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Veröffentlicht am 03.07.2017

Der Mittagsmörder von Nürnberg

Das Hannibal-Syndrom
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Serienmörder – ein großes Wort, doch was steckt genau dahinter, wer sind die Täter und wie sind sie? Im Buch schreibt Stephan Harbort über alle 75 deutschen Serienmörder seit 1945 und erläutert, was die ...

Serienmörder – ein großes Wort, doch was steckt genau dahinter, wer sind die Täter und wie sind sie? Im Buch schreibt Stephan Harbort über alle 75 deutschen Serienmörder seit 1945 und erläutert, was die Motivation für die verschiedenen Taten war, den Tathergang und über den Täter.

Über Kriminalfälle lese ich ja immer wieder „gerne“ etwas. Das Thema generell finde ich interessant, vor allem eben die Einblicke, die man hier manchmal auch erhält, wenn es um die näheren Umstände des Todes geht.

Vom Phänomen des Serienmord hatte ich auch hin und wieder schon etwas gehört, jedoch fand ich es nun spannend das Thema mal etwas zu vertiefen. Im Buch wird über die verschiedensten Fälle berichtet, da gibt es Mörder, die im Wald mit der Pistole schießen, sich durchaus willkürlich ihr Opfer suchen, dann aber auch Täter, die aus reinem persönlichen Frust handeln. Im Buch werden die unterschiedlichsten Fälle erläutert und auch aus psychologischer Sicht näher betrachtet und erklärt.

Die Schilderungen waren für mich gut verständlich, die Sprache ist nicht großartig kompliziert, es ist aber auf keinen Fall ein Buch, das man einfach mal eben so liest. Man sollte sich hier schon Zeit dafür nehmen, eine leichte Lektüre sieht anders aus. Oftmals kommen auch Fachbegriffe zum Einsatz, wobei diese nachvollziehbar sind.

Nicht so gut gefallen hat mir teilweise die Art und Weise wie hier manches erläutert wird. Für mich war es einfach zu tiefgehend, ich bin dann wohl eher der Fan einer nur oberflächlichen Antwort bzw. muss nicht alles genau hinterfragt wissen. Mir war hier manche Schilderung einfach ein wenig zu ausführlich, zu langwierig.

Alles in allem ist „Das Hannibal-Syndrom“ ein wirklich spannendes und informatives Buch über die verschiedenen Serienmörder, das fachlich super gut recherchiert ist, man merkt hier, wie man sich definitiv Zeit genommen und Mühe gemacht hat. Die Fälle sind soweit verständlich geschildert und geschrieben, jedoch ist es nicht unbedingt eine Lektüre, die man mal eben so verschlingen sollte, man sollte dem ganzen schon Aufmerksamkeit widmen. Ich habe das Buch manchmal für ein bißchen zu ausführlich empfunden, es geht mir manchmal zu sehr in die Tiefe, psychologisches Wissen, das ich nicht unbedingt für mich als nötig ansehe. Ansonsten wurde ich aber wirklich spannend unterhalten.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Glück kann auch eine Schüssel voll bunter gesunder Lebensmittel sein

Rainbow Buddha Bowls
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In diesem Buch sind die verschiedensten Rezepte enthalten, mit denen man eine Schüssel voll mit buntem, leckerem und gesundem Gemüse zaubert. Im Mittelpunkt all dieser Rezepte stehen neben den regionalen ...

In diesem Buch sind die verschiedensten Rezepte enthalten, mit denen man eine Schüssel voll mit buntem, leckerem und gesundem Gemüse zaubert. Im Mittelpunkt all dieser Rezepte stehen neben den regionalen und saisonalen Produkten auch die Superfoods.

Kochen ist etwas, was ich generell gerne mache – vor allem wenn ich richtig schön Zeit dafür habe. Oftmals muss es schnell gehen, aber auch dann soll noch was sättigendes und vor allem gesundes auf dem Tisch stehen. Auf diesen neuen Essenstrend der „Rainbow Buddha Bowls“ war ich nun echt gespannt – ich esse gerne gesunde Zutaten – und farbenfrohes Essen spricht einen natürlich noch einmal mehr an. Hier verbindet man satt machendes Getreide mit knackigem Salat, frischem Gemüse und crunchigen Nüssen – darüber eine leckere Soße – fertig.

