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Veröffentlicht am 11.03.2020

Generation Fake.

Generation Chillstand
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Mit manchen Fach- bzw. Sachbüchern habe ich leider immer mal so meine Schwierigkeiten, so leider auch mit diesem Buch über die Generation Chillstand.

Der Schreibstil des Buches ist schon recht fachlicher ...

Mit manchen Fach- bzw. Sachbüchern habe ich leider immer mal so meine Schwierigkeiten, so leider auch mit diesem Buch über die Generation Chillstand.

Der Schreibstil des Buches ist schon recht fachlicher Natur, so dass man öfter mit speziellen Fachbegriffen zu tun hat, die aber durchaus verständlich sind. Der generelle Stil hat mir aber bedauerlicherweise nicht so zugesagt, da es für mich einfach nicht in einem Maß lesenswert war, wie ich das bei anderen Sachbüchern schon erlebt habe.

Leider war es für mich inhaltlich so, dass ich für mich viel Wiederholung empfunden habe. Die Ansätze und Überlegungen sind zwar interessant, für mich war es aber so, dass viele Thesen gefühlt immer und immer wieder aufgegriffen wurden. So wirklich konkret belegt werden konnten diese dann auch nicht, was es ein wenig zu Verschwörungstheorien macht.

Für mich war es leider keine Lektüre, die mir gut gefallen hat. Es war ein anstrengendes, sich wiederholendes Buch, bei welchem der Autor vielleicht doch einmal noch ein bisschen weiter über den Tellerrand hinausschauen hätte sollen, zumindest empfinde ich dies so. Gerade was aktuell an „Weltverbesserung“ der jungen Generation läuft, ist doch auch immer wieder etwas im Gange. Insofern finde ich dieses Buch schon ein wenig als „Gemecker“. Mir hat das Buch leider nicht gefallen, entsprechend empfehle ich es nicht und vergebe lediglich einen von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Verworrene Familienverhältnisse.

Beschreibung einer Krabbenwanderung
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Die 22-jährige Saana studiert und lebt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in Deutschland. Vor Jahren ist sie aus dem Irak hierhergekommen. Hier hat sie nun einen Freund und einen Liebhaber. ...

Die 22-jährige Saana studiert und lebt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in Deutschland. Vor Jahren ist sie aus dem Irak hierhergekommen. Hier hat sie nun einen Freund und einen Liebhaber. Einen Vater, Nasser, der fast immer durch Abwesenheit glänzt, und eine Mutter, Asija, die depressiv ist. Dann ist da noch die Tante Khalida, die tagtäglich bei der Familie zum Rauchen sitzt. Saana hat sich viel erkämpft, was plötzlich auf dem Spiel steht.

Bereits seit einiger Zeit wollte ich dieses Buch lesen, nun habe ich es mir endlich aus dem Regal geholt. Und war leider recht schnell enttäuscht, muss ich direkt vorwegsagen.

Die Geschichte klang für mich sehr interessant und lesenswert, die Umsetzung hat mir leider nicht so gut gefallen. Der Schreibstil war soweit ganz in Ordnung, es lässt sich gut und verständlich lesen, war für mich jetzt aber nicht so begeisternd, wie dies andere Bücher schon waren. Es ist auf alle Fälle kein leichter Schreibstil, sondern einer, für den man sich durchaus Zeit nehmen sollte, wobei ich leider auch ein wiederholendes Gefühl dabei hatte. Von Fremdwörtern oder Fachbegriffen ist nicht oft die Rede, was das Buch gut verständlich macht. Dennoch waren die Sätze manchmal ein wenig verschwimmend und die Ausdrucksweise etwas umständlich.

Inhaltlich konnte mich das Buch leider nicht packen und ich habe es schließlich nach einem guten Drittel abgebrochen. Für mich ist dies eine Familiengeschichte, die sich irgendwie im Kreis dreht. Der Vater quasi nie da, die Mutter leidet unter Depressionen, die von anderen nicht (an)erkannt werden, sondern deren Verhalten abgetan wird. Aber auch die Ansichten von Sanaa, die sich neben einem Freund auch noch einen Liebhaber besorgt, waren mir einfach zu fremd, als dass ich hier eine weitere Entwicklung lesen wollte.

Für mich war es leider ein Buch, das mich einfach nicht packen wollte und konnte, dessen Geschichte mich nicht in ihren Bann ziehen konnte. Sprachlich war es mir ein bisschen zu umständlich bzw. ausschweifend geschrieben. Von mir gibt es hier leider keine Empfehlung und einen von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.05.2019

Amerikanisch lustig? Eher erbärmlich beleidigend.

Hey Siri, willst du mich heiraten?
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Judith und John haben Zwillinge, beide Kinder sind Jungs. Doch mit der Zeit zeigt sich, dass Gus sich nicht so entwickelt, wie das Kinder im gleichen Alter tun. Nach langer Zeit steht wohl fest, dass er ...

