Gelungener Auftakt einer unterhaltsamen Comic-Reihe: interessante Charaktere in witzigen Episoden.
Wikinger im Nebel 1Inhalt:
Die tapferen Wikinger verabschieden sich von ihren Frauen und Kindern. Mutig stechen sie in See, um zu plündern, zu brandschatzen und zu massakrieren ...
Doch ist das eigentlich noch zeitgemäß?
Dem ...
Inhalt:
Die tapferen Wikinger verabschieden sich von ihren Frauen und Kindern. Mutig stechen sie in See, um zu plündern, zu brandschatzen und zu massakrieren ...
Doch ist das eigentlich noch zeitgemäß?
Dem Sohn des Chefs kommen Zweifel ...
Altersempfehlung:
ab 10 Jahre
Mein Eindruck:
Auch wenn jeder Strip für sich alleine stehen kann, so erzählt dieser Comic insgesamt eine zusammenhängende Geschichte.
Kurze Episoden, die aufeinander aufbauen sind klassisch angeordnet wie man sie von Comicstrips aus Zeitungen kennt: prägnante Überschrift und darunter zwei Reihen á drei Panels oder auch mal ein großes Einzelbild.
Vergleichbar mit "Hägar dem Schrecklichen" sowohl in Format wie auch betreffend den feinsinnigen Humor.
Die Charaktere sind vielfältig gezeichnet und in Punkto Mimik einfach, aber ausdrucksstark gehalten. Neben der abwechslungsreichen Kulisse (mal abgesehen vom Nebel) gefällt das Spiel mit Perspektiven. Beispielsweise ist bei einigen Dialogen nur das Wikingerschiff aus weiter Ferne, eine Möwe im Vordergrund zu sehen. Die eigentliche Szene, die sich an Bord abspielt, wird der Phantasie der Lesenden überlassen.
Mit Klischees wird aufgeräumt und dank Arnulf, Sohn des Chefs und zum ersten Mal auf Raubzug, wird klar, dass einige Verhaltensweisen überarbeitungsbedürftig sind.
Erschwert werden die Pläne der mutigen Krieger zudem durch Nebelbänke, Felsen im Meer und heimtückischen Oberhäuptern anderer Clans.
Auch wenn - hier greift doch wieder das Klischee - die Wikinger nicht das schärfste Messer im Block sind, erkennt auch Wikinger-Chef Reidolf schon bald, dass Gewalt nicht immer die beste Lösung ist.
Neben Running Gags und vielen lustigen wie auch schrägen Situationen gibt es auch philosophische Gespräche über Götter und die Welt, Generationenkonflikt, Zukunftsängste sowie Verknüpfung von Tradition und Moderne.
Einen Rahmen bildet das "idyllische" Dorfleben beginnend mit den Wikinger-Frauen, die froh sind, dass die Göttergatten endlich abreisen, und abschließend die Rückkehr und den Wandel ihrer tapferen Krieger feiern.
Die cleveren Frauen daheim genießen zwischendurch das zivilisierte Leben und die wohlverdiente Ruhe vor dem Sturm, heißt vor der Rückkehr ihrer Männer. Wer hier die Hosen anhat, ist bereits nach wenigen Episoden klar. Auch hier zeigen sich Parallelen zu "Hägar dem Schrecklichen".
Der Band beinhaltet eine in sich abgeschlosse Geschichte, die Neugier auf weitere Abenteuer ist aber definitiv geweckt.
Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer humorvollen und unterhaltsamen Comic-Reihe.
Interessante Charaktere, bildgewaltige Szenen, feinsinnige Pointen und moderne Gesellschaftskritik.
...
Rezensiertes Buch: "Wikinger im Nebel" aus dem Jahr 2023