Zu Beginn werden im Buch erst einmal ein paar der verschiedenen Zutaten erläutert – z.B. Tempeh, Quinoa, Edamane, schwarzer Knoblauch oder eben auch Chia(samen). Dann geht es direkt los mit den verschiedensten Rezepten. Diese sind auf einer Seite in kurzen, verständlichen Schritten erklärt, direkt daneben findet man die nötigen Zutaten für meist vier Portionen und darunter die Zubereitungszeit. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Endergebnis dann abgebildet – alles ist wirklich ansprechend und recht natürlich wirkend fotografiert. Durch raffinierte Zutaten (gelbe und marmorierte Bete) wird alles wirklich super aufgepeppt – jedoch ist es meiner Ansicht nach auch teilweise schwierig diese Zutaten zu bekommen.

Rezepte findet man so z.B. für die „Underground Bowl“ – mit gelber und marmorierter Bete, Zwiebel, Knoblauch, Wildreis, Sprossen, Wildkräutersalat, Kumquats, Minimöhren sowie verschiedenen Würzzutaten (Limetten-Saft und Abrieb, Olivenöl, Apfeldicksaft, Dijonsenf, Meersalz, Pfeffer, zerstoßene Fenchelsamen). Außerdem gibt es eine leckere Gingerbread Bowl, hier verwendet man zum schwarzen Reis dann ein Lebkuchengewürz, kocht aber außerdem mit Knoblauch, Wirsing und getrockneten Sauerkirschen.

Man merkt es vielleicht an der Aufzählung der benötigten Zutaten für das erste (Beispiel-)Rezept – es werden unheimlich viele verschiedene Zutaten benötigt, was ich als recht aufwendig ansehe. Ich bin wirklich ein großer Fan von Gemüse und leckeren Zutaten rund herum, aber ich freue mich auch, wenn ich etwas in 25 Minuten zubereitet habe – weil ich dann eben auch einfach Hunger habe… Ich setze mich auch gerne mit den verschiedensten ungewöhnlichen Zutaten auseinander, finde es aber auch einfach toll, wenn ich alle Zutaten zusammen unkompliziert bekomme und dies in einem Laden machen kann – wo ich hier ein bißchen Zweifel habe.

Alles in allem hat mir dieses Kochbuch wirklich gut gefallen, eine wirklich tolle optische Aufmachung, die Rezepte sind toll bebildert und die Fotos wirken natürlich. Auch die verwendeten Zutaten finde ich toll, jedoch ist es für mich ein bißchen arg aufwendig, dies alles so nachzukochen. Wenn man mal richtig viel Zeit hat, dann kann man sich damit beschäftigen – für jeden Tag finde ich es ein wenig zuviel Aufwand. Ansonsten kann ich das Buch wirklich empfehlen, von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Träumen wir nicht alle von einer kleinen feinen Buchhandlung?

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Posy Morland erbt in Bloomsbury eine kleine Buchhandlung, die leider nicht wirklich erfolgreich läuft. Doch nun scheint sich das Blatt für sie zu wenden, sie, die es nie einfach hatte möchte nun den Laden ...

Posy Morland erbt in Bloomsbury eine kleine Buchhandlung, die leider nicht wirklich erfolgreich läuft. Doch nun scheint sich das Blatt für sie zu wenden, sie, die es nie einfach hatte möchte nun den Laden etwas umgestalten und eine Buchhandlung eröffnen, die nur auf Liebesromane spezialisiert ist. Lauter Geschichten mit Happy End soll man hier kaufen können. Jedoch ist es so, dass Sebastian, der Enkel der ehemaligen Besitzerin, ihr immer wieder in die Quere kommt und ihr Steine in den Weg legt, wo es nur geht. Sie rächt sich auf ihre Art daran - sie schreibt selbst einen Roman, in dem Sebastian den Held zum Verlieben gibt...

Der Buchtitel hat mich schon sehr neugierig gemacht, die Geschichte klang aber eben auch einfach gut. Entsprechend gespannt war ich auf die Umsetzung der Autorin.

Der Schreibstil hat mir im Großen und Ganzen ganz gut gefallen, es liest sich angenehm, eine locker-leichte Lektüre, die aber doch immer wieder ganz eigene raffinierte Kniffe mit sich bringt. So gibt es wirklich spannende Hinweise auf andere Bücher ("Stolz und Vorurteil", etc.), aber auch interessante Begrifflichkeiten. (Bewusstseinsstromtechnik; machiavellistisch) Hier muss ich ganz ehrlich sagen, dass diese Begriffe für mich teilweise neu waren bzw. ich auch nicht alle Bücher gelesen habe, die so existieren.

