Die Saat des Bösen
Die Saat des BösenMegan wird von allen als verrückt eingeschätzt und sie trägt einiges an Wut in sich. Ihre männlichen Partner wechselt sie wie Socken und auch vor Künstlern und Lehrern macht sie keinen Halt. Es scheint ...
Megan wird von allen als verrückt eingeschätzt und sie trägt einiges an Wut in sich. Ihre männlichen Partner wechselt sie wie Socken und auch vor Künstlern und Lehrern macht sie keinen Halt. Es scheint als hätte sie keine Ahnung, was sie im Leben machen will. Im Besuch beim Psychiater sieht sie ihre letzte Chance auf „Heilung“, doch das es so endet hätte sie nicht gedacht…
Megan war mir leider vollkommen unsympathisch – sie frisst alles in sich rein und bekommt den Mund nicht auf. Zumindest macht es auf mich diesen Eindruck. Erst in der Gefangenschaft beginnt sie sich zu verändern, sie versucht sich aus dem Kellerloch zu befreien und hat damit auch Erfolg. Auch wenn er anders aussieht als die Freiheit.
Tate hat für seinen Job als Staatsanwalt gelebt, ohne Rücksicht auf Verluste – so war er auch in seinem Job selbst. Seine Familie stand immer hinten an, sodass es schließlich zur Trennung kam. Die Tochter Megan blieb bei der Mutter und sieht ihn nur noch ab und zu. Das Verhältnis ist schlecht, doch Tate kann sie doch nicht einfach in den Händen des Entführers lassen und macht sich auf die Suche.
Auch mit Tate bin ich nicht warm geworden – er zeigt Schuldgefühle ohne sich zu schämen, doch auch das machte es nicht besser. Auch wenn er sich inzwischen gebessert hat und auch für seine Mitmenschen Interesse hat. Das er die Superspürnase schlechthin ist, konnte ich ihm nicht abkaufen.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann.
Erzählt wird aus der Sicht von Megan, dem Entführer, dem Vater, dem Polizisten und einigen weiteren Personen. Was nach Abwechslung klingt, was leider nicht so. Es war einfach zu viel, da man dadurch keinen wirklichen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt bekommen konnte.
Ich fand die Geschichte an sich leider langweilig und oberflächlich. Von den ersten Seiten an weiß man, wer der Entführer ist, und wird in diesem Punkte nicht mehr überrascht. Das eine Polizei sich so querstellt etwas zu unternehmen, obwohl Anzeichen für eine Entführung da sind, und selbst einer der Mitarbeiter sagt, das er ein schlechtes Gefühl hat, kann ich nicht verstehen. Der Vater, der sich nie wirklich um seine Tochter gekümmert hat, kann plötzlich nur noch an sie denken und möchte sie alleine finden. Natürlich ist er ein ehemaliger Staatsanwalt mit einer Spürnase, die seinesgleichen sucht, und findet sie schließlich vollkommen alleine. So vorhersehbar und uninteressant.
Wirklich „spannend“ und „gut“ waren die brutalen Szenen, die hier vorkommen. Das war auch der einzige Anflug von einem Thriller. „Die Saat des Bösen“ ist ein schlechter Krimi und kein Thriller. Ein Vergleich zu „Nachtschrei“.
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