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Veröffentlicht am 19.01.2024

Spannung im hohen Norden

Tief im Schatten
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MEINUNG:
Tief im Schatten ist der zweite der Teil Reihe um die Ermittlerin Hanna Ahlander. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber ich hatte schon den Eindruck, dass hier sehr viel auch auf den ersten ...

MEINUNG:
Tief im Schatten ist der zweite der Teil Reihe um die Ermittlerin Hanna Ahlander. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber ich hatte schon den Eindruck, dass hier sehr viel auch auf den ersten Band hindeutet. Meine persönliche Empfehlung wäre immer die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
In den Wälder vom schwedischen Skiort Are wird der ehemalige Weltklasseskifahrer Johan Andersson tot aufgefunden. Niemand kann sich erklären, wieso er ermordet worden ist, da er schein keine Feinde hat und bei allen beliebt war. Gleichzeitig verschwindet die junge Rebecka Ekvall im Nachbarort. Die Zeit beginnt an zu laufen, denn sie ist schwanger und braucht dringend Medikamente...
Es gab auch drei Themen bei den ermittelnden Personen, die mir wirklich sauer gemacht haben und das ist das Verhältnis zwischen Hanna und ihrer Mutter. Ihre Mutter ist absolut herzlos ihr gegenüber und hält einfach Kontakt zu Hannas Ex-Freund. Hanna spürt, dass sie ihre ältere Schwester mehr liebt als Hanna. Mich hat gefreut, dass das Verhältnis der beiden Schwestern aber so gut ist und die Schwester sie unterstützt. Außerdem fand ich das Verhältnis schwierig zwischen Hannas Partner Daniel und dessen Partnerin Ida. Beide haben eine 6-Monate alte Tochter und natürlich kann Daniel als Polizist oft nicht einfach nach Hause kommen, schon gar nicht als der Mord aufzuklären ist. Ich kann total verstehen, wie anstrengend es für sie ist, dass Kind allein zu versorgen, aber sie macht Daniel ständig ein schlechtes Gewissen und stellt dessen Liebe zu ihr in Frage. Ich glaube, dass Polizisten einfach eine ganze andere Belastung haben und eben keinen 9-to-5 Job. Dessen muss sich als PartnerIn bewusst sein. Außerdem hat mich auch das Verhalten gegenüber der Frauen in dieser sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft unglaublich wütend gemacht, genauso wie Hanna. Frauen werden hier einfach unterdrückt. Sind nicht wert, außer für das Kinderkriegen und es ist Männern erlaubt sie zu "züchtigen", sprich ihnen Gewalt anzutun.
Es gibt hier also viele Themen, die Autorin ver- und bearbeitet, die in mir diverse Emotionen ausgelöst haben. Sie schafft den richtigen Mix zwischen Privatleben der ermittelnden Personen und dem Fall. Der Fall ist gut und in sich schlüssig konstruiert und hat mich bei der Stange gehalten. Ein bisschen konnte man dann erahnen, wer der Täter sein könnte, aber am Ende gibt es nochmal einen spannenden Twist. 

FAZIT:
Tief im Schatten ist der zweite Fall von Hanna Ahlander hoch oben im schwedischen Norden. Die Autorin konstruiert wieder einen spannende Fall aus der Mitte unserer Gesellschaft. Ich freue mich auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Zu recht gehypt

Fourth Wing – Flammengeküsst
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MEINUNG:
Fourth Wing ist mit Abstand das Buch, was am meisten gehypt wurde. Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der sich für Bücher und Lesen interessiert und der das Buch nicht kennt. Sicher geht ...