Die Geschichte an und für sich hat meiner Ansicht nach ein wenig gebraucht, bis sie so richtig in die Gänge kam. Die ersten einhundert Seiten plätscherte alles mehr oder weniger so hin, ich hätte mir hier ein bißchen mehr Pfiff gewünscht. Die Einwürfe im Buch, in denen der von Posy geschriebene Roman abgedruckt ist, sind spannend zu lesen, aber auch einer ganz anderen Epoche zuzuordnen. Es war durchaus abwechslungsreich, wobei dies sonst gar nicht mein Genre ist.

Ebenso kommt es meines Empfindens nach später auch mal zu Verwechslungen, da wird Sophie, die junge Aushilfe im Laden, dann auch als "Little Sophie" angesprochen, wie es sonst nur im Roman-Teil der Fall ist. Vielleicht mag das auch Absicht sein, ich fand es komisch.

Generell wurde ich hier wirklich gut unterhalten, eine amüsante, bewegende Geschichte, die sowohl emotional als auch sehr lustig war. Ich habe von interessanten Zitaten aus Büchern gehört, generell noch mehr über manche Bücher erfahren, hätte mir aber noch eine Prise mehr Pfiff erwartet. Einfach auch, damit die Geschichte schneller in Schwung kommt.

Von mir gibt es für diesen unterhaltsamen und emotionalen Frauenroman 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Wenn der Vulkan Alarm schlägt…

Der kleine Drache Kokosnuss - Vulkan-Alarm auf der Dracheninsel
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Ein kugelrundes Flugobjekt ist in den Vulkan gefallen und nun droht dieser auszubrechen. Die Dracheninsel ist also in Gefahr, das wollen der kleine Drache Kokosnuss und seine Freunde Mathilda und Oskar ...

Ein kugelrundes Flugobjekt ist in den Vulkan gefallen und nun droht dieser auszubrechen. Die Dracheninsel ist also in Gefahr, das wollen der kleine Drache Kokosnuss und seine Freunde Mathilda und Oskar natürlich verhindern. Schaffen die drei es?

Den kleinen Drachen Kokosnuss habe ich dank Vorlesebüchern ja schon lange ins Herz geschlossen – die Geschichten von Ingo Siegner finde ich einfach wunderbar geschrieben. Natürlich sind sie durchaus kurios und kreativ, aber nicht so abstrus und in gewisser Weise auch „greifbar“. Auch die Art und Weise wie hier die Protagonisten benannt sind gefällt mir sehr, sie haben schöne, bodenständige Namen (nichts ausgefallenes wie z.B. bei „Mia & me“), die wirklich eingängig und sympathisch sind.

Dieses Hörbuch hat uns wirklich gut unterhalten, die Geschichte ist wieder sehr toll, sie ist sehr unterhaltsam, spannend und aber natürlich auch lustig zugleich. Was der Sprecher Philipp Schepmann hier leistet ist wirklich bewundernswert, denn er spricht alle „Personen“ der Geschichte. Dies macht er mit solch einer Hingabe, dass man wirklich denkt, dass es mehrere Sprecher sein müssten – ich finde das ganz große Klasse! Auch die passenden Geräusche in der Geschichte sind immer wieder toll dargebracht – sie fügen sich einfach wunderbar in die jeweilige Szene und die Geschehnisse ein – hier hat man sich halt echt Gedanken gemacht. Das Kokosnuss-Lied zu Beginn und am Schluß der Geschichte rundet dieses ganze Hörbuch noch ab.

Ein Hörbuch, das nicht nur kleine Hörer gemacht ist, sondern auch für größere Ohren gemacht ist. Es bietet tolle Unterhaltung, war unterhaltsam, lustig und auch spannend. Von uns gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Kekse für die kaltblütige Maus namens Emma im Haus

Yummy Books!
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Cara Nicoletti hat schon immer gerne gelesen – und sich auch für gutes Essen interessiert. So verbindet sie mit diesem Buch, ihrem eigenen Buch, die gelesenen Bücher, die auch persönliche Verbindungen ...

Cara Nicoletti hat schon immer gerne gelesen – und sich auch für gutes Essen interessiert. So verbindet sie mit diesem Buch, ihrem eigenen Buch, die gelesenen Bücher, die auch persönliche Verbindungen mit den verschiedensten Rezepten erläutern.