Judith und John haben Zwillinge, beide Kinder sind Jungs. Doch mit der Zeit zeigt sich, dass Gus sich nicht so entwickelt, wie das Kinder im gleichen Alter tun. Nach langer Zeit steht wohl fest, dass er Autist ist. Darüber berichtet die Mutter nun in diesem Buch.

Beim Lesen bin ich Genremäßig nicht festgelegt, ich lese wirklich gern und viel – und die unterschiedlichsten Bücher. Entsprechend gespannt war ich auf dieses Buch, das für mich sehr interessant und vielversprechend klang.

Wenn man den Titel liest, dann erwartet man wohl Schilderungen, wie sich der autistische Sohn beispielsweise mit Siri (also der Sprachassistentin auf dem iPhone) unterhält, ja austauscht. Wenn man dann das Buch liest, wird man leider ganz schnell enttäuscht, denn mit dem Titel wird man absolut in die Irre geführt. Das habe ich als sehr schade empfunden. Denn im Grund genommen möchte die Mutter, von Beruf Journalistin und Autorin übrigens, hauptsächlich davon erzählen, wie sie selbst den Autismus wahr nimmt.

Der Schreibstil des Buches ist an und für sich in Ordnung, alles soweit nachvollziehbar und verständlich. Die aufgeführten „Witze“ finde ich oftmals aber einfach zuviel des Guten, in gewisser Form fast auch ein wenig beleidigend und unmöglich. Wenngleich ich hier selbst keinerlei Berührungspunkte mit Autismus habe, aber aus menschlicher Sicht bin ich hier echt enttäuscht.

Zu Beginn grübelt die Autorin, woran es wohl auch lag, dass Gus ein Autist ist, zählt die verschiedenen Faktoren auf, die auch größtenteils auf sie selbst so zutreffen, erläutert, dass sie 70.000 Dollar los wurde, um überhaupt den Kinderwunsch erfüllen zu können. Eine enorme Summe, wenn man dann immer wieder ihre Schilderungen liest, wie sie über Kinder spricht, wie sie sich direkt eine Säuglingspflegerin nahm, nun ja. Ja, ich mag das verurteilen, einfach weil ich es mehr als unverständlich finde, wie jemand, der solch ein Geld für diesen großen Wunsch umsetzt, sich anschließend über das große, gewollte Glück äußert. „Und damit meine ich nicht nur die Langeweile, die ein Baby ausstrahlt – was meine Freundin Moira als „mit einem kackenden und brüllenden Stück Roastbeef rumhängen“ bezeichnet.“ Ich möchte einfach mal ein Beispiel dafür liefern, wie man sich hier darüber auslässt.

Es ist sehr traurig zu lesen, wie hier mit Gus umgegangen wird, wie schwer es der Mutter wohl generell fällt, ihre Kinder zu lieben. (Zu Beginn wird vom Höhepunkt des Tages gesprochen – das Kind ins Bett zu bringen. – auch das stößt negativ bei mir auf.) Natürlich arrangiert sie sich über die Jahre hinweg mit dem Autismus und der entsprechenden Art von Gus, aber irgendwie habe ich für mich das Gefühl, sie will damit auch einfach nicht klar kommen. Auch inhaltlich ist es mehr so, dass es statt einer Erzählung oder gar Geschichte mehr eine Zusammenstellung auch von fachlichen Inhalten ist, zumindest teilweise.

Ich bin schwer enttäuscht von diesem Buch, es war fast schmerzlich, es zu lesen. Vielleicht auch, weil ich hier vieles nicht verstehen kann, was die Autorin selbst wie umsetzt/umgesetzt hat. Für mich war die Lektüre gänzlich anders als erwartet, der Titel ist absolut Irre führend und inhaltlich bin ich über die Wahl der Worte oftmals echt erschrocken. Das ging für mich einfach zu weit. Entsprechend kann ich hier nur einen von 5 Sternen vergeben und spreche definitiv keine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Wenn die vermeintliche Schriftsteller-Verwandtschaft der große Aufhänger ist...

Die Kapitel meines Herzens
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Samantha ist die letzte lebende Nachfahrin der berühmten Brontë-Geschwister, jedoch geht sie mit dieser Information nicht gerne hausieren. Sie studiert in Oxford selbst Literatur, ist dementsprechend noch ...

Samantha ist die letzte lebende Nachfahrin der berühmten Brontë-Geschwister, jedoch geht sie mit dieser Information nicht gerne hausieren. Sie studiert in Oxford selbst Literatur, ist dementsprechend noch recht jung und dennoch älter als Mitstudenten, da sie vom Vater eine lange Zeit selbst unterrichtet wurde. Mit ihrer klugen und frechen Art kommt sie jedoch auch bei ihrem Literaturprofessor erstmal nicht weiter, außerdem muss sie sich nach dem Tod ihres Vaters mit dem geheimnisvollen Erbe auseinander setzen und natürlich entsprechend auch mit ihrer Familiengeschichte.

Von den Brontë-Geschwistern hatte ich bis dato noch nichts gelesen, natürlich sagen mir die Namen etwas, jedoch nicht mehr, nicht weniger. Muss ja für dieses Buch nicht heißen, dass man sich hier zwingend auskennt um die Geschichte zu verstehen. Nun ja, irgendwie falsch gedacht. Aber mal langsam.

