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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2016

Schade.

Alles inklusive
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Apple, die mit ihrem Namen äußerst unzufrieden ist, fliegt noch einmal nach Spanien, wo sie sonst mit ihrer Hippie-Mutter Sommer für Sommer verbracht hat. Inzwischen hat sich dort einiges geändert - auch ...

Apple, die mit ihrem Namen äußerst unzufrieden ist, fliegt noch einmal nach Spanien, wo sie sonst mit ihrer Hippie-Mutter Sommer für Sommer verbracht hat. Inzwischen hat sich dort einiges geändert - auch in ihrem Leben, im Leben der Mutter. Der einstige Geliebte samt Sohn trifft dort auch auf Apple - jedoch heißt der Sohn nun Tina. Im Buch wird das Erlebte aus den verschiedenen Sichten geschildert - also mal aus der Sicht von Apple oder eben Ingrid, der Mutter. Ein Buch über Liebe, Glück, das Leben.

Ich wusste nicht, auf was ich mich hier einlasse. Von Doris Dörrie hatte ich mir gute Unterhaltung erhofft bzw. versprochen, was ich gelesen habe, hat mich enttäuscht. Natürlich geht das Leben (egal ob real oder "nur" auf dem Papier geschrieben) manchmal komische Wege und man kann vieles nicht verstehen.

So ging es mir beim Lesen dieses Buches. Apple ist traumatisiert, allein schon von der Kindheit, in der sie Jahr für Jahr mit der Hippie-Mutter im Zelt in Spanien im Urlaub war. Alle laufen nackt herum, Apple ist davon sehr genervt. Und das merkt man auch während des ganzen Buches über. Apple steckt ihre ganze Kraft immer in die Liebe, sie liebt mit Haut und Haar, überfordert jedoch wohl die jeweiligen geliebten Männer. Der Mutter ergeht es im Alter auch nicht viel besser, nach einer Hüftoperation soll sie sich in einem von Apple geschenkten Urlaub in Spanien erholen, sie jedoch holt die Vergangenheit ein.

Mir war dieses Buch ein Stück weit zu "psycho". Ständig geht es in irgendwelche Untiefen der Seele der beiden Damen, ein unterhaltsamer Roman ist für mich etwas ganz anderes. Was daran "herzzerreißend komisch" sein soll, weiß ich nicht. Mich hat dieser Schreibstil alles andere als fasziniert, regelrecht genervt hat er. Und auch die Art der Schilderung. Meiner Ansicht nach hätte man hier viel mehr draus machen können, mehr auf die Menschen eingehen, jedoch auf andere Art und Weise.

Natürlich kann man auch mit einem Buch, das hinter die Fassade des jeweiligen Menschen blickt und die Gedankengänge eines Einzelnen aufführt, die Leser gut unterhalten. Nicht alles schiebt man gleich auf die "psycho"-Schiene, wie ich mir das hier erlaube zu tun. Ich bin einfach tief enttäuscht von diesem Buch, von dem ich mir einfach viel mehr erwartet habe, leider bin ich hier ziemlich enttäuscht worden. Ich habe mich durchs Buch gequält beim Lesen, unterhaltsam sieht anders aus.

Ich kann hier nicht anders und vergebe den Pflichtstern und spreche ganz deutlich keine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Charlotte Roche's Schoßgebete in männlich... "Arschwasser".

Fleckenteufel
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Thorsten ist sechzehn Jahre alt, als er im Jahr 1977 mit auf eine Familienfreizeit der evangelischen Gemeinde mit nach Scharbeutz an die Ostsee fahren darf. Er ist ein Spätzünder, dennoch hält ihn der ...

Thorsten ist sechzehn Jahre alt, als er im Jahr 1977 mit auf eine Familienfreizeit der evangelischen Gemeinde mit nach Scharbeutz an die Ostsee fahren darf. Er ist ein Spätzünder, dennoch hält ihn der Geschlechtstrieb schon mächtig auf Trab. Die Ferienfreizeit ist der ideale Ort um unter Gleichaltrigen endlich mal rund um die Uhr zu sein, wobei es bei ihm einen hormonellen Dauerstress verursacht. Wenn dann nicht noch zusätzlich die Probleme mit dem Essen wären - Luke zwo dicht...

