Stimmungsvolle Fortsetzung der Inseltöchter-Reihe mit schöner Liebesgeschichte
Die Inseltöchter - Die gestohlenen StundenDies ist der zweite Teil aus der Reihe um die Inseltöchter. Erneut entführt uns Karen Swan auf die winzige Insel St. Kilda vor der schottischen Küste. Hauptprotagonistin ist diesmal Mhairi, die wir schon ...
Dies ist der zweite Teil aus der Reihe um die Inseltöchter. Erneut entführt uns Karen Swan auf die winzige Insel St. Kilda vor der schottischen Küste. Hauptprotagonistin ist diesmal Mhairi, die wir schon als Freundin von Effie aus dem ersten Teil kennen.
Das Setting, bei dem ich mich im ersten Teil noch eingewöhnen musste, ist diesmal schon bekannt und macht den Einstieg leichter.
Auch das Leben der Menschen zu dieser Zeit auf dieser winzigen Insel ist aus dem ersten Teil bereits bekannt.
Daher erscheint es nur logisch, dass die Eltern von Mhairi dringend einen Ehemann für ihre Tochter suchen, denn sie hat noch 8 jüngere Geschwister und die Eltern haben Probleme alle zu ernähren.
Doch bekanntlich gibt es nur wenige Bewohner auf St. Kilda und die Auswahl an Heiratskandidaten ist sehr begrenzt.
So haben die Eltern von einem Farmerssohn auf der Isle of Harris erfahren, der eine Ehefrau sucht. Mit dem letzten Walfangschiff der Saison reist Mhairi mit ihrem verheirateten Nachbarn Donald dorthin, um den Farmer kennenzulernen. Nach wenigen Tagen kehren die beiden zurück und Mhairi ist faktisch verlobt, aber verliebt hat sie sich in jemand anderen…
Auch wenn die Geschichten 1929/1930 spielen, gewinnt man den Eindruck, man befinde sich noch Ende des 19. Jahrhunderts. Die Zeit scheint auf diesen kleinen Inseln vor Schottland stehen geblieben zu sein. Ehen werden arrangiert und die Rolle der Frauen ist eine ganz andere.
Gebannt habe ich verfolgt, wie sich Mhairis Schicksal und ihre Geschichte entwickelt, denn die Hochzeit soll erst in der nächsten Saison stattfinden, wenn die Überfahrt wieder möglich ist. So hat sie noch Zeit. Aber es wird schnell deutlich, dass sie in einem Konflikt steckt, der mich schon berührt hat. Sie ist zerrissen zwischen ihrem Pflichtgefühl und der Ehre und dagegen ihren Gefühlen und der Liebe, die sie empfindet. Wird sie sich in eine ungeliebte Ehe fügen müssen und außerdem hat sie auch noch ein dunkles Geheimnis von ihrer kurzen Reise auf die Isle of Harris mitgebracht. Über all dem droht dann auch noch die Tatsache, dass die Einwohner von St. Kilda ja einen Antrag auf Evakuierung aufs Festland gestellt haben und die Übersiedlung bevor steht.
Und auch ein Wiedersehen mit bereits aus dem ersten Teil bekannten Figuren wie Effie und anderen gibt es, so dass dort lose Fäden verknüpft werden.
Währen im ersten Teil eher das Leben auf St. Kilda und die Übersiedlung im Mittelpunkt standen, thematisiert die Autorin in diesem Teil die Walfangindustrie der Äußeren Hebriden, wozu sie laut ihrem Nachwort auch gründlich recherchiert hat. Es gibt einige grauselige Details zu diesem Thema, wobei man sich immer vor Augen halten muss, dass die Zeit und die Bedürfnisse der Menschen damals völlig anders waren.
Auch zum Thema Landwirtschaft, insbesondere von Kleinbauern, hat sie recherchiert und vieles gelesen, so dass das Leben der Farmer auch detailreich dargestellt wird.
Karen Swan hat Mhairis Geschichte erneut in reale historische Ereignisse eingebettet und bringt uns das Leben zur damaligen Zeit näher. Mhairi ist eine pflichtbewusste, sympathische junge Frau, deren bewegende Geschichte mich gut unterhalten hat und auch neugierig macht, auf die weiteren Inseltöchter!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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