Die Geschichte ist für mich überhaupt nicht in Fluß gekommen, das heißt es war mehr so ein dahin-Geplätscher, so wirklich gut unterhalten wurde ich leider nicht. Es war eher so, dass ich mich gelangweilt habe, weil man auch nur alles sehr kryptisch erfährt, was man so erläutert bekommt. Da wäre es meiner Ansicht nach halt einfach schon mal schön gewesen, wenn man eine Info über die berühmten Brontë-Geschwister bekommen hätte, was aber nicht wirklich der Fall war. Ebenso die Auseinandersetzung mit verschiedener Literatur hat mich nicht begeistern können, die Gespräche vom Literaturprofessor mit Samantha waren einfach komisch und irgendwie ungelenk, zumindest habe ich das so für mich empfunden.

Vom Stil her ist es so, dass das Buch gut zu lesen ist, also kein komplizierter Satzbau, keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe. Lediglich inhaltlich war es einfach lahm geschrieben, wie ich finde, da hat mir der Schwung gefehlt.

Leider hat mich das Buch überhaupt nicht überzeugt bzw. bin ich generell nicht warm damit geworden. Die Geschichte könnte an und für sich interessant sein, in diesem speziellen Fall war es aber so, dass ich damit leider nichts anfangen konnte. Samantha erzählt immer wieder von den Brontë-Geschwistern ohne mal irgendwie weiter etwas zu erläutern (lediglich einmal, zumindest war das gefühlt mein Eindruck), das finde ich schade. Von mir gibt es lediglich einen von fünf Sternen und ich kann keine Empfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Alle Taschen im Schrank, aber die Lichter brennen nicht so helle.

Nicht alle Taschen im Schrank
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Jen Lancaster ist nun endlich Schriftstellerin und würde gerne ein Leben wie Carrie Bradshaw (die aus "Sex and the City") leben. Doch mit Übergewicht passt man schließlich nicht in Designerfummeln, außerdem ...

Jen Lancaster ist nun endlich Schriftstellerin und würde gerne ein Leben wie Carrie Bradshaw (die aus "Sex and the City") leben. Doch mit Übergewicht passt man schließlich nicht in Designerfummeln, außerdem kosten diese Designerteile auch etwas und bis ein Buch druckreif ist dauert es auch... so schlägt sie sich mit Teilzeitjobs durch...

Ja, auf ein bißchen amüsante Frauenliteratur hatte ich mich hier wirklich gefreut. Von der Autorin hatte ich bislang nichts gehört, aber gut, jeder hat seine Chance, finde ich... Schon der Beginn des Buches hat mich nicht wirklich überzeugt... Jen Lancaster ist seeeeehr von sich überzeugt und hört sich gerne selbst reden - und genau so schreibt sie auch. Wie sie bei einem Einstellungsgespräch ach so lustig rüber kommt, mit dem Chef schäkert, etc. Vielleicht mag das für "Sex and the City"-Zuschauer ganz unterhaltsam sein und ähnlich wie die Serie sein (ich hab die nie geschaut...), meins war das schon mal nicht.

Aber gut, man will ja nicht soooo schnell aufgeben... Der Stil wie sie hier ihr Leben beschreibt hat mir nicht so gut gefallen bzw. mich nicht so begeistert, ich habe schon besser bzw. schöner lesbare Bücher mit generell-ähnlicher Story gelesen. Ich fand nicht, dass es sich besonders flüssig liest, es ist eher etwas stockend geschrieben. Von der Sprache her ist es grundsätzlich gut verständlich, sie schreibt halt auch des öfteren von irgendwelche amerikanischen Läden/Marken, die mir so nicht bekannt sind.

Was mich wirklich unheimlich genervt hat waren die Fußnoten: Ständig meint sie irgendwelche Bemerkungen zu ihren Aussagen machen zu müssen, die sie mit Fußnoten versieht. Im eBook kann man diese markierte Zahl dann "antippen" und gelangt so auf die Seite auf der man diese Fußnote bzw. Anmerkung sieht. Dann klickt man wieder zurück um weiterlesen zu können. Wenn aber auf manchen Seiten bis zu drei solcher blöden Anmerkungen waren - dann - klick - klick - klick... kann man sich vorstellen wie genervt ich beim Lesen war?

Ich bin durchaus auch jemand, der beim Schreiben manchmal etwas noch "einwirft", ich schreibe es dann aber direkt in Klammern dazu... das hätte man hier auch machen sollen - oder sich eben solche blöden Kommentare verkneifen sollen...

Ein Buch, das mich nur enttäuscht hat... die Protagonistin, die die Autorin ja selbst ist, möchte in Saus und Braus leben, meint auch dank des Buches schnell reich zu werden, ist aber meiner Ansicht nach nicht das hellste Licht... nun ja... ich kann dieses Buch absolut nicht empfehlen, vergebe hier lediglich den Pflichtstern.