erstmal der tschechische Sänger Pavel das Leben auf dem Hof gehörig durcheinander …

Schnell war ich mittendrin in der Geschichte und hatte das einzigartige Setting wieder vor Augen. Der anschauliche und zugleich sehr flüssige Schreibstil der Autorin machte es mir leicht einzutauchen und diesmal unter anderem Musik, Musik, Musik genießen zu dürfen. Frei nach dem Motto „Wo gesungen wird, da lass dich nieder … böse Menschen kennen keine Lieder“ ließ ich mich verzaubern von kleinen und großen Melodien, die ich längst vergessen glaubte. Doch nicht nur die Musik zog mich in ihren Bann, auch die Aufdeckung immer neuer Geheimnisse, die Liebe und die Trauer und schließlich Hoffnung auf ein neues Leben rundeten das Bild ab. Gespickt mit vielen Emotionen und einer bildgewaltigen Darstellung merkte ich gar nicht, wie ich durch die Seiten flog und viel zu schnell war dieses schöne Buch gelesen und zu Ende. Ich vergebe mit fünf Sternen natürlich die wohlverdiente Bestnote und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Obwohl es Brigitte wieder auf elegante Weise schafft, Band eins und Band zwei verschmelzen zu lassen, rate ich neuen Lesern erst zu Band eins zu greifen. Glaubt mir, ihr multipliziert dadurch euer Lesevergnügen um ein Mehrfaches!

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Als die Cholera-Epidemie in Hamburg wütete ...

Große Elbstraße 7 - Das Schicksal einer Familie
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Romane, die die Realität mit einflechten und auf wahren Tatsachen beruhen, faszinieren mich immer sehr. So nahm mich auch die Geschichte rund um die Familie zu Haiden recht schnell gefangen. Wie es zu ...

Romane, die die Realität mit einflechten und auf wahren Tatsachen beruhen, faszinieren mich immer sehr. So nahm mich auch die Geschichte rund um die Familie zu Haiden recht schnell gefangen. Wie es zu Ende des 19. Jahrhunderts in den besseren Familien so gang und gebe war, sollte sich auch Tochter Vicki dem Willen der Eltern beugen und, wenn sie schon nicht gleich heiraten wollte, eine Ausbildung zur Lehrerin machen. Doch diese denkt gar nicht daran sich an die Vorgabe der Eltern zu halten und folgt ihrem Traum zurück nach Hamburg um den vielen Cholerakranken vor Ort zu helfen. Gemeinsam mit dem in Ungnade gefallenen Arzt Dr. Johannes Dreyer kämpfen die beiden um das Überleben der erkrankten Menschen bis ihnen Vickis Vater einen Strich durch die Rechnung macht. Wenn dieser jedoch gemeint haben sollte, dass seine Tochter geläutert nach Hause zurückkehrt, so könnte er nicht falscher gewettet haben …
Neben Vickis ganz persönlicher Geschichte, hat mich bei diesem Roman auch besonders die interessant geschilderte Entwicklung der Medizin begeistert. Eindringlich, ohne den Lehrerfinger zu erheben, weist der Autor Wolf Serno auf die katastrophalen Bedingungen in den Armenvierteln der damaligen Zeit hin, die mich als Leserin wundern ließen, dass seinerzeit nicht noch viel mehr Menschen erkrankten und starben. Neben der Entdeckung der Röntgenstrahlen findet auch der Streik der Hafenarbeiter und der ewige Kampf der Frauen um Gleichberechtigung einen Platz in diesem interessanten Roman, der natürlich gleich Vorfreude auf den nächsten Band der Trilogie in mir geweckt hat. Mit ein klein wenig Luft nach oben vergebe ich wohlverdiente, starke vier von fünf Sternen verbunden mit einer absoluten Hör- bzw. Lesempfehlung. Mal wieder ein Historienschmöker der Extraklasse!

Veröffentlicht am 20.06.2024

Gewalt und Grausamkeit ... nichts für "eben mal nebenbei" ...

Fegefeuer
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Dieses etwas eigenwillige Hörbuch wechselt zwischen den Zeitebenen Vergangenheit und Gegenwart und beleuchtet das jeweilige Leben der Aliide Tru und ihrer Enkelin Zara. Während Aliide das „alte“ Estland ...

Dieses etwas eigenwillige Hörbuch wechselt zwischen den Zeitebenen Vergangenheit und Gegenwart und beleuchtet das jeweilige Leben der Aliide Tru und ihrer Enkelin Zara. Während Aliide das „alte“ Estland verkörpert, wird Zara in der Gegenwart porträtiert, wobei man als Hörer feststellen muss, dass sich zwar einiges geändert hat, aber leider nicht wirklich zum Guten. Damals, als Estland von den Russen besetzt wurde, musste man um sein Leben fürchten und heute ist es in bestimmten Kreisen ähnlich. Ich musste mich ein wenig „einhören“ doch dann fand ich mich oft sprachlos wieder bezüglich der Grausamkeiten, die die Männer an den Tag legten. Das Schicksal führte Aliide und ihre ihr bis dahin unbekannte Enkeltochter Zara zusammen und ließ damit einen Zusammenhalt entstehen, der ihnen schlussendlich das Leben rettet. Super im Wechsel vorgetragen von Anna und Katharina Thalbach, Julia Nachtmann, Heikko Deutschmann sowie Thomas Thieme konnte mich das Hörbuch dennoch nicht ganz abholen. Ich hatte es mir vor Jahren nach einer Baltikumsreise zugelegt und war deshalb sehr gespannt auf den Roman der Roman der finnisch-estnischen Autorin Sofi Oksanen. Von mir gibt es auf von dreieinhalb auf vier aufgerundete Sterne verbunden mit dem Vermerk, dass dieses Buch nichts für zartbesaitete Seelen ist.