Hui. Gleich zu Beginn hab ich echt überlegt, was das so im Buch soll - diese überaus komische, meiner Ansicht nach kindliche Phase, in der sich zwar der Protagonist in gewisser Wiese noch befindet, aber die auch so dermaßen intensiv beschrieben ist. Ja, er hat Probleme mit der Verdauung, müsste mal auf Toilette, aber im Gemeindehaus, das geht ja nicht so wirklich, weil "Fremd scheißen" (um es mal so umgangssprachlich? zu nennen) kann er ja nicht... nun ja. Es geht leider immer wieder so weiter, neben diesem wohl für Männer so interessantem Thema kommt es auch immer wieder zu sexuellen Vorstellungen wie es wohl mit welchen Mädels wäre bzw. mit Andreas, der ja wohl eine "große Rute" hat, die sich immer in der engen Wrangler-Jeans abzeichnet... entsprechend werden auch hier Spielchen erzählt, die mit einem anderen Freund vorher schon erfolgt sind. Nun ja.

Irgendwann hab ich hier echt keine Lust mehr gehabt, meine Gedanken während des Lesens waren wirklich nur noch "Himmel, wie bin ich zu diesem Buch gekommen" bzw. "das ist doch Schoßgebete in männlicher Form"... Ich habe durchaus kein Problem mit Schilderungen, die für andere vielleicht unangenehm, ja eklig sein mögen. (Siehe: Rechtsmedizin-Bücher, Benecke-Schilderungen etc.) Aber hier hatte ich wirklich die Schnauze gestrichen voll. Ich wurde hier nicht wirklich gut unterhalten, ständig geht es um irgendwelche Phantasien oder körperliche Probleme/Gelüste etc. Zwischendurch, wenn mal etwas von der Familienfreizeit erzählt wird, hat man das Gefühl, es könnte doch alles wieder besser werden, aber das wurde es für mich leider nicht.

Das Buch war vielleicht nicht ganz so grottig, wie ich es vielleicht rüber gebracht habe, aber mich hat dieser Stil einfach nicht überzeugen können. Vom Schreib- und Sprachstil her war alles nachvollziehbar, hier kann ich nichts bemängeln.

Von mir gibt es hier 2 von 5 Sternen sowie natürlich keine Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ich verzichte dann.

Lehrerkind
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Bastian Bielendorfer ist Lehrerkind. Seine Eltern sind beide Lehrer, der Vater auch noch an der gleichen Schule wie der Sohn. So ist er wohl direkt unten durch, als er mit dem Satz "Liebe Kinder, das ist ...

Bastian Bielendorfer ist Lehrerkind. Seine Eltern sind beide Lehrer, der Vater auch noch an der gleichen Schule wie der Sohn. So ist er wohl direkt unten durch, als er mit dem Satz "Liebe Kinder, das ist euer neuer Mitschüler Bastian, der Sohn eures Deutschlehrers" vom Klassenlehrer vorgestellt wird. Im Buch schildert Bastian sein Leben mit seinen Lehrereltern.

Hilfe, was wollte ich da lesen? Ich habe ja unter anderem hier auf Ciao auch schon über das Buch gelesen, diese Kritiken waren meist berechtigterweise auch mit keinen großartigen Lobeshymnen auf das Buch versehen. Aber gut, man gibt ja dem Buch eben eine Chance.

Generell mag ich Bücher von Poetry Slammern ja doch ganz gerne, denn die meisten Poetry Slammer schreiben wirklich lustige, amüsante Texte. Andere hingegen nachdenkliche Texte, auch die können richtig toll sein. Doch was Bastian Bielendorfer hier schreibt, ist für mich sehr grenzwertig. Er schreibt zwar durchaus humorvoll, aber manchmal hat Humor (s. Leseprobe) eben auch eine Grenze. Man erkennt im Buch auch nicht wirklich, was wirklich geschehen ist bzw. ob hier wohl etwas erfunden wurde, weil es eben vielleicht lustig klingt...