MEINUNG:
Fourth Wing ist mit Abstand das Buch, was am meisten gehypt wurde. Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der sich für Bücher und Lesen interessiert und der das Buch nicht kennt. Sicher geht auch vielen anderen so wie mir, die auch wissen wollten, was es mit dem Buch auf sich hat. Fourth Wing ist der erste Band einer Fantasy-Reihe, deren zweiter Band auch bereits erschienen ist.
Die findet am fiktiven Basgiath War College statt, welches vier Flügel der Ausbildung und Profession hat (daher auch der Titel). Protagonistin Violet Sorrengail, die jüngste von drei Geschwistern und Tochter der Generälin, soll eigentlich Schriftgelehrte, wie verstorbener Vater werden, aber die Mutter verlangt, dass sie nach dem Tod der Bruders den Drachenreitern beitritt. Der Alltag am College hinterlässt ein bisschen Harry-Potter-Vibes. Violet ist eigentlich komplett ungeeignet für diese Karriere, denn sie erfüllt eigentlich die körperlichen Vorraussetzungen dafür nicht. Dennoch schafft sie es. Es hat mir gut gefallen, dass sie hier eine gewisse Anti-Heldin ist und sich hier wirklich durchkämpfen muss. Hat mich ein bisschen an Tris von Divergent erinnert. Auch was die Brutalität angeht. In dieser Geschichte muss man ein bisschen was aushalten, denn der Konkurrenzdruck ist sehr groß und man schreckt auch nicht davor zurück die Konkurrenten zu töten. Violet lebt stets gefährlich, vor allem auf Grund ihrer Herkunft. Die Brutalität hat mich hier auch an Saba Tahirs Elia & Laia erinnert. Trotzdem kommen auch Liebe und Freundschaft nicht zu kurz. Es entspinnt natürlich eine Liebesgeschichte zwischen Violet und dem Geschwaderführer und Sohn eines Rebellen, Xaden. Allerdings baut sich das langsam auf, auch wenn sich beide nacheinander verzehren und die Autorin dann im letzten Drittel nicht an spicy Szenen spart. Besonders gut hat mir der Part mit den Drachen gefallen, denn eine Reiter kann nur ein Reiter werden, wenn er bzw. sie von einem Drachen gebunden wird. Der Aufbau der Beziehung zwischen Drache und Reiter war sehr amüsant und liebevoll, wie sich die Bindung dann verstärkt.

FAZIT:
Fourth Wing hat von viele Elemente von vielen sehr guten Fantasybüchern und Dystopien, die in den letzten Jahren erschienen sind und ist in sich doch eine ganze eigene Geschichte, die ich gerne und zügig gelesen habe. Die Autorin erweist hier sehr viel Einfallsreichtum. Bei Gelegenheit werde ich sicher mal zu dem fast 1000-seitigen 2. Band greifen. ;)

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Veröffentlicht am 18.01.2024

So eine schöne Geschichte

we fell in love in october
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MEINUNG:
Das Buch viel mir zufällig in die Hand, weil es sehr viele gute Bewertungen hatte und ich ehrlich gesagt, auch sofort in das Cover verliebt war. Es strahlt so viele Wärme und Geborgenheit aus. ...

MEINUNG:
Das Buch viel mir zufällig in die Hand, weil es sehr viele gute Bewertungen hatte und ich ehrlich gesagt, auch sofort in das Cover verliebt war. Es strahlt so viele Wärme und Geborgenheit aus. Es hat mich sofort angesprochen.
We fell in love in october ist auch eine Liebesgeschichte, aber es ist noch so viel mehr. Es ist auch die Geschichte einer Emanzipation und des Loslassens. Genau das macht Lisa. Sie erkennt, dass die keine Bankkauffrau werden will und dass sie die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz auch nicht mehr ertragen kann, genauso wie die Enge des bayerischen Dorfes. Sie flieht spontan nach Köln, weil die Busfahrkarten dahin am billigsten waren. Sie findet spontan eine WG per Couchsurfing und lernt dort Tätowierein Karla kennen. Für Lisa beginnt die Reise zu sich selbst, vor allem als sie feststellt, dass sie bei Karla mehr empfindet als nur bloße Freundschaft. Diese Gefühle übermannen Lisa, denn so richtig passt es nicht in ihr bisher gekanntes Weltbild. Auch wenn es für mich, die in der Großstadt groß geworden ist, nur schwer nachvollziehbar war, dann man wie Lisa sprichwörtlich hinter dem Mond groß geworden ist, schildert die Autorin es wirklich voller Wärme und auch Authentizität. Es ist absolut klar, dass Lisa total verunsichert ist, viele Ängste hat und viele Leute damit auch vor den Kopf stößt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und sie nimmt aber nicht den ganzen Raum ein, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Die Autorin nimmt dabei vielen Themen wie Outing und gibt Einblick in die LGBTQ+ Welt auf, die mir teilweise schon bekannt waren, aber für viele LeserInnen sicher richtig spannend ist. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Am Ende hätte gerne Karla noch ein bisschen besser kennen gelernt. Ihre Sichtweise wäre wirklich toll und spannend gewesen.