Auf ein Buch, das gelesene Büchern mit verschiedenen Rezepten verbindet war ich wirklich gespannt, sowas hatte ich bislang nicht gelesen. Zumal ich selbst auch gerne koche. Das Buch ist sehr hochwertig gemacht, wie ich finde, das dicke Papp-Cover bzw. der „Bucheinband“ sind wirklich fest, das bunte Bild ist auch recht schön gemacht und zeigt gleich, dass Cara Nicoletti eine Frau ist, die anpacken kann.

Eingeteilt ist das Buch in drei große Kapitel – Cara’s Kindheit, Jugend & Studium sowie das Erwachsenenalter. Entsprechend sind hier auch die Bücher aufgeführt, die sie so in der jeweiligen Zeit gelesen bzw. ggf. vorgelesen bekam, in ihrer Kindheit waren dies zum Beispiel „In der Nachtküche“, „Nancy Drew“, „Pippi Langstrumpf“ oder auch „Der geheime Garten“. In ihrer Jugend- und Studienzeit las sie „Wer die Nachtigall stört…“, „Die Glasglocke“, „Stolz und Vorurteil“, „Anna Karenina“ und auch „Das Schweigen der Lämmer“. Im Erwachsenenalter waren es Bücher wie „Sehr blaue Augen“, „Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte“, „Emma“, „Kaltblütig“ oder auch „Grabesgrün“.

Die Anekdoten, die Cara so schildert, sind durchaus interessant, gut lesbar sind sie definitiv geschrieben. Hier hatte ich keinerlei Probleme, gut zu lesen und zu verstehen. Inhaltlich war ich nicht immer dabei, hier driften für mich manche Geschichten zu sehr ab, zu plötzlich war da eine Wende, die ich so nicht erwartet hatte, manches fand ich einfach komisch. Das hat mir nicht so gut gefallen am Buch, diese manchmal sehr komischen Schilderungen, Geschichten die sehr ausufernd waren. Bei den Rezepten, die zwar interessant klingen, ist es so, dass diese nicht so übersichtlich dargestellt sind. So findet man zwar eine Angabe, für wieviele Personen diese sind sowie welche Zutaten in welcher Menge benötigt werden, anschließend ist aber die Zubereitung als ganzer Text verfasst. Hier wären manchmal Stichpunkte einfach hilfreicher gewesen – finde ich. Ebenso findet man nicht bei jedem Rezept ein Foto, was aber auch nicht unbedingt sein muss.

Eine kurze Übersicht über die Rezepte – jeweils mit dem zugehörigen Buch:

Die Kinder aus dem Güterwagen – Schokoladenpudding

Pippi Langstrumpf – Buttermilchpfannkuchen

Der geheime Garten – Rosinenbrötchen

Die Glasglocke – Avocados mit Krebsfleischsalat

Rebecca – Blutorangenmarmelade

Wiedersehen mit Brideshead – Blini mit Kaviar

Die geheime Geschichte – In Rotwein geschmorte Lammkeule mit Wildpilzen

Die Rezepte sind wirklich sehr vielfältig und interessant, mich hat jetzt nicht jedes Rezept direkt angesprochen, aber schon einige Rezepte. Bei manchen Zutaten habe ich mir etwas schwer getan, ich habe z.B. noch nie mit Stout-Bier gekocht, noch nie ein Backtrennspray oder Maissirup (Glukosesirup) verwendet. Ich weiß auch gar nicht, ob ich diese Zutaten einfach so bekäme, das Bier ggf. noch am unkompliziertesten.

Die Machart dieses Buches fand ich wirklich interessant, allerdings waren mir manche Anekdoten zu ausführlich, zu ausgefallen, haben mich einfach nicht angesprochen. Bei den Büchern war es so, dass ich einige nicht kannte, was ja nicht unbedingt weiter schlimm war, was es mir aber nicht leicht gemacht hat, finde ich. Ich habe zwar viele Bücher gelesen, aber eben diese entsprechenden Bücher wohl nicht – ggf. aber auch, weil im Deutschen eben andere Bücher an erster Stelle stehen (v.a. bei der Kinderliteratur).

Für mich war es ein interessanter Einblick, ein wirklich hochwertig gemachtes Buch, das mich aber nicht gänzlich überzeugt hat, entsprechend vergebe ich 3 von 5 Sternen und bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen. Für Bücher-Liebhaber ist es sicher sehr interessant.