Er schildert im Buch (ich habe mich durch gut 50 Seiten gequält...) seinen schulischen Werdegang, wobei das Buch mit seiner Geburt anfängt, die ihm wohl oftmals geschildert wurde. Sicher können Kinder untereinander grausam und fies sein, aber in diesem Buch sind es wohl seine Eltern (wenn ich nur an die Schilderung eines Aprilscherzes denke...), die ihn, zumindest stellt es sich für mich so dar, immer wieder verarschen und so versuchen ihn zu erziehen. Wobei: er wächst wohl dennoch mit Gameboy & Co. auf - obwohl er ein Lehrerkind ist. (Genau das hätte ich mir dann anders vorgestellt, aber gut... ich bin kein Lehrerkind und bin gut ohne Gameboy und Kabelfernsehen aufgewachsen...)

Die Art und Weise wie er von den Erziehungsversuchen seiner Eltern schreibt, hat mich aufgeregt. Denn: sollte das alles erstunken und erlogen sein, einer blühenden Phantasie entsprungen, dann wird den Eltern da ordentlich was unnötigerweise zugeschrieben, was nicht sein muss. Das ist zumindest meine Ansicht...

Vom Schreibstil her ist alles recht gut nachvollziehbar, er verwendet allerdings auch gerne mal Fachbegriffe (somnambul), was mich dann eben dazu zwingt, mal bei Wikipedia nachzufragen...

Für mich war es eine wirklich enttäuschende Lektüre, die ich schnell abgebrochen habe, sonst hätte ich mich zu sehr darüber aufgeregt, wie jemand seine Eltern schildert. Denn es geht einfach nicht klar hervor, ob die Eltern das auch so getan haben oder ob es reine Erfindungen des Autors sind. Sollte die Geschichte wahr sein, dann haben die Eltern wohl auch einen ordentlichen Knacks...

Von mir gibt es hier lediglich den Pflichtstern und keine Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Großer Titel - NICHTS dahinter!!!

Die Dirne und der Bischof
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Würzburg, 1430. Eine nackte junge Frau wird eines Nachts halbtot im Stadtgraben der Vorstadt Pleich aufgefunden und von zwei Männern ins Frauenhaus gebracht. Da die junge Frau ihr Gedächtnis verloren hat, ...

Würzburg, 1430. Eine nackte junge Frau wird eines Nachts halbtot im Stadtgraben der Vorstadt Pleich aufgefunden und von zwei Männern ins Frauenhaus gebracht. Da die junge Frau ihr Gedächtnis verloren hat, weiß sie natürlich weder Name noch Herkunft. Und mit der Zeit merkt auch sie, dass es sich beim Frauenhaus nicht wirklich um ein Haus handelt, in dem sie ohne jegliche Gegenleistung untergekommen ist. So wird sie hier also zur Dirne, einer Dirne allerdings, die sich sehr gewählt ausdrückt und sogar schreiben und lesen kann. Was verbirgt sich jedoch hinter dem versuchten Mord, wer hat sie hier wohl aus dem Weg schaffen wollen? Wieso verlangt der wollüstige Bischof nach der Dirne?

Nun denn, ich lese wirklich gerne historische Romane, diesen wollte ich vor allem auch wegen dem historischen Bezug zur Stadt Würzburg, bei der ich ja wohne, unbedingt lesen. Im Buchgeschäft hatte ich schon mal ein bißchen reingelesen, als ich es dann gekauft bekommen habe, hab ich auch immer lange im Buch gelesen. Ich wollte ja immer wissen, wie es denn so weiter geht.

Es ist schon spannend geschrieben, jedoch finde ich den Klappentext sehr übertrieben. Hier wird gleich davon geschrieben, wovon dieses Buch handelt, was jedoch erst ab 380 oder so eintrifft, das hat mich schon sehr enttäuscht! Die Geschichte zieht sich so dermaßen im Buch hin, das hat mich wirklich bald gelangweilt, aber da der Mensch ja neugierig ist, wollte ich immer weiter lesen…

Die Einteilung in Kapitel fand ich gut, auch die Größe der Kapitel, die Erklärungen hinten im Buch der wichtigen Menschen im Buch waren in Ordnung, aber nicht wirklich notwendig, finde ich. Da im Buch ja während der Geschichte selbst immer erklärt wird, dass Meister Thürner der Henker ist, finde ich es hinten irgendwie nicht so sinnvoll. Im Glossar hingegen sind altertümliche Begriffe erklärt, hier finde ich, könnten noch viel mehr Begriffe mit aufgenommen werden. Fast das spannendste am ganzen Buch fand ich (so ab der Hälfte leider schon…) den Teil Wahrheit & Dichtung, der auch ganz hinten im Buch zu finden ist. Da ich ja (fast) in Würzburg lebe, hier oft in der Stadt und im Dom bin, war es für mich spannend zu lesen, was hier wirklich wahr ist bzw. was erfunden ist. Von daher wäre es wirklich noch mal spannend, weiter in einem historischen Buch bzw. mal in einem Archiv weiterzuforschen…