FAZIT:
We fell in love in october ist eine ganz zauberhafte, queere Liebesgeschichte, aber es ist auch noch so viel mehr und ich finde, das Buch hebt sich wirklich ab in LGBTQ+ Kosmos und unter den New Adult Liebesgeschichte, weil es so herrlich authentisch ist und auch mal in Deutschland spielt. Ich freue mich auf weitere Romane von der Autorin!

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Suchtpotenzial

Punk 57
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MEINUNG:
Punk 57 von Penelope Douglas ist ein typisches BookTok Buch, welches ich schon länger auf meinem digitalen SuB hatte und mir war jetzt um die Weihnachtszeit einfach mal nach leichter Unterhaltung ...

MEINUNG:
Punk 57 von Penelope Douglas ist ein typisches BookTok Buch, welches ich schon länger auf meinem digitalen SuB hatte und mir war jetzt um die Weihnachtszeit einfach mal nach leichter Unterhaltung mit Liebe und Spice. Beides bekommt man hier!
Die Geschichte ist etwas merkwürdig konstruiert, aber es war immerhin mal etwas neues. Misha und Ryen pflegen seit Jahren eine Brieffreundschaft, die auf Grund eines Schulprojektes mal arrangiert worden ist. Doch nach 7 Jahren wird plötzlich alles anders. Die beiden wohnen eigentlich in der Nähe, aber man ist sie noch nie begegnet. Sie waren die perfekten Freunden, bis sie sich eines Tages begegnen und zumindest Mishar weiß, wer Ryen ist. Misha erkennt in Ryen nicht das Mädchen aus seinen Briefen wieder. Zwischen beiden entspinnt eine große Hassliebe als Misha dann an Ryens Schule kommt. Ryen weiß allerdings von nichts. Es gibt einige Dinge, die in die Buch etwas unglaubwürdige und auch wirklich überspitzt sind, aber darüber muss man hinwegsehen. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen, weil mich die Beziehung der beiden einfach komplett in ihren Bann geschlagen hat. Penelope Douglas schafft es ähnlich wie meine allerliebste L.J. Shen einen leidenschaftlich in diese Beziehung mitzunehmen, was realistisch betrachtet allerdings vielleicht nicht immer die aller gesündestes Beziehung ist, denn oft grenzt das Verhalten der Protagonisten an Besessenheit und Toxic. Dennoch mag ich diese große Leidenschaft und Liebe und den Spice, den man hier bekommt. Die Geschichte beschäftigt sich auch mit dem Thema Mobbing und Ausgrenzung und was es mit einem macht, z.B. dass man nach außen ein kompletter anderer Mensch ist und wie Ryen zum Arschloch wird, nur um dazu zu gehören. Das Opfer wird schnell selbst zum Täter. Ryen macht es einem nicht unbedingt leicht sie anfangs zu mögen, aber mit der Zeit kann man sie besser verstehen und sie verändert sich, da Misha ihr natürlich den Spiegel vorhält. Wieder mal habe ich mir gedacht, wie schrecklich die Schulzeit sein kann und heutzutage kommen auch noch die sozialen und digitalen Medien dazu, die alles nur noch schlimmer machen. 

FAZIT:
Punk 57 ist für mich ein zurecht gehyptes Buch, welches ich innerhalb von 3 Tagen durch gesuchtet habe. Man bekommt hier eine leidenschaftliche, spicy Liebesgeschichte, die sich aber mit dem Thema Mobbing und Ausgrenzung an Schulen beschäftigt. Ich werden auf jeden Fall weitere Bücher von Penelope Douglas lesen!

