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Veröffentlicht am 03.07.2024

Der Krieg machte auch vor den Toren Hamburgs nicht halt ...

Große Elbstraße 7 – Liebe in dunkler Zeit
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Die Ärztin Vicki zu Haiden lebt nach wie vor in Hamburg, doch ihr geliebter Hannes ist tot und so ist sie froh, dass ihr Bruder Benno und dessen Tochter, die junge Augenärztin Flo, den Schritt zurück nach ...

Die Ärztin Vicki zu Haiden lebt nach wie vor in Hamburg, doch ihr geliebter Hannes ist tot und so ist sie froh, dass ihr Bruder Benno und dessen Tochter, die junge Augenärztin Flo, den Schritt zurück nach Deutschland wagen, um ihr zur Seite zu stehen und ihr ihren Lebensmut zurückzugeben. Doch die Zeit hätte nicht ungünstiger gewählt werden können, denn schon zeigen sich die braunen Schergen von ihrer widerlichsten Seite und ein erneuter Krieg scheint unausweichlich. Für Flo, die ihr Herz an einen jüdischen Architekten verloren hat, kommt der damit einhergehende Judenhass einer Katastrophe gleich …

30 Jahre sind zwischen dem ersten und dem zweiten Band vergangen und so kam mir dieser zweite Teil fast wie ein eigenständiges Buch vor. Wie gerne hätte ich in Vicki und Hannes‘ Leben ein wenig Mäuschen gespielt. Benno und Vicki sind die einzigen „Überbleibsel“ aus dem ersten Teil was es aber leicht machte, direkt in die Geschichte einzusteigen. Durch die Nähe zur Reeperbahn lernt man als Leser viel über das wilde Hamburg der Vorkriegsjahre und muss traurig dabei zusehen, wie der Krieg es sukzessive dem Erdboden gleich macht. Hier hat mir sehr gut gefallen, dass so wunderbar recherchiert wurde und ich viele der genannten „Etablissements“ direkt selbst im Internet finden konnte. Dennoch konnte mich dieser zweite Band leider nicht fesseln. Viel passierte aber die Spannung und das Bauchkribbeln beim Lesen habe ich vermisst. Klar werde ich auch den Abschlussband der Trilogie noch hören aber für „Liebe in dunkler Zeit“ gibt es leider nur 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.07.2024

Schade, viel verschenktes Potential ...

Moonlight und die Tochter des Perlenfischers
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Wie viele vor und nach ihnen wandert die Familie Brightwell 1886 nach Australien aus. Der Vater wittert das große Geld mit der Perlenfischerei und der Rest der Familie muss natürlich mit. Nur sehr zögerlich ...

Wie viele vor und nach ihnen wandert die Familie Brightwell 1886 nach Australien aus. Der Vater wittert das große Geld mit der Perlenfischerei und der Rest der Familie muss natürlich mit. Nur sehr zögerlich leben sich Mutter und Kinder ein. Doch obwohl es eine harte und nicht ungefährliche Arbeit ist, ist der Vater sehr erfolgreich. Sein Unternehmen entwickelt sich als außerordentlich profitabel, doch die Konkurrenz schläft nicht. Als Tochter Elizas Bruder jedoch eines Tages ohne ihn vom Perlenfischen zurückkommt, ist die Not groß. Der Vater verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen und Eliza will nicht glauben, dass er tot ist. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und nach Aufklärung und gerät mehr als einmal selbst in große Gefahr …

Der durchaus spannend klingende Klappentext ließ mich zu diesem Buch greifen. Ich liebe Auswanderergeschichten und Australien im vorletzten Jahrhundert versprach eine aufregende Geschichte. Leider kam ich mit dem steif und nüchtern wirkenden Schreibstil der Autorin so gar nicht zurecht. Während man einiges Wissenswertes über die damalige Zeit und natürlich besonders die Perlenfischerei erfährt, bleiben die Charaktere blass, ja fast unsympathisch. Schade, ich habe schlussendlich viel quergelesen und kann leider keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Wenn der Aufschrei nach Hilfe ungehört bleibt ...

In den Augen meiner Mutter
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Aufgrund recht gemischter Rezensionen zu diesem Buch, ging ich ein wenig skeptisch an die Geschichte ran. Wie sich herausstellte, völlig zu Unrecht, denn ich bin absolut begeistert!

Der Roman „In den ...

Aufgrund recht gemischter Rezensionen zu diesem Buch, ging ich ein wenig skeptisch an die Geschichte ran. Wie sich herausstellte, völlig zu Unrecht, denn ich bin absolut begeistert!

Der Roman „In den Augen meiner Mutter“ dreht sich um eine Familie, bestehend aus Vater Frank, Mutter Nancy und den Kindern Georgie und Dan. Soweit so gut könnte man meinen, doch in dieser Familie gibt es Geheimnisse, die sie schließlich zerbrechen lassen und schwere Spuren an allen Beteiligten zurücklassen. Nancy verlässt das traute Heim eines Tages sang- und klanglos und ihr Mann scheint verzweifelt. Was ist geschehen, dass sie diesen Weg wählt? Wie kaltherzig kann man sein? Die Jahre vergehen, Frank bindet sich neu und inzwischen ist Tochter Georgie selbst schwanger und sehnt sich nach Aufklärung. Als sie durch Zufall von dem Aufenthaltsort der Mutter erfährt, schnappt sie sich ohne groß nachzudenken ihren Bruder Dan und die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Spurensuche, die schließlich Unglaubliches zu Tage fördert …

Wie schon erwähnt, hat mir dieses Buch ausgesprochen gut gefallen, wenn es mich beim Lesen auch unglaublich traurig gemacht hat. Es ist einfach nur erschütternd zu lesen, wie die Verknüpfungen unglücklicher Umstände diese Familie zu Fall gebracht haben. Ich bin wütend über die vielen Lügen und die nicht geleistete Hilfestellung nachdem die Hilferufe nicht deutlicher hätten sein können. Aber ich freue mich auch über das kleine Quäntchen Hoffnung mit dem das Buch endet und möchte weiterhin an das Gute im Menschen glauben. Ich vergebe für diese berührende Geschichte wohlverdiente dicke fünf Sterne natürlich verbunden mit eine Leseempfehlung an die Leserinnen und Leser, die gerne auch mal ein wenig abseits des Main Streams lesen.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Zurück ins Haus der Füchsin ...

Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
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Ich habe mich sehr, sehr gefreut, dass ich mit Brigitte Riebes neuestem Werk in die Eifel reisen und lauter bekannte Gesichter wiedersehen durfte. In diesem zweiten Teil der Dilogie rund um die Familie ...

Ich habe mich sehr, sehr gefreut, dass ich mit Brigitte Riebes neuestem Werk in die Eifel reisen und lauter bekannte Gesichter wiedersehen durfte. In diesem zweiten Teil der Dilogie rund um die Familie Fuchs stehen die beiden Töchter Mia und Klara im Vordergrund. Die beiden unterschiedlichen Schwestern sind froh, dass der Krieg vorbei ist und das Leben endlich, endlich wieder weitergehen kann. Aber was hält die Zukunft für die beiden bereit? Wird Klara mit ihrer Stimme bezaubern können? Darf Mia sich ihrer Leidenschaft für Zahlen und Geschäfte widmen? Bevor diese Fragen beantwortet werden können, wirbelt erstmal der tschechische Sänger Pavel das Leben auf dem Hof gehörig durcheinander …

Schnell war ich mittendrin in der Geschichte und hatte das einzigartige Setting wieder vor Augen. Der anschauliche und zugleich sehr flüssige Schreibstil der Autorin machte es mir leicht einzutauchen und diesmal unter anderem Musik, Musik, Musik genießen zu dürfen. Frei nach dem Motto „Wo gesungen wird, da lass dich nieder … böse Menschen kennen keine Lieder“ ließ ich mich verzaubern von kleinen und großen Melodien, die ich längst vergessen glaubte. Doch nicht nur die Musik zog mich in ihren Bann, auch die Aufdeckung immer neuer Geheimnisse, die Liebe und die Trauer und schließlich Hoffnung auf ein neues Leben rundeten das Bild ab. Gespickt mit vielen Emotionen und einer bildgewaltigen Darstellung merkte ich gar nicht, wie ich durch die Seiten flog und viel zu schnell war dieses schöne Buch gelesen und zu Ende. Ich vergebe mit fünf Sternen natürlich die wohlverdiente Bestnote und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Obwohl es Brigitte wieder auf elegante Weise schafft, Band eins und Band zwei verschmelzen zu lassen, rate ich neuen Lesern erst zu Band eins zu greifen. Glaubt mir, ihr multipliziert dadurch euer Lesevergnügen um ein Mehrfaches!

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Als die Cholera-Epidemie in Hamburg wütete ...

Große Elbstraße 7 – Das Schicksal einer Familie
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Romane, die die Realität mit einflechten und auf wahren Tatsachen beruhen, faszinieren mich immer sehr. So nahm mich auch die Geschichte rund um die Familie zu Haiden recht schnell gefangen. Wie es zu ...

Romane, die die Realität mit einflechten und auf wahren Tatsachen beruhen, faszinieren mich immer sehr. So nahm mich auch die Geschichte rund um die Familie zu Haiden recht schnell gefangen. Wie es zu Ende des 19. Jahrhunderts in den besseren Familien so gang und gebe war, sollte sich auch Tochter Vicki dem Willen der Eltern beugen und, wenn sie schon nicht gleich heiraten wollte, eine Ausbildung zur Lehrerin machen. Doch diese denkt gar nicht daran sich an die Vorgabe der Eltern zu halten und folgt ihrem Traum zurück nach Hamburg um den vielen Cholerakranken vor Ort zu helfen. Gemeinsam mit dem in Ungnade gefallenen Arzt Dr. Johannes Dreyer kämpfen die beiden um das Überleben der erkrankten Menschen bis ihnen Vickis Vater einen Strich durch die Rechnung macht. Wenn dieser jedoch gemeint haben sollte, dass seine Tochter geläutert nach Hause zurückkehrt, so könnte er nicht falscher gewettet haben …
Neben Vickis ganz persönlicher Geschichte, hat mich bei diesem Roman auch besonders die interessant geschilderte Entwicklung der Medizin begeistert. Eindringlich, ohne den Lehrerfinger zu erheben, weist der Autor Wolf Serno auf die katastrophalen Bedingungen in den Armenvierteln der damaligen Zeit hin, die mich als Leserin wundern ließen, dass seinerzeit nicht noch viel mehr Menschen erkrankten und starben. Neben der Entdeckung der Röntgenstrahlen findet auch der Streik der Hafenarbeiter und der ewige Kampf der Frauen um Gleichberechtigung einen Platz in diesem interessanten Roman, der natürlich gleich Vorfreude auf den nächsten Band der Trilogie in mir geweckt hat. Mit ein klein wenig Luft nach oben vergebe ich wohlverdiente, starke vier von fünf Sternen verbunden mit einer absoluten Hör- bzw. Lesempfehlung. Mal wieder ein Historienschmöker der Extraklasse!