Die Autorin empfiehlt außerdem noch ihrem Roman "Die Maske der Verräter", hier wird noch mehr wohl von den Intrigen von Johann von Grumbach (Bischof von Würzburg) erzählt.

Alles in allem hat mich das Buch wirklich sehr enttäuscht, ich habe bereits andere Romane von Ulrike Schweikert gelesen, die weit aus besser waren, hier habe ich mir nun von diesem Roman deutlich mehr erwartet, als nur die alltäglichen Geschichten vom Frauenhaus (ja, die waren freilich auch interessant, aber mit der Zeit…).

Ich kann deshalb nur 2 Sterne für das Buch vergeben, ich ziehe für den zu hohen Preis, das in die Länge gezogene und den sehr enttäuschenden Inhalt insgesamt drei Sterne ab. Eine Kaufempfehlung kann ich auf keinen Fall aussprechen.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Finger von lassen!!!

Purpurengel
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Die Farbe Purpur ist von einem Geheimnis umgeben. Denn nur wenige Auserwählte kennen die Rezeptur für die Herstellung des teuren Farbstoffes. Anna, die Färberin ist eine davon. Sie lebte in Norwegen, wo ...

Die Farbe Purpur ist von einem Geheimnis umgeben. Denn nur wenige Auserwählte kennen die Rezeptur für die Herstellung des teuren Farbstoffes. Anna, die Färberin ist eine davon. Sie lebte in Norwegen, wo es die dazu benötigten Schnecken gibt. Verheiratet ist sie mit Lorenzo, mit ihm wohnt sie in Italien, er ist jedoch meist mit dem Papst unterwegs um das Heer zu führen. Durch Papst Pius II kommt sie 1460 in den Vatikan, er ist sehr an der Purpur-Farbe interessiert und Anna versorgt ihn - nur ihn - mit dieser erlesenen Kostbarkeit. Doch dann wird sie leichtsinnig und verwendet einen Tropfen für sich selbst und muss teuer dafür bezahlen.

Ich habe lange kein so schlechtes Buch mehr gelesen. Die Geschichte um die Farbe Purpur klang eigentlich interessant (ich habe das Buch geschenkt bekommen), aber der Schreibstil und die Art ist so dermaßen unmöglich und verpeilt, das hat mich so dermaßen genervt und geärgert gleichzeitig. Der Schreibstil ist so dermaßen fad, es kommt nicht wirklich mal so richtig Spannung auf im Buch, und das obwohl es eigentlich spannend wirken sollte. Außerdem sind (das würde ich als die Art bezeichnen…) da solche Zeitsprünge im Buch, gerade erzählt sie noch von der Tochter, dann schon wieder, wie es bei ihr dazu kam, dass sie von Norwegen nach Italien kommt, dann wird plötzlich zum fünften Mal der Unfall der Tochter erwähnt, wo man aber gar nicht weiß, was da passiert ist. Es ist aber nicht spannend geschrieben, sondern so nebenbei erwähnt, dass da ein Unfall war und weiter geht die Geschichte.

Ich habe selten so ein schlechtes historisches Buch gelesen, die eigentliche Geschichte, die dahinter steckt ist ja nicht mal schlecht, aber die Umsetzung ist so dermaßen schlecht gelungen, ich weiß nicht, ob es eventuell an der Übersetzung liegt oder schon direkt an der Autorin, aber ich finde dass hier viel Blödsinn geschrieben wurde. Ich habe ähnliche vergleichbare historische Bücher gelesen und da hat wirklich alles gepasst, war stimmig, klar gibt es öfter mal nen Zeitsprung im Buch, aber das ist dann kein so ein Chaos wie hier.

Ich fand das Buch so dermaßen schlecht, dass ich es euch auf keinen Fall empfehlen kann.