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Sehr intensiv

Endstation Malma
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MEINUNG:
Bisher habe ich alle beide Romane - Verbrenn all meine Briefe und Die Überlebenden von Alex Schulman gelesen und für sehr gut befunden. Ich liebe vor allem von schwedischen AutorInnen die Spannungsliteratur, ...

MEINUNG:
Bisher habe ich alle beide Romane - Verbrenn all meine Briefe und Die Überlebenden von Alex Schulman gelesen und für sehr gut befunden. Ich liebe vor allem von schwedischen AutorInnen die Spannungsliteratur, aber Alex Schulman beweist, dass die Schweden auch sehr gute Belletristik können.
Das Buch ist aus drei abwechselnden Sichten  und drei Zeiten - 1976, 2001 und heute geschrieben. Alle Protagonisten sind auf dem Weg nach Malma, einem kleinen Ort ein paar Stunden von Stockholm entfernt. Da ist ein Ehepaar, deren Ehe in der Krise ist. Außerdem ist ein Vater meiner seiner kleinen Tochter unterwegs und eine junge Frau versucht das Rätsel ihres Lebens zu lösen.
Am Anfang fand ich am spannendsten herauszufinden, wie alle Charaktere miteinander verbunden sein könnten. Vermutlich liegt es daran, dass viele Krimis und Thriller lese und immer Rätsel aufdecken möchte. Es stellt sich relativ schnell heraus, wie alle Personen miteinander zusammenhängen. Die Harriet, die mit ihrem Vater unterwegs ist, ist die Mutter von der jungen Frau, Yana, deren Name übrigens eine tief Bedeutung hat, die sich später noch erklärt. Bei dem Ehepaar handelt es sich um die erwachsene Harriet und Oskar, ihren Mann. 
Jede Person hat ihr wirklich eigenes, teilweise großes Päckchen zu tragen. Es gibt ein großes Ereignis in der Vergangenheit von Harriet, was schon als Trauma bezeichnen kann, was alle das Leben aller Protagonisten praktisch für ihr ganzes Leben stark beeinflusst. Für mich ist Harriet auch der Dreh- und Angelpunkt gewesen, denn ihr Probleme und das Traum in der Kindheit, haben die Ehe mit Oskar und die Kindheit und das spätere Leben von Yana beeinflusst. Manchmal war da schwer zu ertragen, vor allem Harriets Selbstzerstörung und teilweise Zerstörung ihrer Beziehungen, was ich auf Grund der Kindheit verstanden habe, aber andererseits auch schwierig fand als sie erwachsen wurde. Oskar ist in meinen Augen damit auch nicht gerade gut umgegangen, aber er wird es nicht besser gewusst haben. In diesem Kosmos, der Eltern, die oft mit sich beschäftigt sind, befindet sich Yana. Mir schien sie manchmal verloren, vor allem als man dann liest, wie schlecht das Verhältnis dann später wird zu ihren Eltern. Bei mir hat sich manchmal das Gefühl entwickelt, alle in den Arm nehmen zu wollen, um die große Einsamkeit zu lindern, die fast alle verspüren. Alex Schulman schafft es wieder als kluger und feiner Beobachter sehr ausgeprägte Charaktere zu schaffen, die in mir viele Gefühle ausgelöst haben.

FAZIT:
Mein einziger Kritikpunkt an Endstation Malma ist, dass ich gerne noch mehr erfahren hätte, wie es für die junge Frau weiter geht, deren Endstation Malma ist. Da kam mir das Ende etwas zu abrupt. Alle anderen losen Fäden bringt der Autor sehr gut zusammen, auch wenn das Ende bzw. die Auflösung wirklich tragisch ist. Es ist so eine Geschichte, wo man sich wieder fragt, was wäre passiert, wenn es nicht dieses eine Ereignis in der Vergangenheit gegeben hätte. Ich freue mich auf weitere Roman von dem Autor.

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